Konjunkturbericht Liechtenstein. Frühjahr 2013

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Transkript:

A M T FÜ R STA TISTIK FÜ R STEN TU M LIEC H TEN STEIN Konjunkturbericht Liechtenstein Frühjahr 2013 Auf einen Blick Die konjunkturelle Entwicklung in Liechtenstein Umsätze Die Umsätze von 25 grösseren Unternehmen liegen gemäss den MWST- Daten im 2. Halbjahr 2012 auf dem Niveau des Vorjahreswertes. Beschäftigung Ende 2012 sind in Liechtenstein rund 35 700 Personen beschäftigt. Dies entspricht einer Zunahme der Beschäftigung um 1.3%. Konjunkturumfrage Die meisten befragten Unternehmen des Industriesektors schätzen die allgemeine Lage zu Jahresbeginn als gut oder befriedigend ein. Preise Die Jahresteuerung beläuft sich im März 2013 auf -0.6%. Monetäres Umfeld Die expansive Geldpolitik wird fortgeführt, die Zinsen sind sehr tief. Die Kursuntergrenze von CHF 1.20 gegenüber dem Euro bleibt bestehen. Warenexporte Die direkten Warenexporte verringern sich im 1. Quartal 2013 um 4.6%. Finanzdienstleister Das Betreute Kundenvermögen der Banken nimmt im 2012 um 1% zu. Aussichten Die konjunkturelle Erholung verläuft langsam und zögerlich. Die Entwicklung in wichtigen Exportregionen 2013 (Prognosen) OECD BIP: 1.4%. Importe: 3.4%. Schweiz BIP: 1.3%. Importe: 3.0%. Deutschland BIP: 0.8%. Importe: 2.2%. USA BIP: 2.0%. Importe: 4.0%. Stand der Daten: 3. Mai 2013

Herausgeber Amt für Statistik und Vertrieb Äulestrasse 51 9490 Vaduz Liechtenstein Telefon +423 236 68 76 Telefax +423 236 69 36 Auskunft Wilfried Oehry, Tel. +423 236 64 50 E-Mail: info.as@llv.li Internet Thema Erscheinungsweise Copyright www.as.llv.li 4 Volkswirtschaft Halbjährlich Wiedergabe unter Angabe des Herausgebers gestattet. Amt für Statistik

Konjunkturbericht Liechtenstein Frühjahr 2013 A. Die konjunkturelle Entwicklung in Liechtenstein A.1 Umsätze Seite 4 A.2 Beschäftigung Seite 5 A.3 Konjunkturumfrage im industriellen Bereich Seite 6 A.4 Preise Seite 7 A.5 Monetäres Umfeld Seite 8 A.6 Warenexporte Seite 9 A.7 Finanzdienstleistungen Seite 10 B. Die Entwicklung in wichtigen Exportländern B.1 OECD-Mitgliedsländer Seite 11 B.2 Schweiz Seite 12 B.3 Deutschland Seite 13 B.4 USA Seite 14 C. Beurteilung der liechtensteinischen Konjunkturentwicklung Seite 15 3

A. Die konjunkturelle Entwicklung in Liechtenstein A.1 Umsätze Im 2. Halbjahr 2012 blieben die Verkaufserlöse von 25 ausgewählten grösseren Unternehmen mit einer Veränderung von -0.3% weitgehend stabil im Vergleich mit dem 2. Halbjahr des Vorjahres. Im 1. Halbjahr 2012 war noch ein Rückgang der Verkaufserlöse um 2% zu verzeichnen gewesen. Insgesamt resultiert für das Jahr 2012 ein leichter Rückgang der Verkaufserlöse um 1%. Im Industriesektor erhöhten sich die Verkaufserlöse der ausgewählten zwölf Unternehmen im 2. Halbjahr 2012 mit einem Plus von 0.3% leicht gegenüber dem 2. Halbjahr 2011. Im 1. Halbjahr 2012 waren die Verkaufserlöse noch um 4% zurückgegangen. Für das gesamte Jahr 2012 ergab sich bei diesen Industrieunternehmen ein Rückgang der Verkaufserlöse um 2%. Die sechs ausgewählten Finanzdienstleister verbuchten im 2. Halbjahr 2012 einen Rückgang der Verkaufserlöse um 2%, nachdem sie im 1. Halbjahr 2012 noch um 9% angestiegen waren. Gesamthaft resultierte ein Plus von 3% für das Jahr 2012. Bei den allgemeinen Dienstleistungen verzeichneten die sieben ausgewählten Unternehmen im 2. Halbjahr 2012 einen Rückgang um 7%. Im 1. Halbjahr 2012 hatte sich der Rückgang auf 3% belaufen. Insgesamt ergab sich für 2012 ein Rückgang um 5%. Verkaufserlöse stabilisieren sich Leichtes Plus im Industriesektor Rückgang bei den Finanzdienstleistern und den allgemeinen Dienstleistern Umsatzentwicklung von 25 grösseren Unternehmen Veränderung der Umsätze im Vergleich zum Vorjahreshalbjahr 8% 6% 4% 2% 0% -2% -4% -6% -8% -10% -12% -14% 7% 4% 2. Halbjahr 10 1. Halbjahr 11 2. Halbjahr 11 1. Halbjahr 12 2. Halbjahr 12 0% -2% -11% Im 2. Halbjahr 2012 stabilisierten sich die Umsätze von 25 grösseren Unternehmen gegenüber dem 2. Halbjahr 2011. Im 1. Halbjahr 2012 waren die Umsätze noch um 2% zurückgegangen. Datenquelle: Steuerverwaltung 4

A.2 Beschäftigung Im 2. Halbjahr 2012 stagnierte die Beschäftigtenzahl der liechtensteinischen Volkswirtschaft, während die Beschäftigung im 1. Halbjahr 2012 noch zugenommen hatte. Gemäss der provisorischen Auswertung waren in Liechtenstein Ende 2012 rund 35 700 Personen beschäftigt (+/- 200 Personen). Gegenüber dem Vorjahresstand erhöhte sich die Beschäftigung um 1.3% oder rund 460 Personen. Sowohl der Industriesektor als auch die Allgemeinen Dienstleistungen vermochten im 2012 beschäftigungsmässig mit je 1.6% zuzulegen. Im Finanzdienstleistungsbereich stagnierte die Beschäftigtenzahl (-0.1%). Im Industriesektor verzeichneten der Fahrzeugbau, die Sonstige Warenherstellung und das Baugewerbe die grössten Beschäftigungszunahmen. In den Wirtschaftszweigen Kunststoff-, Glas- und Keramikwaren sowie im Maschinenbau ging die Beschäftigung hingegen zurück. Im Bereich der Allgemeinen Dienstleistungen erhöhte sich die Beschäftigung insbesondere im Handel. Beschäftigungsrückgänge gab es in der Öffentlichen Verwaltung und in der Telekommunikation. Im Finanzdienstleistungsbereich erhöhte sich die Beschäftigung im Wirtschaftszweig Rechts- und Steuerberatung, während sie bei Banken und Versicherungen abnahm. Gemäss den Angaben des Amtes für Volkswirtschaft waren Ende März 2013 481 Arbeitslose gemeldet (+6 Arbeitslose gegenüber Vorjahr). Die Arbeitslosenquote belief sich wie im Vorjahr auf 2.5%. Beschäftigungsanstieg im 2012 Stagnierende Beschäftigung bei den Finanzdienstleistern Arbeitslosenquote bleibt stabil Entwicklung der Beschäftigtenzahl Veränderung der Anzahl Voll- und Teilzeitbeschäftigter zum Vorjahreshalbjahr 4.0% 3.0% 2.0% 1.0% 3.0% 2.7% 1.4% 1.3% 1.3% 2. Halbjahr 10 1. Halbjahr 11 2. Halbjahr 11 1. Halbjahr 12 2. Halbjahr 12 Die Anzahl der in Liechtenstein beschäftigten Personen nahm im Jahr 2012 um 1.3% auf 35 700 Personen zu. Der Beschäftigungsanstieg erfolgte allerdings im 1. Halbjahr 2012, während im 2. Halbjahr 2012 die Beschäftigtenzahl stagnierte. Datenquelle: Amt für Statistik. Provisorische Angaben für 2012. 5

A.3 Konjunkturumfrage im industriellen Bereich 46 Unternehmen der Industrie und des warenproduzierenden Gewerbes nahmen an der Konjunkturumfrage zum 4. Quartal 2012 und 1. Quartal 2013 teil. Diese Unternehmen repräsentieren drei Viertel der Beschäftigten im Industriesektor. Trotz verstärkter Rezession in wichtigen Absatzländern schätzten die befragten Unternehmen die allgemeine Lage im 4. Quartal 2012 insgesamt positiv ein. Dabei beurteilten 25% der Unternehmen die Lage als gut und 71% als befriedigend. Nur 4% der Unternehmen bezeichneten die allgemeine Lage als schlecht. Für das 1. Quartal 2013 bewegten sich die Erwartungen auf einem ähnlichen Niveau. Die Auftragseingänge und die Anlagenauslastung der befragten Unternehmen blieben im 4. Quartal 2012 gleich, während die Erträge anstiegen. In der Metallindustrie schätzten 94% der Unternehmen die allgemeine Lage im 4. Quartal 2012 als gut oder befriedigend ein. Die Auftragseingänge und die Anlagenauslastung waren jedoch rückläufig. In der Nichtmetallindustrie erhöhten sich hingegen die Auftragseingänge und die Anlagenauslastung im 4. Quartal 2012. Entsprechend beurteilten 99% der befragten Nichtmetallunternehmen die allgemeine Lage als gut oder befriedigend. Im Baugewerbe bezeichneten 100% der Unternehmen die allgemeine Lage im 4. Quartal 2012 als gut oder befriedigend. Die Auftragseingänge stiegen an, die Anlagenauslastung war stabil. Allgemeine Lage in der Industrie ist gut oder befriedigend Auftragseingänge sind stabil Rückläufige Aufträge in der Metallindustrie Steigende Aufträge in der Nichtmetallindustrie und im Baugewerbe Auftragslage am Ende des 4. Quartals 2012 Auftragseingänge im Vergleich zum Vorquartal, gewichtet nach Beschäftigten Auftragseingänge gesamt - 4. Quartal 2012 11% 77% 12% 0% 20% 40% 60% 80% 100% Ansteigend Gleichbleibend Rückläufig Mehr als drei Viertel der befragten Unternehmen aus Industrie und verarbeitendem Gewerbe meldeten zu Jahresbeginn gleichbleibende Auftragseingänge. Bei 11% der Unternehmen stiegen die Aufträge an, bei 12% gingen sie zurück. Datenquelle: Amt für Statistik 6

A.4 Preise Seit Oktober 2011 sind die Jahresteuerungsraten der Konsumentenpreise gemessen am Schweizerischen Landesindex rückläufig. In den Monaten Mai und Juni 2012 erreichte die Teuerungsrate mit -1.0% die tiefsten Werte, worauf sie sich in den folgenden Monaten wieder der Nullteuerung annäherte. Im März 2013 notierte der Landesindex der Konsumentenpreise 0.6% unter dem Vorjahresstand. Er befand sich auf einem ähnlichen Niveau wie im März 2008. Die Kerninflationsrate ohne Energie und Treibstoffe lag im März 2013 ebenfalls bei -0.6%. Vor einem Jahr hatte sie noch -1.2% betragen. Der Preisrückgang hat sich verringert. Eine deflationäre Abwärtsspirale ist derzeit nicht zu befürchten. Die Importpreise gingen im Jahresdurchschnitt 2012 um 2.0% zurück, nachdem sie im Vorjahr bereits um 0.5% gesunken waren. Im März 2013 lagen die Importpreise 1.5% unter dem Vorjahreswert. Besonders stark fielen die Importpreisrückgänge bei den Fahrzeugen und Fahrzeugteilen, bei den Metallen und Metallprodukten sowie bei den Mineralölprodukten aus. Etwas kräftigere Erhöhungen gab es nur bei den Importpreisen für Papier und Druckerzeugnisse sowie für Gummiund Kunststoffprodukte. Betrachtet man die einzelnen Produktgruppen, blieben nur die Importpreise für die Vorleistungsgüter stabil, während die Preise für die anderen Produktgruppen sanken. Jahresteuerung bei -0.6% Negative Kerninflation schwächt sich ab Rückläufige Importpreise Entwicklung verschiedener Importpreise bis März 2013 Veränderung der Importpreise einzelner Produktgruppen seit März 2012 in % 0.5% 0.1% -0.5% -1.0% -0.7% -1.5% -2.0% -2.5% -2.4% -3.0% -3.5% -3.2% Investitionsgüter Vorleistungsgüter Landwirtsch. Produkte Energie Die Importpreise der Energiegüter lagen Im März 2013 3.2% unter dem Vorjahresstand. Rückläufig waren auch die Importpreise der Investitionsgüter und der landwirtschaftlichen Produkte. Nur die Importpreise der Vorleistungsgüter blieben auf dem Vorjahresstand. Datenquelle: Bundesamt für Statistik, Neuchâtel 7

A.5 Monetäres Umfeld Die meisten wichtigen Notenbanken führten im letzten Halbjahr ihre expansive Geldpolitik fort. Die japanische Notenbank lockerte ihre Geldpolitik weiter und kündigte den verstärkten Kauf von Anlagen auf den Finanzmärkten an. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) belässt das Zielband für den Dreimonats-Libor weiterhin bei 0%-0.25% und hält an der Kursuntergrenze von CHF 1.20 gegenüber dem Euro fest. Im Januar 2013 wertete sich der Schweizer Franken gegenüber dem Euro ab und erreichte kurz die Marke von CHF 1.25. Um einer Immobilienblase in der Schweiz vorzubeugen, müssen die Banken ab Oktober 2013 für Hypothekarkredite 1% zusätzliches Eigenkapital halten. An den Finanzmärkten hat sich die Lage beruhigt, seit die Europäische Zentralbank Mitte 2012 ankündigte, im Bedarfsfall unbegrenzt Staatsanleihen der Euro-Krisenländer zu kaufen. Die kurzfristigen Zinsen liegen aktuell bei 0.02% (Dreimonats-Libor CHF). Die Liechtensteinische Landesbank AG bietet ihre dreimonatigen Nostro-Festgeldanlagen zum Zinssatz von an. Die Renditen der 10-jährigen Schweizer Bundesobligationen notieren weiterhin auf sehr tiefem Niveau bei aktuell 0.63%. Gegenüber dem Euro liegt der Devisenkurs des Schweizer Frankens aktuell bei CHF 1.22. Der US-Dollar steht bei CHF 0.93. Entwicklung der langfristigen Zinssätze Renditen der 10-jährigen Obligationen der Schweizer Eidgenossenschaft 2.50% 2.00% 1.50% 1.00% 0.50% Weiterhin expansive Geldpolitik Kursuntergrenze von CHF 1.20 gegenüber Euro hält Kurzfristige Zinsen bei 0% Sehr tiefe langfristige Zinsen Die langfristigen Zinssätze der Schweizerischen Bundesobligationen pendelten sich im Jahr 2012 in einem Bereich von deutlich unter 1% ein. Aktuell liegen die langfristigen Zinssätze bei 0.6%. 0.00% Jan 10 Mai 10 Sep 10 Jan 11 Mai 11 Sep 11 Jan 12 Mai 12 Sep 12 Jan 13 Datenquelle: Schweizerische Nationalbank (SNB) 8

A.6 Warenexporte Trotz des schwierigen Umfelds konnte die liechtensteinische Exportindustrie im 2. Halbjahr 2012 ihre Warenexporte steigern. Gesamthaft erhöhten sich die direkten Warenexporte Liechtensteins im 2. Halbjahr 2012 um 4.5% gegenüber dem Vorjahreswert (ohne Exporte in die Schweiz). Im 1. Halbjahr 2012 waren die Warenexporte um 1.8% zurückgegangen. Für das ganze Jahr 2012 ergab sich ein Zuwachs der liechtensteinischen Exporterlöse um 1.2%. In der Schweiz resultierte ein Zuwachs der Warenexporte um 1.5%. Zu Beginn des laufenden Jahres kam es jedoch zu einem Rückgang der direkten Warenexporte. Im 1. Quartal 2013 lagen die direkten Warenexporte 4.6% unter dem Vorjahresquartal. In der Schweiz belief sich der Rückgang auf 0.7%. Besonders deutlich reduzierten sich im 1. Quartal 2013 die Warenexporte nach Asien mit einem Minus von 7.1%, nachdem sie bereits im 1. Quartal 2012 um 7.0% zurückgegangen waren. Die direkten Warenexporte in die europäischen Länder reduzierten sich im 1. Quartal 2013 um 3.5%. Hier verringerten sich insbesondere die Warenexporte nach Österreich (-5.8%) und Frankreich (-3.7%), während die Warenexporte nach Deutschland weniger stark zurückgingen (-2.3%). Die Warenexporte in die USA nahmen im 1. Quartal 2013 um 4.5% ab, nachdem sie in allen vier Quartalen des Jahres 2012 starke Zuwächse verzeichnet hatten. Direkte Warenexporte steigen im 2. Halbjahr 2012 an Rückgang der Warenexporte im 1. Quartal 2013 Entwicklung der liechtensteinischen Direktexporte Warenexporte (ohne Exporte in die Schweiz) zum Vorjahreshalbjahr in % 5.0% 4.0% 3.0% 2.0% 1.0% -1.0% -2.0% -3.0% -4.0% 4.5% 2.8% 2.1% 2. Halbjahr 10 1. Halbjahr 11 2. Halbjahr 11 1. Halbjahr 12 2. Halbjahr 12-1.8% -2.7% Die direkten Warenexporte der liechtensteinischen Unternehmen nahmen im 2. Halbjahr 2012 um 4.5% zu im Vergleich zum 2. Halbjahr 2011. Im 1. Halbjahr 2012 war noch ein Rückgang von 1.8% zu verzeichnen gewesen. Datenquelle: Eidg. Zollverwaltung, Bern 9

A.7 Finanzdienstleistungen Im Winterhalbjahr 2012/13 setzte sich die Beruhigung an den Finanzmärkten aufgrund der Massnahmen der Europäischen Zentralbank fort. Das Umfeld blieb für die liechtensteinischen Finanzdienstleister angesichts der tiefen Zinsen und der Umsetzung der auf Steuerkonformität ausgerichteten Finanzplatzstrategie anforderungsreich. Gemäss der provisorischen Auswertung der Ergebnisse von 15 der 16 liechtensteinischen Banken reduzierte sich der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft im Jahr 2012 um 4%. Bereits in den drei vorhergehenden Jahren war der Erfolg aus diesem Geschäft zurückgegangen. Im Jahr 2011 hatte der Rückgang 10% betragen. Das Betreute Kundenvermögen nahm gemäss den provisorischen Ergebnissen im Jahr 2012 um 1% zu. Im Vorjahr hatte sich das Betreute Kundenvermögen noch um 3.5% verringert. Ebenfalls positiv entwickelte sich im Jahr 2012 der Neugeldzufluss, welcher sich netto auf CHF 1.9 Mrd. belief. Im Jahr 2011 war noch ein Netto-Neugeldabfluss von CHF 0.5 Mrd. zu verzeichnen gewesen. Die Aktienkurse an der Schweizer Börse zeigten von Mitte August bis Mitte November 2012 eine Seitwärtstendenz und zogen anschliessend an. Im 4. Quartal 2012 erhöhte sich der SPI um 4.7%. Im 1. Quartal 2013 legte er um 14.0% zu. Der MSCI-Weltindex Aktien stieg im 4. Quartal 2012 um 2.6% und im 1. Quartal 2013 um 7.9%. Beruhigung an den Finanzmärkten Rückgang bei den Kommissionserträgen Anstieg des Betreuten Kundenvermögens Anziehende Aktienkurse Entwicklung des Betreuten Kundenvermögens Veränderung des Betreuten Kundenvermögens gegenüber dem Vorjahr in % 10% 5% 0% -5% -10% -15% -20% -25% -30% -35% 4% 1% 2008 2009 2010 2011 2012-3% -3% -30% Das Betreute Kundenvermögen von 15 der 16 liechtensteinischen Banken erhöhte sich gemäss der provisorischen Auswertung im 2012 um 1%. In den beiden Vorjahren war das Betreute Kundenvermögen jeweils zurückgegangen. Datenquelle: Amt für Statistik. Für 2012 provisorische Angabe. 10

B. Die Entwicklung in wichtigen Exportländern Die liechtensteinische Volkswirtschaft ist ausserordentlich stark von ausländischen Absatz- und Beschaffungsmärkten abhängig. Eine Beurteilung der konjunkturellen Entwicklung Liechtensteins hat deshalb die Entwicklung der wichtigsten Absatzländer einzubeziehen. Auf die Schweiz, Deutschland und die USA entfällt rund die Hälfte der liechtensteinischen Warenexporte. B.1 OECD-Mitgliedsländer Die OECD erwartet für den OECD-Raum in den Jahren 2013 und 2014 nur eine zögerliche und ungleichmässige wirtschaftliche Erholung. Bremsend wirken die Konsolidierung der öffentlichen Haushalte, der Schuldenabbau der privaten Haushalte und das tiefe Konsumentenvertrauen. Die Arbeitslosigkeit wird insbesondere im Euro-Raum weiter ansteigen. Das grösste Risiko für die weitere Erholung sieht die OECD weiterhin in der Euro-Schuldenkrise. Im laufenden Jahr rechnet die OECD für ihre Mitgliedsländer wie im Jahr 2012 mit einem Wachstum des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 1.4%. Für 12 der 34 OECD-Länder wird im Jahr 2013 ein geringeres BIP-Wachstum erwartet als im Vorjahr. Der voraus laufende Index der Composite Leading Indicators weist im OECD-Raum auf eine sehr langsame konjunkturelle Erholung hin. Zögerliche Erholung der Weltwirtschaft Wachstumsabschwächung in 12 der 34 OECD-Länder Wachstumsraten der OECD-Länder Veränderung des realen BIP gegenüber dem Vorjahr in % 4.0% 3.0% 2.0% 1.0% -1.0% -2.0% -3.0% -4.0% 3.0% 1.8% 1.4% 1.4% 2009 2010 2011 2012 2013-3.6% Die OECD erwartet für ihre 34 Mitgliedsländer, dass das Wachstum des realen Bruttoinlandsprodukts mit einem Plus von 1.4% auf derselben Höhe bleibt wie im Vorjahr. Datenquelle: OECD (Economic Outlook, November 2012) 11

B.2 Schweiz Nach einer Konjunkturabkühlung im vergangenen Jahr zeichnet sich für die Schweizer Volkswirtschaft wieder eine leichte Belebung der wirtschaftlichen Entwicklung ab. Im 4. Quartal 2012 wuchs die Schweizer Volkswirtschaft um 1.4% gegenüber dem Vorjahresquartal. Im Jahr 2012 verringerte sich das Wachstum des realen Bruttoinlandsproduktes gemäss den Angaben des Schweizer Staatssekretariates für Wirtschaft (SECO) auf 1.0%, nachdem das BIP im Vorjahr noch um 1.9% zugenommen hatte. Überdurchschnittliche Wertschöpfungszuwächse verzeichneten 2012 der Bereich Finanzdienstleistungen, Immobilien und wirtschaftliche Dienstleistungen (+3.9%) sowie das Baugewerbe (+3.0%). Die Wertschöpfung des Industriesektors stagnierte hingegen im Jahr 2012, während der Bereich Handel, Verkehr und Gastgewerbe einen Wertschöpfungsrückgang von 0.2% hinnehmen musste. Nachfrageseitig stützten insbesondere der private Konsum und die Ausrüstungsinvestitionen das Wirtschaftswachstum. Für das laufende Jahr rechnet das SECO mit einer Zunahme des realen BIP um 1.3%, gestützt von der stabilen Inlandkonjunktur und dem sich aufhellenden Ausblick für die Exportwirtschaft. Das Beschäftigungswachstum schwächte sich zum Jahresende 2012 hin ab, die Arbeitslosigkeit nimmt seit Anfang 2012 langsam zu. Die Arbeitslosenquote belief sich Ende März 2013 auf 3.2% und lag damit 0.3% über dem Vorjahresstand. Leichte Belebung der Schweizer Volkswirtschaft Verlangsamtes BIP-Wachstum im 2012 BIP-Wachstum von 1.3% im 2013 erwartet Anstieg der Arbeitslosigkeit Entwicklung der schweizerischen Importe Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %, zu Preisen des Vorjahres 1 8.0% 6.0% 4.0% 2.0% -2.0% -4.0% -6.0% 8.1% 3.9% 3.4% 3.0% 2009 2010 2011 2012 2013-5.2% Das SECO rechnet für 2013 mit einer Zunahme der schweizerischen Importe um 3.0% gegenüber dem Vorjahr. Im 2012 war das Importwachstum mit einem Plus von 3.4% höher ausgefallen als erwartet. Datenquelle: SECO 12

B.3 Deutschland Nach einer Abschwächung im 4. Quartal 2012 haben sich die Aussichten 8.0% für die konjunkturelle Entwicklung 6.4% der deutschen Volkswirtschaft 6.0% im laufenden Jahr wieder aufgehellt. 4.8% Gemäss den Angaben des 4.0% Statistischen Bundesamtes lag das reale 4.0% Bruttoinlandsprodukt im 4. Quartal 2012 0.1% über dem Vorjahreswert, 2.0% während im 3. Quartal 2012 ein Plus von 0.4% erzielt worden war. Gesamthaft wuchs die deutsche Volkswirtschaft im vergangenen Jahr um 0.7%. 2002 2003 2004 2005 Die -2.0% Gemeinschaftsdiagnose -1.6% deutscher Prognoseinstitute sieht die Konjunktur -4.0% in Deutschland im Frühjahr 2013 wieder aufwärts gerichtet. Diese Erwartungen stützen sich auf die Entspannung an den Finanzmärkten und die Belebung der Weltwirtschaft. Die niedrigen Zinsen, die hohe Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Unternehmen auf den Weltmärkten, der robuste Arbeitsmarkt und die damit verbundenen stabilen Einkommensaussichten sind weitere Faktoren, die einen Anstieg der gesamtwirtschaftlichen Produktion wahrscheinlich machen. Für 2013 rechnet die Gemeinschaftsdiagnose mit einer Zunahme des realen Bruttoinlandsproduktes um 0.8%. Die Arbeitslosenquote lag im März 2013 bei 7.3% und überschritt damit den Vorjahreswert von 7.2% leicht. Die Zahl der Erwerbstätigen belief sich im Februar 2013 auf 41.4 Mio., was gegenüber dem Vorjahr einen Zuwachs um 0.7% darstellt. Geringes Wachstum im 2012 Konjunkturelle Aufhellung erwartet Leichter Anstieg der Arbeitslosenquote Entwicklung der deutschen Importe Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %, preisbereinigt 15.0% 1 5.0% -5.0% 11.1% 7.4% 1.8% 2.2% 2009 2010 2011 2012 2013 Die Gemeinschaftsdiagnose deutscher Prognoseinstitute rechnet für 2013 mit einem ähnlich schwachen Wachstum der deutschen Importe wie im Vorjahr. Erwartet wird ein Importwachstum von 2.2%. -1-8.0% Datenquellen: Statistisches Bundesamt, Wiesbaden; Gemeinschaftsdiagnose 13

B.4 USA Die konjunkturelle Erholung der US-amerikanischen Volkswirtschaft hat sich im vergangenen Jahr weiter gefestigt. Im 1. Quartal 2013 lag das reale Bruttoinlandsprodukt gemäss den Angaben des Bureau of Economic Analysis (BEA) 1.8% über dem Vorjahreswert. Im 4. Quartal 2012 hatte der Zuwachs 1.7% betragen. Zur konjunkturellen Erholung trugen insbesondere die privaten Konsumausgaben, die Exporte, die Wohnbauinvestitionen und die Anlageinvestitionen bei. Wachstumsbremsend wirken hingegen die sinkenden Staatsausgaben. Nachdem im Februar 2013 in der Budgetdiskussion keine Einigung erzielt werden konnte, traten automatische Kürzungen der Staatsausgaben in Kraft. Zur Stützung der konjunkturellen Erholung trägt weiterhin die expansive Geldpolitik der US-Notenbank bei, welche angekündigt hat, die Leitzinsen tief zu halten, bis die Arbeitslosenquote unter 6.5% gefallen ist. Seit Mitte 2011 bewegen sich die Wachstumsraten der US-amerikanischen Importe auf einem vergleichsweise tiefen Niveau. Im Winterhalbjahr 2012/13 bildete sich das Importwachstum weiter zurück. Es belief sich im 4. Quartal 2012 auf ein Plus von 0.2% gegenüber dem Vorjahresquartal und auf ein Plus von 0.8% im 1. Quartal 2013. Die Zahl der Beschäftigten erhöhte sich innert Jahresfrist bis März 2013 um 0.9%. Gleichzeitig sank die Arbeitslosenquote saisonbereinigt von 8.2% im März 2012 auf 7.6% im März 2013. Konjunkturelle Erholung der USA Sinkende Staatsausgaben Relativ geringes Importwachstum Sinkende Arbeitslosigkeit Entwicklung der US-Importe Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %, preisbereinigt 15.0% 1 5.0% -5.0% -1 12.5% 4.8% 4.0% 2.4% 2009 2010 2011 2012 2013 Nach einer geringen Zunahme der US-Importe im Jahr 2012 um 2.4% erwartet die OECD für die USA im Jahr 2013 wieder einen stärkeren Anstieg der Importe mit einem Plus von 4.0%. -15.0% -13.5% Datenquellen: BEA, OECD (Economic Outlook, November 2012) 14

C. Beurteilung der liechtensteinischen Konjunkturentwicklung Nach einer Phase der konjunkturellen Abkühlung ab Mitte 2011 hat sich die Entwicklung der liechtensteinischen Volkswirtschaft in der zweiten Hälfte 2012 stabilisiert. Die Rezessionen in verschiedenen europäischen Ländern und der starke Schweizer Franken bremsen die liechtensteinische Volkswirtschaft. Die Neuausrichtung des Liechtensteiner Finanzplatzes stellt zusätzliche Anforderungen. Im Industriesektor blieben die Umsätze ausgewählter grösserer Unternehmen im 2. Halbjahr 2012 weitgehend stabil gegenüber dem Vorjahreswert. Die direkten Warenexporte erhöhten sich im selben Zeitraum um 4.5%. Im 1. Quartal 2013 gingen die Warenexporte allerdings wieder um 4.6% zurück. Im Finanzdienstleistungsbereich gingen die Umsätze der ausgewählten grösseren Unternehmen im 2. Halbjahr 2012 um 2% zurück, nachdem sie im 1. Halbjahr 2012 um 9% angestiegen waren. Die Auswertung der Jahresergebnisse von 15 der 16 Banken ergab für 2012 eine Verminderung des Erfolgs aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft um 4%. Das Betreute Kundenvermögen dieser Banken erhöhte sich im 2012 um 1%. Positiv entwickelte sich auch der Netto- Neugeldzufluss, welcher sich auf CHF 1.9 Mrd. belief. Die weltwirtschaftliche Entwicklung verläuft zögerlich und unregelmässig. Eine wesentliche Verbesserung der konjunkturellen Entwicklung in wichtigen Absatzländern ist nicht in Sicht. Für die Schweizer Volkswirtschaft zeichnet sich jedoch zumindest eine Belebung ab und die konjunkturelle Erholung der US-Wirtschaft hat sich gefestigt. In Deutschland haben sich die Aussichten ebenfalls wieder aufgehellt. Angesichts dieses Umfelds kann allenfalls mit einer leichten Wachstumszunahme für die liechtensteinische Volkswirtschaft gerechnet werden, nicht jedoch mit einem raschen Aufschwung. Stabilisierung Gleichbleibende Umsätze im Industriesektor Anstieg des Betreuten Kundenvermögens der Banken Zögerliche weltwirtschaftliche Entwicklung 3. Mai 2013 15