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Transkript:

Es gilt das gesprochene Wort Viele Fragen sind beantwortet jetzt zählt die konstruktive Umsetzung Dr. Heinrich Herm Stapelberg Leiter Public & Government Affairs der ExxonMobil Central Europe Holding GmbH Umweltauswirkung von Fracking Internationale Tagung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit und des Umweltbundesamtes, 3. Dezember 2012, Berlin Meine sehr geehrten Damen und Herren, vielen Dank für die Einladung zur heutigen Fachkonferenz Umweltauswirkungen von Fracking. Ich freue mich, dass wir heute soweit sind, über einen gemeinsamen zukünftigen Weg zu sprechen. Vor zwei Jahren wäre das wohl viel schwieriger gewesen. Denn damals waren viele Fragen noch unbeantwortet. Die Frage wie viel Erdgas Deutschland zukünftig benötigt. Die Frage über wie viel Erdgas aus unkonventionellen Lagerstätten Deutschland überhaupt verfügt. Die Frage ob der technische Wissenstand ausreicht, um mit der Förderung zu beginnen. Die Frage ob Ausschlussgebiete sinnvoll sind. Und nicht zuletzt die Frage, ob die Bürger stark genug beteiligt werden. Heute sind wir bei der Beantwortung dieser Fragen ein großes Stück weitergekommen. Meine Damen und Herren, Deutschland braucht Erdgas! Schon heute basieren 21 Prozent der deutschen Energieversorgung auf Erdgas. Aufgrund der Energiewende wird dieser Anteil weiter steigen. Denn Erdgas ist der ideale Partner der erneuerbaren Energien. Es kann flexibel in der Stromerzeugung eingesetzt werden immer dann wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint. Und es hat eine wesentlich bessere Klimabilanz als alle anderen fossilen Energieträger. So werden bei der Verstromung von Erdgas bis zu 60 Prozent weniger Treibhausgase freigesetzt als bei der Verstromung von Kohle. Aufgrund dieser Entwicklungen wird Erdgas in Deutschland bereits im Jahr 2030 Erdöl als den wichtigsten Energieträger abgelöst haben.

Deutschland hat Erdgas! Erdgas wird in Deutschland seit Jahrzehnten erfolgreich gefördert. Wir können mit heimischem Erdgas immerhin 14 Prozent der Nachfrage in Deutschland decken. Das entspricht immerhin der Hälfte der russischen Importe. Und Deutschland verfügt noch über weitere, immense Ressourcen an unkonventionellem Erdgas. Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe BGR geht zurzeit für Deutschland von einer Schiefergas-Gesamtmenge zwischen 6,7 und 22,7 Billionen m 3 aus. Diese Gesamtmenge enthält keine Aussage darüber, welcher Anteil davon auch förderbar ist. Da in Deutschland bislang noch keine Schiefergasförderung stattgefunden hat, liegen auch noch keine Erfahrungswerte zum technisch gewinnbaren Anteil vor. Herr Kosinowski wird sicherlich hierauf noch detaillierter eingehen. In den USA liegen die Produktionsraten zwischen 10 und 35 Prozent. Ginge man für Deutschland von einem Förderfaktor von 10 Prozent aus, läge die technisch gewinnbare Menge auf Grundlage der aktuellen BGR-Zahlen bei bis zu 2,3 Billionen m³. Selbst wenn es letztlich nur die Hälfte dessen wäre das wäre ein Vielfaches dessen, was wir in Deutschland heute pro Jahr verbrauchen. Auf die Wertschöpfung und die Vorteile für die Förderregionen und die deutsche Wirtschaft, die sich aus der Förderung dieser Mengen ergeben, will ich hier nicht genauer eingehen Herr Schmid hat diese eben ausführlich beleuchtet. Meine Damen und Herren, wir können deutsches Erdgas sicher fördern! Auch dies können wir heute mit größerer Bestimmtheit sagen als noch vor zwei Jahren. In diesem Jahr wurden vier Studien und Gutachten zur Förderung von Erdgas aus unkonventionellen Lagerstätten vorgelegt: Die bereits erwähnte Studie der BGR Das Gutachten im Auftrag des Landes Nordrhein-Westfalen Das heute hier vorgestellte Gutachten im Auftrag von BMU und UBA Und die umfangreiche Risikostudie Fracking des Neutralen Expertenkreises des von ExxonMobil initiierten InfoDialog Fracking In allen vier Studien wird der Schluss gezogen, dass es für einen grundsätzlichen Ausschluss der Hydraulic Fracturing Technologie keine Gründe gibt! Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich möchte das noch einmal wiederholen: Dass es für einen grundsätzlichen Ausschluss der Hydraulic Fracturing Technologie keine Gründe gibt!

Gleichwohl und auch hier herrscht Einigkeit zwischen den Gutachtern müssen bei einer möglichen Förderung von unkonventionellem Erdgas strengste Sicherheitsbestimmungen eingehalten werden. Dass es zu keiner Gefährdung von Mensch, Umwelt oder Trinkwasser kommen darf, ist auch die oberste Prämisse der erdgasfördernden Unternehmen. Lassen Sie mich kurz auf den Informations- und Dialogprozess Fracking eingehen, den ExxonMobil Anfang 2011 initiiert hat und der im April 2012 abgeschlossen wurde. Im Rahmen des InfoDialogs wurden mögliche Risiken und Umweltauswirkungen des Hydraulic Fracturing durch hochrangige ca. 40 namhafte - Wissenschaftler untersucht. Insbesondere Umweltwissenschaftler wurden zurate gezogen. Ziel des Prozesses war es, die offenen Fragen ergebnisoffenen und unabhängig untersuchen zu lassen und hierbei möglichst vielen Bürgern und Interessengruppen Gehör zu verschaffen. Letztlich haben Vertreterinnen und Vertretern von etwa 50 interessierten gesellschaftlichen Gruppen und öffentlichen Institutionen teilgenommen und den so genannten Arbeitskreis der gesellschaftlichen Akteure gebildet. Dazu zählten Vertreter von Kommunen, Wasserversorgern und Bürgergruppen ebenso wie von Kirchen, Landwirtschaft, der regionalen Wirtschaft und Gewerkschaften. Darüber hinaus nahmen Vertreter der Länder und der zuständigen Genehmigungsbehörden als Gäste teil. Die gesellschaftlichen Akteure haben zahlreiche Fragen rund 500 - formuliert und selbst die Zwischenergebnisse immer wieder mit dem Expertenkreis diskutiert. Die Ergebnisse sind übrigens auch den Gutachtern des BMU/UBA zur Verfügung gestellt worden. Ich möchte deswegen die Gelegenheit nutzen, mich auch noch einmal an dieser Stelle für die hervorragende Arbeit des Expertenkreises um Prof. Borchardt und natürlich des Arbeitskreises der gesellschaftlichen Akteure zu bedanken. Herzlichen Dank an alle, die hier so hervorragend mitgearbeitet haben und sich dem Dialog gestellt haben! Wir haben mit dem InfoDialog Neuland betreten. Nicht nur, weil wir eigene Positionen einer unabhängigen Prüfung unterzogen haben. Sondern auch, weil wir bereits zu Beginn des Prozesses erklärt haben, den Empfehlungen der Wissenschaftler folgen zu wollen. Meine sehr geehrten Damen und Herren, ExxonMobil ist überzeugt, dass die Überprüfung durch unabhängige Wissenschaftler enorm zur Vertrauensbildung beigetragen hat. Wir sind auch überzeugt, dass der InfoDialog ein hervorragendes Instrument der Beteiligung von Bürgern und Interessengruppen war. Ich sage war, weil der Prozess als solcher unter Leitung des Moderatoren-Teams um Frau Ruth Hammerbacher und Herrn Christoph Ewen abgeschlossen ist. Ich kann Ihnen allerdings versichern, dass die Umsetzung der Empfehlungen durch ExxonMobil in vollem Gange ist. So wurden weitere Studien und Pilotprojekte mit wissenschaftlichen Instituten oder spezialisierten Dienstleistern initiiert, um die identifizierten Wissenslücken zu schließen. Bei vielen Projekten erwarten wir Anfang 2013 abschließende oder zumindest weiterführende Ergebnisse. Hervorheben möchte an dieser

Stelle die kontinuierliche Reduktion von chemischen Additiven in der Frac-Flüssigkeit, die unter die Wassergefährdungsklasse 2 und 3 fallen. Vor 2010 haben wir 13 dieser Stoffe benutzt. Seitdem konnten wir Anzahl auf zwei senken. Wir sind jedoch zuversichtlich, dass wir 2013 Frac-Flüssigkeiten im Labor zur Verfügung haben, die weder giftige noch umweltgefährliche Stoffe enthalten. Diese werden dann in der Praxis ihre Wirksamkeit unter Beweis stellen müssen. ExxonMobil hat sich darüber hinaus auf Empfehlung des Neutralen Expertenkreises verpflichtet, bei unkonventionellen Lagerstätten in folgenden Gebieten auf Hydraulic Fracturing Aktivitäten zu verzichten: In Gebieten mit tektonisch kritisch gespannten Störungen im Untergrund Und in Wasserschutzgebieten Klasse I und II sowie Heilquellenschutzgebieten Der Verzicht auf Frac-Aktivitäten in Wasserschutzgebieten wurde übrigens bereits im November 2011 beschlossen. Damals haben Energie- und Wasserwirtschaft im Rahmen eines BDEW-Positionspapiers gemeinsam diese Ausschlussgebiete definiert und gleichzeitig festgestellt, dass die Gewinnung von Erdgas aus unkonventionellen Lagerstätten möglich sein muss, sofern Umwelt- und Sicherheitsfragen dem nicht entgegenstehen. Meine Damen und Herren, erlauben Sie mir eine letzte Anmerkung zur Risikostudie Fracking des Neutralen Expertenkreis. Oft wird gesagt, dass selbst der Expertenkreis von einer neuen Risikodimension spricht. Das ist richtig weckt aber ein falschen Eindruck: Denn es war ja die Aufgabe des Expertenkreises sich mit den Risiken auseinander zu setzen. Gerade das hat doch zu einem deutlichen wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn geführt. Es war nicht Aufgabe des Neutralen Expertenkreises, sich zu den Chancen und Vorteilen der Technologie zu äußern das machen andere. Das neuartige Risiko besteht darin, dass die unkonventionellen Lagerstätten flacher liegen als viele konventionelle und dass es eine größere Anzahl von Bohrungen geben wird und diese Thematik wird jetzt angegangen. Es sollen hier aber auch einmal die Vorteile von z.b. Schiefergaslagerstätten erwähnt werden: Durch die geringere Tiefe und den damit verbundenen geringeren Temperaturen und Drücken fällt der zusätzliche Einsatz von chemischen Additiven sehr viel niedriger aus. Darüber hinaus fällt im dichten Schiefergestein sehr viel weniger Lagerstättenwasser an. Lassen Sie mich die Antworten auf die Fragen, die wir uns vor zwei Jahren gestellt haben noch einmal zusammenfassen: 1. Deutschland braucht Erdgas. 2. Deutschland hat Erdgas, denn wir verfügen über hohe Potenziale gerade im Bereich der unkonventionellen Lagerstätten. 3. Wir können dieses Erdgas sicher und umweltverträglich fördern.

Meine Damen und Herren, ich plädiere hier nicht dafür, unverzüglich mit der industriellen Förderung zu beginnen. Im Gegenteil! Wir müssen weiter behutsam vorgehen und wir müssen auch gemeinsam weitere Erfahrungen sammeln. Abwarten hilft hier aber nicht. Und wir dürfen nicht weiter so tun, als ob der größte Teil des Weges noch vor uns liegt. Richtig ist doch, dass viele Fragen beantwortet sind und weitere fortlaufend beantwortet werden. Ich hoffe, dass wir gemeinsam in den nächsten Monaten die Grundlage schaffen, um eine wertvolle heimische Ressource verantwortungsvoll zu nutzen. Denn wir haben doch hohe Standards in Deutschland, um Dinge besser zu tun, und nicht, um sie nicht zu tun. Wir werden dabei auch weiterhin den Weg der Einbindung von Bürgern und Wissenschaft gehen. Der InfoDialog Fracking ist zwar abgeschlossen, aber das Prinzip Akzeptanz und Transparenz durch umfassende Information und Einbindung der Bürgerinnen und Bürger zu schaffen, wird weiterhin Grundlage unseres Handelns bleiben. Und: Wir werden dem auch industrieweit Rechnung tragen. Lassen Sie mich schliessen mit einem Blick auf die Chancen. Und die Chancen zeigen sich z. B. in den USA: Die Schiefergasrevolution dort bedeutet nicht nur Gaspreise, die ein Viertel von dem betragen, was wir in Deutschland bezahlen, gleichzeitig belaufen sich die Stromkosten für industriellen und private Kunden auf etwa 50% der deutschen Preise. Durch preiswertes Gas wird Kohle aus der Stromerzeugung verdrängt, damit haben die Amerikaner in 5 Jahren über 400 Millionen t weniger Kohlendioxid emittiert. Und nebenbei geschätzte 2 Millionen Jobs geschaffen. Was für eine Chance für die deutsche Energiewende! Das geht aber nur gemeinsam, wir sind dazu bereit. Sehr geehrte Damen und Herren, ich bedanke mich ganz herzlich für Ihre Aufmerksamkeit!