16 FAMILIENFREUNDLICHE ÖFFNUNGSZEITEN Spiel, Spaß und beste Betreuung finden Kinder in den Linzer Betreuungseinrichtungen. (Foto: KOMM)
PETER HIRHAGER FAMILIENFREUNDLICHE ÖFFNUNGSZEITEN 17 Kindergärten und Krabbelstuben: 2.500 Stunden pro Jahr geöffnet Mit seinen ausgedehnten Öffnungszeiten in der Kinderbetreuung setzt die Stadt Linz neue Maßstäbe. Sowohl die Wochenöffnungszeit wie auch die Jahresbetreuungszeit der städtischen Einrichtungen ermöglichen Eltern einen besonders flexiblen Betreuungsrahmen für ihre Kinder. Erstmals sind in Linz nahezu gleich viele Frauen wie Männer in Beschäftigung. Von den insgesamt 205.000 Arbeitsplätzen in Linz entfallen rund 100.000 auf Frauen. 1985 waren es in der oberösterreichischen Landshauptstadt noch um 28.000 Frauen- Arbeitsplätze weniger. Diese positive Entwicklung wurde und wird durch eine gut funktionierende Kinderbetreuung maßgeblich unterstützt und ermöglicht so eine echte Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Nur ein umfassendes Angebot an Krabbelstuben, Kindergärten und Horten ermöglicht es vielen Frauen, allen voran Alleinerzieherinnen, berufstätig zu sein. Kundenfreundliche Öffnungszeiten für Berufstätige, eine flächendeckende Betreuung auch während der Ferienmonate, ein tägliches Mittagessen sowie geschulte PädagogInnen erleichtern den Familienalltag wesentlich. Um den Nutzen für die berufstätigen Eltern bewerten zu können, hat die Stadtforschung Linz die von der Statistik Austria bundesweit erhobenen Daten der Öffnungszeiten analysiert und einen Städtevergleich angestellt. Daten der Statistik Austria Die jährlich mit Stichtag 15. Oktober stattfindende Erhebung umfasst dabei die Betreuung von Kindern in institutionellen Einrichtungen wie Krippen, Kindergärten, Horten und so genannten altersgemischten Einrichtungen. Aufgrund unterschiedlicher landesgesetzlicher Regelungen, die zum Teil die Betreuung von unter Dreijährigen in Kindergärten oder eine Forcierung der altersgemischten Einrichtungen vorsehen, orientiert sich die durchgeführte Analyse daher am Alter der Die Stadt Linz unterstützt Familien durch die ganzjährige Öffnung der städtischen Kindergärten, Krabbelstuben und Horte vor allem während der Sommerferien und in der Karwoche. Dies ist ein wichtiger Beitrag zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie und zudem einzigartig in Österreich! Vizebürgermeister Klaus Luger Sozialreferent der Stadt Linz
18 FAMILIENFREUNDLICHE ÖFFNUNGSZEITEN Der neue Kindergarten in der solarcity konnte am 28. Juni 2012 eröffnet werden. Während der gemeinsamen Kindergartenzeit lernen besonders Kleinkinder viel voneinander. (Fotos: KOMM)
FAMILIENFREUNDLICHE ÖFFNUNGSZEITEN 19 Die Kinder fühlen sich wohl in der vertrauten Umgebung und bei den bekannten Gesichtern in ihrer Krabbelstube. (Foto: KOMM) betreuten Kinder und nicht an den Institutionsarten. Lange Öffnungszeiten Für berufstätige Eltern ist die Flexibilität der Betreuungseinrichtung in punkto tägliche Öffnungszeit von großer Bedeutung. Sei es der Zeitpunkt, ab wann Kinder morgens in ihre Krabbelstube gebracht werden können, wie auch der Nachmittags-Schluss. Die Linzer Krabbelstuben und Kindergärten bieten ihre Leistungen generell von Montag bis Freitag zwischen 6.30 und 17 Uhr an. Manche Einrichtungen haben auch bis 20 Uhr geöffnet. Somit liegen die wöchentlichen Öffnungszeiten bei über 50 Stunden. Der Vergleich mit den Einrichtungen in den Landeshauptstädten Graz, Salzburg und Innsbruck zeigt unter der Annahme einer familienfreundlichen, mindestens 50-stündigen Öffnungszeit das Bild, dass Linz in dieser Hinsicht die beste Versorgungssituation bietet. Rund 87 Prozent der Kinder, die eine Krabbelstube oder Kinderkrippe besuchten, kamen in Linz im Oktober 2011 in den Genuss einer Wochenöffnungszeit von mindestens 50 Stunden. Graz und Salzburg Kinder im Alter von 0 bis unter 3 Jahren, die eine Krabbelstube mit einer Wochenöffnungszeit von mindestens 50 Stunden und einer Jahresöffnungszeit von mindestens 50 Wochen besuchten. (Grafi k: Stadtforschung Linz, Quelle: Statistik Austria) Städtevergleich für Krabbelstuben
20 FAMILIENFREUNDLICHE ÖFFNUNGSZEITEN folgen mit rund 78 oder 73 Prozent. Innsbruck erreichte etwa 44 Prozent. Betreuung im Vergleich Ebenso wie bei den Kindern unter drei Jahren sind die Betreuungsplätze in den Kindergärten für viele Eltern absolut notwendig, um einer regelmäßigen Arbeit nachgehen zu können. Die Öffnungszeiten und die laufende Verfügbarkeit übers Jahr gesehen sind wesentliche Kriterien für die Eltern. Bei Berücksichtigung der Öffnungszeiten gibt es zum Teil große Unterschiede zwischen den Landeshauptstädten. So waren zum Stichtag 72,7 Prozent der Linzer Kindergartenkinder in einer Einrichtung mit mindestens 50 Stunden Wochenöffnungszeit untergebracht. In Graz lag dieser Wert mit 70,1 Prozent auf einem ähnlichen Niveau. Salzburg kam mit seinen Einrichtungen auf 37,7 und Innsbruck auf 23,8 Prozent. Ganzjahresbetreuung Ebenso wichtig wie die Tagesbetreuungszeit ist für Eltern die Betreuungszeit / Öffnungszeit übers Jahr gesehen. Vor allem die Ferienzeiten stellen für Familien oftmals beinahe unüberwindliche Hürden dar, eine geeignete Ersatzbetreuung für einen längeren Zeitraum zu finden, sofern nicht Großeltern einspringen können. In Linz ist seit 2010 die Ganzjahresbetreuung Realität. Das heißt, dass alle städtischen Krabbelstuben und Kindergärten im Sommer durchgehend geöffnet bleiben, ebenso in den Semesterferien und auch in der Karwoche. Der Vergleich der Betriebszeit von Krabbel- Die sehr gut ausgebildeten KindergartenpädagogInnen gehen jederzeit auf die Wünsche und Anliegen der Kinder ein. (Foto: KOMM)
FAMILIENFREUNDLICHE ÖFFNUNGSZEITEN 21 Das Mittagessen in der Gruppe ist lustiger und fördert gleichzeitig den Gemeinschaftssinn. In den Kindergärten der Stadt Linz finden Kinder ausreichend Freiraum zum Herumtollen, innen wie außen. (Fotos: KOMM)
22 FAMILIENFREUNDLICHE ÖFFNUNGSZEITEN Kreative Aktivitäten wie Zeichnen, Malen und Bastlen stehen bei den Kleinen hoch im Kurs. (Foto: KOMM) Kinder im Alter von 3 bis unter 6 Jahren, die am Stichtag einen Kindergarten mit einer Wochenöffnungszeit von mindestens 50 Stunden und einer Jahresöffnungszeit von mindestens 50 Wochen besuchten. (Grafi k: Stadtforschung Linz, Quelle: Statistik Austria) stuben/kinderkrippen zwischen den Städten mit einer Öffnungszeit von mindestens 50 Wochen pro Jahr zeigt auch hier für die Stadt Linz eine sehr gute Versorgungsbilanz. Rund 86 Prozent der Krippenkinder in Linz besuchen eine Einrichtung, die mindestens 50 Wochen pro Jahr geöffnet hat. In Salzburg ist dies bei rund 59 Prozent und in Innsbruck bei rund 52 Prozent der Fall. In Graz ist die Situation der jährlichen Städtevergleich für Kindergärten Öffnungszeit nur zu rund einem Drittel gegeben. Das heißt, Eltern müssen sich in anderen Städten häufiger um eine Ersatzbetreuung kümmern. In den Kindergärten zeigt der Vergleich bei der Jahresöffnungszeit von mindestens 50 Wochen einen größeren Unterschied zwischen der Stadt Linz und den Vergleichsstädten. Der Anteil der Kinder, die einen solchen Kindergarten besuchen, liegt in Linz auf einem hohen Niveau von 69 Prozent. Innsbruck erreicht 24,5 Prozent, Salzburg 15,1 Prozent und Graz 8,3 Prozent. Lange Öffnungszeiten Bei Betrachtung der beiden Kriterien in Kombination zeigt sich ein noch eindeutigeres Bild. Der errechnete Versorgungsindikator stellt Linz dabei ein sehr gutes Zeugnis aus. Im Oktober 2011 besuchten demnach 14,7 Prozent der Linzer Kinder im Alter von null bis unter drei Jahren eine Kinderbetreuungseinrichtung mit mindestens 50 Stunden Betreuung pro Woche und min-
FAMILIENFREUNDLICHE ÖFFNUNGSZEITEN 23 Die neu eröffnete Krabbelstube am Hessenplatz entlastet die große Nachfrage in der Innenstadt enorm. (Fotos: KOMM)
24 FAMILIENFREUNDLICHE ÖFFNUNGSZEITEN Das Lernen der ersten Buchstaben im Kindergarten erfolgt spielerisch und für jedes Kind individuell, da die korrekte Sprache einen großen Einfluss auf den späteren Lebensweg hat. (Foto: KOMM) destens 50 geöffneten Wochen pro Jahr. Gefolgt von Salzburg und Innsbruck mit je rund 9 Prozent und Graz mit 4,1 Prozent. Die Berechnung in Kombination der Öffnungszeiten im Kindergarten zeigt noch stärker als bei der Betreuung der unter Dreijährigen die gute Situation des Linzer Betreuungsangebotes bei den Schwerpunkten Familienfreundlichkeit und Elternberufstätigkeit. Knapp 67 Prozent aller Linzer Kinder im Alter von drei bis unter sechs Jahren besuchten am 15. Oktober 2011 eine Betreuungseinrichtung mit 50 Stunden Wochenöffnungszeit und einer Jahresöffnungszeit von mindestens 50 Wochen. Damit liegt Linz vor Innsbruck mit 15,9 Prozent, Salzburg mit 10 Prozent und Graz mit einem Wert von 3,7 Prozent. Betreuung für Volksschulkinder Die institutionelle Kinderbetreuung im Pflichtschulalter wird einerseits durch Horte oder altersgemischte / alterserweiterte Einrichtungen und andererseits durch schulische Nachmittags- oder Ganztagsbetreuung abgedeckt. Die schulische Nachmittagsbetreuung kann in keiner Vergleichsstadt jene Qualitätskriterien erfüllen, die für die Ermöglichung der Vollerwerbstätigkeit beider Elternteile eines Kindes notwendig sind. Dies liegt hauptsächlich daran, dass die Nachmittagsbetreuung an den Schulbetrieb gebunden ist, und daher nur an rund 40 Wochen jährlich angeboten wird. Linzer Horte mit 35 Stunden In Linz wird für fast alle Volksschulkinder ein Hortplatz angeboten, während die anderen Städte großteils auf die schulische Nachmittagsbetreuung setzen. Für eine möglichst angemessene berufliche Vereinbarkeit der Eltern ist in den Volksschulen eine wöchentliche Stundenanzahl von mindestens 35 Stunden notwendig. Ein Ver-
FAMILIENFREUNDLICHE ÖFFNUNGSZEITEN 25 Berufstätige Familien werden durch die ausgedehnten Öffnungszeiten der Betreuungseinrichtungen entlastet und können ihre gemeinsame Zeit dadurch entspannter genießen. (Foto: KOMM) gleich der Städte mit der Hortöffnungszeit von mindestens 35 Stunden pro Woche zeigt folgendes Ergebnis: In Linz kommen 96,1 Prozent der Hortkinder in den Genuss dieser umfangreichen Wochenöffnungszeiten. In Salzburg und Innsbruck liegen diese Anteile bei 86,8 oder 86,3 Prozent, in Graz sind es 29,8 Prozent. Bei der Öffnungszeit über das ganze Jahr gesehen, sind mindestens 45 geöffnete Wochen notwendig, um für Eltern die benötigten Betreuungsleistungen zu erbringen. Die Untersuchungen zeigen hier ein sehr unterschiedliches Bild in den Städten auf. In Linz besucht ein Anteil von 89,6 Prozent der Hortkinder im Volksschulalter eine Einrichtung mit einer Jahresöffnungszeit von mindestens 45 Wochen. In Salzburg und In-
26 FAMILIENFREUNDLICHE ÖFFNUNGSZEITEN Eltern und Kinder schätzen die durchgehende Sommerbetreuung in Linz. (Foto: KOMM) Kinder im Volksschulalter, die am Stichtag einen Hort mit einer Wochenöffnungszeit von mindestens 35 Stunden und einer Jahresöffnungszeit von mindestens 45 Wochen besuchten. (Grafi k: Stadtforschung Linz, Quelle: Statistik Austria) nsbruck ist dieser Wert mit 42,8 und 44,8 Prozent etwa halb so groß wie in Linz. Graz weist eine Quote von 4,7 Prozent auf. Attraktives Hortangebot Bei Berücksichtigung beider Qualitätskriterien zeigt sich, wie schon in den vorangegangenen Untersuchungen der Krabbelstuben- und Kindergartenbetreuung, dass die Städtevergleich für Horte Stadt Linz auch in der Hortbetreuung für Eltern ein sehr attraktives Angebot anbietet und damit ihren Familien das Leben stark erleichtert. Bezogen auf die 6- bis unter 10-jährigen Kinder aus der eigenen Wohngemeinde besuchen in Linz knapp 50 Prozent einen Hort, der pro Woche mindestens 35 Stunden und pro Jahr mindestens 45 Wochen geöffnet ist. In Graz sind dies 0,6 Prozent, in Innsbruck 5,2 Prozent und in Salzburg 6,5 Prozent. Ein aussagekräftiges Ergebnis, das Linzer Familien die Gewissheit gibt, in einer äußerst familienfreundlichen Stadt zu leben. Durchgehende Ferienbetreuung Dass die städtischen Kindergärten und Krabbelstuben 50 Wochen im Jahr geöffnet sein können, ist vor allem durch die seit drei Jahren bestehende durchgängige Sommerbetreuung möglich. Die Nachfrage von Eltern nach diesem Angebot ist sehr groß und wird von Jahr zu Jahr stärker angenommen.
FAMILIENFREUNDLICHE ÖFFNUNGSZEITEN 27 Im August 2012 waren alle 24 städtischen Krabbelstuben und 50 Kindergärten geöffnet. Insgesamt entspricht das 4.513 Kinderbetreuungsplätzen in 244 Gruppen. Um einen organisatorisch reibungslosen Ablauf zu erzielen und um stets ausreichend pädagogisches Fachpersonal in den einzelnen Kindergärten und Krabbelstuben zur Verfügung zu haben, wurden auch heuer die Eltern bis Ende Jänner 2012 ersucht, die An- und Abwesenheiten der Kinder in der Betreuungseinrichtung bekannt zu geben. Bereits im Februar konnten die Kinder- und Jugend-Services aufgrund der aussagekräftigen Anmeldezahlen mit der Personalplanung beginnen. Vereinzelte Nachmeldungen oder Änderungen der Eltern wurden natürlich auch zu einem späteren Zeitpunkt noch entgegengenommen. Bis zum August stiegen die Februar-Anmeldezahlen sowohl in den Krabbelstuben- wie in den Kindergärten noch einmal um rund zehn Prozent. 90 Prozent Auslastung Im August 2012 besuchten 600 Kinder die städtischen Krabbelstuben. Das sind 90 Prozent aller Kinder, die regelmäßig über das Jahr diese Einrichtung besuchen. 2011 lag die Besuchszahl bei 512 Kindern. Bei den Kindergärten waren es 2.500 Kinder im Jahr 2012, um 250 Kinder mehr als im Vorjahr. Das heißt 65 Prozent der Eltern nahmen heuer das Betreuungsangebot in diesen Einrichtungen in Anspruch.Bei den Kindergärten kamen trotz einer Anmeldung rund 18 Prozent der Kinder an keinem einzigen Tag zur Ferienbetreuung. Bei den Unter-3-Jährigen in den Krabbelstuben waren es lediglich 2,4 Prozent, was 16 Krabbelstubenkindern entspricht. Ein äußerst geringer Prozentsatz, der zeigt, dass für die Eltern die Ferienplanung mittlerweile selbstverständlich ist und sie diese sehr gewissenhaft durchführen. Ein städtischer Kindergarten mit Krabbelstube entsteht derzeit an der Garnisonstraße. Dort sollen ab Herbst 2013 insgesamt 157 Kinder betreut werden. (Foto: Stadtplanung/Pertlwieser)
Impressum: linz aktiv Kommunale Vierteljahresschrift der Stadt Linz Herausgegeben von der Landeshauptstadt Linz Chefredakteurin: Dr. Karin Frohner, Leiterin der Stadtkommunikation Linz Redaktion: Mag. Christian Reiter, Stadtkommunikation Linz, Hauptplatz 1, 4041 Linz Tel. +43 732 70 70 1373, Fax: +43 732 70 70 1313 E-Mail: Christian.Reiter@mag.linz.at Faxabruf für Abonnement-Bestellschein: www.linz.at/presse/linzaktiv-abo.asp Gestaltung: Franz Kostak, Gregor Leutgeb Erscheinungsweise: vierteljährlich Jahresabonnement: 7,25 Euro Veröffentlichungen von Beiträgen aus linz aktiv mit Quellenangaben (auch im Falle von auszugsweisen Wieder gaben) gestattet. linz aktiv ist unter www.linz.at/linzaktiv abrufbar.