PROFESSOR DR. ANTON VALAVANIS UniversitätsSpital Zürich Klinik für Neuroradiologie Das experimentelle neuroangiographische Labor der Klinik für Neuroradiologie Foto Klinik für Neuroradiologie der Universität Zürich Die Klinik für Neuroradiologie des UniversitätsSpitals Zürich ist heute eine in den klinischen Neurowissenschaften verankerte universitär-medizinische Institution, die moderne bildgebende Verfahren zur Diagnostik und interventionell-neuroradiologische Methoden zur Behandlung von Erkrankungen des Zentralnervensystems sowie des Kopf- und Halsbereiches einsetzt. Entsprechend gliedert sie sich in eine Abteilung für diagnostische Neuroradiologie und in eine Abteilung für interventionelle Neuroradiologie. Mit ca. 40'000 diagnostischen neuroradiologischen Untersuchungen und ca. 400 mehrheitlich komplexen interventionellneuroradiologischen Eingriffen jährlich deckt sie in der Krankenversorgung das gesamte Spektrum der klinischen Neuroradiologie ab. Die Klinik ist darüber hinaus sehr aktiv in der neuroradiologischen Aus-, Weiter- und Fortbildung und betreibt intensiv vorwiegend klinisch angewandte Forschung mit Schwerpunkten im Bereich Neuroimaging und im Bereich der Neurointervention. Im Jahr 2011 wurde dank substanzieller Unterstützung durch die Werner Siemens-Stiftung ein grösseres Projekt initiiert mit dem Ziel der Nachwuchs- und Forschungsförderung auf dem Gebiet der interventionellen Neuroradiologie. Die Klinik für Neuroradiologie gehört zu den Pionierinstitutionen für die Entwicklung der interventionellen Neuroradiologie und nimmt heute international eine Spitzenposition sowohl in der Patientenbehandlung wie auch in der Lehre und Forschung ein.
Tierexperimentelle Forschung zur Entwicklung von Stents für die Behandlung komplexer Hirnaneurysmen Fotos Klinik für Neuroradiologie der Universität Zürich Die Klinik deckt das gesamte Spektrum der endovaskulären interventionellen Neuroradiologie ab, wie die Behandlung von arteriellen Aneurysmen des Gehirns, arteriovenösen Gefässmissbildungen des Gehirns, der Hirnhäute, des Rückenmarks, des Kopf-, Gesichts- und Halsbereichs, gefässreichen Tumoren des intrakraniellen Raumes, der Schädelbasis und des Halses, akuten, unstillbaren Blutungen des Kopf-, Gesichts- und Halsbereiches, Einengungen der intra- und extrakraniellen Gefässe sowie den ischämischen Schlaganfällen. Konzept und endovaskuläre vollständige Behandlung einer grösseren arteriovenösen Gefässmissbildung des Gehirns Fotos Klinik für Neuroradiologie der Universität Zürich
Die klinische Tätigkeit der interventionellen Neuroradiologie an der Klinik für Neuroradiologie des UniversitätsSpitals Zürich erfolgt an zwei hochmodernen biplanen Neuroangiographieanlagen durch ein spezialisiertes neurovaskuläres Team, bestehend aus Neuroradiologen, medizinischtechnischem Personal, Neuroanästhesisten, Neurointensivisten und Pflegefachleuten. Mit dieser infrastrukturellen und personellen Ausstattung gewährleistet die Klinik nicht nur einen intensiven täglichen Routinebetrieb, sondern insbesondere Dank der Unterstützung durch die Werner Siemens-Stiftung wurde erstmals im Jahr 2011 ein durch die Universität Zürich genehmigtes definiertes und strukturiertes Weiter- und Fortbildungsprogramm in interventioneller Neuroradiologie für diesbezüglich qualifizierte Ärzte aus dem In- und Ausland eingeführt. International Fellows an der Klinik für Neuroradiologie 2011 Foto Klinik für Neuroradiologie der Universität Zürich auch den Notfallbetrieb rund um die Uhr, mit dem Schwerpunkt der notfallmässigen Behandlung des akuten Schlaganfalls. An der Klinik weilen ständig durchschnittlich zwölf bis fünfzehn Gastärzte aus dem Ausland, um die Behandlungsmodalitäten und Konzepte auf dem Gebiet der interventionellen Neuroradiologie zu erlernen. Begleitet wird die klinische Tätigkeit durch eine intensive Lehr- und Forschungstätigkeit. Mit diesem Programm, das erfolgreich angelaufen ist, wird die Nachwuchsförderung auf dem sich rasch entwickelnden Gebiet der interventionellen Neuroradiologie ausgebaut. Die an der Klinik für Neuroradiologie vorhandene Infrastruktur, die bestehenden engen Verbindungen mit der Medizinischen Fakultät der Universität Zürich und dem Zentrum Neurowissenschaften der ETH und Universität Zürich, die seit vielen Jahren etablierten internationalen Kooperationen, insbesondere mit dem International Neuroscience Institute in Hannover, Deutschland, und in Beijing, China, sowie die durch die Klinik jährlich aus ge rich - teten internationalen Fortbildungskurse in Zürich, Hongkong und New Delhi bil den optimale Voraussetzungen für die erfolgreiche Etablierung dieses Programms. Das durch die Werner Siemens-Stiftung unterstützte Projekt umfasst auch den
Ausbau der technischen Ausrüstung, der Infrastruktur und der personellen Ausstattung des experimentellen Neurointerventions-Forschungslaboratoriums der Klinik für Neuroradiologie. Hauptbestandteil dieses experimentellen Forschungslaboratoriums der Klinik ist eine Neuroangiographieanlage, an welcher folgende Tätigkeiten durchgeführt werden: 1. Tierexperimentelle Forschung zur Pathogenese, zum Verhalten und zur endovaskulären Behandlung von neurovaskulären Erkrankungen 2. Erprobung neuer interventionell neuroradiologischer Instrumente und Materialien an speziell angefertigten Gefäss-Fluss-Modellen in Zusammenarbeit mit der Industrie 3. Hands-on-Training zur Erlangung der notwendigen praktischen Fertigkeiten von endovaskulären Eingriffen an Gefäss-Fluss-Modellen. Hochqualifizierte Kandidaten mit Facharztausweisen aus der Neuroradiologie, Neurochirurgie oder Neurologie, die sich für die Aufnahme in dieses Programm bewerben, werden durch eine Kommission begutachtet und nach definierten Kriterien ausgewählt. Maximal werden jährlich vier bis fünf Kandidaten für die Dauer von ein oder zwei Jahren aufgenommen. Nebst der Partizipation in der klinischen Tätigkeit gehören zum Programm die Teilnahme an den wöchentlichen Lehrveranstaltungen, die Mitwirkung an den Forschungsprojekten im experimentellen Neurointerventionslabor und die praktischen Übungen im Labor. Die wissenschaftliche Tätigkeit und die Weiterbildung erfolgen unter fachlicher Supervision und Betreuung. Das von der Werner Siemens-Stiftung unterstützte International Fellowship -Programm für in terventionelle Neuroradiologie an der Klinik für Neuroradiologie des UniversitätsSpitals Zürich umfasst im Einzelnen folgende von den Kandidaten zu absolvierende Module: 1. Beobachtung der täglichen interventionell-neuroradiologischen Eingriffe mit Führung eines persönlichen Log- Buchs 2. Nach erfolgreicher Beobachtungszeit von drei bis sechs Monaten praktische Assistenz bei den Eingriffen mit Führung eines persönlichen Log- Buchs 3. Obligatorische, aktive Teilnahme an den täglichen Fallbesprechungen der aktuellen Fälle der interventionellen Neuroradiologie zum Erlernen der klinischen Symptomatologie der Krankheitsbilder, der Indikation zur Behandlung, der Planung der Eingriffe und die postoperative Beobachtung der Patienten 4. Obligatorische Teilnahme an der täglichen Visite der Patienten der interventionellen Neuroradiologie 5. Obligatorische Teilnahme an den täglich stattfindenden praktischen Übun- Zurich Course on Interventional Neuroradiology 2011 Foto Klinik für Neuroradiologie der Universität Zürich
gen zum Erlernen der Basis- und der komplexen Techniken der interventionellen Neuroradiologie an speziellen Gefässmodellen im experimentellen Neuroangiographie-Labor 6. Teilnahme und substanzieller Beitrag an der Durchführung von mindestens einer wissenschaftlichen Arbeit oder an einem Forschungsprojekt im experimentellen Neuroangiographie-Labor 7. Selbststudium anhand der Videosammlung der interventionell-neuroradiologischen Eingriffe 8. Obligatorische Teilnahme an den wöchentlichen Fortbildungsveranstaltungen in interventioneller Neuroradiologie der Klinik für Neuroradio - logie 9. Obligatorische Teilnahme an der monatlich stattfindenden Interventional Neuroradiology Conference 10. Teilnahme am jährlich stattfindenden Zurich Course on Interventional Neuroradiology 11. Teilnahme an den verschiedenen Lehr - veranstaltungen der klinischen Neurowissenschaften der Universität Zürich. Nach erfolgreichem Abschluss des Programms erhalten die Kandidaten ein durch die Klinik für Neuroradiologie und das Dekanat der Medizinischen Fakultät der Universität Zürich ausgestelltes Diplom. Durch die Unterstützung dieses Programmes der Klinik für Neuroradiologie leistet die Werner Siemens-Stiftung einen substanziellen Beitrag zur Nachwuchsförderung sowie zur Forschungsintensivierung auf dem Gebiet der interventionellen Neuroradiologie an der Universität Zürich. Prof. Dr. Anton Valavanis Foto Klinik für Neuroradiologie der Universität Zürich Autor PROFESSOR DR. ANTON VALAVANIS Anton Valavanis wurde in Athen, Griechenland, geboren, studierte Medizin an der Universität Zürich und bildete sich zum Neuroradiologen am UniversitätsSpital Zürich aus, wo er 1977 seine akademische Laufbahn begann, welche mit dem Aufbau des Institutes für Neuroradiologie verbunden war. 1980 begann er mit der Entwicklung des neuen Gebietes der interventionellen Neuroradiologie zur endovaskulären Behandlung von Gefässerkrankungen des Zentralnervensystems sowie des Kopfund Halsbereiches. 1985 führte er die Magnetresonanztomographie als diagnostisches bildgebendes Verfahren für die Neurowissenschaften am UniversitätsSpital Zürich ein. Seit 1994 ist er ordentlicher Professor für Neuroradiologie und Direktor der Klinik für Neuroradiologie an der Universität und am UniversitätsSpital Zürich. Die Klinik für Neuroradiologie des UniversitätsSpitals Zürich gilt international als eines der führenden akademischen Zentren für Neuroradiologie und als Kompetenzund Referenzzentrum für interventionelle Neuroradiologie. Professor Valavanis hat seine klinischen Erfahrungen und Forschungsergebnisse in rund 200 wissenschaftlichen Arbeiten veröffentlicht und in über 800 Vorträgen als eingeladener Referent an nationalen und internationalen Kongressen mitgeteilt. Er ist Gründungsmitglied mehrerer Fachgesellschaften, wirkte als Präsident der Schweizerischen Gesellschaft für Neuroradiologie sowie der World Federation of Neuroradiological Societies und wurde durch Verleihung mehrerer wissenschaftlicher Preise, der Ehrenmitgliedschaft mehrerer Fachgesellschaften sowie des Ehrendoktortitels der Universität Athen für seine klinischen Leistungen und Beiträge in Lehre, Forschung und Förderung der Neuroradiologie ausgezeichnet.