Informationen zum Lehrplan 21 (http://zh.lehrplan.ch/): Warum heisst der neue Lehrplan LP21? Mit diesem ersten gemeinsamen Lehrplan für die Volksschule setzen 21 Kantone den Artikel 62 der Bundesverfassung um, die Ziele der Schule zu harmonisieren. Es wird eine Vereinheitlichung des Bildungssystems angestrebt. Damit sollen das Schuleintrittsalter, die Ausbildungsdauer, die Ziele der verschiedenen Bildungsstufen sowie die Anerkennung von Abschlüssen landesweit harmonisiert werden. Der Bildungsrat des Kantons Zürich hat im März 2017 den neuen Zürcher LP21 und die zugehörige Lektionentafel erlassen. Kompetenzorientierung Kompetenzorientierung bedeutet, dass wir in der Schule nicht einfach Wissen vermitteln, sondern das Anwenden von Kenntnissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten in den Vordergrund stellen. Die Schülerinnen und Schüler sollen über das nötige Wissen verfügen und können dieses anwenden. Diese Orientierung an Kompetenzen erfindet die Schule nicht neu. Im Gegenteil, dahinter steht ein Lern- und Unterrichtsverständnis, das in der Aus- und Weiterbildung der Lehrpersonen seit längerem vermittelt wird und das auch neueren Lehrmitteln zugrunde liegt. Der Kindergarten-Lehrplan und der Lehrplan Englisch sind heute schon kompetenzorientiert. Die Methodenfreiheit ist gewahrt, verbindlich vorgegeben sind die Ziele. Aufbau: drei Zyklen in 11 Schuljahren Der Lehrplan 21 umfasst insgesamt elf Schuljahre: zwei Jahre Kindergarten, sechs Jahre Primarschule sowie drei Jahre Sekundarstufe I. Er unterteilt diese elf Jahre in drei Zyklen.
Diese Einteilung in 3 Zyklen hat den Vorteil, dass der Lehrplan 21 in den verschiedenen Schulstrukturen der Kantone einsetzbar ist. Stundentafel: Mit der neuen Verteilung der Lektionen ist die Gewichtung der verschiedenen Bereiche auf der Primarstufe ausgewogen. Insbesondere nehmen die Fächer Gestalten, Musik sowie Bewegung und Sport einen gewichtigen Anteil von 33 Prozent ein. Neue Akzente in den Bereichen Natur, Mensch und Gesellschaft (NMG) Der Lehrplan 21 berücksichtigt vermehrt Kompetenzen, die für die praktische Alltagsbewältigung und die Lebensgestaltung von Bedeutung sind: Ab der 5. Klasse sind Medien und Informatik ein eigenes Fach. Folgende Zielsetzungen werden damit verfolgt: Medien verstehen und verantwortungsvoll nutzen, d.h. traditionelle und neue Medien und Werkzeuge eigenständig, kritisch und kompetent nutzen sowie die damit verbundenen Chancen und Risiken einschätzen. Die Schüler/innen kennen Verhaltensregeln und Rechtsgrundlagen für sicheres und sozial verantwortliches Verhalten in und mit Medien. Die Schüler/innen verstehen die Grundkonzepte der Informatik und können dieses Wissen zur Problemlösung einsetzen. Die Anwendungskompetenz steht dabei im Zentrum. Die 5. Klasse wird per August 18 mit Tablets ausgerüstet. Ab der Oberstufe werden die Themen Wirtschaft, Arbeit und Haushalt unterrichtet. Neu wird in diesem Fachbereich die klassische Hauswirtschaft mit Inhalten zu Wirtschaft und Arbeit verbunden. Themen wie Umgang mit Geld, Budget, Konsum und Freizeitgestaltung, die direkt die Lebenswelt der Jugendlichen betreffen, sind in diesen Fachbereich aufgenommen.
Überfachliche Kompetenzen Mit dem Lehrplan 21 werden die überfachlichen Kompetenzen stärker ins Zentrum gestellt. Kompetenzen, die über das rein fachliche Wissen hinausgehen, sind für eine erfolgreiche Lebensbewältigung zentral. Damit ist jenes Wissen und Können gemeint, das über alle Fachbereiche hinweg für das Lernen eine wichtige Rolle spielt. Dazu zählen soziale, personale und methodische Kompetenzen. Sie werden über die gesamte Volksschulzeit und in allen Fachbereichen ausgebildet. Lebensraum Schule Betreuung Unterricht Neuerungen in der Lektionen-Tafel - Das bisherige Fach Religion und Kultur wird mit Ethik ergänzt. - Textiles und Technisches Gestalten (bisher Handarbeit/Werken heisst neu TTG): Start ab der 1. Klasse - Ab 5. Klasse: neues Fach Medien und Informatik 1. Klasse Die Lektionentafel der 1. Klasse wurde von 22 auf neu 24 Lektionen erweitert. Zusammen mit dem obligatorischen, städtischen MEZ-Unterricht (zwei Lektionen) und den beiden TTG-Lektionen werden die Kinder der 1. und 2. Klasse während 26 Lektionen unterrichtet. => Kinder sind an 3 Nachmittagen in der Schule (heute 2).
2. Klasse: - Die 2. Klasse hat kein Englisch, dafür zusätzlich 1 Lektion Deutsch mehr und plus 1 Lektion NMG (Natur, Mensch, Gesellschaft) => 26 Lektionen (wie bisher) 3. Klasse: - 3 Lektionen Englisch (bisher 2 Lektionen): Im Übergangsjahr 18/19 wird in der 3. Klasse weiterhin 2 Lektionen Englisch unterrichtet, da die Kinder bereits in der 2. Klasse Englisch erhielten. Dafür wird eine Lektion mehr Deutsch unterrichtet => 27 L. (einmal 5 Lektionen am Vormittag (ab. 7.30 Uhr) oder 3 Lektionen am Nachmittag (bis 16.15 Uhr)). 4. Klasse: - 2 Lektionen Werken weniger (4 Lektionen TTG statt 6 Lektionen Handarbeit/Werken) => 27 Lektionen: Die Schüler/innen haben an 3 Nachmittagen Unterricht (heute 4) und einmal 5 Lektionen am Vormittag (ab. 7.30 Uhr) oder 3 Lektionen am Nachmittag (bis 16.15 Uhr) 5. Klasse: - 3 Lektionen Französisch (statt 2 Lektionen) - 1 Lektion MNG weniger - 1 Lektion Medien und Informatik neu - 1 Lektion TTG (HA/W) weniger => 30 Lektionen (wie bisher) 6. Klasse (Umstellung erst auf Schuljahr 19/20): - 3 Lektionen Französisch (statt 2 Lektionen) - 1 Lektion MNG (Mensch, Natur, Gesellschaft) weniger - 1 Lektion Medien und Informatik neu - 1 Lektion TTG (HA/W) weniger => 30 Lektionen (wie bisher) Beurteilung: Beurteilungsprozesse erfolgen im Unterrichtsalltag nur zu einem geringen Teil über Klassenarbeiten und Lernzielkontrollen (summativ), sondern durch das Führen von Gesprächen und individuellen Lerndialogen. Die summative Beurteilung schliesst Lernphasen ab und erfolgt in der Regel mit Noten oder in einer anderen Form der Wertung. Diese bezieht sich auf die Erreichung der Lernziele. Es gehört auch zum Kernauftrag von Lehrpersonen, die Leistung und das Verhalten der Schülerinnen und Schüler zu beobachten, einzuschätzen und zu beurteilen. Die Beurteilung bezieht sich auf fachliche und überfachliche Kompetenzen. Die formative (föderorientierte) Beurteilung gewinnt an Bedeutung, indem sie den Aufbau und die Erweiterung von Kompetenzen der Schu lerinnen und Schu ler zielorientiert begleitet und unterstützt. Die formative Beurteilung ist lernzielorientiert, individualisierend und aufbauend. Sie wird während des Unterrichts laufend durchgeführt.
Zeugnis: Die Struktur und die Häufigkeit der Zeugnisse bleiben mit der Einführung des Lehrplans 21 im Kanton Zürich erhalten. Im Zeugnis werden die summative und die formative Beurteilung berücksichtigt. Einführungsplanung: Für die Einführung des LP21 sind drei Jahre vorgesehen. Den Schulen stehen für den Einführungsprozess 3 zusätzliche Q-Tage während der Unterrichtszeit zur Verfügung.