Einführung des gebundenen Ganztags an Gymnasien Praxistipps für die Ganztagskoordination



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Transkript:

Einführung des gebundenen Ganztags an Gymnasien Praxistipps für die Ganztagskoordination Julia Kahnert, Maike Hoeft, Katharina Neuber, Ramona Lorenz, Julia Gerick, Sascha Jarsinski, Jasmin Schwanenberg

Ganz In. Mit Ganztag mehr Zukunft. Das neue Ganztagsgymnasium NRW Praxishefte herausgegeben von Wilfried Bos und Heike Wendt Bibliografische Informationen der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Print-ISBN 978-3-8309-3328-1 E-Book-ISBN 978-3-8309-8328-6 Waxmann Verlag GmbH, 2015 Steinfurter Straße 555, 48159 Münster www.waxmann.com info@waxmann.com Umschlaggestaltung: Inna Ponomareva, Jena Umschlagfoto: MK-Photo Fotolia.com Druck: Mediaprint, Paderborn Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier, säurefrei gemäß ISO 9706 Printed in Germany Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, verboten. Kein Teil dieses Werkes darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlages in irgendeiner Form reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

3 Vorwort der Herausgeber Die Einführung des Ganztags ist mit unterschiedlichen Herausforderungen und Anstrengungen verbunden. Ganz In. Mit Ganztag mehr Zukunft. Das neue Ganztagsgymnasium NRW ist ein kooperatives Schulentwicklungsprojekt der Universitäten der Ruhrallianz, der Stiftung Mercator und des Ministeriums für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen mit dem Ziel, 30 ausgewählte Gymnasien in Nordrhein-Westfalen (NRW) auf ihrem Weg zu gebundenen Ganztagsschulen in ihrer Schul- und Unterrichtsentwicklung durch Fortbildungsangebote und Netzwerkarbeit zu begleiten. Zentrale Zielstellungen sind dabei: durch die Verzahnung der unterschiedlichen Lerngelegenheiten eine allgemeine und fachliche Verbesserung der Schülerinnen- und Schülerleistungen zu erreichen; durch eine bedarfsorientierte Entwicklung von Ganztagsangeboten der auch an Gymnasien vorzufindenden Heterogenität von Schülerinnen und Schülern gerecht zu werden und durch die Ausgestaltung spezifischer Angebote verbesserte Möglichkeiten der individuellen Förderung zu schaffen, von denen insbesondere Schülerinnen und Schüler profitieren, die in ihrem häuslichen Umfeld in Bezug auf ihre individuellen Entwicklungspotenziale auf keine adäquate Unterstützung zurückgreifen können. Eine besondere Stärke des Projektes liegt darin, unterschiedliche schulische Akteursgruppen bedarfsorientiert zu unterstützen: Schulleitungen, Ganztagskoordinatorinnen und -koordinatoren sowie ausgewählte Lehrkräfte der Projektschulen erhalten die Möglichkeit an durch Schulentwicklungsberatung organisierten und moderierten regionalen Netzwerktreffen teilzunehmen und hier im professionellen Diskurs mit Kolleginnen und Kollegen die eigene inhaltliche Konzeptgestaltung, organisatorisch-strukturelle sowie personelle Weiterentwicklungen zu reflektieren und zu optimieren. Mit den Angeboten der Fachdidaktiken der Fächer Deutsch, Mathematik, Englisch, Biologie, Chemie und Physik und der Lehr-/Lernpsychologie erhielten Fachlehrkräfte der Schulen zudem die Möglichkeit im Rahmen von bedarfsorientiert zugeschnittenen Fortbildungsveranstaltungen ihr Professionswissen zu stärken. Mit einer Schwerpunktsetzung auf Fachwissen und fachdidaktischem Wissen wurden speziell die Wissensbereiche fokussiert, die direkte Relevanz für die Entwicklung der Unterrichtsqualität haben. Eine weitere besondere Stärke des Projektes liegt darin, dass im breiten Fächerkanon von drei Hauptfächern und den drei naturwissenschaftlichen Fächern für die vielfältigen Fragen nach optimierter Gestaltung von Lerngelegenheiten im Ganztag Lösungen erarbeitet werden. In thematischer Hinsicht werden insbesondere bei Aspekten der Entwicklung von Diagnose- und Förderinstrumenten, der Erarbeitung von für den Ganztag geeigneten Unterrichtskonzepten und für eine Verbindung der unterschiedlichen Lerngelegenheiten im Ganztag inhaltliche Schwerpunkte gesetzt. Darüber hinaus stehen fächerübergreifend Konzepte zur Förderung des eigenständigen Arbeitens von Schülerinnen und Schülern sowie Möglichkeiten der Stärkung von Lern-, Sozial- und Personalkompetenzen im Fokus. Die in dieser Reihe erscheinenden Praxisbände dokumentieren mit unterschiedlichen Schwerpunkten die vielfältigen Arbeitsergebnisse aller Projektbeteiligten und stellen erarbeitete Konzepte und Erfahrungen unter anderem in Form von Fortbildungs- und Unterrichtsmaterialien, Handlungsempfehlungen, Checklisten und Prozessbeschreibungen zur Verfügung. Damit sollen gewonnene Erkenntnisse und wirksame Konzepte für zukünftige Schulentwicklungsarbeit anderer Ganztagsschulen, insbesondere Gymnasien, nutzbar gemacht werden.

4 Gemeinsam ist allen Bänden dabei der Anspruch erfahrungsbasiert praxiserprobte Materialien auszuwählen und diese interdisziplinär mit Bezug zu aktuellen ganztagsspezifischen Diskursen und dem Forschungs- und Wissensstand der zentralen Referenzdisziplinen einzuordnen. Die Bände richten sich dabei jeweils an die unterschiedlichen durch das Projekt angesprochenen Akteure. Wilfried Bos Heike Wendt

5 Inhalt Einleitung... 7 1. Einführung in den gebundenen Ganztag... 9 1.1 Schulentwicklung zum Ganztagsgymnasium... 9 1.2 Organisationale und pädagogische Strukturierung im Ganztag...12 2. Rahmenbedingungen für die Ganztagskoordination...14 2.1 Koordination des Ganztags...15 2.2 Profil der Ganztagskoordination...17 2.3 Aufgaben der Ganztagskoordination...18 2.4 Handlungsfelder innerhalb der Ganztagskoordination...21 3. Modelle der Ganztagskoordination...24 3.1 Modell 1: Lehrperson aus dem Kollegium...25 3.2 Modell 2: Team von vier Lehrpersonen...26 3.3 Modell 3: Lehrperson und stellvertretende Schulleitung...27 3.4 Modell 4: Lehrperson auf einer Funktionsstelle und AG Ganztag...28 3.5 Modell 5: Lehrperson auf einer Funktionsstelle...29 3.6 Modell 6: Diplom-Pädagogin/Pädagoge und Schulleitung...30 4. Kooperationspartner...31 4.1 Außerschulische Kooperationspartner...31 4.2 Kooperationsformen...33 5. Erfahrungen aus der Praxis...37 6. Zusammenfassung Empfehlungen und Herausforderungen...39 6.1 Unterstützende Bedingungen...39 6.2 Herausforderungen...41 Literatur...42 Anhang...43