Gutes Brot wird regional gemacht Vortrag und Diskussion zur Wertschöpfungskette Saatgut - Getreide - Brot
Ein Brot ist ein gutes Brot, wenn das Getreide, dass in dem Brot steckt, bei seiner Erzeugung nicht zum weiteren Verlust der Artenvielfalt, der Bodengesundheit, der Belastung von Luft und Grundwasser beitragen hat die Bauern und Bäuerinnen für die nachhaltige Erzeugung von Rohstoffen eine faire, existenzsichernde Entlohnung erhalten Hintergrund: Der Anteil der Landwirtschaft am Wert der EU-Lebensmittelkette fiel von 31 % im Jahr 1995 auf 21 % im Jahr 2018. Hingegen war die Landwirtschaft zwischen 2000 und 2010 mit einer 40 % Erhöhung der Input-Kosten konfrontiert. der Preis des Brotes der Kostenwahrheit entspricht Hintergrund: Das derzeitige Brotversorgungssystem erzeugt systematisch versteckte Kosten, die nicht in den Einzelhandelspreisen enthalten sind, die aber von Menschen weltweit übernommen und an zukünftige Generationen weitergegeben werden. Dem jüngsten Sachstand des Weltklimarates (IPCC) zufolge müssen aber die weltweiten Netto-THG-Emissionen gegen 2050 den Wert null erreichen, um die globale Erwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen und die schlimmsten Auswirkungen zu vermeiden. das Brot einer ausgewogenen, vollwertigen, gesunden Ernährungsweise entspricht (d.h. keine Gentechnik, keine isolierten Backmittel, ) Quelle der Hintergrund-Infos http://www.ipes-food.org/_img/upload/files/cfp_execsummary_de.pdf
Brot auf dem langen Weg Agrarindustrieller Getreideanbau [konventionell ] Die Importquote für Brotgetreide lag laut dem Verband deutscher Mühlen e.v. rückliegend bei unter fünf Prozent. Zentrale Getreidesilos Zentrale Handelsmühlen Zentrale Brotfabriken Supermärkte, Discount, VerbraucherInnen
Konzentration in der Land- und Lebensmittelwirtschaft Bäckereien in Deutschland Zwischen 2000 und 2018 haben rund 50 Prozent der Bäckereibetrieb aufgegeben. Bäckereibetriebe mit einem Jahresumsatz Anzahl der Betriebe 2017 Prozentualer Anteil aller Bäckereibetriebe in D Marktanteil in % unter 500.000 7000 63 % 8 % über 5 Mio. 550 5 % 67 % davon über 50 Mio. 43 0,37 % 32 % Landwirtschaft in Europa Rund 3 % der Landwirtschaftsbetriebe besitzen 50 % der EU-Ackerfläche. 80 % der Zahlungen im Rahmen der GAP entfallen auf 20 % der Landwirtschaftsbetriebe. Quelle: http://www.ipes-food.org/_img/upload/files/cfp_execsummary_de.pdf
Konzentration am Lebensmittelmarkt Handel Die 5 Unternehmen: Edeka, Rewe, Schwarzgruppe (Lidl, Kaufland), Aldi und Metro halten 2017 einen Marktanteil von 74,8 %. Mühlen Jahr Anzahl der Mühlen Ø Mahlleistung je Mühle 1950 19.000 400 t jährlich 1990 900 2019 weniger als 200 Der Marktanteil der 13 größten Mühlen entspricht rund 43% 44.000 t jährlich Quelle: BMEL
Konzentration beim SAATGUT Laut der Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) sind in den letzten 100 Jahren circa 75 Prozent aller landwirtschaftlich genutzten Arten und Sorten verschwunden. Rund 60 Prozent der Nahrungsmittel werden mit nur drei Kulturen Weizen, Mais und Reis erzeugt. Die Erosion der Vielfalt ist direkte Folge des Einsatzes von Hochertragssorten und der Konzentration der Saatgutproduktion auf wenige Konzerne. Drei Konzerne - DuPont /Dow Chemical, ChemChina/Syngenta, Bayer/Monsanto - kontrollieren mehr als 60 Prozent der Märkte für kommerzielles Saatgut und für Agrarchemikalien.
Welchen Einfluss kann die Art und Weise, wie die Rohstoffe erzeugt und unser Brot hergestellt wird, haben? Rohstoffe > Anbauweise ggf. Biodiversitätsverlust, Gewässerbelastung (Nitrateintrag), / Saatgut: Patente, erschwerter Zugang zu Züchtungsmaterial, Verlust von Saatgutsouveränität, Herstellung > Verlust von Arbeitsplätzen und damit von sozialen Bezügen in den Regionen durch Konzentrationsprozesse / Verlust von Wissen, Know-how und Kultur / Zunahme deregulierter Arbeitsverhältnisse Transport > CO2 Belastung durch lange Transportwege der Rohstoffe und der Produkte Handel > Lebensmittelverschwendung, hoher Anteil an Retouren. Aktuelles Beispiel ist laut Medienberichten Deutschlands viertgrößte Bäckerei, die Edeka Tochter K&U, mit einer Retourenquote von 30%.
Brot auf dem kurzen Weg Getreideanbau, agrarökologisch Regionale Mühle Lokale Bäckerei Lokale Bäckerei VerbraucherInnen
Regionale Wertschätzungsketten brauchen: Zeit sowie bäuerliches und handwerkliches Wissen und Können!
Wir können uns nicht leisten, Bauern und Bäuerin für ihre Arbeit und eine agrarökologische, enkeltaugliche Anbauweise fair zu entlohnen? Preis für 1 kg Weizenmehl T550, z.b. Rohstoffkosten (Mehl) für ein Weizenbrötchen Rohstoffkosten (Mehl) für ein 500g Weißbrot aus Weizenmehl T 550 0,40 0,020 0,15 0,50 0,025 0,18 0,60 0,030 0,22 0,70 0,035 0,25 0,80 0,040 0,29 Die Rohstoffkosten machen ca. 15 23 % bei der Preiskalkulation von Brot und Brötchen aus.
Was tun!? Essen was man retten will Nachfrage und Nutzung sind die beste Garantie um ein agrarökologisches Konzept der Landwirtschafts- und Lebensmittelwirtschaft zu fördern! Der Aufbau von nachhaltigen Lebensmittelsystemen in Europa erfordert eine Reform und Neuausrichtung der Politik Siehe Bericht des Internationalen Expertengremiums für nachhaltige Ernährungssyste (International Panel of Experts on Sustainable Food Systems, IPES-Food), der am 8. Fe veröffentlicht wurde: http://www.ipes-food.org/_img/upload/files/cfp_execsummary_de.pdf
Zukunft säen Gemeinsam Zukunft säen - Ernährungssouveränität und lebendige Regionen ernten Copyright: Anke Kähler Foto: Jürgen Fink