fließtext das kundenmagazin der Ausgabe 02/2012 EWLW in neuen Räumen: Wir haben uns vergrößert! Kompletter Umbau am alten Standort Moderne Büros mit viel Platz für gute Ideen Service: Kalender Alle Termine auf einen Blick! (Rückseite) Klärschlamm-Pilotprojekt in Tunesien Zusätzliches Einkommen für nordafrikanische Bauern Machbarkeitsstudie für Xuzhou / VR China Fachwissen aus dem Ruhrgebiet für chinesische Bergbauregion Kläranlage Itzehoe produziert Energie Faulgas wird zu Strom und Wärme Member of
Editorial Inhaltsstoffe Pegelstand Liebe Leserinnen und Leser, das Jahr 2011 war bei EWLW neben den laufenden geschäftlichen Aktivitäten auch durch den kompletten Umbau und die Vergrößerung unseres Bürostandortes in Essen geprägt (siehe S. 3), der zu einer deutlichen Verbesserung der Arbeitsbedingungen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geführt hat. 2012 haben wir mit der weiteren Optimierung unserer Büroabläufe sowie unseres Qualitätsmanagements durch ein Zertifizierungsverfahren nach DIN EN ISO 9001 begonnen. All dies geschieht letztlich mit dem Ziel einer stetigen Verbesserung der Zufriedenheit unserer Kunden. Crew 3 Wir haben uns vergrößert Verstärkung des Teams gelungen Übersee und fremde Länder 4 EWLW im Mittleren Osten 5 Klärschlamm: Pilotprojekt im nördlichen Afrika 6 Made in Germany mal anders Machbarkeitsstudie für Xuzhou Neuer Eingang schmückt das Unternehmen S. 3 Dazu soll auch die regelmäßige Information über aktuelle Projekte und Neuigkeiten aus dem Umfeld von EWLW beitragen. In der vorliegenden Ausgabe des fließtext finden Sie dazu Berichte aus allen sechs Abteilungen unseres Hauses, die einen Einblick in die Spannweite der bei EWLW bearbeiteten Projekte erlauben. Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre. Stadt, Land, Fluss 7 Stadtentwässerungsbetriebe Köln nutzen Essener Know-how Fachseminar Wasser- und Stoffbilanzierung Info-Tropfen 8 Betriebsüberprüfung der Kläranlage Bitburg Ost Explosionsschutzdokumente für den Wupperverband Regenwasserbewirtschaftung in Oberhausen BMBF-Forschungsverbundvorhaben S. 6 9 Nasse Keller Fremdwasseruntersuchung in Wetzlar Hydrogeologische Beratung für Wasserwerke S. 11 10 Planung einer Druckrohrleitung Itzehoe: Eigenen Strom produzieren IMWA-Kongress 2011 in Aachen 11 LW-Beratung für Stadtwerke Veröffentlichungen Info-Tropfen V. l. n. r: Dr.-Ing. Emanuel Grün, Prof. Dr.- Ing. habil. Holger Scheer, Dipl.-Kaufm. Joachim Manz, Dipl.-Ökonom Josef Schön 12 Gezeiten (Veranstaltungskalender) Co-Vergärung auf der Kläranlage Düren Quellen (Impressum) Erfolgreicher Co-Vergärungsversuch in der Eifel S. 12 2
Die beiden Abteilungsleitungen Frau Wiese und Herr Hermans erhielten den Auftrag, eine langfristige Lösung zu finden. Nachdem die Suche nach geeigneten Alternativstandorten in Essen nicht zufriedenstellend verlief, konncrew EWLW jetzt auch räumlich optimal aufgestellt Wir haben uns vergrößert Am 16. September 2011 war es endlich so weit: Mit einem Tag der offenen Tür wurden die neuen Räumlichkeiten von EWLW eingeweiht und geladenen Gästen vorgestellt. Die Büroräume von EWLW verteilen sich nun über drei Etagen mit einer Gesamtfläche von 1.500 m 2. Drei Besprechungsräume in unterschiedlichen Größen und ein großer Seminarraum bieten ten im Frühjahr 2010 am jetzigen Standort zusätzliche Flächen gewonnen werden, die der gewünschten Größenordnung entsprachen. Mit Unterstützung eines Architekten wurde das EWLW-Anforderungsprofil in eine Planung für die neuen Büroräume umgesetzt. Im Sommer 2010 rückte der Bautrupp an und in fünf Bauabschnitten wurden die neuen Räumlichkeiten nach und nach hergerichtet. für interne Veranstaltungen, aber insbesondere auch für EWLW-Seminare und Schulungen (siehe auch Gezeiten auf S. 12) mit externen Teilnehmerinnen und Teilnehmern ausreichend Platz. Voraussetzung für die Planung war, dass der Büroalltag so wenig wie möglich gestört werden durfte und die Umzüge der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf ein Minimum begrenzt wurden. Größtenteils wurden die Büroflächen kernsaniert, die Elektro- und EDV-Verkabelung auf den neuesten Stand gebracht und die Innenausstattung modernisiert. Frau Wiese und Herr Hermans übernahmen für EWLW die Oberbauleitung und zusammen mit Frau Waltemate die Bemusterung der Innenausstattung (von Seifenspendern über Bodenbelag und Beleuchtung bis zur Möblierung des Empfangs-, Sekretariats- und Geschäftsführungsbereiches) sowie die Organisation der internen Umzüge. Die EWLW-Büroräume sind jetzt über einen eigenen, neu errichteten Haupteingang an der Brunnenstraße 37 zu erreichen. Das Unternehmen ist damit nun räumlich optimal aufgestellt, um die kommenden Herausforderungen anzugehen. Seit der Gründung der Emscher und Lippe Gesellschaften für Wassertechnik mbh im Jahr 1994 haben sich die beiden Gesellschaften enorm weiterentwickelt und damit auch die Größe der Belegschaft, die mittlerweile rund 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter umfasst. Die früheren Räumlichkeiten (insgesamt 750 m 2 ) an der Hohenzollernstraße in Essen waren im Laufe der Jahre deutlich zu klein geworden. Im Sommer 2008 musste sogar ein Anbau im Hof als Provisorium angemietet werden, um allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen Arbeitsplatz zur Verfügung stellen zu können. Trotz der erweiterten Fläche blieb es eng und das Provisorium sollte keine Dauerlösung sein. Assistenz der Geschäftsführung Verstärkung des Teams gelungen Zur Intensivierung der Aktivitäten im Bereich von internationalen Forschungs- und Beratungsprojekten sowie bei der Projektentwicklung für neue Geschäftsfelder ist bei EWLW die neue Position einer Assistenz der Geschäftsführung eingerichtet worden. Die Stelle wird seit August 2011 von Tim Fuhrmann ausgefüllt, der auf eine langjährige Erfahrung bei einem Forschungsinstitut und international tätigen Consultingbüro zurückgreifen kann. Herr Fuhrmann bearbeitet in enger Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung und den sechs EWLW- Fachabteilungen übergreifende Fragestellungen und unterstützt sie bei der zukunftsorientierten Positionierung von EWLW im deutschen und internationalen Markt. Neuzugang im Essener Team: Tim Fuhrmann 3
Übersee und fremde Länder Erweiterung einer Teichkläranlage im iranischen Ilam EWLW im Mittleren Osten Während der WATEX-Messe in Teheran im November 2011 erhielt Emscher Wassertechnik den Auftrag zur Optimierung und Erweiterung der bestehenden Teichkläranlage in Ilam, Iran. Diese Anlage war ursprünglich für einen Anschluss von 300.000 Einwohnern als belüftete Teichanlage, bestehend aus vier parallelen Straßen, geplant. Zurzeit sind nur zwei Straßen vorhanden, der Auftraggeber beabsichtigte aber, die beiden weiteren Straßen ebenfalls bauen zu lassen. Man war sich allerdings nicht sicher, ob mit der geplanten Erweiterung auch die vorgeschriebene Ablaufqualität erreicht wird, da bereits bei dem jetzigen Ausbauzustand und einem Anschlusswert von ca. 150.000 Einwohnern Schwierigkeiten auftraten. Bei den Variantenuntersuchungen durch EW sollten die beiden vorhandenen Straßen optimiert werden mit dem Ziel, einen möglichst großen Anschlussgrad zu erreichen. Zusätzliche Einbauten in beiden vorhandenen Straßen können zwar vorgenommen, auf den Bau weiterer Straßen sollte jedoch möglichst verzichtet werden. Nach einer ersten Überprüfung der Auslegungsdaten und Betriebsergebnisse der vorhandenen Anlage stellte sich heraus, dass die als Teichkläranlage konzipierte Anlage für den vom Kunden geplanten Anschlussgrad von mindestens 150.000 Einwohnern nicht geeignet ist, die anvisierten Ablaufgrenzwerte einzuhalten. Diese werden deutlich überschritten. Zunächst wurde ermittelt, dass abgesehen von der unzureichend zur Verfügung stehenden Fläche der Anlage mit der vorhandenen Verfahrenstechnik die gewünschten Ziele kaum verwirklicht werden können. Untersucht wurden daher verschiedene andere Behandlungsmöglichkeiten. Unter Berücksichtigung des Aufwandes, insbesondere aber der Größe der vorhandenen belüfteten Becken, erscheinen als mögliche Varianten entweder ein Verfahren mit vollständiger oder eins mit teilweiser simultaner aerober Schlammstabilisierung sinnvoll. In beiden Fällen sind Rücklaufschlamm- und Überschussschlammpumpwerke sowie eine Erweiterung der Belüftungskapazität einzuplanen. Durch den Einbau einer Schlammräumung in den Absetzbecken ergibt sich zudem ein geringeres erforderliches Nachklärvolumen. Das verbleibende kann als zusätzlicher Schönungsteich genutzt werden, der gleichzeitig der Desinfektion des Abwassers mittels natürlicher solarer UV-Strahlung dienen kann. Nach Prüfung aller Varianten durch den Bauherrn wird EW das Basic-Engineering für den ausgewählten Vorschlag erarbeiten. zur Verfügung stehenden Fläche ist damit genügend Raum für eine darüber hinausgehende Erweiterung auf zumindest 450.000 Einwohnerwerte vorhanden. Nach dem Umbau der beiden vorhandenen Straßen kann die Anlage insgesamt das Abwasser von etwa 300.000 Einwohnern mit den geforderten Ablaufwerten in den daneben liegenden Fluss ableiten. Die ursprünglich geplante flächenmäßige Erweiterung um zwei weitere Straßen kann entfallen. Auf der noch Antonius Hermans 0201 3610-190 hermans@ewlw.de 4
Übersee und fremde Länder Landwirtschaftliche Nutzung von Klärschlamm in Tunesien Pilotprojekt im nördlichen Afrika Mit der positiven wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung in Tunesien ging der Ausbau der Kläranlagen-Infrastruktur einher. Mit 106 Kläranlagen weist Tunesien eine der höchsten Zahlen auf dem afrikanischen Kontinent auf. Neben der Reinigung des Abwassers wird auch eine erhebliche Menge an Klärschlamm produziert. Tunesien steht nun vor der Herausforderung, für seine Klärschlämme sichere Entsorgungs- und Verwertungsmöglichkeiten zu schaffen. In Tunesien besteht eine starke Nachfrage nach der gesicherten Nutzung der Klärschlämme. Nicht nur könnten damit Erträge verbessert werden, auch würden durch den Handel mit qualitätsgeprüften Klärschlämmen zusätzliche Einkommensquellen geschaffen. Der landwirtschaftliche Sektor macht 16 % des tunesischen Bruttoinlandsprodukt aus. Ein Pilotvorhaben zur Klärschlammverwertung in der Landwirtschaft wird seit 2008 durch das tunesische Landwirtschaftsministerium in Kooperation mit dem nationalen Entsorger ONAS (Office National de l Assainissement) und dem Gesundheitsministerium durchgeführt und von Es handelt sich hierbei u. a. um folgende Aufgaben: Zusammenstellung der im Verbandsgebiet zur Anwendung kommenden Richtlinien zur Schlammverwertung in der Landwirtschaft Prüfung der Übertragbarkeit dieser Richtlinien auf die tunesischen Verhältnisse im Zuge eines fünftägigen Aufenthalts in Tunesien Prüfung von repräsentativen Örtlichkeiten zur landwirtschaftlichen Nutzung von Klärschlamm gemeinsam mit einer tunesischen Arbeitsgruppe Schlussfolgerungen zur Übertragbarkeit der Verbandsvorschriften auf den tunesischen Kontext der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH betreut. Ziel ist es, das Management und die Überwachung der sicheren Nutzung von Klärschlamm in der Landwirtschaft zu verbessern und die jährlichen Mengen an unbelastetem Klärschlamm zu steigern. Nachdem im Oktober 2011 eine tunesische Delegation die landwirtschaftliche Nutzung von Klärschlamm im ländlich geprägten Lippegebiet vor Ort begutachtet hat, wurde EW beauftragt, das Wissen und die Erfahrung für diese Maßnahme nutzbar zu machen. Das Projekt soll dazu beitragen, den Verbrauch an Mineraldünger zu verringern und damit die Kosten besonders für mittellose Landwirte zu reduzieren. 5
Übersee und fremde Länder Export von deutschen Bemessungsansätzen EW koordiniert und forscht in BMBF-Verbundvorhaben Made in Germany mal anders Consultants eingebunden. EW übernimmt die Gesamtkoordination und die wissenschaftlichtechnische Projektbegleitung des Vorhabens unter Leitung von Prof. Dr. Scheer. Weiterhin ist sie im Teilprojekt Bemessungs- und Betriebshinweise für Belebungsanlagen in Zusammenarbeit mit der Ruhr-Universität Bochum und der Hach- Lange GmbH an der Weiterentwicklung des Bemessungsalgorithmus für Belebungsanlagen beteiligt. Weitere Informationen: www.expoval.de Die Entwicklung und Validierung angepasster Technologien zur Abwasserbehandlung für den internationalen Markt sind für deutsche exportorientierte Unternehmen von großer Bedeutung. Deutsche Bemessungsansätze sind unter den klimatischen und abwassertechnischen Randbedingungen im Ausland jedoch in der Regel nicht direkt übertragbar. Im Rahmen des vom BMBF geförderten Verbundprojekts Exportorientierte Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet Abwasser Validierung an technischen Anlagen (EXPOVAL) werden deshalb auf ausländische Verhältnisse angepasste Bemessungsregeln für ausgewählte Verfahren der Abwasser- und Schlammbehandlung praxisorientiert weiterentwickelt und validiert (Förder- kennzeichen 02WA1252A ff.). Der Forschungsschwerpunkt liegt dabei auf hohen Temperaturen, wie sie beispielsweise auch in vielen Schwellen- und Entwicklungsländern vorherrschen. Die Bemessungsalgorithmen sollen anhand von Untersuchungen auf großtechnischen Anlagen u. a. in China, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Indien und der Türkei auf ihre Praxistauglichkeit getestet werden. Die Untersuchungen konzentrieren sich auf das Belebungsverfahren, das Tropfkörperverfahren, Abwasserteiche und die anaerobe Abwasserbehandlung. Weitere Aspekte stellen die Wiederverwendung des gereinigten Abwassers sowie das Klärschlammmanagement dar. In das Verbundprojekt sind sechs deutsche Universitäten und elf Industriepartner bzw. Prof. Dr.-Ing. habil. Holger Scheer 0201 3610-120 scheer@ewlw.de Peter Wulf 0201 3610-110 wulf@ewlw.de Tim Fuhrmann 0201 3610-555 fuhrmann@ewlw.de Machbarkeitsstudie zur Wasserwirtschaft in chinesischem Bergsenkungsgebiet Machbarkeitsstudie für Xuzhou In den Bergbaugebieten der Stadt Xuzhou in der Provinz Jiangsu (VR China) gibt es vergleichbare Probleme mit bergbaubedingten Vernässungen wie im Ruhrgebiet. Von der Stadtregierung der 8-Mio.-Einwohner-Stadt wurde EW Dipl.-Geogr. (LÖK) Detlef Rieger 0201 3610-140 rieger@ewlw.de beauftragt, eine Machbarkeitsstudie zur Regulierung des Wasserhaushaltes im Jiuli-Gebiet nördlich der Stadt zu erstellen. Nach der Bereisung im Jahr 2009 fuhren Dipl.-Geol. Britta Kettelför und Dipl.-Geogr. Detlef Rieger im Februar 2011 nach Xuzhou, um notwendige Grundlagendaten mit der CUMT (China University of Mining and Technology) zu erarbeiten und ein Monitoringkonzept zu erstellen. Im Jiuli-Gebiet haben sich Bergsenkungsseen gebildet, deren Ausbreitung entgegengewirkt werden soll. Von deutscher Seite werden die im Ruhrgebiet gesammelten Erfahrungen mit der Umstrukturierung von Bergbaufolgelandschaften eingebracht. Die Machbarkeitsstudie zur Regulierung mit Empfehlungen zum weiteren Vorgehen wurde gemeinsam mit Dr. Emanuel Grün, Prof. Dr. Holger Scheer und Dr. Johannes Meßer im September 2011 vor Ort präsentiert. Nun soll durch EW ein Masterplan für das Gebiet erarbeitet werden, um trotz des Bergsenkungseinflusses das Gebiet für Gewerbezwecke und Landwirtschaft zu nutzen. 6
Stadt, Land, Fluss EW-Moderatoren beraten in der Instandhaltung Köln nutzt Essener Know-how Die Stadtentwässerungsbetriebe Köln AöR erneuern auf dem Großklärwerk Köln-Stammheim drei Blockheizkraftwerke einschließlich Klärgasreinigung, der erforderlichen Prozesssteuerung und einer zusätzlichen Netzersatzanlage. Um die Funktionsweise der komplexen technischen Anlage detailliert zu ermitteln und kennen zu lernen, erfolgt vor der Inbetriebnahme eine Analyse mit der RCM2-Methode (RCM = Reliability-centered Maintenance). Bei der zuverlässigkeitsorientierten Instandhaltung (RCM) handelt es sich um ein Analyseverfahren, das zuverlässige Grundlagen für den fortwährenden sicheren und kostenoptimierten Betrieb von technischen Anlagen hinsichtlich der Instandhaltung liefert. Die RCM-Analyse erfolgt üblicherweise im Team aus einem Moderator, Mitarbeitern des Betriebes (Anlagenbediener und Vorgesetzte), Mitarbeitern der Instandhaltung (Handwerker, Meister) sowie bei Neuanlagen nach Möglichkeit den Herstellern der Anlage und der Planungsgruppe. EW hat hierzu speziell ausgebildete Moderatoren, die die Fehler-Möglichkeits- und Einfluss-Analyse (FMEA) leiten und zusammen mit den Betreibern die Funktionen, mögliche Störungen, Störursachen und deren Auswirkungen ermitteln mit dem Ziel, geeignete Instandhaltungsmaßnahmen (Tätigkeiten und Intervalle) festzulegen. Insbesondere bei Neu- Fachseminar Wasser- und Stoffbilanzierung Die Abteilungen Wasserwirtschaft und Grundwassermodellierung haben am 13. Oktober 2011 ein Fachseminar für Kunden und Interessierte angeboten. In dem Seminar Dipl.-Geol. Dr. Johannes Meßer 0201 3610-400 messer@ewlw.de Dipl.-Geol. Dr. Florian Werner 0201 3610-410 werner@ewlw.de anlagen ist es möglich, mit der RCM-Analyse Optimierungspotenziale rechtzeitig zu erkennen sowie Änderungen in der Planung und Ausführung zu bewirken. Ein weiteres Ergebnis der Analyse wird die Erstellung eines Leitfadens zu den Anforderungen an die technische Dokumentation sein, die zukünftig als Vorgabe für Ausschreibungen verwendet werden soll. Hiermit soll vermieden werden, dass als technische Dokumentation wie sonst oft üblich nur Dokumentationen in Form von einzelnen Betriebsanleitungen, technischen Datenblättern etc. übergeben werden, bei denen der Zusammenhang der Gesamtfunktionen einer Anlage und der Betriebsweise oft fehlt. Ansprechpartnerin: Deetje Wiese 0201 3610-260 wiese@ewlw.de Andreas Najelski 0201 3610-310 najelski@ewlw.de ging es um die Ermittlung des Grundwasserdargebotes und die Bilanzierung der grundwasserbürtigen Stoffströme Themen, die bei wasserrechtlichen Verfahren und bei der Aufrechterhaltung einer ausreichenden Grundwasserqualität zu bearbeiten sind. Als Vortragende konnten Prof. Dr. Frank Wisotzky (Ruhr-Universität Bochum), Frau Dipl.- Geol. Dorothea Denzig (Bocholter Energie- und Wasserversorgung) und Dipl.-Geol. Michael Getta (Emschergenossenschaft) gewonnen werden. Darüber hinaus konnten Dr. Florian Werner und Dr. Johannes Meßer von EWLW Beispiele aus eigenen Bearbeitungen präsentieren. 20 Mitarbeiter verschiedener Stadtwerke, Industrieunternehmen, Wasserverbände und der Landwirtschaftskammer sind der Einladung gefolgt und haben den Fachaustausch bereichert. Info-Tropfen Holger Scheer Honorarprofessor an der Leibniz Universität Hannover Am 20. Januar 2012 wurde der EWLW-Geschäftsführer Dr.-Ing. habil. Holger Scheer zum Honorarprofessor an der Leibniz Universität Hannover bestellt. Holger Scheer engagiert sich seit vielen Jahren für die Ausbildung von Studentinnen und Studenten im Bereich der Siedlungswasserwirtschaft an verschiedenen Hochschulen, wie z. B. an der Ruhr-Universität Bochum und an der Wilhelm Leibniz Universität Hannover. Co-Vergärung Unter Co-Vergärung versteht man die Ausnutzung freier Kapazitäten in den Faulbehältern zur Vergärung von z. B. Bioabfällen. Damit können die Faulgasproduktion und die Eigenstromerzeugung gesteigert werden. Liegt die mittlere Faulzeit in einer Faulung über 20 Tagen, kann die Schlammbehandlung eventuell über freie Kapazitäten verfügen. EWLW prüfen und quantifizieren freie Kapazitäten und was für die Wirtschaftlichkeit essentiell ist berechnen die zu erwartenden Erlöse. Im Weiteren begleiten die Experten von EWLW Anlagenbetreiber vom ersten Faulversuch mit in Frage kommenden Co-Substraten bis hin zur Genehmigung der Co-Vergärung durch die zuständige Behörde. Dr.-Ing. Ingo Urban 0201 3610-300 urban@ewlw.de 7
Stadt, Land, Fluss Die Leistung der Prozesse optimieren Betriebsüberprüfung der Kläranlage Bitburg Ost EW unterstützt derzeit die Stadtwerke Bitburg mit einer Betriebsüberprüfung und -optimierung der Kläranlage Bitburg Ost. Anlass waren Auffälligkeiten beim Betrieb der Vorklärung und der Faulung. Kläranlage Bitburg Ost Durch eine Analyse der Betriebsdaten und der verfahrenstechnischen Betriebsweise konnten die Ursachen für die betrieblichen Auffälligkeiten identifiziert werden. Behandlungsstufen wurden dabei für die aktuelle Belastung nachbemessen. Ergebnis ist ein Maßnahmenpaket, mit dem voraussichtlich zunächst ohne große Investitionen ein stabiler Betrieb und eine darüber hinausgehende Optimierung der Prozesse erreicht werden können. Naturnah: Abflüsse gehen getrennte Wege Im Zuge der Entflechtung von Abwasser und natürlichen Abflüssen im Einzugsgebiet der Emscher soll zukünftig die Entwässerung der Liegenschaften der Stadtwerke Oberhausen AG (STO.AG) sowie der Firma Gude GmbH (GUDE) im Trennsystem erfolgen. Hierzu wird der auf dem Gelände der STO.AG vorhande- Insbesondere werden das Schlammabzugsregime sowie die Beschickung und der Betrieb der Faulung angepasst. In der Vorklärung waren anaerobe Prozesse durch eine lange Verweilzeit des Schlamms für ein schlechtes Absetzverhalten verantwortlich. Dem wird mit einem vergleichmäßigten Überschussschlammabzug (der Überschussschlamm wird in der Vorklärung eingedickt) sowie einer verbesserten Schlammräumung und -entnahme begegnet. Darüber hinaus bietet eine bautechnisch einfache Lösung die Möglichkeit zur kostengünstigen Volumenreduktion und damit zur Reduktion der Aufenthaltszeit in der Vorklärung. Bei der Schlammbehandlung werden derzeit u. a. Volumina für einen gleichmäßigen Betrieb aktiviert. Eine Besonderheit bei der Faulung stellt die Co-Vergärung von Enteisungswasser eines Flughafens dar, wodurch die Faulgasproduktion deutlich gesteigert wird. Das kürzlich installierte BHKW hat inzwischen eine hohe Auslastung, womit die Eigenstromerzeugung auf der Kläranlage einen deutlichen Zuwachs erfährt. Peter Wulf 0201 3610-110 wulf@ewlw.de Regenwasserbewirtschaftung in Oberhausen Norbert Schepers 0201 3610-170 schepers@ewlw.de ne Mischwasserkanal zu einem Schmutzwasserkanal und der auf dem Gelände der GUDE vorhandene Mischwasserkanal zum Regenwasserkanal umgewidmet. Das auf dem Gelände der beiden Liegenschaften anfallende Niederschlagswasser wird mittels einer teilweise neu zu bauenden Regenwasserkanalisation abgeleitet und nach Zwischenspeicherung und Behandlung in die Kleine Emscher eingeleitet. EW unterstützt beide Firmen bei Planung und Bau der neu zu errichtenden Abwasseranlage. Zusätzlich ist eine Betriebsführung der Rückhaltungs- und Behandlungsanlage durch EW vorgesehen. Explosionsschutzdokumente für 10 Kläranlagen des WV Marcus Kolberg 0201 3610-350 kolberg@ewlw.de Nach 6 der Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) wird eine regelmäßige Aktualisierung des Explosionsschutzdokumentes gefordert, damit dieses auf dem letzten Stand gehalten wird. Neben den kontinuierlichen Anpassungen an die gesetzlichen Vorgaben und den Stand der Technik sind die Inhalte zu prüfen und ggf. fehlende Angaben zu ergänzen. Die Prüftiefe wird in der TRBS 1201 Prüfungen von Arbeitsmitteln und überwachungsbedürftigen Anlagen bzw. der DIN EN 60079-17 Elektrische Betriebsmittel für gasexplosionsgefährdete Bereiche/explosionsfähige Atmosphäre Prüfung und Instandhaltung elektrischer Anlagen u. a. durch die Definition von Ordnungs- und technischen Prüfungen vorgegeben. In Zusammenarbeit mit dem Wupperverband (WV) wurde zunächst ein standardmäßiger Bewertungsmaßstab erarbeitet, um eine einheitliche Einteilung der Explosionszonen durchführen zu können. Anschließend wurden mögliche Zündquellen (elektrische Funken, heiße Oberflächen an Betriebsmitteln, mechanische Funken, statische Elektrizität) betrachtet, um diese sicher vermeiden zu können. Für den Nachweis der Eignung der maschinen- und elektrotechnischen Ausrüstung in den explosionsgefährdeten Bereichen wurde somit nicht nur die Kennzeichnung bzw. die Zündschutzart überprüft und durch Baumusterprüfbescheinigungen oder Herstellererklärungen belegt, sondern auch die Zündschutznachweise für eigensichere Stromkreise geführt und weitere ergänzende Nachweise wie die zusätzliche Schutzausrüstung bei Motoren mit der Zündschutzart Erhöhte Sicherheit erbracht. 8
Stadt, Land, Fluss Grundwasserbewirtschaftung im Emscher- und Lippegebiet Nasse Keller Vor allem im Winter und Frühjahr häufen sich die Meldungen über nasse Keller im Emscherund Lippegebiet. Nach umfangreichen Untersuchungen der Emschergenossenschaft konnte die Sanierung der Kanalisation als gravierende Ursache herausgestellt werden. Marode Kanäle nehmen Grundwasser auf und wirken dränierend für das Grundwasser, sofern sie unterhalb der Grundwasseroberfläche liegen. Im Falle einer Sanierung werden die Kanäle abgedichtet und der Grundwasserspiegel kann dann ansteigen. Um dies zu verhindern, muss die Grundwassersituation bereits vor der Sanierung der Kanäle geklärt und es müssen entsprechende Gegenmaßnahmen geplant werden. Hierzu setzen wir Grundwassermodelle ein, um die Wirkung der geplanten Gegenmaßnahmen prognostizieren zu können und um Längen und Tiefenlagen von Dränagen zu optimieren. Anzustreben ist eine zeitgleiche Umsetzung der Maßnahmen, um die Kosten so gering wie möglich zu halten. Aber auch unabhängig von der Kanalsanierung kann es erforderlich werden, Maßnahmen zu ergreifen. Dies können sowohl Dränagen als auch Brunnen zur Grundwasserentnahme sein. Der Bau einer Dränage ist mit hohem Aufwand verbunden und die Planung in vielen Fällen komplex. Die Einrichtungen zur Grundwasserentnahme müssen wartungsarm und inspizierbar sein, eine ausreichende Kapazität besitzen und das Wasser in das Reinwassersystem ableiten. Im Siedlungsraum stellen insbesondere die Vielzahl querender Leitungen, die z. T. kleinflächig wechselnden Eigentumsverhältnisse, Kampfmittelprobleme und das erforderliche Gefälle der Ableitungsstrecke Herausforderungen an die modellgestützte Planung. Mit den Grundwassermodellen müssen oftmals Zeitreihen wie trockene oder nasse Jahre untersucht werden, um eine optimale Grundwasserbewirtschaftung zu erzielen. Dabei sind EWLW nicht nur für Wirtschaftsbetriebe wie die Abwassergesellschaft Gelsenkirchen, sondern auch für Industrieunternehmen wie ThyssenKrupp Steel und private Grundstücks- bzw. Hauseigentümer tätig. Oft geht es dabei um ganze Straßenzüge bzw. Wohnviertel, aber Dipl.-Geol. Dr. Johannes Meßer 0201 3610-400 messer@ewlw.de Dipl.-Geol. Dr. Florian Werner 0201 3610-410 werner@ewlw.de auch Einzelgebäude oder Industrieanlagen mit tiefen Kellern. Grundvoraussetzung für die Planung der Grundwasserbewirtschaftung sind sachgerechte Erkenntnisse über das lokale Grundwassergeschehen, weshalb Baugrunduntersuchungen durchgeführt werden. Im größten Teil der Siedlungsflächen im Emscher- und Lippegebiet können vorhandene Grundwassermodelle zur Planung der Gegenmaßnahmen eingesetzt werden. Sie sind aber in der Regel zu verfeinern, um die erforderliche Auflösung zu erzielen. Diese Verfeinerung betrifft oft die vertikale Differenzierung des dreidimensionalen geologischen Aufbaus, um der geohydraulischen Wirkung der Grundwasserfassungselemente gerecht zu werden. Fremdwasseruntersuchung in Wetzlar Auf Basis einer detaillierten Fremdwasserbestimmung ist eine sichere Aussage über die in dieser Hinsicht kritischen Bereiche eines Kanalnetzes möglich. Es wird somit eine belastbare Prioritätenplanung der Sanierungsmaßnahmen durchführbar. Marcus Kolberg 0201 3610-350 kolberg@ewlw.de Zur Abgrenzung von Bereichen mit besonders hohem Fremdwasserzustrom im Kanalnetz des Abwasserverbandes Wetzlar wurden zunächst die Daten der fest installierten Durchflussmesseinrich- tungen ausgewertet. Es wurden Einzugsgebiete identifiziert, für die ein erheblicher Fremdwasserzufluss feststellbar war. Anschließend wurde zusätzlich eine Messkampagne mit einer Dauer von sechs Monaten geplant und mit der Firma Nivus durchgeführt, da mit den vorhandenen Durchflussmesseinrichtungen nicht das gesamte Kanalnetz komplett erfasst wird, die Einzugsgebiete für eine Prioritätenplanung zum Teil zu groß sind und um den Fremdwasserzustrom in dem Bereich eines Dükers abschätzen zu können. Es konnte gezeigt werden, dass der Fremdwasseranfall in den bisher nicht betrachteten Gebieten und in dem Bereich des Dükers relativ gering ist. In den o. a. großen Einzugsgebieten war nun eine differenzierte Aussage für die Verteilung des Fremdwasseranfalls möglich. So wurden die direkten Einzugsgebiete zweier Messstellen als Gebiete mit erheblichem Fremdwasserzufluss identifiziert. Zum Zwecke der Fremdwasserreduzierung konnten sechs Bereiche lokalisiert werden, in denen zukünftige Sanierungsmaßnahmen besonders zu empfehlen sind. 9
Stadt, Land, Fluss Planung einer Druckrohrleitung im Zuge einer Grundwasserbewirtschaftung Im Zuge einer Grundwasserbewirtschaftungsmaßnahme auf der Liegenschaft eines südwestfälischen Industrieunternehmens wurde Lippe Wassertechnik mit der Planung eines Ableitungssystems für das anfallende Grundwasser beauftragt. Bestandteil des Ableitungssystems sind ein Unterflurpumpwerk und eine ca. 2 km lange Druckrohrleitung, durch die das Grundwasser zu einem natürlichen Vorfluter transportiert werden soll. Die Planung erfolgt im Spannungsfeld der vorhandenen industriellen und kommunalen Infrastruktur. Neben zahlreich vorhandenen Versorgungsleitungen erschweren eine kreuzende Trasse der Deutsche Bahn AG sowie zu querende Bundesstraßen die Trassenwahl. Ein besonderes Augenmerk gilt jedoch der Deichsituation eines parallel verlaufenden Gewässers, da eine Längsverlegung der Leitung in der Deichzone nicht zulässig ist. Der gewählte Trassenverlauf gliedert sich in zwei Abschnitte: In Abstimmung mit den städtischen Entwässerungsbetrieben wird die EWLW-Event gut besucht IMWA-Kongress 2011 in Aachen Dipl.-Geol. Dr. Florian Werner 0201 3610-410 werner@ewlw.de Die International Mine Water Association bietet allen Themen der bergbaulichen Wasserwirtschaft ein breites Forum. Beim diesjährigen Kongress in Aachen waren EWLW mit einem Gemeinschaftsbeitrag* zur Tiefenversickerung aus dem oberen Grundwasserleiter vertreten. Die Veranstaltung war mit über 200 internationalen Teilneh- Druckrohrleitung zunächst über eine Länge von ca. 1.000 m in den vorhandenen Mischwasserkanal eingezogen und im Scheitel- bzw. Kämpferbereich so montiert, dass keine Nachteile für den Kanalbetrieb zu erwarten sind. Im zweiten Abschnitt verlässt die Leitung die öffentliche Kanalisation. Mittels gesteuerten Horizontalspülbohrverfahrens werden sowohl die Verkehrstrassen von Deutsche Bahn AG und Straßen NRW als auch das eingedeichte Gewässer in großer Tiefe unterquert. Der teilweise bogenförmige Trassenverlauf sowie die Unterquerung diverser Bauwerksgründungen stellen hierbei hohe Anforderungen an das Vortriebsverfahren. Ansgar Grawe 0201 3610-550 grawe@ewlw.de mern gut besucht. Anlass für den Fachbeitrag war die Beobachtung, dass in vielen Grundwassermodellen im Emscher- und Lipperaum ein Abstrom von Grundwasser in tiefere Schichten angesetzt werden muss, um eine treffende Widerspieglung der gemessenen Werte zu erreichen. An einem Beispiel wurde dieser Abstrom, über den oft wenig bekannt ist, quantifiziert. * Florian Werner, Sabine Cremer, Michael Getta, Johannes Meßer: Ground Water Discharge from a Near Surface Aquifer into Deep Coal Production Horizons as Post Mining Hot Spots of Water Logging Probability. Itzehoe: Eigenen Strom produzieren Im Rahmen einer technischen und wirtschaftlichen Betriebsüberprüfung der Kläranlage Itzehoe wurde gemeinsam mit dem Kommunalservice Itzehoe, Bereich Stadtentwässerung, die Wiederinbetriebnahme der vorhandenen Faulung als eine wesentliche Optimierungsmaßnahme erarbeitet. EW begleitete die Stadtentwässerung von der Idee bis zur Inbetriebnahme. Die Faulung beinhaltet im Gegensatz zu den anderen Behandlungsstufen auf einer Kläranlage ein wesentliches Einsparpotential, da sie die Möglichkeit bietet, Energie zu erzeugen statt zu verbrauchen. In Verbindung mit einem Blockheizkraftwerk (BHKW) kann das in der Faulung gewonnene Klärgas zur Strom- und Wärmeerzeugung genutzt werden. Darüber hinaus können mit einem weitergehenden Abbau des organischen Anteils im Schlamm und einem besseren Entwässerungsergebnis die Schlammmenge und damit die Entsorgungskosten reduziert werden. Im Zuge der Maßnahme wurde die zugehörige Maschinentechnik modernisiert. Der Faulbehälter wurde zur Vermeidung von Totzonen und Ablagerungen mit einem neuen Schraubenschaufler ausgerüstet. Ein modernes BHKW ermöglicht die effiziente Nutzung des Klärgases zur Stromerzeugung mit hohem Wirkungsgrad. In Verbindung mit einem installierten Wärmespeicher wird die Abwärme des BHKW in den Heizkreislauf eingespeist. Die veralteten Brenner der Heizungsanlage wurden für Einsparungen auf der Verbrauchsseite ebenfalls erneuert. Nach der Anfahrphase der Faulung wird nun auf der Kläranlage wieder eigener Strom produziert. Damit wird ein wertvoller Beitrag für einen ökologischen und ökonomischen Anlagenbetrieb sowie zur Ressourcenschonung geleistet. Peter Wulf 0201 3610-110 wulf@ewlw.de 10
Stadt, Land, Fluss Veröffentlichungen Info-Tropfen In der Zeitschrift Natur in NRW des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW erschien in der Ausgabe 3/2011 der von Dr. Johannes Meßer gemeinsam mit Dr. Peter Keil und Martin Schlüpmann (Biologische Station Westliches Ruhrgebiet) sowie Klaus Giezek (Untere Landschaftsbehörde Stadt Duisburg) veröffentlichte Artikel Gezielte Überflutung im FFH-Gebiet Walsumer Rheinaue. Im Projekt dynaklim wurde gemeinsam mit der Emschergenossenschaft die Grundwasserneubildung für die nahe und ferne Zukunft (bis 2100) im Emschergebiet berechnet und die Vorgehensweise in der KW Korrespondenz Wasserwirtschaft im Heft 11/2011 unter dem Titel Entwicklung eines instationären Werkzeugs zur Berechnung der Klimawandelauswirkungen auf die Grundwasserneubildung veröffentlicht. Autoren sind Dr. Johannes Meßer von EWLW sowie Michael Getta und Dr. Renke Ohlenbusch von der Emschergenossenschaft. Unter dem gleichen Titel erschien im Oktober 2011 eine Langversion im dynaklim-verbund, Heft No. 14. Dieses ist unter www.dynaklim.de herunterladbar. Ein Überblicksartikel Hinweise zur Wasserwiederverwendung ist in der Januar-Ausgabe 2012 der KA Korrespondenz Abwasser, Abfall erschienen. Der Artikel ist von Tim Fuhrmann, Prof. Dr. Holger Scheer und Prof. Dr. Peter Cornel (Sprecher der DWA-Arbeitsgruppe Wasserwiederverwendung ) erstellt worden und verweist auch auf ein DWA-Seminar zum gleichen Thema, das im Februar 2012 u. a. unter Mitwirkung der Autoren stattgefunden hat. Aktuelle Veröffentlichungen finden sich unter: www.ewlw.de/veroeffentlichungen Neue Fördermittelrichtlinien in NRW In NRW sind im Februar 2012 neue Fördermittelrichtlinien für die Abwasserbeseitigung veröffentlicht worden. Förderungen sind in vielen Bereichen der Abwasserbeseitigung möglich, von der Steigerung der Energie- bzw. Ressourceneffizienz über Niederschlagswasserbewirtschaftung, Fremdwasserreduzierung und Kanalsanierung bis hin zu Forschungs- und Entwicklungsprojekten. Die neuen Richtlinien gelten bis Ende 2016. Für das 2. Halbjahr 2012 ist eine Veranstaltung unter Mitwirkung von EWLW mit Hinweisen zum Förderprogramm geplant. Tim Fuhrmann 0201 3610-555 fuhrmann@ewlw.de Hydrogeologisch-wasserwirtschaftliche Beratung für Wasserwerke LW berät Stadtwerke Ansprechpartnerin: Dipl.-Geol. Dr. Sabine Cremer 0201 3610-460 cremer@ewlw.de Für eine Grundwasserentnahme ist eine Genehmigung erforderlich, die die Genehmigungsbehörde in der Regel an Nebenbestimmungen knüpft. Um diese Nebenbestimmungen zu erfüllen, ist ein Monitoring erforderlich, das nicht nur die Messung von Wasserständen und Wasserqualitäten umfasst, sondern auch die betrieblichen Vorkommnisse systematisch erfasst. Daneben kann die Behörde auch ein Biomonitoring für ökologisch sensible Landschaftsbestandteile über die Nebenbestimmungen festsetzen. LW ist in Bezug auf das Monitoring für verschiedene Stadtwerke tätig. So wurde für die Stadtwerke Emmerich ein Betriebstagebuch konzipiert und auf der Basis der formulierten Nebenbestimmungen ein Monitoringkonzept erstellt. Auf Anforderung der Behörden werden für verschiedene Stadtwerke Grundwassergleichen mit hydrogeologischem Sachverstand erstellt und ein Biomonitoring durchgeführt. Darüber hinaus berät LW die Stadtwerke Emmerich und die Bocholter Energie- und Wasserversorgung in Wasserrechtsverfahren und bereitet Behördentermine vor. 11
Gezeiten Stadt, Land, Fluss 10. Mai 2012: Anlässlich der IFAT ENT- SORGA 2012 hält Prof. Scheer im Rahmen des Innovationsforums Wasserwirtschaft Kläranlagen in unterschiedlichen Klimabereichen veranstaltet von DBU, BMBF und DWA einen Fachvortrag zum Thema Bemessung von Kläranlagen. Co-Vergärung auf der Kläranlage Düren Energie aus Gemüseabfall 21. Juni 2012: In Bingen findet das vom DWA- Landesverband Hessen/Rheinland-Pfalz und Saarland veranstaltete Seminar Co-Vergärung auf Kläranlagen unter der Seminarleitung von Prof. Scheer und maßgeblicher Mitwirkung von Dr. Ingo Urban statt. 27. 28. September 2012: Die Fachsektion Hydrogeologie der Deutschen Geologischen Gesellschaft (FH-DGG) veranstaltet in den Räumen von EWLW das Fortbildungsseminar Grundwasserneubildung Prozesse, Entwicklungen, Einflüsse auf die Wasserwirtschaft. Dr. Johannes Meßer von EWLW trägt über die Grundwasserneubildung in urbanen Räumen vor. Weitere Vortragende sind Prof. W. H. M. Duijnisveld (BGR), M. Hergesell (Hess. Landesamt für Umwelt), Dr. J. Neumann (Bay. Landesamt für Umwelt) und Dr. F. Skowronek (Hamburg Wasser). 24. Oktober 2012: EWLW veranstalten in Essen ein halbtägiges Fachseminar für Kunden und interessierte Fachleute über Regenerative Energien im Wassersektor Potentiale nutzen und erkennen mit Referenten aus Wissenschaft und Praxis. 8. November 2012: Die DWA-Bundesgeschäftsstelle Hennef veranstaltet ein Vertieferseminar Wirtschaftlichkeitsberechnungen für Planungen und Investitionsentscheidungen in der Abwasserwirtschaft in Fulda. Prof. Scheer ist Referent mehrerer Fachvorträge. 13. 14. November 2012: Der DWA-Landesverband Nord veranstaltet unter der jeweiligen Leitung von Prof. Scheer zwei Praxisseminare in Ritterhude. Am 13. November zum Thema Betriebsstörungen auf Kläranlagen und am 14. November zum Thema Praxiserfahrungen mit umgesetzten Maßnahmen zur Energieoptimierung auf norddeutschen Kläranlagen. 20. 21. November 2012: Der DWA-Landesverband NRW veranstaltet auch im Jahr 2012 unter der Leitung von Prof. Scheer einen zweitägigen Aufbaukurs für den Kläranlagenbetrieb praxisorientierte Empfehlungen für den Betriebsalltag. Veranstaltungsort ist Essen. Weitere Hinweise unter: www.ewlw.de/veranstaltungen Dr.-Ing. Ingo Urban 0201 3610-300 urban@ewlw.de LW unterstützt den Wasserverband Eifel-Rur (WVER) bei der Erschließung neuer Energiequellen. Die Auswertung der Betriebsdaten der Schlammbehandlung ergab für die im Jahr 2010 in Betrieb gegangenen drei Faulbehälter der Kläranlage Düren freie Kapazitäten, die in Zukunft für die Co-Vergärung genutzt werden sollen. Ein potentieller Co-Substrat-Lieferant war schon bekannt, so dass nach der Ermittlung der freien Kapazitäten gleich mit der Bewertung der Quellen Herausgeber: Emscher Gesellschaft für Wassertechnik mbh Lippe Gesellschaft für Wassertechnik mbh Brunnenstraße 37 45128 Essen 0201 3610-0 info@ewlw.de www.ewlw.de Gestaltung: Contact GmbH www.contact-gmbh.com Bildnachweis: EWLW Lokomotiv fotolia Düren Faulbehälter der Kläranlage Substrate begonnen werden konnte. In einem ersten Schritt wurden dazu Faulversuche im Labormaßstab ( anaerober Batchtest ) durchgeführt. Eine Bewertung hinsichtlich der Auswirkungen auf den Kläranlagenbetrieb (Stichwort N-Rückbelastung) sowie eine durchgeführte Ökobilanz gaben grünes Licht für einen großtechnischen Betriebsversuch. Auch die Bezirksregierung stimmte zu, so dass in der zweiten Hälfte 2011 ein Faulbehälter zusätzlich mit Co- Substraten beschickt werden konnte. Die Ergebnisse dieses Versuches waren erfolgversprechend. Die Faulung lief weiterhin stabil und es wurde signifikant mehr Gas produziert. Mit den positiven Ergebnissen des großtechnischen Versuches sieht der WVER mit Optimismus einer baldigen Genehmigung entgegen. www.fsc.org MIX Papier aus verantwortungsvollen Quellen FSC C100633