Mischung mit System. Die Zahl der Dollar-Millionäre wächst rund

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Transkript:

Mischung mit System VERMÖGENSVERWALTENDE FONDS investieren in eine Vielzahl von Anlageklassen. Kapitalerhalt und Ertragswachstum stehen gleichermaßen im Fokus. Die Strategie eignet sich sowohl für Vermögende als auch für Investoren mit schmalerem Geldbeutel. Von allem etwas: Vermögensverwaltende Fonds setzen auf den Mix unterschiedlicher Anlageklassen Ein Themenspezial in Kooperation mit Die Zahl der Dollar-Millionäre wächst rund um den Globus. Allein 2014 sind 920.000 hinzugekommen. Das geht aus dem neuesten Wohlstandsbericht der internationalen Unternehmensberatung Capgemini hervor. Demnach gibt es inzwischen weltweit fast 15 Millionen Wohlhabende mit einem Gesamtvermögen von 56 Millionen Dollar. Getrieben vom Boom an den Börsen ist der Club der Reichen schneller gewachsen als die Weltwirtschaft. Deutschland fällt im Vergleich etwas ab. 2014 hat die Anzahl der Dollar-Millionäre in Deutschland um nur 0,9 Prozent zugenommen und liegt aktuell bei 1,14 Millionen Personen. 2013 hatte das Plus noch satte 11,4 Prozent betragen. Verantwortlich für die Flaute in der Millionärsvermehrung ist nach Einschätzung von Geldmarktexperten der Leitindex Dax. Der kletterte im vergangenen Jahr nur leicht nach oben. Das wirkte sich auf das Vermögen der Reichen aus, denn sie investieren ihr Geld in der Regel stärker an Aktienmärkten als weniger Vermögende. Die Capgemini-Zahlen zeigen auch, dass die Entwicklung der Börsen nicht zuverlässig vorhergesagt werden kann. Wirtschaftliche und finanzmarktpolitische Ereignisse wirken sich direkt aus. Da diese zunehmen, wird es immer schwieriger, die richtigen Anleihen und Aktien zum passenden Zeitpunkt zu kaufen und zu verkaufen, sagt Andreas Grünewald, Vorstandsvorsitzender des Verbands unabhängiger Vermögensverwalter (VuV). Eine magere Verzinsung oder ein hohes Verlustrisiko erschwerten die Entscheidung zusätzlich. BREIT INVESTIERT An dieser Stelle setzen vermögensverwaltende Fonds an. Ihr Kerngedanke ist die Vermögensverwaltung per Multi-Asset-Strategie: Sie streuen nach unterschiedlichen Strategien breit über verschiedene Anlageklassen und investieren in Aktien und Anleihen sowie häufig in Immobilien, Derivate und Währungen. Außerdem 80 DUB UNTERNEHMER-Magazin

UNTERNEHMER FONDS UND FINANZEN Nicht nur die Performance ist wichtig, sondern auch das Chance-Risiko-Profil. KRITERIEN FÜR DIE FONDSAUSWAHL Andreas Grünewald, Vorstandschef des VuV können sie in der Regel Rohstoffe beimischen, zum Beispiel in Form von Termingeschäften oder Zertifikaten. Das Management kann gemäß der Fondsrichtlinien flexibel umschichten und so unmittelbar auf Marktgeschehnisse reagieren. Durch die Kombination mehrerer Anlagestrategien sollen Schwankungen an den Kapitalmärkten abgefedert werden. Kapitalerhalt und Ertragswachstum stehen gleichermaßen im Fokus. NACHGEFRAGTE FONDS Die Begrifflichkeit ist indes nicht geschützt. Die vermögensverwaltenden Fonds ähneln klassischen Mischfonds, sind aber viel breiter aufgestellt, erklärt Grünewald. Nach Definition des VuV vereint das Investmentvehikel ganz bestimmte Eigenschaften: Es sollte in mehr als eine Anlageklasse gleichzeitig investieren, an keine Benchmark gebunden sein, sich als Basisinvestment eignen, Risiken einkalkulieren und frei von Interessenkonflikten gemanagt werden (siehe auch Interview rechts). Heute sind Vermögensverwaltungslösungen längst nicht nur institutionellen Anlegern oder Betuchten vorbehalten, sondern eignen sich via Fonds auch für Anleger mit schmalerem Geldbeutel. Privatanleger nutzen so ein klassisches Ins trument der Vermögensverwaltung, sagt Grünewald. Und Deutschlands Privatinvestoren spricht das Modell an. Laut Zahlen des Bundesverbands Investment und Asset Management führen Mischfonds zu denen die vermögensverwaltenden Fonds gezählt werden bei den Publikumsfonds die Absatzliste derzeit mit deutlichem Vorsprung an. Die Fondsklasse sammelte im ersten Halbjahr 2015 netto 23,8 Milliarden Euro an. Das übertrifft bereits das Neugeschäft im Gesamtjahr 2014. Da flossen den Mischfonds im Jahresverlauf insgesamt 22,7 Milliarden Euro zu. Die Anlagestrategien der vermögensverwaltenden Fonds variieren zum Teil erheblich. Einige werden eher defensiv geführt, andere ausgewogen, dritte eher offensiv. Je offensiver das Fondsmanagement vorgeht, Andreas Grünewald: Der VuV-Vorstandsvorsitzende erklärt, worauf Anleger bei der Fondsauswahl achten sollten Andreas Grünewald über vermögensverwaltende Fonds: DUB UNTERNEHMER-Magazin: Was zeichnet vermögensverwaltende Fonds aus? Andreas Grünewald: Der Begriff ist nicht geschützt. Doch es gibt gewisse Kriterien, die ein vermögensverwaltender Fonds erfüllen sollte. Dazu zählt unter anderem, dass er über mehrere Anlageklassen breit aufgestellt ist. Er sollte sich zudem nicht auf einzelne Branchen- oder Länderfonds fokussieren, dann wäre er ebenfalls zu limitiert, um als Basisinvestment zu taugen. Wie findet der Anleger den für ihn passenden Fonds? Grünewald: Er sollte sich möglichst umfassend über den Investmentstil des Fonds und über die Person des Fondsmanagers informieren. Je detaillierter und transparenter die wesentlichen Informationen sind, desto besser. Dabei sollte der Investor nicht nur auf die Performance achten, sondern auch auf die Schwankungsbreite und die Art des Risikomanagements. Die entscheidende Frage ist: Passt der Ertrag zum Risiko? Ebenfalls wichtig ist, dass der Anleger einen Eindruck davon bekommt, nach welchen Kriterien der Fondsmanager investiert. Hat der Anleger die Chance, den Portfoliomanager beziehungsweise Vermögensverwalter kennenzulernen, sollte er diese nutzen. Warum ist der Investmentstil ein wichtiges Auswahlkriterium? Grünewald: Weil der Anleger bei der konkreten Titelauswahl keinen Einfluss hat. Mit der Fondsauswahl beauftragt er den Fondsmanager, das investierte Vermögen nach der Fondsstrategie zu verwalten. Vor dem Hintergrund ist es interessant zu wissen, wie der Fondsmanager sein Anlageuniversum und die Finanzwelt sieht und ob ich als Investor die Strategie plausibel finde. Von Bedeutung ist, dass der Fondsmanager auf möglichst viele unterschiedliche Marktentwicklungen vorbereitet ist und seine Anlagestrategie mit einem Risikomanagement unterlegt ist. DUB UNTERNEHMER-Magazin 81

UNTERNEHMER DENKEN Urs Duss verwaltet den Multi-Asset-Fonds Schroder ISF Global Dynamic Balanced seit dessen Auflegung im Juli 2012 KONTROLLIERTE OFFENSIVE Urs Duss, Manager des ISF Global Dynamic Balanced, über die Vorteile von Kontinuität, hoch qualifiziertes Risikomanagement und globales Know-how. DUB UNTERNEHMER-Magazin: Wie ist der Schroder ISF Global Dynamic Balanced ausgerichtet? Urs Duss: Der Fonds verfolgt eine ausgewogene Multi-Asset-Strategie und ermöglicht bequemes und einfaches Investieren. Wir sind so ausgerichtet, dass sich der Anleger nach der Entscheidung für das Investment keine Gedanken mehr machen muss. Unser Ziel ist es, dass unsere Anleger nachts ruhig schlafen können. Ist der Fonds also besonders schwankungsarm? Wie investieren Sie, um die Ausgewogenheit zu erreichen? Duss: Der Fonds ist von seiner gesamten Ausrichtung her defensiv aufgestellt wir sind immer mindestens zu 40 Prozent in defensiven Anlagen allokiert. Bei Marktturbulenzen können wir sogar auf bis zu 100 Prozent erhöhen. So halten wir die Wertschwankungen des Fonds möglichst gering, denn schließlich sollen Verluste begrenzt bleiben. Welche Rendite streben Sie an? Duss: Für einen gesamten Wirtschaftszyklus von rund fünf Jahren liegt unsere Richtlinie bei jährlich drei Prozentpunkten über den Geldmarktsatz. Um für die Anleger regelmäßige reale Einnahmenströme zu liefern, soll die ausschüttende Variante des Fonds drei Prozent Rendite pro Jahr bringen. Auch wenn sich, wie überall, die Ergebnisse der Vergangenheit nicht eins zu eins auf die Zukunft übertragen lassen: In den vergangenen drei Jahren haben wir unsere Ziele um mehr als das Doppelte übertroffen. Wie legen Sie den nichtkonservativen Teil an? Duss: Die Märkte behalten wir sehr genau im Auge und passen uns gezielt je nach Markteinschätzung dynamisch an. Mit mehr als einem Dutzend verschiedener Anlageklassen besitzen wir hier auch genügend Handlungsspielraum. Bis zu 60 Prozent des Fondsvermögens können wachstumsorientiert investiert werden. desto höher ist in der Regel die Aktienquote, da Aktien zumeist höhere Renditechancen bieten. Auf der anderen Seite bergen sie häufig aber auch ein größeres Verlustrisiko. Anleihen wiederum sind zumeist weniger schwankungsanfällig bei allerdings niedrigeren Erträgen. Anleger schätzen zurzeit vor allem ausgewogene Mischfonds, die in etwa zu gleichen Teilen in Anleihen und Aktien anlegen. Diese Fondsart verzeichnete in den ersten sechs Monaten 2015 Zuflüsse von 9,7 Milliarden Euro. Rentenbetonte Fonds sammelten 7,2 Milliarden Euro ein. Doch auch die aktienorientierten Mischfonds rückten verstärkt in den Fokus der Anlegern. Mit Zuflüssen von sieben Milliarden Euro hat sich ihr Anteil im Neugeschäft im Vergleich zu 2014 auf knapp 30 Prozent verdoppelt. Der Multi-Asset-Fonds Schroder ISF Global Dynamic Balanced verfolgt eine ausgewogene Multi- Der Anleger muss sich über das Investment keine Gedanken mehr machen. Urs Duss, Fondsmanager des Schroder ISF Global Dynamic Balanced Asset-Strategie. Mindestens 40 Prozent des Fondsvermögens sind immer defensiv investiert. In turbulenten Zeiten kann Fondsmanager Urs Duss den defensiven Anteil sogar auf 100 Prozent erhöhen. Ziel ist über einen Zeitraum von fünf Jahren eine jährliche Rendite in Höhe des Geldmarkts plus drei Prozentpunkte bei möglichst geringer Wertschwankung, erklärt Duss (siehe auch Interview links). Dafür greift der Finanzmarktexperte auf über ein Dutzend verschiedener Anlageklassen sowie ein vielschichtiges Risikomanagement-System zurück. Viele Multi-Asset-Fonds haben festgelegt, wie viel Prozent des Fondsvermögens in bestimmten Anlageklassen liegen darf. Andere vermögensverwaltende Fonds sind flexibler, was die Gewichtung der Anlageklassen und die Auswahl der Sektion oder Region betrifft. Nicht selten werden verschiedene Investmentstile miteinander kombiniert. Wir verfolgen einen aktiven Managementansatz, der es uns erlaubt, die Gewichtung der Anlageklassen jederzeit flexibel anzupassen, erklärt Arnoldo Valsangiacomo, einer 82 DUB UNTERNEHMER-Magazin

ANZEIGE Fondsporträt SCHLAFEN SIE GUT! Der Multi-Asset-Fonds Schroder ISF Global Dynamic Balanced kann jederzeit an jede Markt lage angepasst werden. Fondsmanager Urs Duss behält dabei die Risiken im Blick. Fotos: fotolia, Schroders Gute-Nacht-Effekt: Der ISF Global Dynamic Balanced investiert das Fondsvermögen flexibel in verschiedene Anlageklassen D ie Griechenlandkrise in den täglichen Nachrichten, niedrige Zinsen auf einst sichere Anlagen, eine unsichere Wirtschaftslage in China und die Aussicht auf eine baldige Leitzinsanhebung der US-Zentralbank: Die Liste an Themen, die für Unsicherheit an den Kapitalmärkten sorgen, ist lang. Urs Duss will in diesem Umfeld Trends nicht bedenkenlos folgen, sondern durch eine flexible Steuerung der Anlageklassen gezielt Risiken minimieren und dabei nachhaltige Renditen erzielen. Zwar könnte er seine Quote an wachstumsorientierten Titeln im Fonds bis auf 60 Prozent hochfahren. Mit aktuell 34,5 Prozent (Stand: 30. 06. 2015) ist er aber eher vorsichtig. Damit macht Duss genau das, was vom Manager eines Multi-Asset-Produkts erwartet wird. Denn Anleger möchten mit diesem Fondstyp zwar an steigenden Aktienkursen partizipieren, zugleich aber bei einem möglichen Kurseinbruch nicht gänzlich dabei sein. Laufen die Aktienmärkte nach oben, werden wir deshalb in der Regel schlechter abschneiden als diese, sagt Duss. Entscheidend aber ist, dass wir Risiken frühzeitig erkennen und der Fonds in Abwärtsphasen eine gewisse Sicherheit bietet, erklärt der erfahrene Fondsmanager. Mehr als zehn Anlageklassen Das Ziel des Schroder ISF Global Dynamic Balanced ist es, über einen Zeitraum von fünf Jahren eine jährliche Rendite in Höhe des Geldmarkts plus drei Prozentpunkte zu erwirtschaften. Dabei soll die jährliche Wertschwankung des Fonds auf vier bis sieben Prozent und Verluste auf maximal zehn Prozent über jeden beliebigen Zwölf-Monats- Zeitraum begrenzt bleiben. Um das zu erreichen, kann Duss mehr als zehn verschiedene Anlageklassen nutzen. Wir haben außerdem Verlustbremsen eingebaut, ergänzt Duss. Fällt der Wert des Fonds fünf Prozent unter seinen Höchststand aus den vergangenen zwölf Monaten, muss Duss die Risiken im Portfolio reduzieren. Weiten sich die Verluste auf sieben Prozent aus, legt er mindestens 70 Prozent des Fondsvolumens in sichere Anlagen an und 30 Prozent in Liquidität. Steigt der Verlust auf neun Prozent, schichtet Duss wenigstens 90 Prozent in sichere und defensive Anlagen um. Unter Umständen muss er weitere Risiken herausnehmen, um zu verhindern, dass der Fonds über zehn Prozent in einem rollierenden Zwölf-Monats-Zeitraum verliert. Allerdings kehrt Duss trotz aller Vorsicht stets an den Markt zurück, um in Aufwärtsphasen Wertzuwächse zu generieren. Das funktioniert entgegengesetzt zur Verlustbremse, so der Experte. Mit steigendem Risikobudget können wir wieder in wachstumsorientierte Anlagen investieren. Um dann mit kontrollierter Offensive an steigenden Kursen zu profitieren. DUB UNTERNEHMER-Magazin 83

UNTERNEHMER DENKEN Arnoldo Valsangiacomo ist einer der Fondsmanager des Ethna-AKTIV seit dessen Auflegung im Februar 2002 JEDERZEIT FLEXIBEL Arnoldo Valsangiacomo, einer der Fondsmanager des Ethna-AKTIV, über Investmentchancen in schwankungsreichen Märkten. DUB UNTERNEHMER-Magazin: Welche Auswirkungen haben die Marktentwicklungen auf Ihr Portfolio? Arnoldo Valsangiacomo: Unser Ausblick für die USA und die Eurozone ist insgesamt optimistisch. Insbesondere beeinflusst derzeit die zu erwartende Zinserhöhung der amerikanischen Notenbank in Verbindung mit der Entwicklung der Rohstoffpreise die mittel- bis langfristigen Inflationserwartungen. Aus diesem Grund haben wir im Ethna-AKTIV den Bestand an langläufigen US-Dollardenominierten Unternehmensanleihen erhöht, die weiterhin von sehr attraktiven Renditespannen profitieren. Um dem schwankungsreichen Markt umfeld Rechnung zu tragen, sind wir per Ende Juli 2015 mit 20,7 Prozent in Aktien investiert. Im Fokus stehen vor allem stabile defensive Werte aus dem Konsum- und Pharmasektor. Wie lautet die Anlagestrategie des Ethna-AKTIV? Valsangiacomo: Der große Vorteil ist die Diversifikation, also die breite Risikostreuung auf verschiedene Anlageklassen. Im Ethna-AKTIV sind das Aktien, Anleihen und liquide Mittel. Indem wir in eine Vielzahl von Einzeltiteln in einem Fonds investieren, können wir das Einzelrisiko gering halten. Die richtige Mischung der Anlageklassen kann auf lange Sicht die Chance auf eine angemessene Rendite bei gleichzeitig relativ niedriger Volatilität bieten. Im Gegensatz zu passiv verwalteten Fonds gibt es für Misch- bzw. vermögensverwaltende Fonds per se kein schlechtes Marktmfeld, da jede Phase Möglichkeiten bietet. Wir verfolgen einen aktiven Managementansatz, der es uns erlaubt, die Gewichtung der Anlageklassen jederzeit flexibel anzupassen. Unsere Anlageentscheidungen sind dabei stets makroökonomisch orientiert: Wir identifizieren Trends in Aktien, Zinsen und Währungen und setzen dementsprechend unsere Gewichtung der Anlageklassen um. Denn uns geht es vor allem um Werterhalt und darüber hinaus darum, stabile Wertzuwächse für unsere Anleger zu erzielen. Unser Ausblick für die USA und die Eurozone ist insgesamt optimistisch. A. Valsangiacomo, Fondsmanager des Ethna-AKTIV der Fonds manager des Ethna-AKTIV, der seit 2002 am Markt ist (siehe auch Interview links). Der Mischbeziehungsweise vermögensverwaltende Fonds setzt vor allem auf Aktien, Anleihen und liquide Mittel. Aufgrund des schwankungsreichen Marktumfelds ist der Fonds derzeit (Stand: 31. Juli 2015) mit 20,7 Prozent in Aktien investiert. Im Fokus stehen dabei vor allem stabile defensive Werte aus dem Konsum- und Pharmasektor, sagt Valsangiacomo. ERTRAG VERSUS RISIKO Wie aber findet der geneigte Anleger den für ihn passenden vermögensverwaltenden Fonds? Der VuV-Vorsitzende Grünewald rät Interessenten, Fondsunterlagen wie Quartalsberichte aufmerksam zu lesen. Es ist nicht nur die Performance wichtig, sondern der Anleger sollte sich auch ein Bild über den Investmentstil, das Risikomanagement und die Schwankungsbreite des Fonds machen, rät er. Grundsätzlich geklärt werden sollte: Passt der Ertrag zum Risiko? Und fühle ich mich als Anleger mit dem Chance-Risiko-Profil wohl? Vermögensverwaltende Fonds sollten zudem nicht Spitzenwerte für eine einzige Entwicklung erzielen, sondern ein gutes Porfolio für sehr viele unterschiedliche Szenarien bieten, sagt der VuV-Vorsitzende. Denn niemand könne die Entwicklungen an den Finanzmärkten zuverlässig vorhersagen. Deshalb gilt es, auf viele Eventualitäten vorbereitet zu sein, erklärt Grünewald. DAS WICHTIGSTE IM ÜBERBLICK Mit vermögensverwaltenden Fonds kann der Privatanleger an Strategien von institutionellen Anlegern teilhaben. Zur Auswahl des richtigen Fonds ist es wichtig, die zur Verfügung stehenden Information genau zu studieren und die strategische Ausrichtung zu teilen. 84 DUB UNTERNEHMER-Magazin