UNIVERSITÄT BIELEFELD FAKULTÄT FÜR PSYCHOLOGIE UND SPORTWISSENSCHAFT - Abteilung Sportwissenschaft - in Zusammenarbeit mit der Bezirksregierung Detmold Mit Unterstützung durch 30. Tag des Schulsports am Mittwoch, 9. Oktober 2013 - Fortbildung für Lehrkräfte an Schulen Rahmenthema: Gemeinsam in Bewegung kommen - Heterogenität als Herausforderung für den Schulsport" 9 Ballkorobics - Zur Sache kommen, bei einer Sache bleiben und eine Sache vollenden. Carsten Büthe BK Uni-Sporthalle 1 Kurzbeschreibung Ballkorobics im Berufskolleg hat den Ruf, Tanzen für Nichttänzer zu ermöglichen. Das ist tief gestapelt, denn Ballkorobis als eine Mischung zwischen Ballsport und Aerobics bietet viele Perspektiven. Exemplarisch soll für eine Lerngruppe eines Berufskollegs nach APO-BK Anlage C5 vermittelt werden, wie z. B. der Kompetenzbereich 5 Lernen eigenverantwortlich gestalten, sich selbst organisieren und Leistungsentwicklung erfahren auch in heterogenen Gruppen umgesetzt werden kann. Als selbstorganisatorische Leistungen werden in diesem Anspruchsniveau erwartet: das Festlegen eines Ziels und von Zwischenzielen, das Gliedern von Arbeitsschritten, das Nutzen von selbst- und fremdreflexivem Feedback, das Überprüfen der Zielerreichung, die Bewertung des Prozesses und letztlich die Darstellung eines Arbeitsergebnisses. Bitte beachten Sie, dass der Begriff Ballkorobics je nach Schreibart markengeschützt ist. Unter www.ballkorobics.de finden Sie ein kommerzielles Angebot, dessen Ursprünge auf das Jahr 1999 zurückgehen. Bereits 2008 war Ballkorobics (als Koordinationstraining) unter Leitung von Daniela Strotmeier Gegenstand des Tag des Schulsport. In diesem Jahr. In diesem Jahr geht es jedoch um einen anderen Ansatz. 1
Leitgedanke Die Idee: Zur Sache kommen, bei einer Sache bleiben und eine Sache vollenden will die Schülerinnen und Schüler in der Ausbildung einer umfassenden Handlungskompetenz unterstützen. Selbstständiges Arbeiten über mehrere Wochen stellt eine hohe Anforderung an die Selbstorganisation, Ausdauer und Selbstdisziplin dar. Der Lehrplan für das Fach Sport und Gesundheitsförderung formuliert dieses gelungen als Zur Sache kommen, bei der Sache bleiben, und eine Sache vollenden 1 aus. Dieses eigenverantwortliche Strukturieren eigener Tätigkeit wird im Sinne des Doppelauftrags des Faches Sport und Gesundheitsförderung auf zwei Ebenen im Sport erlebbar. Am Beispiel der Sportart Ballkorobics soll einerseits sportpraktisch (mit einer hohen koordinativen Anforderung) eine Kür aus einzelnen zu gestaltenden zeitlichen Abschnitten zusammengeführt und bis zur Präsentationsreife erarbeitet werden. Zum anderen sollen exemplarische Aspekte der eigenen Selbstorganisation zur Erfüllung dieser Aufgabe über das gesamte Unterrichtsvorhaben reflektiert werden. Insbesondere letzterer Aspekt eröffnet die Chance, Kompetenzen zu erwerben, die in beruflichen oder auch in privaten Bezügen einsetzbar sind. Mit der Vorführung einer eigenständig erarbeiteten Kür besteht damit ein echtes Produkt. Hinsichtlich der diesjährigen Schwerpunktsetzung Heterogenität stellt diese durch die Gruppenarbeit über einen längeren Prozess besondere Anforderungen. Da jede Schülerin und Schüler andere Vorkenntnisse, Ideen und auch Fähigkeiten hat, entstehen sowohl Vorteile in Bezug auf die Kreativität und Qualität des Problemlösens als auch Nachteile, weil nicht alle Lösungen durch jede Schülerin und Schüler umsetzbar sind. So müssen Aufgaben verteilt und die Rollen nach Fähigkeiten vergeben werden. Die Schülerinnen und Schüler lernen sich in ihren Stärken und Schwächen kennen und entwickeln dabei nach und nach eine Sensibilität für die Möglichkeiten du Grenzen der Gruppe aber auch für den Umgang untereinander. Das Unterrichtsvorhaben gliedert sich in drei Phasen: Zur Sache kommen Bei einer Sache bleiben Eine Sache vollenden Diese Phasen sollen nun in kürzester Zeit vorgestellt und erlebt und abschließend reflektiert werden. 1 http://www.berufsbildung.schulministerium.nrw.de/cms/upload/_lehrplaene/b/sport.pdf, S.61, Zugriff am 31.08.2013 2
Phase 1: Zur Sache kommen - individuelles, entdeckendes Experimentieren zu verschiedenen Musikstücken Veranschaulichung des Vorhabens (Anlage 1): Mehrere Wege führen zu einem Ziel=> gemeinsame Aufführung Definition eines Ziels (z. B. je Gruppe 30-60 Sekunden) Klassische Heranführung an die Bewegungsarbeit mit Musik über gehen zur Musik, Prellen zur Musik, Rhythmus aufnehmen, modifizieren, weitergeben Musikauswahl: klar rhythmisiert und nicht zu schnell, bei Anfängern ohne Tempiwechsel Materialien: Bälle aller Art, die sich jedoch prellen lassen sollten Grundsätzliche Gestaltungsmerkmale o Bewegungen der Bälle o Bewegungen der Schülerinnen und Schüler ohne Ball o Bewegungen der Schülerinnen und Schüler mit Ball o Rhythmus o Übergänge und Progression innerhalb der Kür Phase 2: Bei der Sache bleiben- wir machen gemeinsam eine Sache besser! Wie gehen wir mit Unterschiedlichkeit um? Bewegungsfolgen an die Fähigkeiten und Fertigkeiten einzelner Schülerinnen und Schüler anpassen Feedback: durch die andere Gruppe Üben und immer wieder üben. Dokumentieren, Takte als Wagons auf Boden hintereinanderlegen Änderungen ich der Dokumentation transparent machen Phase 3: Eine Sache vollenden die gemeinsame Aufführung Vorführung: Gruppen hintereinander weg. Bewertung o Zielerreichung als erfolgreicher Planungsprozess o Dokumentation o Bewegungen der Bälle o Bewegungen der Schülerinnen und Schüler ohne Ball o Bewegungen der Schülerinnen und Schüler mit Ball o Berücksichtigung unterschiedlicher Fertigkeiten und Fähigkeiten, spezifische Rollen o Rhythmus o Übergänge und Progression innerhalb der Kür 3
Zur Sache kommen, bei einer Sache bleiben und eine Sache vollenden - Was ist unser gemeinsames Ziel? Quelle:http://www.deredactie.be/polopoly_fs/1.1427709!image/4294860159.jpg_gen/derivatives/landscape670/4294860159.jpg, Zugriff am 09.10.2013 Exemplarischer Bezug zur Doppelfunktion des Unterrichts. Planung als Bestandteil einer beruflichen Anforderungssituation, hier für eine Fachoberschulklasse im Bereich Gesundheit und Soziales Quelle: https://www.leben-mit-cml.de/medizinisches-wissen/therapiemoeglichkeiten/therapieziele/article-therapieziel-bei-cmlaufhalten-zurueckdraengen-stabilisieren-112830.html, Zugriff am 09.10.2013 4
Dokumentationshilfe / Vorschlag zur Dokumentation von Bewegungen, Laufwege =, Ballwege = Nr. Name der Übung: Namen der Gruppenmitglieder Takte / Detailbeschreibung 1 2 3 4 5 6 7 8 Skizze: 5