Betreut Report 2013 Kinderbetreuung in Deutschland Rotherstraße 19 10245 Berlin A Care.com Company
WIE KINDERFREUNDLICH IST DEUTSCHLAND? Deutschland diskutiert über Kinderbetreuung. Aktuelle Themen wie die Qualität von Kinderbetreuungseinrichtungen, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie die Möglichkeiten von privaten Betreuungsangeboten schließen sich der gesetzlich verankerten Kita-Garantie an. Unsere Umfrage macht die Wünsche und Erfahrungen der Eltern greifbar. Zwischen Juni und August 2013 nahmen insgesamt über 1.500 Mütter und Väter an unserer standardisierten Online-Befragung teil. Die dargestellten Ergebnisse basieren auf 1.002 vollständig ausgefüllten Fragebögen. Die nicht-repräsentative Studie stellt eine Momentaufnahme der Meinungen und Einstellungen von Eltern in Deutschland dar. Denn letztendlich sind sie es, die nach der Balance zwischen Familie und Beruf suchen. Die zentralen Erkenntnisse der Studie Unabhängig von der Diskussion um den Kita-Ausbau ist die Mehrheit der Eltern in Deutschland mit dem lokalen Betreuungsangebot zufrieden. Jedoch arrangieren sie sich eher mit den gegebenen Verhältnissen, als dass diese ihren Bedürfnissen vollends entsprechen. In puncto Vereinbarkeit von Familie und Beruf würden vor allem zeitlich flexiblere Betreuungsangebote den Familien helfen. Familienfreundliche Arbeitgeberangebote und private Betreuungsangebote haben das Potenzial, einen Teil dieses Bedarfs abzufangen. Jedoch stehen erstere vielen Eltern nicht zur Verfügung. Inhaltsverzeichnis Kinderbetreuung - Schwerpunkte nach Alter des Kindes Kriterien bei der Suche nach Betreuungseinrichtungen U3-Betreuungsangebot: Mehrheit der Eltern zufrieden Private Kinderbetreuung in Deutschland Vereinbarkeit von Familie und Beruf Familienfreundliche Angebote Kinderbetreuung: Darauf bauen Eltern in Deutschland - Seite 2 - Seite 3 - Seite 4 - Seite 5 - Seite 6 - Seite 7 - Seite 8
KINDERBETREUUNG - SCHWERPUNKTE NACH ALTER DES KINDES Eltern können mittlerweile aus einer Vielzahl verschiedener Kinderbetreuungsangebote auswählen. Traditionelle Formen wie Krippen und Kindergärten stehen dabei alternativen Angeboten wie Tagespflegepersonen, Großtagespflege oder Privatbetreuung durch z.b. eine Nanny gegenüber. Wir wollten von den befragten Eltern wissen, welche die hauptsächliche Betreuungsform ihrer Kinder ist und wie viel Zeit sie pro Woche fremdbetreut werden. Von der Geburt bis zum Schuleintritt nehmen Anteil und Zeit der Fremdbetreuung zu. Kinder zwischen 0 und 3 Jahren Die Kleinsten werden hauptsächlich innerhalb der eigenen Familie betreut (41,9%). Jedes dritte Kind wird mindestens 30 Stunden pro Woche fremdbetreut. Kinder zwischen 4 und 6 Jahren 8 von 10 Kindern dieser Altersgruppe besuchen einen Kindergarten. Fast die Hälfte von ihnen verbringt dort mindestens 30 Stunden pro Woche. Kinder ab dem 7. Lebensjahr 54,8% aller schulpflichtigen Kinder werden weniger als 10 Stunden pro Woche fremdbetreut. Dennoch geht jedes dritte Kind zwischen 7 und 11 Jahren regelmäßig in den Hort. Unsere Studienergebnisse stärken die Erkenntnisse, die wir aus dem Kontakt mit Hunderttausenden Familien auf Betreut.de gewonnen haben: Mit zunehmendem Alter der Kinder setzen Familien in Deutschland auf Fremdbetreuung. Bei Kindern im Schulalter sinkt der regelmäßige Betreuungsbedarf, jedoch werden flexiblere Angebote wie Babysitter wichtiger. (Steffen Zoller, Geschäftsführer der ) 2
KRITERIEN BEI DER SUCHE NACH BETREUUNGSEINRICHTUNGEN1 Wenn es um die Betreuung von Kindern im Vorschulalter geht, sind Einrichtungen für die meisten Familien der zentrale Baustein. Somit stellte sich die Frage, auf welche Faktoren Eltern bei der Suche nach der passenden Betreuungseinrichtung besonders achten. Frage: Welche 5 Kriterien sind für Sie die wichtigsten, wenn Sie eine Betreuungseinrichtung suchen?"1 Erfahrung und Qualifikation des Betreuungspersonals 84,6% Öffnungszeiten und Flexibilität 76,4% Entfernung zum Wohnort 69% Sympathie des Personals 67,4% Sicherheit 64,9% Qualifikation des Personals und Flexibilität sind bei der Suche nach einer Betreuungseinrichtung die wichtigsten Faktoren. Der Schritt, seine Kinder in fremde Hände zu geben, gehört zu den schwierigsten Entscheidungen junger Eltern. Als Vater von zwei kleinen Kindern spreche ich aus eigener Erfahrung. Doch um unser Berufs- und Familienleben organisieren zu können, entschieden wir uns, unsere Zwillinge möglichst früh in die Kita zu geben. Die Suche nach der passenden Einrichtung nimmt dabei eine zentrale Rolle ein. (Manuel Nothelfer, Geschäftsführer der ) 3 1 Werte übersteigen 100 Prozent, da Mehrfachnennungen bei der Beantwortung möglich waren
U3-BETREUUNGSANGEBOT: MEHRHEIT DER ELTERN ZUFRIEDEN Ergebnisse des Betreut Reports 2013 nach Bundesländern.2 Benötigte Kita-Plätze Hamburg ab August 2013 780.000 3 Berlin Bundesweit sind 58% der Eltern mit dem lokalen U3- Betreuungsangebot zufrieden. Es gibt jedoch regionale Unterschiede: Im Südwesten ist die Zufriedenheit geringer als im Bundesdurchschnitt, während der Anteil fehlender Kita-Plätze höher ausfällt. Differenz zwischen Betreuungsbedarf und Betreuungsquote von Kindern zwischen 0 und 3 Jahren (Anteile fehlender Kita-Plätze in Prozent)4 Anteil der Zufriedenheit mit dem lokalen Betreuungsangebot von Eltern mit Kindern zwischen 0 und 3 Jahren (in Prozent) 4 2 Für Saarland und Bremen liegen aus dem Betreut Report keine aussagekräftigen Werte vor 3 Vgl. Deutsches Jugendinstitut (DJI) (2012): Erste Befunde der DJI-Länderstudie im Rahmen der KIFÖG-Evaluation 4 Vgl. Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend (2013): Vierter Zwischenbericht zur Evaluation des Kinderförderungsgesetzes
PRIVATE KINDERBETREUUNG IN DEUTSCHLAND Ein Vergleich mit den Ergebnissen des Betreut Reports 2012 verdeutlicht einen Anstieg privater Angebote zur Kinderbetreuung in Deutschland. Der Anteil derjenigen, die einmal pro Woche auf ein privates Angebot zurückkommen, stieg im vergangenen Jahr um gut 7 Prozentpunkte auf 17,3 Prozent.5 Vier von zehn Familien können den Betreuungsbedarf ihrer Kinder jedoch nicht allein durch Einrichtungen und familiäre Unterstützung decken.6 Frage: Zu welcher Tageszeit greifen Sie neben der regulären Betreuung am ehesten auf die Unterstützung eines zusätzlichen Betreuers zurück" Uhrzeit 0-6 Uhr: 6-12 Uhr: 12-15 Uhr: 15-18 Uhr: 18-21 Uhr: 21-0 Uhr: nie: Ergänzender Betreuungsbedarf 1% 9,4% 3,8% 8,6% 24,9% } 23,5% 57% 28,8% Frage: Wie überbrücken Sie am ehesten Betreuungsengpässe? (z.b. Ferien, Schließtage, Überstunden)"7 12,1% Jobbezogene Lösung (Home Office, (un-)bezahlter Urlaub etc.) 9,2% Freunde / Bekannte 6,2% Babysitter 8% andere 62,2% Familie Der Bedarf an privaten Betreuungsangeboten steigt. Der größte Betreuungsengpass entsteht rund um die klassischen Schließzeiten der Einrichtungen. 5 5 Vgl. (2013): Betreut Report 2012 Kinderbetreuung in Deutschland, Berlin, S. 20 6 Werte derjenigen Eltern, die diese Frage beantwortet haben (n = 841) 7 Werte basieren auf den Angaben aller zum Umfragezeitpunkt berufstätigen Mütter und Väter (n = 590)
VEREINBARKEIT VON FAMILIE UND BERUF Erhöhte Flexibilitäts- und Mobilitätsansprüche in der modernen Arbeits- und Familienwelt stellen Arbeitnehmer und ihre Familien vor neue Herausforderungen. Frage: Sind die Öffnungszeiten von Kinderbetreuungseinrichtungen für Sie ausreichend? 45% 55% Ja Nein Frage: Würden sich flexiblere Öffnungszeiten von Kinderbetreuungseinrichtungen positiv auf Ihr (Berufs-) Leben auswirken? 23,3% 76,7% Ja Nein Frage: Haben Ihre familiären Aufgaben mitunter negative Auswirkungen auf Ihre beruflichen Verpflichtungen? 33,9% 66,1% Ja Nein Eltern haben noch immer Schwierigkeiten familiäre und berufliche Aufgaben miteinander zu vereinbaren. 6
FAMILIENFREUNDLICHE ANGEBOTE Frage: Welche Maßnahmen trifft Ihr Arbeitgeber, um Ihnen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu erleichtern? 8 49,1% Individuelle und passgenaue Arbeitszeitmodelle 17,7 Prozent sagen explizit aus, dass ihr Arbeitgeber keine familienfreundlichen Leistungen anbietet. Mütter sind von diesem Problem häufiger betroffen als Väter (17,8% gegenüber 10,4%).9 24,9% 22,9% 7,5% Home Office Sonderurlaub bei Krankheit des Kindes Vermittlung von Kinderbetreuung Verteilung der Elternzeit Frage: Haben Sie die Elternzeit auf beide Eltern aufgeteilt? 10 1,1% Nein, nur Vater 3,6% Ja, 50/50 65,3% Nein, nur Mutter 27,7% Ja, mehrheitlich Mutter 2,8% Ja, mehrheitlich Vater In fast jeder dritten Familie gehen beide Eltern in Elternzeit. Die moderne Arbeitswelt verlangt immer mehr Flexibilität und Mobilität von Familien. Wie die Ergebnisse unserer Studie zeigen, können viele Einrichtungen diesen Ansprüchen nicht ausreichend entgegenkommen. Familien sind auf familienfreundliche Arbeitgebermodelle und private Angebote angewiesen. Hier besteht Potential für Unternehmen, im Kampf um Talente und Fachkräfte Vorteile zu generieren und zugleich ihren Mitarbeitern zu helfen, Familie und Beruf in Balance zu bringen. (Uwe Ottenbreit, Leiter Firmenservice der ) 7 8 Werte übersteigen 100 Prozent, da Mehrfachnennungen möglich waren 9 Werte basieren auf Angaben der befragten, berufstätigen Eltern für die Kategorie "andere" (freies Textfeld, Angaben der Befragten "keine", "nichts" und Ähnliches) 10 Werte aller Eltern die angeben, die Elternzeit in Anspruch genommen zu haben (n = 881)
KINDERBETREUUNG: DARAUF BAUEN ELTERN IN DEUTSCHLAND Unabhängig von der Diskussion um den Kita-Ausbau und unter Berücksichtigung der für sie wichtigsten Auswahlkriterien für eine Einrichtung ist die Mehrheit der Eltern zufrieden mit dem lokalen Betreuungsangebot. Auf den ersten Blick scheint die Betreuungssituation in Deutschland also zufriedenstellend. Bei genauerer Betrachtung offenbart sich, dass die gegenwärtige Situation gerade für berufstätige Eltern nicht den eigentlichen Bedürfnissen entspricht. Zwar sind die Öffnungszeiten der Betreuungseinrichtungen für viele Eltern ausreichend, mehr Flexibilität würde sich jedoch positiv auf Berufs- und Familienleben auswirken. Familiäre Verpflichtungen würden weniger mit den beruflichen kollidieren. Um diesen Balanceakt zu meistern, setzen Familien auf unterschiedliche Lösungen, die sich anhand von vier Säulen darstellen lassen: Die wichtigste Instanz sind Einrichtungen wie Kitas oder Kindergärten. Bei entstehenden Betreuungsengpässen ist die eigene Familie die erste Anlaufstelle der Eltern. Sollte diese auf Grund einer Vielzahl möglicher Faktoren nicht erreichbar sein, können private Fremdbetreuungsangebote wie Babysitter aushelfen. Als vierte Säule erweisen sich familienfreundliche Maßnahmen seitens der Arbeitgeber als wertvolle Unterstützung, um der zentralen Problematik zu begegnen: Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Eltern zu ermöglichen. Schlussfolgernd lässt sich feststellen, dass viele Eltern Familie und Beruf nur bedingt miteinander vereinbaren können, obwohl Angebote zur Vereinfachung existieren. Ziel muss es sein, Familien das Leben zu ermöglichen, welches sie sich wünschen. Die zunehmende Dynamik des Berufslebens scheint eine Flexibilisierung der Kinderbetreuung nach sich zu ziehen. Neben Einrichtungen der Kinderbetreuung sind vor allem familienfreundliche Angebote von Arbeitgebern und der Zugang zu flexiblen, privaten Dienstleistungen gefragt. So kann Deutschland noch familienfreundlicher werden. Der Balance-Akt: Familien setzen bei der Kinderbetreuung auf einen Mix aus unterschiedlichen Lösungen: Einrichtungen, die eigene Familie, private Dienstleistungen und so vorhanden familienfreundliche Arbeitgeberleistungen. 8
Über Besser Betreut Betreut.de ist Teil von Care.com, dem weltweit größten Onlinedienst für Betreuung. 2007 in den USA gegründet, erreicht Care.com heute mehr als 8 Millionen Mitglieder in 16 Ländern und wird in Europa durch die vertreten. Der Onlinedienst ermöglicht es Familien, einfach und verlässlich mit Kinder-, Senioren- und Tierbetreuern sowie Haushaltshilfen in Kontakt zu treten. Familien stehen zudem Hinweise und Services zur Verfügung, um fundierte Entscheidungen für einen wesentlichen Bereich ihres Lebens treffen zu können: der Betreuung ihrer Liebsten. Führende Unternehmen und Institutionen nutzen den Firmenservice der, um ihren Mitarbeitern Zugang zu den Leistungen des Berliner Unternehmens zu bieten. Allein im deutschsprachigen Raum haben Hunderttausende Mitarbeiter unterschiedlichster Unternehmen Zugriff auf die Angebote von Besser Betreut. Mehr Informationen finden Sie auf www.betreut.de/presse Für Fragen und Hinweise kontaktieren Sie uns einfach unter: Dirk Kasten - - PR und Kommunikation T: +49 (0)30 / 29 36 38-928 E: presse@betreut.de Impressum Firma: Straße: PLZ/Ort: E-Mail: Internet: Telefon: Rotherstraße 19 10245 Berlin info@betreut.de http://www.betreut.de +49 (30) 29 36 38-90 Geschäftsführer: Eingetragen: HRB: USt-IdNr.: Inhaltlich verantwortlich: Steffen Zoller, Manuel Nothelfer Amtsgericht Berlin, Charlottenburg 110588 B DE258126229 Steffen Zoller