Arbeit mit Kindern psychisch kranker Eltern. Sozialpsychiatrischen Verein Kreis Groß-Gerau e.v. Arbeit mit Kindern psychisch erkrankter Eltern

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Transkript:

Arbeit mit Kindern psychisch kranker Eltern Projekt KAKTUS beim Sozialpsychiatrischen Verein Kreis Groß-Gerau e.v. Arbeit mit Kindern psychisch erkrankter Eltern.

Der SPV im Kreis Groß-Gerau Flächenlandkreis zwischen Frankfurt, Darmstadt, Mainz und Wiesbaden Ca. 254.000 Einwohner Der SPV betreut ca. 550 Personen in Tagesstätten Amb. Betreutem Wohnen Wohnheimen Psychosozialen Kontakt- und Beratungsstellen Integrationsfachdienst Im Rahmen von Hilfen zur Erziehung

Warum das Projekt KAKTUS im SPV? Neben den allgemein bekannten Erkenntnissen über die Lebenslagen der betroffenen Kinder, sehen wir uns in der Verantwortung, unsere KientInnen auch als Eltern wahrzunehmen. Das bedeutet für uns einerseits die Eltern in Ihrem Erziehungsauftrag zu stützen und andererseits die Kinder für ihre besondere Lebenslage zu stärken.

Unser Ansatz: Wir wissen vom erheblichen Risiko für die Kinder, selbst zu erkranken oder auffälliges Verhalten und Delinquenz zu entwickeln Aber Nicht alle Betroffenen entwickeln Störungen! Frage: Welche Ressourcen schützen diese Kinder? (Resilienzforschung)

Grundhaltung von KAKTUS Der Kaktus wächst unter extremen Bedingungen heran. Er bekommt nur wenig Nahrung, wächst und blüht aber trotzdem. Mit seinen Stacheln hält er Unerwünschtes fern. Unsere Ausgangsfrage lautet grundsätzlich: Welche Ressourcen sind beim Kind und in seinem Umfeld zu aktivieren bzw. zu stärken, um eine Erkrankung oder Entwicklung massiver Defizite zu vermeiden?

Ziele des Projektes Stärkung der Erziehungskompetenzen der psychisch kranken Eltern und deren unterstützenden Angehörigen Stärkung der Kinder durch Entdecken und Weiterentwickeln ihrer Ressourcen Anbieten von außerfamiliären Unterstützungen in und nach Krisen Ermöglichen des fachlichen Austausches und der Vernetzung der an den Prozessen beteiligten Profis Daraus ergeben sich 3 Säulen für das Projekt

1. Angebote für Kinder Orte der Begegnung für Kinder psychisch kranker Eltern Platz zum Spielen und einfach Kind sein Platz zum Lernen Platz für Einzel- und Gruppengespräche Lerntherapeutische Angebote Klassische Angebote der Jugendhilfe: SPFH und intensive Einzelbetreuung

2. Angebote für Eltern Angebote der Begegnung für psychisch erkrankte Eltern Gespräche in Elterngruppen mit und ohne Moderation Gruppen- und Familien- sowie Einzelberatungen Gemeinschaftserlebnisse für Kinder und Eltern

3. Vernetzung Plattform zum fachlichen Austausch für alle im SPV an der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Familien beteiligten MitarbeiterInnnen Supervisionen, kollegiale Fallberatungen, interne Fortbildungen Organisation externer Fortbildungen wie z.b. Marte Meo und integrative Lerntherapie Vernetzung mit der Jugendhilfe im Kreis Groß-Gerau durch die Mitarbeit in Gremien, durch fachlichen Austausch und gemeinsame Fortbildungen

Kooperation ist notwendig, anregend und bereichernd und manchmal anstrengend mit Kreisjugendämtern Landeswohlfahrtsverband Hessen Hessischem Sozialministerium Träger sozialer Einrichtungen im Kreis Groß-Gerau Schulen, Lehrer, Tageseinrichtungen für Kinder Ärzten, Kliniken Frühförderstellen, Therapeutischen Diensten.

Aktueller Stand des Projektes Was wir bereits tun: Beratungen auf systemischer Grundlage und bei Bedarf videogestütztes Arbeiten nach Marte Meo SPFH und intensive Einzelbetreuungen im Auftrag der Jugendämter Familienpatenprojekt in Kooperation mit dem Diakonischen Werk finanziert vom Hessischen Sozialministerium und dem Kreis Groß-Gerau, ein Präventionsprojekt, in dem professionell geschulte und begleitete Ehrenamtler in sogenannten Risikofamilien Unterstützung leisten Regelmäßiges Gruppenangebot für Kinder in den Zentren Biebesheim und Rüsselsheim (teilweise finanziert durch den Kreis G.G., Einzelfallbezogene Finanzierung für Kinder aus Rüsselsheim und mit Eigenmitteln) Alle Aktivitäten, die sich aus der 3.Säule ergeben

Was noch fehlt: Niedrigschwellige Wege zur Finanzierung von Angeboten zur schulischen Unterstützung bzw. Lerntherapie Aufbau eines Familienhebammen-Projektes im Kreis (es gibt aber im Rahmen Frühe Hilfen die Kinderkrankenschwestern) Aufbau von präventiv aufklärenden Projekten an Schulen, Kindergärten etc.

Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit!