Hochschul-Informations-System GmbH Titel Chinese University Leaders Overseas Training Project: Higher Education Management Budgetingand Financingof HEI -Key Lecture 2007 August 24 in Hamburg 1
Übersicht Größe des Hochschulsystems Gesellschaftliche Investition in Hochschulen Quellen der Hochschulfinanzierung Staatliche Hochschulfinanzierung Prinzipien und Instrumente Systemarchitektur: Grundschema und internationaler Vergleich Zielvereinbarungen mit Budgetrelevanz Indikatorgestützte Finanzierung Drittmittel Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder Einführung von Studiengebühren in Deutschland Neue Finanzierungsquellen und Differenzierung des Hochschulsystems 2
Größe des Hochschulsystems WS 2005/06: 1.985.765 Studierende 121 Universitäten 1) 1.386.784 = 69,8 % 203 Fachhochschulen 2) 567.388 = 28,6 % 52 Kunst- und Musik-HS 31.593 = 1,6 % Studienjahr 2005: 355.961 Studienanfänger = 37 % (31 % nur Dt. + BI) der altersgleichen Bevölkerung 1) einschließlich Pädagogische und Theologische Hochschulen 2) einschl. Verwaltungsfachhochschulen 3
Gesellschaftliche Investition in Hochschulen... im Ländervergleich Hochschulausgaben für ausgewählte OECD-Länder für das Jahr 2003 in % je Studienanfänger je Absolvent vom BIP in US $ KKP in US $ KKP Australien 1,4 42.344 52.266 Deutschland 1,1 68.300 129.271 Finnland 1,8 52.735 73.999 Japan 1,0 59.078 66.538 Großbritannien* ) 1,1 41.583 52.699 USA 2,2 93.396 178.062 Ø 19 OECD-Länder 1,3 73.783 116.624 * ) Überschätzt, weil ISCED-Bereiche 5B enthalten 4
Gesellschaftliche Investition in Hochschulen... in Deutschland im Zeitvergleich (1980 bis 2004) Ausgaben für Lehre stiegen von 4,8 Mrd. auf 12,8 Mrd. Die Zahl der Studierenden stieg von 1,0 Mio. auf 2,0 Mio. Die Ausgaben je Studierenden stiegen damit nominal um 33 % Preisbereinigt sanken die Ausgaben je Studierenden um ca. 15 % Zur Zeit weitere Einsparmaßnahmen an Hochschulen, aber auch neue Finanzierungsquellen (Studiengebühren etc.) 5
Quellen der Hochschulfinanzierung Staatliche Finanzierung Studienförderung, Darlehen Private Finanzierung Entgelt für Dienstleistungen Drittmittel Staatlicher Zuschuss Spenden / Erträge aus Stiftungskapital Studiengebühren Drittmittel Entgelt für Dienstleistungen Hochschulleitung Fakultät A Institut/ Arbeitsgruppe Aa Universität X 6
Quellen der Hochschulfinanzierung... in Deutschland Universitäten (ohne Medizin) 13,0 Milliarden 2004 Fachhochschulen 2,9 Milliarden 2004 4% Entgelt für Dienstleistungen 6% Drittmittel 6% Entgelt für Dienstleistungen 19% Drittmittel 77% Staatlicher Zuschuss 88% Staatlicher Zuschuss 7
Quellen der Hochschulfinanzierung... in USA und in UK USA (staatl. Universitäten ohne Medizin) 141,9 Milliarden 2001 UK (staatl. Universitäten mit Medizin) 28,5 Milliarden 2005 1% Zinsen aus Stiftungskapital 7% Spenden 2% Spenden und Zinsen aus Stiftungskapital 2 Studiengebühren 36% Staatlicher Zuschuss 24% Studiengebühren 39% Staatlicher Zuschuss 2 Entgelt für Dienstleistungen 16% Drittmittel 2 Entgelt für Dienstleistungen 16% Drittmittel 8
Staatliche Hochschulfinanzierung Prinzipien und Instrumente Finanzierungsprinzip Leitfrage Entscheidungsbasis Mögliche Instrumente bedarfsorientiert Was braucht die Hochschule, um zu funktionieren? Vergangene Kosten, normative Setzungen Diskretionäre bzw. inkrementalistische Zuweisung / Formel leistungsorientiert ex-post Was hat die Hochschule geleistet? Vergangene Leistungen Indikatorgestützte Finanzierung (Formel) Review leistungsorientiert ex-ante Was soll die Hochschule zukünftig leisten? Zukünftige Leistungen (Strukturentwicklungsplan...) Projektanträge Zielvereinbarungen Verträge Projektgebundene Finanzierung Review 9
Staatliche Hochschulfinanzierung Systemarchitektur : Grundschema I Staatlicher Zuschuss Aufteilung auf Budgets Grundbudget Leistungsbudget Innovationsbudget / Projektbudget Zielvereinbarung / Vertrag Formel diskretionär Formel Review Zielvereinbarung / projektgebundene Finanzierung Review Instrumente der Budgetfestsetzung 10
Staatliche Hochschulfinanzierung Systemarchitektur : Grundschema II Grundbudget Ziel- und Leistungsvereinbarung / Vertrag Formel diskretionär ex ante Steuerung auf Basis von Leistungsbeschreibungen ex post Steuerung auf Basis von erbrachten Leistungen traditionelle Inputsteuerung / leistungsunabhängig Indikatoren mit/ohne Leistungsbezug 11
Staatliche Hochschulfinanzierung Systemarchitektur : Grundschema III Leistungsbudget Formel Indikatoren mit Leistungsbezug Nachfrageindikatoren Erfolgsindikatoren 12
Staatliche Hochschulfinanzierung Aspekte indikatorgestützter Finanzierung Gewichtung der Indikatortypen: Nachfrage, Erfolg, Input Aktualität der Indikatorwerte: jährlich oder Mehrjahresdurchschnitte Absolutzahlen vs. Quoten Gewichtung der Indikatoren untereinander: Ziele und ihre Bedeutung 13
Staatliche Hochschulfinanzierung Systemarchitektur : Grundschema IV Innovationsbudget / Projektbudget Ziel- und Leistungsvereinbarung / Vertrag Review / Antragsverfahren Kriterien in Vereinbarung oder Vertrag festgelegt Begutachtung durch Kommission (offen) ex-ante-steuerung 14
Staatliche Hochschulfinanzierung Systemarchitektur im Vergleich: England Staatlicher Zuschuss* Grundbudget: Leistungsbudget: 83% Innovationsbudget / Projektbudget: 17% Formel Indikatoren mit Leistungsbezug Review Begutachtung durch Kommission Nachfrageindikatoren: 64% Lehre: Studentenzahlen Erfolgsindikatoren: 19% Forschung: Qualitative Benotung und Volumen *Hochschulen insgesamt 2003 15
Staatliche Hochschulfinanzierung Systemarchitektur im Vergleich : Schweden Staatlicher Zuschuss* Grundbudget: 18% Leistungsbudget: 82% Innovationsbudget / Projektbudget: Ziel- und Leistungsvereinbarungen Forschung: Langfristige Finanzierung für zugesprochene Forschungsgebiete (selektiv): 18% Formel Indikatoren mit Leistungsbezug: 82% Erfolgsindikatoren: 49% Nachfrageindikatoren: 33% Lehre: Zahl der erworbenen Kreditpunkte Lehre: Studentenzahlen *Hochschulen insgesamt 2003 16
Staatliche Hochschulfinanzierung Systemarchitektur im Vergleich : NRW Staatlicher Zuschuss* Grundbudget: 8 Ziel- und Leistungsvereinbarungen ex-ante-steuerung auf Basis zukünftiger Leistunge n Innovationsbudget (zusätzlich) Festbeträge für: SFB, Transregio, Graduiertenkollegs Leistungsbudget: 2 Formel Indikatoren mit Leistungsbezug: 2 Nachfrageindikatoren: 8% Erfolgsindikatoren: 12% *Universitäten 2006 Forschung: Drittmittel 8% Lehre + Forschung: Absolventen 1 Promotionen 2% 17
Staatliche Hochschulfinanzierung Systemarchitektur im Vergleich : Berlin Staatlicher Zuschuss* Grundbudget: 75% Vertrag Innovationsbudget / Projektbudget: Leistungsbudget**: 25% Formel ex-ante-steuerung auf Basis zukünftiger Leistungen * Universitäten 2007 ** ab 2008: 3 Nachfrageindikatoren: 11,62% Lehre und Forschung: Auslastungsquote 1,25% Internationalität 1,25% Drittmittel 7,87% Gleichstellung 1,25% Leistungsindikatoren: 25% Erfolgsindikatoren: 13,38% Lehre und Forschung: Erfolgsquote 6,25% Regelstudienzeitquote 3,75% Promotionen 2,25% Internationalität 1,13% 18
Staatliche Hochschulfinanzierung Systemarchitektur im Vergleich : Instrumente der Zuweisung Instrument diskretionär Zielvereinbarung / Vertrag Formel Review Ausrichtung Bedarf Zukünftige Leistungen Vergangene Leistungen Zukünftige Leistungen England 83% 17% Schweden 18% 82% NRW 8 2 Berlin 75% 25% 19
Staatliche Hochschulfinanzierung Systemarchitektur im Vergleich : Budgets Budget Grundbudget Leistungsbudget Innovationsbudget / Projektbudget England 83% 17% Schweden 18% 82% NRW 8 2 Festbeträge Berlin 75% 25% 20
Staatliche Hochschulfinanzierung Einfluss der Indikatoren im Vergleich Land Zahl der Indikatoren Input Nachfrage Erfolg England 2 64% 19% Schweden 2 33% 49% NRW 3 8% 12% Berlin 10 11,6% 13,4% 21
Drittmittel Die Bedeutung der Drittmittel für die Hochschulfinanzierung hat zugenommen von 1994 15 % auf 2004 20 % an Universitäten (ohne Medizin) Größter Drittmittelgeber in Deutschland ist die DFG Ergebnis des DFG-Förderrankings 2006: Die durchschnittlichen Fördermittel variieren je Universität zwischen 5.000 je Professor im Jahr und 407.000 je Professor im Jahr. 22
Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder Das Programm wird zu drei Vierteln vom Bund finanziert. Die Exzellenzinitiative fördert universitäre Spitzenforschung ab 2007 Gesamtrahmen 2007 2011: 1,9 Mrd. Gefördert werden: Graduiertenkollegs mit 40 Mio. p.a. (je Einheit 1 Mio. ) Exzellenzcluster mit 195 Mio. p.a. (je Einheit 6,5 Mio. ) Zukunftskonzepte zum Ausbau universitärer Spitzenforschung: 210 Mio. p.a. (je Einheit 21 Mio. ) 23
Einführung von Studiengebühren in Deutschland Stand der Einführung in den Ländern Länder Niedersachsen Nordrhein-Westfalen Baden-Württemberg Bayern Hamburg Saarland Hessen Datum der Einführung WS 2006/07 & SS 2007 WS 2006/07 & SS 2007 SS 2007 SS 2007 SS 2007 WS 2007/08 WS 2007/08 Gebühren in /Semester 500 0-500 500 100-500 (FH); 300-500 (Unis/Kunsthochschulen) 500 500 500 24
Einführung von Studiengebühren in Deutschland Berechnung der Einnahmen am Beispiel der Universität Hamburg (ohne Medizin) potentielle Einnahmen p.a.: 35,142 x 1,000 = 35.142 Mio. - Gebührenerlasse (20 %): 7,028 x 1,000-7.028 Mio. - Verwaltungskosten : - 0.7 Mio. - Darlehensausfälle: - 0.6 Mio. Nettoeinnahmen p.a. 26.814 Mio.* * entspricht ca. 27 % der jährlichen Einnahmen für Lehre 25
Neue Finanzierungsquellen und Differenzierung des Hochschulsystems 250 Erhöhung der Landeszuschüsse in Prozent + 108% 200 + 79% Exzellenzinitiative 150 100 + 39% 12% -2% 22% Studienbeiträge Drittmittel Landesmittel 50 0 U I insg. U I Lehre U I Forschung lbmv U II insg. U II Lehre U II Forschung lbmv: leistungsbezogene Mittelverteilung 26
Controllingansatz: Kosten der Lehre am Beispiel der Lehreinheit Chemie 8.500 Universität C Universität A Universität I Universität G Universität B Universität F Universität H Universität E Universität D 8.000 7.500 7.000 6.500 6.000 5.500 5.000 4.500 4.000 Ausstattung: Gesamtkosten Lehre je Studienplatzäquivalent in Euro 150.000 137.500 125.000 112.500 100.000 87.500 75.000 67.500 50.000 37.500 25.000 3.500 12.500 Gesamtkosten Lehre je Absolvent in Euro Die Blasengröße entspricht der Höhe der Gesamtkosten Lehre je Studierendem idr (VZÄ) in Euro. 27
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit 28