6.). Verschiedene Salze, Ester, Ether, Isomere, Mischungen von Isomeren,



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Transkript:

Regelungen des GKV-Spitzenverbandes nach 130a Abs. 3a Satz 10 SGB V zum Herstellerabschlag nach 130a Abs. 3a Satz 3 und 4 SGB V im Konsens mit den Verbänden der pharmazeutischen Unternehmer Grundsätzliches Die technische Umsetzung des Preismoratoriums nach 130a Abs. 3a SGB V erfolgt, wenn für nach dem 01.08.2010 neu eingeführte Arzneimittel nach der nachstehend beschriebenen Methodik Vergleichsarzneimittel ermittelt werden können. Der GKV-Spitzenverband geht davon aus, dass die entsprechenden datentechnischen Voraussetzungen im ersten Quartal 2011 geschaffen sind. Die Abrechnung der Abschläge erfolgt rückwirkend zum 01.08.2010. Datengrundlage für die Ermittlung des Vergleichspreises sind die Angaben zum Preis- und Produktstand 01.08.2009; dies gilt auch für nach diesem Datum erfolgte Änderungen. Liegt das gegenüber der IFA GmbH gemeldete Datum der Neueinführung eines Vergleichsarzneimittels nach dem 01.08.2009, gilt das Datum der Neueinführung als Vergleichsdatum. Unter Neueinführung ist die Aufnahme einer neuen PZN in das IFA-Verzeichnis zu verstehen. Für Arzneimittel der besonderen Therapierichtungen gelten die nachstehenden Regelungen gleichlautend. I. Ermittlung der Vergleichspackung nach 130a Abs. 3a Satz 3 SGB V Zu einer Neueinführung wird eine Vergleichspackung nach folgendem Schema ermittelt: 1. Pharmazeutischer Unternehmer Das Vergleichsarzneimittel desselben pharmazeutischen Unternehmers oder seiner Mitvertreiber wird über die IFA-Anbieternummer (sog. Herstellernummer) identifiziert (siehe hierzu auch III.). 22.10.2010-1 -

2. Voraussetzungen Das Vergleichsarzneimittel und die Neueinführung müssen folgende Voraussetzungen im Produktverzeichnis der IFA GmbH erfüllen: - Status Arzneimittel - Status Apothekenpflicht - Status verkehrsfähig (einschließlich zum Vergleichsdatum verkehrsfähige AV -Produkte) - unterliegt einer Arzneimittelpreisverordnung - therapiegerechte Packungsgröße nach Packungsgrößenverordnung - kein Tierarzneimittel 3. gleicher Wirkstoff bzw. gleiche Wirkstoffkombination Das Vergleichsarzneimittel und die Neueinführung müssen den gleichen Wirkstoff oder die gleiche Wirkstoffkombination haben (siehe hierzu auch I. 6.). Verschiedene Salze, Ester, Ether, Isomere, Mischungen von Isomeren, Komplexe oder Derivate eines Wirkstoffes gelten als ein und derselbe Wirkstoff, es sei denn, ihre Eigenschaften unterscheiden sich erheblich hinsichtlich der Unbedenklichkeit und Wirksamkeit. 4. vergleichbare Darreichungsform Das Vergleichsarzneimittel und die Neueinführung liegen in einer vergleichbaren Darreichungsform vor, wenn ihre Darreichungsformen im Sinne der arzneimittelrechtlichen Zulassung vergleichbar sind. Die Ermittlung erfolgt auf Grundlage der Darreichungsformenstruktur der ABDATA in folgender Reihenfolge, wobei die Kriterien nach den Buchstaben a) bis c) kumulativ anzuwenden sind: a) Anwendungsform Ausprägungen: fest, flüssig, gasförmig, halbfest Existiert für ein Arzneimittel mehr als eine angegebene Anwendungsform, (1:n Beziehung), wird die Schnittmenge ermittelt. Bei Vorhandensein einer Schnittmenge ist die Vergleichbarkeit im Sinne einer Klammer gegeben. 22.10.2010-2 -

b) Applikationsweg Ausprägungen: bronchopulmonal, extern, extrakorporal, intraoral, invasiv, nasal, okulär, peroral, rektal, urogenital Existiert für ein Arzneimittel mehr als ein angegebener Applikationsweg (1:n Beziehung), wird die Schnittmenge ermittelt. Bei Vorhandensein einer Schnittmenge ist die Vergleichbarkeit im Sinne einer Klammer gegeben. c) Freisetzungsverhalten Ausprägungen: nicht modifiziert (normal und schnell), modifiziert (differenziert, konstant, ph-abhängig und verzögert), ohne 5. Eingrenzung der Vergleichspackung a) primär abgeteilte Darreichungsformen (z. B. Tabletten, Hartkapseln, Suppositorien) Bei primär abgeteilten Darreichungsformen wird diejenige Packung ermittelt, die dem neuen Arzneimittel in Bezug auf die Packungsgröße am nächsten kommt. Existieren mehrere Packungen mit gleicher Packungsgröße wird zusätzlich die nächstliegende Wirkstärke je abgeteilter Darreichungsform ermittelt. Bei Salzen, Estern, Ethern, Isomeren, Mischungen von Isomeren, Komplexen oder Derivaten eines Wirkstoffes ist die Wirkstärke auf die Base zu beziehen. b) nicht abgeteilte Darreichungsformen (z. B. Tropfen, Lösung, Injektions-, Infusionslösung) Bei nicht abgeteilten Darreichungsformen wird diejenige Packung ermittelt, die dem neuen Arzneimittel in Bezug auf die Gesamtwirkstoffmenge am nächsten kommt. Bei Salzen, Estern, Ethern, Isomeren, Mischungen von Isomeren, Komplexen oder Derivaten eines Wirkstoffes ist die Wirkstärke auf die Base zu beziehen. c) Besonderheiten Dosieraerosole Gesamtwirkstoffmenge = Anzahl Sprühstöße * Wirkstoffmenge je Sprühstoß 22.10.2010-3 -

Therapeutische Systeme/wirkstoffhaltige Pflaster Freisetzungsmenge (Wirkstärke) = Anzahl Zeiteinheiten * freigesetzter Wirkstoff pro Zeiteinheit Nicht primär abgeteilte Behältnisse Liegen nach den Kriterien unter 5b nicht abgeteilte Darreichungsformen in sekundär abgeteilten Behältnissen (z.b. Eindosispipetten, Fertigspritzen, Injektoren) und in unabgeteilten Darreichungsformen (z.b. Flaschen, Infusionsflaschen, Ampullen zur Mehrfachentnahme) vor, wird die Vergleichspackung aus der jeweiligen Untergruppe ausgewählt. Liegt zum Zeitpunkt der Neueinführung keine Untergruppe vor, findet die vorstehend bestimmte Differenzierung keine Anwendung. Die Ermittlung der Gesamtwirkstoffmenge erfolgt unabhängig von der Art des Behältnisses und wird auf das gesamte Arzneimittel bezogen. 6. Kombinationsarzneimittel Bei Kombinationsarzneimitteln erfolgt die Ermittlung der Wirkstärke auf Basis der wirksamen Bestandteile. Vergleichsarzneimittel und Neueinführung müssen im Verhältnis der Wirkstoffmengen ihrer wirksamen Bestandteile identisch sein. 7. Abstandsermittlung a) gleicher Packungsgrößen- und/oder Wirkstärkenabstand Arzneimittel in primär abgeteilten Darreichungsformen wie unter I.5a) beschrieben, bei denen mehr als eine Packung mit gleichem arithmetischem Abstand bei Packungsgröße (Stückzahl) und/oder ggf. - nachrangig - Wirkstärke ausgeboten ist, werden die nach den hier bestimmten Regelungen ermittelten Vergleichspackungen zur Ermittlung des Vergleichspreises zugrunde gelegt [siehe auch II. 1.d)]. b) gleicher Gesamtwirkstoffmengenabstand Das Verfahren nach 7a). gilt gleichermaßen bei identischer Gesamtwirkstoffmenge nicht abgeteilter Darreichungsformen wie unter I.5b) und I.5c) beschrieben. 22.10.2010-4 -

II. Ermittlung des Abschlags 1. Ermittlung des Vergleichspreises Grundlage für die Ermittlung des Herstellerabschlags ist der Abgabepreis des pharmazeutischen Unternehmers (ApU). Grundsätzlich hat der pharmazeutische Unternehmer den Großhandels-Einkaufspreis (GEP) als ApU zu melden. Liegt der wirksame Bestandteil in verschiedenen Salz-, Ester-, Ether-, Isomerenformen oder als Mischung von Isomeren, Komplexen oder Derivaten vor, ist die Base die Berechnungsgrundlage (siehe auch I. 3.) für die Wirkstärke. a) abgeteilte Darreichungsformen: aa) ungleiche Packungsgröße, identische Wirkstärke Bildung des Referenz-Quotienten: Packungsgröße Neueinführung (Stück) / Packungsgröße Vergleichsarzneimittel (Stück) ab) identische Packungsgröße, ungleiche Wirkstärke Bildung des Referenz-Quotienten: Wirkstärke Neueinführung / Wirkstärke Vergleichsarzneimittel ac) ungleiche Packungsgröße, ungleiche Wirkstärke; Bildung des Quotienten 1: Packungsgröße Neueinführung (Stück) / Packungsgröße Vergleichsarzneimittel (Stück) Bildung des Quotienten 2: Wirkstärke Neueinführung / Wirkstärke Vergleichsarzneimittel Bildung des Referenz-Quotienten Quotient 1 * Quotient 2 22.10.2010-5 -

b) nicht abgeteilte Darreichungsformen: Bildung des Referenz-Quotienten: Gesamtwirkstoffmenge Neueinführung / Gesamtwirkstoffmenge Vergleichsarzneimittel c) Besonderheiten [siehe I. 5. c)] d) Berechnung des Vergleichspreises: Referenz-Quotient * ApU Vergleichsarzneimittel Treffen bei der Ermittlung des Vergleichsarzneimittels die Kriterien nach den hier bestimmten Regelungen auf mehrere Arzneimittel zu, wird der ApU Vergleichsarzneimittel aus dem arithmetischen Mittelwert der ApUs dieser Arzneimittel gebildet. 2. Ermittlung des Abschlags a) Abschlag = Preis der Neueinführung - Vergleichspreis b) Bei importierten Arzneimitteln nach 129 Absatz 1 Satz 1 Nr. 2 SGB V wird das Verfahren der Importvergleichsberechnung in analoger Weise angewendet, wie bei dem vormaligen Preismoratorium nach 130a Abs. 3a SGB V in der Zeit vom 01.04.2006 bis 31.03.2008. Dabei orientiert sich die Importvergleichsberechung an dem vom Importeur bei einer Neueinführung gemeldeten Bezugsarzneimittel. 3. Gesetzliche Erstattungsbeträge Grundsätzlich ist der Festbetrag ( 35 SGB V) auf Basis des ApU als obere Preisgrenze für die Ermittlung der Abschlagshöhe zu Grunde zu legen. Diese Regelung findet ebenfalls Anwendung auf den Erstattungsbetrag ( 130b SGB V). 22.10.2010-6 -

III. Umsetzung des 130a Abs. 3a Satz 4 SGB V 1. Änderungen zu den Angaben des pharmazeutischen Unternehmers Eine Änderung liegt vor, wenn der Inhaber einer arzneimittelrechtlichen Zulassung einem anderen pharmazeutischen Unternehmer gestattet, ein in den IFA-Daten ausgewiesenes Arzneimittel in den Verkehr zu bringen. 2. Mitvertrieb Ein Mitvertrieb im Sinne dieser Regelung bedeutet, dass zwei oder mehrere pharmazeutische Unternehmer dasselbe zugelassene Arzneimittel ausbieten: a) Der Inhaber einer arzneimittelrechtlichen Zulassung selbst ist einer der Vertreiber des betreffenden Arzneimittels. b) Der Inhaber einer arzneimittelrechtlichen Zulassung bietet das Arzneimittel nicht selbst aus, sondern gestattet mindestens zwei anderen pharmazeutischen Unternehmern, ein Arzneimittel mit dieser Zulassung auszubieten. 3. Meldung des pharmazeutischen Unternehmers Bei Änderungen zu den Angaben des pharmazeutischen Unternehmers oder zum Mitvertrieb hat der pharmazeutische Unternehmer die Pharmazentralnummer des auf derselben Zulassung beruhenden Arzneimittels des Voranbieters an die IFA GmbH zu melden. Die IFA GmbH übermittelt diese Daten dem GKV-Spitzenverband. Zur Ermittlung des Herstellerabschlags nach 130a Abs. 3a Satz 4 SGB V finden die Änderungen zu den Angaben des pharmazeutischen Unternehmers oder zum Mitvertrieb durch einen anderen pharmazeutischen Unternehmer ab dem 01.08.2010 Anwendung. 4. Herstellernummer Grundsätzlich gilt, dass eine identische IFA-Anbieternummer (sog. Herstellernummer) gleichbedeutend ist mit identischer pharmazeutischer Unternehmer. 22.10.2010-7 -