BESTIMMUNG DER ANZAHL SPOREN VON C. TYROBUTYRICUM UND BUTTERSÄURE- BAZILLEN IN MILCH

Ähnliche Dokumente
NACHWEIS UND ZÄHLUNG DER PROPIONSÄURE BAKTERIEN IN ROHMILCH

NACHWEIS UND ZÄHLUNG DER E.COLI BAKTERIEN IN MILCH

AUSWERTUNG VON RINGVERSUCHEN MIT HILFE ROBUSTER STATISTIK

4.1. Campylobacter-Keimzahlen auf Hähnchenschenkeln innerhalb einer Handels- Packung

51. Arbeitstagung des Arbeitsgebietes Lebensmittelhygiene der DVG, Garmisch-Partenkirchen

Präzision in der Analytik Ein unentbehrlicher Teil der Methodenvalidierung

Statistische Auswertung von Ringversuchen

Staatliche Betriebsgesellschaft für Umwelt Nossen, den und Landwirtschaft Sachgebiet Qualitätsmanagement

4.2 Ergebnisse der Versuche mit einem exemplarisch gewählten flexiblen Cranioskop

Mittelwert, Standardabweichung, Median und Bereich für alle durchgeführten Messungen (in Prozent)

A F E M A - S T E R N T E S T

Stichproben- & Populations- Standardabweichung

AUSWERTUNG DES RINGVERSUCHS Nonylphenol, Oktylphenol, Bisphenol A NP02

ALVA-Ringanalyse. Herbsttagung 2009 der ALVA-Fachgruppe Boden - Pflanzenernährung Linz, 10. November 2009

Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft. Homogenitätsprüfung von Ringversuchsproben

Ringversuch 01/2003. Bestimmung physikalischchemischer. Shampoo. Durchgeführt von der Fachgruppe IX der DGK

RÜCKSTELLPROBEN DER MILCH FÜR DIE SPÄTERE ANALYSE. ALP forum Nr. 99 November Diskussionsgruppen

Wirt Anzahl Labore Mittel-/Medianwert mitgeteilte Werte pfu / ml E. coli pfu / ml min max

Untersuchung zur Gleichwertigkeit des LOVIBOND CSB vario Küvettentest mit dem Hach * CSB Küvettentest

VII. Inhaltsverzeichnis

PRAKTIKUM Grundlagen der Messtechnik. VERSUCH GMT 01 Auswertung von Messreihen

Identifikation von Zeitwerten für LEP-Pflegeinterventionen. Reto Bürgin, Dieter Baumberger,

Teilnahmebedingungen der VDLUFA-FUTTERMITTEL-ENQUETE der VDLUFA-Fachgruppe Futtermitteluntersuchung

Fragebogen zur Standortbestimmung von Zürcher Volksschulen: Ermittlung und Darstellung von Ergebnissen der einzelnen Schulen

Ringversuch 1/1998. Parameter: Natrium Fluorid Nitrit-N Borat-B Biochemischer Sauerstoffbedarf Cyanid

Statistische Messdatenauswertung

CHEMISCHES RECHNEN II ANALYT. CHEM. FÜR FORTGS

Massnahmen im Mahnverfahren in Bezug auf das Zahlverhalten der Kunden

Messunsicherheit in der Mikrobiologie (Trinkwasser) Dr. K. Luden. Disclaimer. kein Anspruch auf vollständige Bearbeitung des Themas

5. Statistische Auswertung

W-Seminar: Versuche mit und am Menschen 2017/2019 Skript

Rahmenbedingungen zum 6. Länderübergreifenden Bodenringversuch 04/12

RESOLUTION OIV-OENO GETRÄNKE MIT GERINGEM ALKOHOLGEHALT AKTUALISIERUNG DER METHODE OIV-MA-AS312-01A

Wie viele Produkte müssen zerstörend in der Qualitätskontrolle geprüft werden? DRK-Blutspendedienst West

Seminar Biopharmazie. Statistik. nur was für Unsichere oder ist sie ihr Geld wert?

Abschlußbericht zur Auswirkung der Sinterzeit auf die Biegefestigkeit von Zirkonzahn-Zirkonoxid

Übungen mit dem Applet Wahrscheinlichkeitsnetz

a) Man bestimme ein 95%-Konfidenzintervall für den Anteil der Wahlberechtigten, die gegen die Einführung dieses generellen

Nachweis von Eiweiß- und Fettspaltern

3.1 Vorversuch zur Validierung der Ultraschallwirkung auf eine S. sanguis-suspension

Qualitätssicherung im Bereich Laboranalytik bei der BZE II Nils König, Egbert Schönfelder, Uwe Blum, Juliane Höhle

Analytische Qualitätssicherung Baden-Württemberg Ringversuch 4/1999

An die Teilnehmer der AQS Baden-Württemberg. AQS-Ringversuch RV 3/19 TW S1 - Süßstoffe und Benzotriazole in Trinkwasser

CHEMISCHES RECHNEN II

An die Teilnehmer der AQS Baden-Württemberg. AQS-Ringversuch RV 6/18 TW S8 - Calcitlösekapazität in Trinkwasser

Grundlagen Additionssatz und Multiplikationssatz für Wahrscheinlichkeiten Aussagen zur Wahrscheinlichkeit bei

Ringversuchsorganisation, Durchführung und Auswertung Klara Leclercq, Rosemarie Gosemärker, Shaike Landau, Yury Chernov, Claudia Caspers

BOXPLOT 1. Begründung. Boxplot A B C

DGM Arbeitskreis Quantitative Gefügeanalyse

Stichwortverzeichnis. Ausgleichsgerade 177 Ausreißer 13, 40

Tabelle 1: Altersverteilung der Patienten (n = 42) in Jahren

1 Grundlagen statistischer Versuchsauswertung

Univ.-Prof. Dr. Georg Wydra Methoden der Physiotherapie II Elemente einer empirischen Arbeit

Einführung in die Theorie der Messfehler

Statistik K urs SS 2004

Jürg Maurer. Internationale Milchschaf-Fachtagung, Sursee, 13. November 2010

Eidgenössisches Volkswirtschaftsdepartement EVD Schweizerische Akkreditierungsstelle SAS. requirements for proficiency testing. SK Chemie

Ergebnisse der testpsychologischen Untersuchungen für das zweite Halbjahr 2013

Mehrfache Lineare Regression 1/9

Durchführung und Ergebnisse des Ringversuchs Salmonella - Nachweis in Geflügelkot 2009

5 Ergebnisse. 5.1 Statistik. 5.2 Kalibrierung. Ergebnisse 49

Messunsicherheit bei der Bestimmung der Gesamtkeimzahl von Hackfleisch mit der Impedanz-Methode

Metrologie = Wissenschaft vom Messen. Messunsicherheit von Analysenergebnissen. VU Chemisch Rechnen

Untersuchungen zum Einsatz von Siliermitteln zur Erhöhung der aeroben Stabilität von Pressschnitzelsilagen

1) Warum ist die Lage einer Verteilung für das Ergebnis einer statistischen Analyse von Bedeutung?

Programmieren mit Statistischer Software - Simulationen -

Institut für Siedlungswasserbau, Wassergüte- und Abfallwirtschaft AQS Baden-Württemberg

Kapitel 2. Mittelwerte

Aufgaben zu Kapitel 5:

Protokoll Grundpraktikum: F0: Auswertung und Präsentation von Messdaten

Statistische Methoden in den Umweltwissenschaften

Inhaltsverzeichnis. Teil 1 Basiswissen und Werkzeuge, um Statistik anzuwenden

Physikalische Übungen für Pharmazeuten

Auswertung des IAT anla sslich der Ausstellung Check Your Stereotypes

ReduSoft Ltd. Kurzbeschreibungen zu einigen Modulen, die im Programm

Institut für Hygiene und Umwelt Hamburger Landesinstitut für Lebensmittelsicherheit, Gesundheitsschutz und Umweltuntersuchungen

Blutzucker-Bestimmung (POCT) Vergleichbarkeit / Bias

Anhang C Jährliche Überprüfung der Vorgaben

Statistische Auswertung in der Betriebsprüfung

Statistik II: Grundlagen und Definitionen der Statistik

Statistische Methoden in den Umweltwissenschaften

Folgende Regelungen gelten für die verschiedenen wissenschaftlichen Arbeiten in den o. g. Studiengängen:

Einfluss viszeraler osteopathischer Interventionen bei Kindern mit funktionellen Bauchschmerzen : Eine experimentelle Pilotstudie

8.2 Nicht parametrische Tests Vergleich CT/2D/3D. Abb. 28 Mann-Whitney-U-Test

Akkreditierung von. Ringversuchsanbietern. BUA Workshop Akkreditierung und Ringversuche September Dr. Christian Lehmann DAP GmbH, Berlin

45. Länderübergreifender Ringversuch Kohlenwasserstoff-Index in Abwasser

Beschreibende Statistik Deskriptive Statistik. Schließende Statistik Inferenzstatistik. Schluss von der Stichprobe auf die Grundgesamtheit

Statistische Tests funktionieren generell nach obigem Schema; der einzige Unterschied besteht in der unterschiedlichen Berechnung der Testgröße.

Statistik für NichtStatistiker

x erhielt die Rücklauf/Responsequote. Im Vergleich auch zu anderen Kennzahlen ist bei der Responsequote die Standardabweichung am geringsten (1,95).

DIE LAGERFÄHIGKEIT VON GRUYÈRE

Statistische Methoden der Datenanalyse Wintersemester 2012/2013 Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

Programmieren mit statistischer Software

Prüfbericht P Nespri-Reinacrylat. gemäß DIN EN Caparol Farben Lacke Bautenschutz GmbH Roßdörfer Str Ober-Ramstadt

AQS-Ringversuch RV 2/18 - TW A1 - Anionen in Trinkwasser

Epps-Pulley Test. QUALITY-APPs Applikationen für das Qualitätsmanagement. Testen und Anwenden. Autor: Dr. Konrad Reuter

Beide Verteilungen der Zeiten sind leicht schief. Der Quartilsabstand für Zeiten zum Surfen ist kleiner als der zum Fernsehen.

1 Prognoseverfahren F H

Transkript:

ALP science 2004, Nr. 474 BESTIMMUNG DER ANZAHL SPOREN VON C. TYROBUTYRICUM UND BUTTERSÄURE- BAZILLEN IN MILCH Technisch-wissenschaftliche Informationen

Inhalt 1. Zusammenfassung 3 2. Experimenteller Teil 4 3. Resultate 5 4. Diskussion 10 5. Anhang 11 ALP science (vormals FAM Info) Titelbild Charakteristisches Kolonie-Wachstum von C. tyrobutyricum auf mod. RCM-Agar Erstveröffentlichung Autoren Marc Dalla Torre und Thomas Berger Herausgeber Agroscope Liebefeld-Posieux Eidg. Forschungsanstalt für Nutztiere und Milchwirtschaft (ALP) Schwarzenburgstrasse 161 CH-3003 Bern Telefon +41 (0)31 323 84 18 Fax +41 (0)31 323 82 27 http: www.alp.admin.ch e-mail: science@alp.admin.ch Kontakt Rückfragen Marc Dalla Torre e-mail marc.dalla-torre@alp.admin.ch Telefon +41 (0)31 323 82 56 Fax +41 (0)31 322 86 16 Gestaltung Helena Hemmi (Konzept), Müge Yildirim (Layout) Erscheinung Mehrmals jährlich in unregelmässiger Folge ISBN 3-905667-17-7 ISSN 1660-7856 (online) 2

Marc Dalla Torre und Thomas Berger BESTIMMUNG DER ANZAHL SPOREN VON C.TYROBUTYRICUM UND BUTTERSÄUREBAZILLEN IN MILCH PROFICIENCY TESTING 2003 Ergebnisse der statistischen Auswertung 1. Zusammenfassung Das Proficiency Testing (PT) zum Nachweis und zur Zählung der Sporen von C.tyrobutyricum bzw. von Buttersäurebazillen (BSBZ) in Milch, ist erfolgreich ver laufen. Am PT nahmen 13 Labors aus 9 Betrieben teil. Nach wie vor werden zwei prinzipiell verschiedene Untersuchungsmethoden eingesetzt (Filtration und MPN Methode). Jedem Labor wurden 2 Milchproben zugestellt. Es war ausreichend Material vor handen, so dass jede Probe doppelt geprüft werden konnte. Es machten jedoch nur wenige Labors von dieser Möglichkeit Gebrauch. Der Schwerpunkt des Tests lag aber bei der Ermittlung der Wiederholbarkeit R. Alle Labors haben die Ergebnisse zurückgesandt. Bei der Filtrationsmethode betrug der Vergleichbarkeit s R bei der Milch A log 0.25 und bei Milch B log 0.32. Die Werten liegen in derselben Grössenordnung wie die des Vorjahres (0.28 bzw. 0.25). Als gut wurden diejenigen Ergebnisse bezeichnet, die nicht mehr als +/ 0.50 log KBE/L vom jeweiligen log des Mittelwertes aller Laboratorien abweichen, als sehr gut solche, die nicht mehr als +/ 0.30 log KBE/L abweichen. Bedienung der Filtrationapparatur (Foto: ALP) Die MPN Methoden wird mit unterschiedlichen Medien und unterschiedlichen An sätzen angewandt. Wegen der kleinen Anzahl Werte für diese Methode, konnte keine aussagekräftige statistische Auswertung durchgeführt werden. Die Ergebnisse der MPN Methode liegen erwartungsgemäss signifikant höher als diejenigen der Filtrationsmethode, da mit der MPN-Methode auch andere BSBZ als C.tyrobutyricum erfasst werden. Die MPN Methode (4x6, 4x3, 4x1 ml) wurde von 4 Betrieben eingesetzt. Ein Labor verwendet die NIZO Methode bzw. modifizierte NIZO Methoden, ein weiteres Labor einen modifizierten MPN Ansatz. 3

2. Experimenteller Teil 2.1 Ziel und Problemstellung Jedes Labor überprüft seine Leistungsfähigkeit in der Zählung der Sporen von C.tyrobutyricum bzw. der Sporen der BSBZ. Bereits 1995, 1997/98, 2000, 2001 sowie 2002 wurden entsprechende Vergleichs untersuchungen durchgeführt. 2.2 Teilnehmende Labors Am Proficiency Testing beteiligten sich 9 Betriebe mit 13 Laboratorien. Die Namen der Laboratorien wurden den Teilnehmenden in anonymisierter Form zugestellt. 2.6 Statistik Das Proficiency Testing wurde mit der parametrischen Auswertung (ISO 5725), FAM RINGTEST Version 2.2, Januar 2000, durchgeführt. 2.6.1 Standardabweichung der Wiederholbarkeit (repeatability) s r Die Standardabweichung der Wiederholbarkeit s r wurde nicht ermittelt, da zu wenig Ergebnisse von Doppelproben eingegangen waren. 2.3 Probenmaterial und Vorbereitung Bei den zu untersuchenden Milchproben A und B handelte es sich um zwei mit un terschiedlicher Menge BSBZ Sporensuspension gespikte UP Magermilchen. Die gekühlte Milch (4 C) wurde am Vormittag vor dem Versuchstag, mit einer aus Silomilch gewonnenen natürlichen Sporensuspension inokuliert. Die Proben wur den so vorbereitet, dass die Milch A halb so viele Sporen enthalten sollte, wie die Milch B. Für C.tyrobutyricum bedeutet dies ca. 270 und 540 Sporen pro Liter. 2.4 Probentransport Die Zustellung der Versandboxen erfolgte durch die Post. Den Boxen wurde ein tiefgefrorenes Kühlelement beigegeben. Die Proben wurden ca. um 16 Uhr am Vortag des Versuches per A Post verschickt. Die Proben sind rechtzeitig in den verschiedenen Labors eingetroffen. 2.6.2 Standardabweichung der Vergleichbarkeit (reproducibility) s R Die Standardabweichung der Vergleichbarkeit s R ist die mittlere Standardabwei chung zwischen den Labors. Die Bestimmungen können von verschiedenen Per sonen, mit verschiedenen Geräten in verschiedenen Labors, an unterschiedlichen Tagen durchgeführt werden. s R ist somit ein durchschnittliches Mass für die Streu ung der Ergebnisse zwischen verschiedenen Labors. Mit dem Ringtestprogramm wurde nach Ausreissern bei der Vergleichbarkeit (Grubbs Test) gesucht. 2.5 Untersuchungsmethoden Den Labors wurde empfohlen, die Filtrationsmethode nach Bourgeois/Casey (40 ml) anzuwenden. Grossaufnahme einer Endospore in einem C. tyrobutyricum (Foto: ALP) 4

3. Resultate Die Labors wurden anonymisiert und mit Nummern versehen. 3.1 Untersuchungsmethode Labor Nr. Methode Medium (Enzym) Ansatz 1 Filtration Von FOSS/Bactoscan Keine Angabe 2 Filtration Trypsin Keine Angabe 3 Filtration Von FOSS/Bactoscan Keine Angabe 4 Filtration Von FOSS/Bactoscan Keine Angabe 5 Filtration Trypsin, Difco Keine Angabe 6 Filtration Von Foss/Bactoscan Keine Angabe 7 Filtration Trypsin Keine Angabe 8 MPN RC-Agar Pronadisa (Condo, Madrid) 4x je 6, 3 und 1 ml 9 MPN RC-Agar Difco 4x je 6, 3 und 1 ml 10 MPN Nach NIZO mod. 4x6, 4x3, 4x1 ml 11 MPN Nach NIZO mod. 5x10, 5x1, 5x0.1 ml 12 MPN DK-Agar. 4x je 6, 3 und 1 ml 13 MPN Keine Angabe 5x 1 ml und 5x0.1 ml Tab. 1: Verwendete Methoden 3.2 Auswertung Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 und 3 aufgeführt. Die Keimzahlwerte wurden in Anzahl Sporen pro Liter angegeben. Für die Berechnungen wurden die Keimzahlen in ihre logarithmische Form transformiert, um eine bessere Annäherung an eine Normalverteilung zu erhalten. Wo Doppelproben vorlagen, wurden die arithmetischen Mittelwerte (MW) verwendet. Bei der Berechnung der Mittelwerte aller Ergebnisse wurde berücksichtigt, dass die Werte z.t. aus Einzelwerten, z.t. aus den Mittelwerten der Laborergebnissen stammten. Angaben, wie z.b. > 500 konnten nicht in die Berechnungen einbezogen werden. «Werte» wie < 25 wurden halbiert und auf 13 aufgerundet. Diese Manipulationen haben einen gewissen, wenn auch geringen Einfluss auf die Resultate. 5

3.2.1 Filtrationsmethode Milch A Labor Nr. MW Sporen/L Milch A MW Abweichung vom MW 1 600 2.78 0.40 2 175 2.24-0.14 3 1) 100 2.00-0.38 4 225 2.35-0.03 5 375 2.57 0.19 6 1) 200 2.30-0.08 7 263 2.41 0.03 MW 239 2.38 MW Mittelwert 1) nur ein Wert vorhanden Tab. 2: Ergebnisse der Keimzahlbestimmungen Milch Milch A A Sporen Sporen C.tyrobutyricum tyrobutyricum Abb. 1: Abweichungen vom MW () in aufsteigender Reihenfolge Abweichung zum MW 0.5 0.4 0.3 0.2 0.1 0-0.1-0.2-0.3-0.4-0.5 3 2 6 4 7 5 1 Labor Nummer 6

3.2.2 Filtrationsmethode Milch B Labor Nr. MW Sporen/L Milch B MW Abweichung vom MW 1 412 2.61 0.15 2 275 2.44-0.02 3 1) 200 2.30-0.16 4 537 2.72 0.26 5 612 2.79 0.33 6 1) 50 1.70-0.76 7 450 2.65 0.20 MW 332 2.46 MW Mittelwert 1) nur ein Wert vorhanden Tab. 3: Ergebnisse der Keimzahlbestimmungen in aufsteigender Reihenfolge Milch B Sporen C.tyrobutyricum 0.4 0.2 Abb. 2: Abweichungen vom MW () in aufsteigender Reihenfolge Abweichung zum MW 0-0.2-0.4-0.6-0.8-1 6 3 2 1 7 4 5 Labor Nummer 7

3.2.3 Filtrationsmethode mittlere Abweichung Milch A und B Labor Nr. mittlere Abweichung 2 0.08 7 0.12 4 0.15 5 0.26 3 0.27 1 0.28 6 0.42 Tab. 4: Mittlere Abweichungen von den Mittelwerten für Milch A und B Milch A und B Milch A und B Sporen C. tyrobutyricum Sporen C. tyrobutyricum Abb. 3: Mittlere Abweichungen vom MW () in aufsteigender Reihenfolge mittlere Abweichungen zu MW Abweichungen zu MW 0.45 0.40 0.35 0.30 0.25 0.20 0.15 0.10 0.05 0.00 2 7 4 5 3 1 6 Labor Nummer 8

3.2.4 MPN-Methode Milch A Milch A Labor Nr. Kennzahlen Sporen pro L 8 343/441 > 5 000 9 440/341 400 10 320 193 11 420 220 12 321/341 240/400 13 1100/2500 Tab 5: Ergebnisse der Keimzahlbestimmungen 3.2.5 MPN-Methode Milch B Milch B Labor Nr. Kennzahlen Sporen pro L 8 442/444 >500/>500 9 433/434 >500/>500 10 220 133 11 311 140 12 443/441 >1000/1000 13 3500/2500 Tab. 6: Ergebnisse der Keimzahlbestimmungen 3.3 Toleranzen Beim Festlegen von Limiten ist zu bedenken, dass neben der zufälligen Streuung auch die Art des Probenmaterials, die Robustheit der Methode und die Erfahrung der Mitarbeiter etc. einen wesentlichen Einfluss spielen. Sofern es sich um etwas heiklere Methoden, mit einer grossen Streuung handelt, erachten wir einen Abweichungsbereich der bereinigten Ergebnisse von ± 0.50 vom Mittelwert, als angezeigt. Wenn die MitarbeiterInnen bei dieser Methode über ausreichend Erfahrung und Routine verfügen, kann diese Grenze auf ± 0.30 log gesenkt werden. 9

4. Diskussion 4.1 Beurteilung der Ergebnisse 4.3 Schlussfolgerungen 4.1.1 Filtrationsmethode Sämtliche Ergebnisse liegen erfreulicherweise innerhalb der Limiten von ± 0.50 vom Mittelwert. Die geringsten Abweichungen vom Mittelwert weisen die Labors 4 und 7 bei Milch A sowie 1 und 2 bei Milch B auf. Bei der Filtrationsmethode ist das Proficiency Testing 2003 erfolgreich verlaufen. Die Abweichungen vom Mittelwert liegen alle innerhalb der «tolerierten» Streuung. Die Standardabweichung der Vergleichbarkeit bei der Milch B liegt etwas höher als beim letzten Proficiency Testings (siehe Tabellen 7). Der Test zeigt, dass die Filtra tionsmethode von den teilnehmenden Labors fachgerecht durchgeführt wird. Vermutlich liegt bei der Milch B der Wert des Labors 6 etwas zu tief, dadurch wird der Mittelwert hinunterdrückt. Der «wahre» Wert liegt wahrscheinlich etwas höher. Allerdings ortet der Ausreissertest nach Grubbs diesen Wert nicht als Ausreisser. 4.1.2 MPN - Methode Bei der Milch A liegen die Ergebnisse der Labors zwischen 193 und 2500 Sporen pro L, bei der Milch B zwischen 133 und 3500. Die Ergebnisse streuen zu stark und es gibt zuviel Werte mit dem Ergebnis > 1000 um eine sinnvolle statistische Auswertung durchzuführen. Auf Grund der Ergebnisse lässt sich nicht zeigen, dass die Milch B etwa die doppelte Sporenzahl der Milch A aufweist. Für die MPN Methode müsste eine wesentlich grössere Anzahl Laboratorien am PT teilnehmen, um trotz der methodischen Streuung und der Schwierigkeiten bei der Durchführung, zu genügend auswertbaren Ergebnissen zu kommen. Das Proficiency Testing verdeutlicht erwartungsgemäss, dass die Filtrationsme thode tiefere Werte ergibt als die MPN Methoden. Der Grund liegt vor allem darin, dass das Sporenmaterial mit welchem die Milch gespiked wurde neben C.tyrobuty ricum auch andere Clostridienspezies enthält. Es ist vorgesehen 2004 weitere Proficiency Testings mit C.tyrobutyricum durchzu führen, wobei wir uns dann voraussichtlich auf die Filtrationsmethode beschränken werden. Auf Grund der routinierteren Handhabung erscheint es möglich, die tole rierbare Streuung von 0.50 auf 0.30 zu senken. 4.2 Standardabweichungen s R (Filtrationsmethode) Vergleich der Ergebnisse mit den entsprechenden Ergebnissen früher (ausreisser bereinigter) PT s. Jahr Milch n Sporen/Liter iter GMW bzw. MW GMW bzw. MW s R 2000 A 8 35 1.54 0.40 B 8 120 2.08 0.28 2001 A 7 51 1.71 0.25 B 7 110 1.92 0.26 2002 A 10 437 2.64 0.28 B 8 315 2.50 0.25 2003 A 7 256 2.40 0.25 B 7 323 2.51 0.32 n GMW s R Anzahl Labors geometrischer Mittelwert Standardabweichung der Vergleichbarkeit Tab. 7: Zusammenstellung der Ergebnisse 2000 2003 10

5. Anhang Labor Milch A Sporen/L Milch B Sporen/L 1 575/625 500/325 2 175/175 275/275 3 1) 100 200 4 225/225 400/675 5 425/325 500/725 6 1) 200 50 7 200/325 450/450 Tab. 8: Rohdaten: Filtrationsmethode 1) nur ein Wert vorhanden Milch A Milch B Labor Kennziffer Sporen/L Kennziffer Sporen/L 8 343 >500 442 >500 8 441 >500 444 >500 9 440 >500 433 >500 9 341 400 434 >500 10 320 193 220 133 11 420 220 311 140 12 321 240 443 >1000 12 341 400 441 >1000 13 Keine Angabe 1100 Keine Angabe 3500 13 Keine Angabe 800 Keine Angabe 2500 Tab. 9: Rohdaten MPN Methoden 11