Projektmanagement: Zertifizierungen & Normen. Eine Übersicht Für Projektmanager und Personalverantwortliche Stand: 09/2012



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Projektmanagement: Zertifizierungen Eine Übersicht Für Projektmanager und Personalverantwortliche Stand: 09/2012 Sie finden diese und weitere Präsentationen unter (-> Klick): http://www.peterjohannconsulting.de/index.php?menuid=downloads Alle Rechte vorbehalten. Reproduktion zum nicht-kommerziellen Gebrauch mit Quellenangabe gestattet. Reproduktion auch auszugsweise zum kommerziellen Gebrauch sowie der Gebrauch für Vortragszwecke sind nur mit schriftlicher Bewilligung des Verfassers gestattet. Zusammengestellt von H. Peterjohann zur Verteilung an Interessierte Version 1.35 vom 17.09.2012 114 Seiten Seite 1 von 114

Dokumentenhistorie Version Datum Autor Beschreibung Seiten Verteiler 1.30 04.06.2012 HP Darstellung aller relevanten Zertifikate und Normen. Auszug aus der umfangreicheren, nicht-öffentlichen Präsentation. 1.35 17.09.2012 HP Update wg. Veröffentlichung der ISO 21500:2012 im September 2012; optische Anpassungen 114 Website 114 Website Änderungsvorhersage: Version Datum Autor Beschreibung 1.50 30.09.2015 HP Komplett-Überprüfung Vorwort Seite 2 von 114

Bitte beachten Sie Das Thema Personen- Zertifizierung im Projektmanagement sollte nicht ausschließlich im Selbststudium behandelt werden, da bei der Findung der individuell passenden, richtigen Zertifizierung für Einzelpersonen oder Unternehmen viele Details eine Rolle spielen, die berücksichtigt werden müssen. Es wird daher empfohlen, einen Berater/Experten bei der Auswahl der passenden Zertifizierung hinzuziehen: Für Personen ist ein halbtägiges Beratungsgespräch, für Firmen ein Ganztagesworkshop (inkl. PM- Strategie) anzuraten. Die Aufwände zur Erlangung und Aufrechterhaltung der Zertifizierungen sind erheblich: Eine gute Planung hilft, die richtige Entscheidung zu treffen. Diese Ausarbeitung unterstützt Sie bei der Gewinnung eines ersten Eindrucks. In dieser Ausarbeitung sind die Logos der Verbände überdeckt, da für ihre Verwendung Genehmigungen eingeholt werden müssten. IPMA PMI PRINCE2 Vorwort Seite 3 von 114

Motivation und Einordnung (1/2) Das Projektmanagement (PM) ist inzwischen als eigenständige Disziplin in vielen Firmen etabliert. Dabei werden allgemein anerkannte Standards mit spezifischen Vorgehensweisen verbunden, um so ein für das Unternehmen optimales Projektvorgehen zu ermöglichen. Für die einzelnen Mitarbeiter bedeutet dies, dass sie sich im Zweifel zwar generell mit dem für sie relevanten Teil des PMs auskennen, es aber schwer fällt, einen umfassenden Blick auf das PM zu erhalten. Hier können übergreifende Vorgaben (Standards, Normen) im Zusammenspiel mit Personenqualifikationen (Schulungen, Zertifizierungen) weiterhelfen. Leider ist das Projektmanagement nicht über eine internationale Norm definiert, sondern wird durch verschiedene Verbände und Organisationen unterschiedlich beschrieben, was zur Folge hat, dass auch die Zertifizierungen und die Auffassungen dessen, was ein Projektmanager leisten muss, stark unterschiedlich sind. Da die Verbände auch aufgrund wirtschaftlicher Interessen zueinander in Konkurrenz stehen, sind Vergleiche der Zertifizierungen schwierig und entsprechend selten zu finden. Vorwort Seite 4 von 114

Motivation und Einordnung (2/2) Hier setzt der erste Teil dieser Ausarbeitung an: Es werden die drei großen Verbände (in Deutschland) mit ihren wesentlichen Inhalten und Zertifizierungen vorgestellt, um so einen allgemeinen Überblick zu den Personenzertifizierungen im Projektmanagement zu erlangen. Welches Zertifikat am besten für die eigenen Bedürfnisse geeignet ist, hängt von einigen Faktoren und Kriterien ab hierzu werden Vergleiche und Übersichten geliefert. Im zweiten Teil dieser Ausarbeitung geht es um Normen im Projektmanagement. Dabei wird recht ausführlich die DIN 69900 ff. vorgestellt, die im Jahr 2009 neu erschienen ist und Grundlagen für das PM in Deutschland liefert. Ebenfalls beschrieben wird die im September 2012 verabschiedete Norm ISO 21500, die zukünftig erheblich zur Vereinheitlichung der Standards im Projektmanagement beitragen kann. Das Literaturverzeichnis im Anhang schließt diese Ausarbeitung ab. Vorwort Seite 5 von 114

Gliederung (1/2) Teil I Gliederung Teil I: Die PM-Verbände und ihre Zertifikate 1. Einleitung und Überblick 9 16 2. Die GPM/IPMA 17 33 3. Das PMI 34 45 4. Das OGC (APMG, PRINCE2) 46 54 5. Vergleich der drei großen Verbände 55 60 6. Weitere Verbände und Zertifikate 61 66 7. Firmen- und Organisations-Zertifizierungen 67 71 Seite 8-114 Seite 6 von 114

Gliederung (2/2) Teile II-III Gliederung Teil II: Standards und Normen für das Projektmanagement 8. Einteilung und Überblick 73 75 9. Die DIN 69000 ff. 76 90 10. Die ISO 10006 91 93 11. Die ISO 21500 94 102 Teil III: Anhang A. Literatur, Weblinks und Trademarks 104 110 B. Weitere Präsentationen, Kontakt zum Autor 111 114 Seite 8-114 Seite 7 von 114

Teil I: Grundlagen Teil I Teil I Seite 8-71 Kapitel 1 Kapitel 2 Kapitel 3 Kapitel 4 Kapitel 5 Kapitel 6 Kapitel 7 Einleitung und Überblick Die GPM/IPMA Das PMI Das OGC (APMG, PRINCE2) Vergleich der drei großen Verbände Weitere Verbände und deren Zertifikate Firmen- und Organisations-Zertifizierungen Seite 8 von 114

Kapitel 1: Einleitung und Überblick Teil I Kapitel 1 Projektmanagement-Zertifizierungen: Warum heute? Projektmanagement-Zertifizierungen: Unterteilung Normen, Verbände, Zertifizierungen: Zusammenhänge Die drei großen PM-Organisationen (in Deutschland) Genereller Ablauf eines Zertifizierungsverfahrens Warum sollte man sich zertifizieren? Seite 9-16 1. 2. 3. Einleitung und Überblick 4. 5. 6. 7. Seite 9 von 114

Projektmanagement-Zertifizierungen: Warum heute? Die Anzahl an (unterschiedlichen) Projektmanagement-Zertifikaten und Zertifikationsstellen ist in den letzten Jahren stark gewachsen; waren bis zur Mitte der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts nur wenige Zertifizierungsprüfungen möglich, so sind es nun mehrere Dutzend, die man allein in Deutschland ablegen kann. Gleichzeitig ist die Zahl der zertifizierten Projektmanager in den letzten fünf Jahren stark angestiegen: Derzeit erwerben pro Jahr etwa 8.000 bis 10.000 Personen in Deutschland eines der Zertifikate. Woher kommt dieser Anstieg? In den Unternehmen werden mehr und mehr Projekte abgewickelt, bei denen (als Folge der Globalisierung) tendenziell mehr Komplexität und mehr Internationalität zum Tragen kommt. Wenn dann externe oder interne Ressourcen hinzugezogen werden müssen, so behindern nicht abgestimmte Sprech- und Vorgehensweisen den Projektablauf. Diese Einsicht hat sich in vielen Unternehmen durchgesetzt, so dass die Mitarbeiter stärker im Projektmanagement qualifiziert werden und entsprechende Zertifizierungen erlangen. 1. 2. 3. Einleitung und Überblick 4. 5. 6. 7. Seite 10 von 114

Projektmanagement-Zertifizierungen: Unterteilung In den nachfolgenden Kapiteln werden die Personen-Zertifizierungen der drei großen Projektmanagement-Verbände vorgestellt und verglichen erweiterte oder spezielle Personenzertifizierungen werden nicht betrachtet. Firmen- oder Organisations- Zertifizierungen werden im letzten Kapitel dieses ersten Teils vorgestellt. Projektmanagement- Zertifizierungen Kapitel 2-6 Personen- Zertifizierung Erweiterte/Spezielle Personen- Zertifizierungen Kapitel 7 Firmen-/Organisations- Zertifizierungen nach GPM nach PMI nach PRINCE2 für Trainer für Programmmanager Spezialisten (z.b. Risk) OPM3 (PMI) P3M3 (PRINCE2) 1. 2. 3. Einleitung und Überblick 4. 5. 6. 7. Seite 11 von 114

Normen, Verbände, Zertifizierungen: Zusammenhänge (1/2) Die drei PM-Verbände (GPM, PMI, OGC/PRINCE2) definieren jeweils eigene (Personen-)Zertifikate, bei denen zumeist individuelle Erfahrung (z.b. zwei Jahre als Projektmanager tätig ) und spezifisches Vorwissen (z.b. Basisschulung PM absolviert ) Voraussetzungen zur Zertifizierung sind. Alle Verbände bestehen auf einem schriftlichen Prüfungsteil und oftmals auf eine Rezertifizierung nach einigen Jahren, so dass das PM-Wissen durch die zertifizierten Projektmanager immer aktualisiert werden muss. Jeder Verband beruft sich auf (eigene) Normen und Standards, die häufig durch die Verbände selbst definiert werden (siehe nächste Folie). In diesen Normen und Standards werden im Allgemeinen Prozesse (beispielsweise Erstellung des Projektstrukturplans ) und Methoden (z.b. Brainstorming oder Expertenbefragung ) für das Projektmanagement definiert. Für die Zertifizierungsprüfungen müssen diese Prozesse und Methoden, ergänzt durch weiteres PM-Know-how, bekannt und anwendbar sein. Die nachfolgende Folie verdeutlicht diese Zusammenhänge. 1. 2. 3. Einleitung und Überblick 4. 5. 6. 7. Seite 12 von 114

Normen, Verbände, Zertifizierungen: Zusammenhänge (2/2) PM-Standards & -Normen Prozesse Zusätzlich noch: Dokumentenvorlagen Checklisten die mit den Prozessen und Methoden zusammenhängen Werkzeuge & Methoden (Tools & Techniques) Verband / Organisation definiert verwendet stark (Personen-) Zertifikate 1. 2. 3. Einleitung und Überblick 4. 5. 6. 7. Seite 13 von 114

Die drei großen PM-Organisationen (in Deutschland) Im Wesentlichen werden die Zertifizierungen von drei getrennt agierenden Verbänden (Organisationen) getrieben: Dies ist zum Ersten die Gesellschaft für Projektmanagement (GPM), zum Zweiten das Project Management Institute (PMI) und zum Dritten das Office of Government Commerce (OGC) mit dem PRINCE2-Standard. Leider unterscheiden sich die Inhalte der Zertifizierungen der drei Organisationen sehr stark, so dass ein einfacher Vergleich nicht möglich ist. Zudem ist es schwierig, die Anzahl der Mitglieder und der Zertifizierten zu ermitteln, da die PM-Verbände diese nur selten publizieren. GPM PMI PRINCE2 Kapitel 2 Kapitel 3 Kapitel 4 1. 2. 3. Einleitung und Überblick 4. 5. 6. 7. Seite 14 von 114

Genereller Ablauf eines Zertifizierungsverfahrens Die Verfahren zur Erlangung eines PM- Zertifikats haben prinzipiell einen ähnlichen Ablauf, der hier dargestellt ist. Einige PM-Verbände verzichten auf einzelne Schritte oder verbinden mehrere Schritte miteinander. Wichtig: Die Durchlaufzeiten sind zum Teil erheblich (bis zu 18 Monate)! 0. Voraussetzungen 1a. Anmeldung 1b. Spezifische Weiterbildung 2. Zulassung (zeitlich beschränkt) 3. Absolvieren der Prüfung 4. Erhalt des Zertifikats allgemein (Bildungsabschluss) spezifisch (PM-Erfahrung) Was Wie - Hochschulreife, Universitäts-Abschluss 3.000 Stunden Mitarbeit im Projekt Persönliche Daten, Referenzen, Voraussetzungen, Nachweise online (Internet), telefonisch, postalisch 35 Stunden PM-Kurs nach Standard XY - Ablegen der Prüfung innerhalb von 12 Monaten - Form Wie 5. Rezertifizierung - Beispiele schriftlich 150 Fragen in drei Stunden Multiple-Choice Typische Optionen: 1. unmittelbar, 2. vorläufig und später endgültig, 3. später endgültig direkt, online, postalisch Typische Optionen: 1. keine, 2. Wiederholungsprüfung nach x Jahren, 3. Bildungspunkte erwerben innerhalb von y Jahren 1. 2. 3. Einleitung und Überblick 4. 5. 6. 7. Seite 15 von 114

Warum sollte man sich zertifizieren? Aus folgenden Gründen sollte man sich zertifizieren: Bei Projekten hilft es ungemein, wenn alle Projektmitarbeiter ein grundsätzlich gleiches Verständnis von Projektmanagement haben. Wann und wie welche Dokumente, Prozesse oder Methoden eingesetzt werden ist dann vorab klar. Bei einigen Auftragsvergabeverfahren (insbesondere der öffentlichen Hand) sind PM-Zertifizierungen Pflicht. Ein Projektmanager erhält über die Zertifizierung die Befähigung, Projekte zu führen. Erfahrung alleine reicht hier oftmals nicht aus. Eine Zertifizierung hilft bei dem Erhalt/der Steigerung des eigenen Marktwertes; insbesondere im amerikanischen und asiatischen Raum hat die Zertifizierung nach PMI erhebliche Auswirkungen auf das Gehalt. Große, international agierende Unternehmen setzen auf PM-Standards und damit auf Zertifizierungen. Aber: Als Projektmanager benötigt man auch Fähigkeiten, die in den Zertifizierungs- Prüfungen nicht oder kaum abgefragt werden (wie Führungskompetenz, Kommunikations- und Teamfähigkeit); diese sollten zusätzlich geschult/erworben werden. 1. 2. 3. Einleitung und Überblick 4. 5. 6. 7. Seite 16 von 114

Kapitel 2: Die GPM/IPMA Teil I Kapitel 2 Seite 17-33 Die GPM: Kurzdarstellung Die IPMA: Kurzdarstellung Die IPMA/GPM-Zertifizierungen Das IPMA/GPM-Zertifizierungssystem Der Projektmanagement Fachmann (GPM): Kurzdarstellung Die GPM, die IPMA sowie die ICB und die NCB Der Zusammenhang zwischen ICB und NCB Das ICB-Auge (nach der ICB 3.0) Die ICB/NCB-3.0-Bereiche und -Elemente Die Verteilung der Kompetenzbereiche auf die Levels Die NCB-Taxonomie Die alte Zusatz-Taxonomie nach NCB 2.0 Die Gewichtung der Kompetenzbereiche auf die Levels Die GPM und die PM-Prozesse Die Zertifizierungszahlen der GPM in Deutschland Die Literatur zur GPM-Zertifizierung 1. 2. 3. Die GPM/IPMA 4. 5. 6. 7. Seite 17 von 114

Die GPM: Kurzdarstellung GPM: Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e.v. bekanntester deutscher PM-Fachverband etwa 5.700 persönliche Mitglieder sowie 280 Firmenmitglieder (Stand: Ende 2011); damit ist es der größte europäische PM-Fachverband (Eigenangabe) gegründet 1979 Sitz in Nürnberg Vertreter der IPMA in Dtld. (nächste Folie) Mitgliedsbeitrag: 130 /Jahr (persönliches Mitglied) Website: http://www.gpm-ipma.de Basisliteratur der Organisation: /NCB30/ National Competence Baseline, GPM 2009, abrufbar unter http://www.gpmipma.de/qualifizierung_zertifizierung/ipma_4_l_c_zertifikate_fuer_projektmanager/grundlage_ncb_30.html /GPM12/ Kompetenzbasiertes Projektmanagement (PM3), GPM 2012 Wesentliche Zertifizierungen: a) Projektmanagement Fachmann (GPM)* b) Projektmanager (GPM) c) Senior Projektmanager (GPM) GPM * Wichtigste Zertifizierung 1. 2. 3. Die GPM/IPMA 4. 5. 6. 7. Seite 18 von 114

Die IPMA: Kurzdarstellung IPMA: International Project Management Association internationaler Dachverband mit Richtlinien-Kompetenz (für die PM-Ausbildung) etwa 40.000 Mitglieder als Dachverband, davon 5.700 in Dtld. (über die GPM) (Stand: Ende 2011) gegründet 1965 (ursprünglicher Name: INTERNET) Sitz in Zürich, Office in den Niederlanden mehr als 50 Landesgesellschaften (mit 58 Member Associations), vorwiegend aus Europa; in den USA ist der Vertreter die ASAPM Mitgliedschaft in Deutschland nur über die GPM Website: http://www.ipma.ch IPMA Basisliteratur der Organisation: /ICB30/ IPMA Competence Baseline 3.0, IPMA 2006 (http://www.ipma.ch/documents/icb_v._3.0.pdf) Zertifizierungen (seit 1998): IPMA Certified Professionals ; vier Levels IPMA-4-L-C: ( D = low A = high ), über 150.000 Zertifizierungen weltweit insgesamt (davon 130.000 aktive) 1. 2. 3. Die GPM/IPMA 4. 5. 6. 7. Seite 19 von 114

Die IPMA/GPM-Zertifizierungen Die IPMA/GPM kennt vier Zertifizierungslevels, die aufeinander aufbauen: Competence = Knowledge + Experience + Behaviour D C A Certified Projects Director B Certified Senior Project Manager Certified Project Manager Certified Project Management Associate Exam Assessment Die deutschen Äquivalente heißen (Achtung: Neue Bezeichnungen seit der NCB 3.0): A Projektdirektor (engl. Projects Director) B Senior Projektmanager (engl. Senior Project Manager) C Projektmanager (engl. Project Manager) D Projektmanagement Fachmann (engl. Project Management Associate) 1. 2. 3. Die GPM/IPMA 4. 5. 6. 7. Seite 20 von 114

Das IPMA/GPM-Zertifizierungssystem Titel Kompetenz Zertifizierungsverfahren Gültigkeit Schritt 1 Schritt 2 Schritt 3 IPMA Level A Zertifizierter Projektdirektor IPMA Level B Zertifizierter Senior Projektmanager IPMA Level C Zertifizierter Projektmanager Wissen, Erfahrung A B C Antrag, Lebenslauf, PM-Ausbildung, PM-Erfahrung, Referenzen, Selbstbewertung schriftliche Prüfung, Workshop, Projektstudienarbeit Projektdirektor schriftliche Prüfung, Workshop, Projektstudienarbeit schriftliche Prüfung, Projektbericht, Workshop Interview 5 Jahre IPMA Level D Zertifizierter Projektmanagement Fachmann Wissen D Antrag, Lebenslauf, Selbstbewertung schriftliche Prüfung, Transfernachweis, mündliche Prüfung 1. 2. 3. Die GPM/IPMA 4. 5. 6. 7. Seite 21 von 114

Der Projektmanagement Fachmann (GPM): Kurzdarstellung Projektmanagement Fachmann (GPM) / IPMA Level D: Einstieg in ein vierstufiges, international anerkanntes Zertifizierungsangebot (der IPMA) starke Praxisorientierung (mit vielen Übungen), Sprache: deutsch existiert seit 1991 Voraussetzungen: keine, es ist aber von Vorteil, wenn der Kandidat sein PM- Wissen schon in einem gewissen Rahmen zur Anwendung gebracht hat Anmeldeverfahren: Antrag mit Lebenslauf und Selbstbewertung (via Internet) Aufwand: etwa 10-15 Tage Schulung + Eigenvorbereitung Kosten: etwa 650 für die Prüfung und 3.500 für einen Kurs (10 Tage) in Deutschland; in anderen Ländern teilweise erheblich abweichend (d.h. zumeist einfacher und preiswerter) Rezertifizierung alle 5 Jahre durch Selbstbewertungsbogen ; Kosten 250 (reine Verwaltungskosten) Voraussetzung für den Einstieg in die höheren Zertifizierungslevel (B und C) Etwa 21.500 Zertifizierte in Deutschland (Ende 2011), weltweit etwa 110.000 1. 2. 3. Die GPM/IPMA 4. 5. 6. 7. Seite 22 von 114

Die GPM, die IPMA sowie die ICB und die NCB Die GPM hat in Deutschland (nach wie vor) eine führende Rolle im Bereich der PM-Zertifizierungen. Die GPM ist Mitglied im internationalen Dachverband IPMA. Die IPMA ist föderalistisch aufgebaut, so dass viele Vorgaben nur als Empfehlungen zu sehen sind, die in den Landesorganisationen umgesetzt werden können oder sollen. Eine zentrale Aufgabe der IPMA ist die Herausgabe der IPMA Competence Baseline (ICB), der Richtlinie zur Qualifizierung und Zertifizierung von Projektmitarbeitern und Projektmanagern. Die Version 2.0 der ICB, erschienen 1999 und erweitert 2001, wurde im Jahr 2006 durch die Version 3.0 abgelöst (siehe übernächste Folie). Während die Version 2.0 noch in drei Sprachen (engl./frz./dt.) erschienen ist, wurde die Version 3.0 nur in englischer Sprache herausgegeben. Den Landesverbänden, für Deutschland eben die GPM, obliegt die Übersetzung und Umsetzung der ICBs (in die NCBs). Bei der Version 2.0 wurden die Inhalte bei der Transformation in die GPM- Zertifizierungsvorgaben noch verändert, bei der Version 3.0 wurde darauf verzichtet, so dass eine 1:1-Umsetzung stattgefunden hat. 1. 2. 3. Die GPM/IPMA 4. 5. 6. 7. Seite 23 von 114

Der Zusammenhang zwischen ICB und NCB IPMA IPMA: International Project Management Association, Schweiz GPM GPM: Gesellschaft für Projektmanagement, Nürnberg ICB: IPMA Competence Baseline NCB: National Competence Baseline Transformation ICB 2.0 Alt 42 Kompetenzfelder Ende 1999 verabschiedet Ergänzung in 2001 3 Sprachen (engl./frz./dt.) 1:1-Übersetzung NCB 2.0 Alt Alternativbezeichnungen: PMF-Wissensspeicher, PM-Kanon 42 Kompetenzfelder 3 Kompetenzbereiche (Eye of Competence) 46 Kompetenzelemente verabschiedet im März 2006 Nur in englischer Sprache ICB 3.0 NCB 3.0 Gültig seit Juli 2009 Ab 01.01.2010 relevant für alle Zertifizierungen Achtung: In der Schweiz ist die Umsetzung der ICB 3.0 die NCB 4.0! 1. 2. 3. Die GPM/IPMA 4. 5. 6. 7. Seite 24 von 114

Das ICB-Auge (nach der ICB 3.0) Die ICB unterteilt das Know-how zum Projektmanagement in 3 Kompetenzbereiche mit insgesamt 46 Kompetenzelementen (siehe nächste Folie): den 20 PM-technischen Kompetenzen, den 11 PM-Verhaltenskompetenzen und den 15 PM-Kontextkompetenzen. Diese sind im sogenannten ICB-Kompetenz-Auge ( Eye of Competence ) angeordnet. ICB-Kompetenz-Auge Die ICB- und die NCB-Fassungen sind frei im Internet verfügbar: NCB3.0 vom Juli 2009, 203 Seiten ICB3.0 vom Juni 2006, 212 Seiten ISBN 3-924841-41-1 978-3-924841-41-6 ISBN 0-9553213-0-1 http://www.gpmipma.de/fileadmin/user_upload/qualifizierung Zertifizierung/Zertifikate_fuer_PM/NCB3_FINAL_ 20090912.pdf http://ipma.ch/resources/ipma-publications/ipmacompetence-baseline 1. 2. 3. Die GPM/IPMA 4. 5. 6. 7. Seite 25 von 114

Die ICB/NCB-3.0-Bereiche und -Elemente PM-Technische Kompetenzelemente PM-Verhaltens-Kompetenzelemente PM-Kontext-Kompetenzelemente 1.01 Projektmanagementerfolg 2.01 Führung 3.01 Projektorientierung 1.02 Interessierte Parteien 2.02 Engagement und Motivation 3.02 Programmorientierung 1.03 Projektanforderungen und Projektziele 2.03 Selbststeuerung 3.03 Portfolioorientierung 1.04 Risiken und Chancen 2.04 Durchsetzungsvermögen 3.04 Einführung von PPP-Management 1.05 Qualität 2.05 Entspannung und Stressbewältigung 3.05 Stammorganisation 1.06 Projektorganisation 2.06 Offenheit 3.06 Geschäft 1.07 Teamarbeit 2.07 Kreativität 3.07 Systeme, Produkte, Technologie 1.08 Problemlösung 2.08 Ergebnisorientierung 3.08 Personalmanagement 1.09 Projektstrukturen 2.09 Effizienz 3.09 Gesundheit-, Arbeits-, Umweltschutz 1.10 1.11 Leistungsumfang und Lieferobjekte (Deliverables) Projektphasen, Ablauf und Termine 2.10 2.11 Beratung Verhandlungen 3.10 3.11 Finanzierung Rechtliche Aspekte 1.12 Ressourcen 2.12 Konflikte und Krisen 1.13 1.14 1.15 1.16 1.17 1.18 1.19 Kosten und Finanzmittel Beschaffung und Verträge Änderungen Überwachung und Steuerung, Berichtswesen Information und Dokumentation Kommunikation Berichtswesen Projektstart 1.20 Projektabschluss 3 Kompetenzbereiche mit insgesamt 46 Kompetenzelementen! 2.13 2.14 2.15 1. 2. 3. Die GPM/IPMA Verlässlichkeit Wertschätzung Ethik 4. 5. 6. 7. ICB-Kompetenz-Auge Seite 26 von 114

Die Verteilung der Kompetenzbereiche auf die Levels Je nach Zertifizierungslevel werden die (Prüfungs-)anteile auf die Kompetenzbereiche verteilt: Kompetenzbereiche IPMA Level A % IPMA Level B % IPMA Level C % IPMA Level D % PM-technische Kompetenz 40 50 60 70 PM-Verhaltenskompetenz 30 25 20 15 PM-Kontextkompetenz 30 25 20 15 Je höher das Zertifizierungslevel, desto mehr Wissen und Erfahrung wird bei den weichen Kompetenzen und den Rahmenthemen gefordert, während das klassische Projektmanagement nur bei den unteren Levels den Hauptanteil ausmacht. 1. 2. 3. Die GPM/IPMA 4. 5. 6. 7. Seite 27 von 114

Die NCB-Taxonomie Zur Bewertung und Klassifizierung des PM-Know-hows (z.b. Selbstbewertung, Assessoren-Bewertung, Level-Einteilung) verwendet die ICB/NCB 3.0 ein 0 bis 10 - Klassifizierungsschema, welches auf die 46 Kompetenzelemente angewendet wird. Dabei wird zwischen den Kompetenzkomponenten Wissen (W) und Erfahrung (E) unterschieden. 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 W E Werte Bedeutung Wert Bedeutung 0 Keine Kenntnisse beziehungsweise keine Kompetenz W Wissen/Kenntnisse 1-3 Niedriger Kenntnisstand beziehungsweise niedrige Kompetenz E Erfahrung 4-6 Mittlerer Kenntnisstand beziehungsweise mittlere Kompetenz 7-9 Hoher Kenntnisstand beziehungsweise hohe Kompetenz 10 Außerordentlicher Experte 1. 2. 3. Die GPM/IPMA 4. 5. 6. 7. Seite 28 von 114

Die alte Zusatz-Taxonomie nach NCB 2.0 Das Schema Kennen Wissen Können Managen zur (weiteren) Selbstbewertung ist in der NCB 2.0 noch häufig, in der NCB 3.0 nur noch in Nebendokumenten zu finden. Es wird grundsätzlich genauso eingesetzt wie das Schema 0 bis 10. Die eingefügte Tabelle ist dem ProjektManager /Schelle08/ entnommen. 1. Kennen Sie haben einmal von den Inhalten gehört und wissen, wo Sie im vorliegenden Buch und in der Literatur dazu etwas finden können. 2. Wissen Sie verstehen das Thema und können Zusammenhänge nachvollziehen und erläutern, müssen aber die Inhalte noch nicht in die Praxis umsetzen können. Dieser Stoff ist für Ihren Zertifizierungslevel prüfungsrelevant. 3. Können 4. Managen Sie können das Erlernte zur Aufgabenlösung in der Praxis anwenden. Dieser Stoff ist für Ihren Zertifizierungslevel prüfungsrelevant. Sie müssen die Aufgaben zu diesem Themenbereich möglicherweise nicht mehr selbst in der Praxis durchführen, sie aber delegieren, Mitarbeiter bei der Durchführung führen und die Lösung auf Richtigkeit überprüfen können. Dieser Stoff ist für Ihren Zertifizierungslevel prüfungsrelevant. 1. 2. 3. Die GPM/IPMA 4. 5. 6. 7. Seite 29 von 114

Die Gewichtung der Kompetenzbereiche auf die Levels Gemäß des 0 bis 10 -Klassifizierungsschemas werden folgende Mindestpunktzahlen pro Zertifizierungslevel verlangt: Kompetenzkomponenten IPMA Level A (0-10) IPMA Level B (0-10) IPMA Level C (0-10) IPMA Level D (0-10) Wissen 7 6 5 4 Erfahrung 7 6 4 (optional) Aus der NCB 3.0: Auch die Anforderungen an Wissen und Erfahrung sind abhängig vom jeweiligen Zertifizierungslevel. Die Werte in der Tabelle entsprechen der von einem Kandidaten auf dem jeweiligen IPMA Level erwarteten Durchschnittspunkteanzahl. 1. 2. 3. Die GPM/IPMA 4. 5. 6. 7. Seite 30 von 114

Die GPM und die PM-Prozesse Die GPM zergliedert das PM-Know-how in Kompetenzelemente, die zur Umsetzung von Projekten notwendig sind. Dabei werden die Projektabläufe nicht über Prozesse definiert (wie es sonst üblich ist). Seit 2009 bezieht sich die GPM jedoch auf die Norm 69901-2, in der Projektmanagement- Prozesse umfassend definiert werden. PM3* Kompetenzelemente (Hard- und Softskills) Wissen der GPM ICB / NCB 3.0 Prozesse Prozessabläufe DIN 69900 ff. * PM3 = vierbändiges Standardwerk der GPM /GPM12/, siehe später 1. 2. 3. Die GPM/IPMA 4. 5. 6. 7. Seite 31 von 114

Die Zertifizierungszahlen der GPM in Deutschland Den 24.700 Zertifizierungen der GPM in Dtld. stehen etwa 9.100 des PMI gegenüber (jeweils Ende 2011). Europaweit (EMEA) dürfte das Zahlenverhältnis etwa 100.000 zu 50.000 sein. GPM Wachstum: 3.100 Neuzertifikate in 2011 und 2010, 3.000 in 2009. Anzahl Stand Bezug Quelle (Datum der Einsicht) Level D 22.000 31.03.2012 Nur Deutschland http://www.gpm-ipma.de/qualifizierung_zertifizierung/ ipma_4_l_c_zertifikate_fuer_projektmanager/ level_d.html (31.05.2012) Level C 2.800 31.03.2012 Nur Deutschland http://www.gpm-ipma.de/qualifizierung_zertifizierung/ ipma_4_l_c_zertifikate_fuer_projektmanager/ level_c.html (31.05.2012) Level B 970 31.03.2012 Nur Deutschland http://www.gpm-ipma.de/qualifizierung_zertifizierung/ ipma_4_l_c_zertifikate_fuer_projektmanager/ level_b.html (31.05.2012) Level A 53 31.03.2012 Nur Deutschland http://www.gpm-ipma.de/qualifizierung_zertifizierung/ ipma_4_l_c_zertifikate_fuer_projektmanager/ level_a.html (31.05.2012) Insgesamt 25.823 1. 2. 3. Die GPM/IPMA 4. 5. 6. 7. Seite 32 von 114

Die Literatur zur GPM-Zertifizierung Mit Veröffentlichung/Etablierung der Richtlinie NCB 3.0 in 2009 wurden die bisherigen Prüfungen angepasst, was entsprechend auch Auswirkungen auf die Literatur (Bücher) und die Schulungen hat. Zur Zertifizierung (aller 4 Levels) wurde von der GPM bis 2009 der ProjektManager von Schelle, Ottmann und Pfeiffer /Schelle08/ empfohlen, welcher 2008 in dritter Auflage erschienen ist. Dieses Buch gibt nur die NCB 2.0 wieder und ist nicht mehr im Buchhandel erhältlich; stattdessen wird nun von der GPM das ursprünglich 2009 von der GPM selbst herausgegebene Werk Kompetenzbasiertes Projektmanagement (PM3) /GPM12/ empfohlen. Die beiden anderen Quasi- Standards Projektmanagement-Fachmann (Herausgeber RKW Rationalisierungsund Innovationszentrum der Deutschen Wirtschaft) und das vom TÜV herausgegebene Loseblatt-Werk Projekte erfolgreich managen sind nicht mehr oder noch nicht auf dem Stand der NCB 3.0; somit ist Kompetenzbasiertes Projektmanagement (PM3) das derzeit einzige Standardwerk, welches die NCB 3.0 abdeckt. Anmerkungen: Alle vier Standardwerke zeichnen sich durch eine hohe Seitenzahl und einem entsprechenden Preis aus Ein englischsprachiges Buch, welches die ICB 3.0 (in dem Umfang wie /GPM12/) abdeckt, gibt es derzeit nicht 1. 2. 3. Die GPM/IPMA 4. 5. 6. 7. Seite 33 von 114

Kapitel 3: Das PMI Teil I Kapitel 3 Das PMI: Kurzdarstellung Der PMP (Project Management Professional): Kurzdarstellung Die Anmeldeprozedur zum PMP Der CAPM und der PgMP Die Basisbegriffe des PMI Die neun Wissensgebiete (Knowledge Areas) Die fünf Projektmanagementprozessgruppen Die 42 Projektmanagementprozesse (Detail, schematisch) Die Darstellung von Prozessen: Beispiel Literatur zum PMI/PMP Seite 34-45 1. 2. 3. Das PMI 4. 5. 6. 7. Seite 34 von 114

Das PMI: Kurzdarstellung PMI: Project Management Institute etwa 360.000 Mitglieder (Stand: 03/2012), vorwiegend in den USA und China sowie etwa 3.000 in Dtld.; nur persönliche Mitglieder gegründet 1969 Sitz in Philadelphia, Pennsylvania, USA über 160 Landesgesellschaften in 67 Ländern Mitgliedschaft direkt (über das PMI in den USA) Beitrag etwa 100 /Jahr ($139 für Neu-Mitglieder / $129 für Bestandsmitglieder pro Jahr + Chapter-Beiträge, etwa $20-30) Website: http://www.pmi.org; vier deutsche Landesgesellschaften, die größte ist das Münchner Chapter: http://www.pmi-muc.de Entwicklung des PMBOK Gesamtheit des Projektmanagement-Wissen ( Project Management Body of Knowledge ); das Buch hierzu wird als PMBOK Guide bezeichnet /PBG08/ und ist ANSI-Standard: ANSI/PMI 99/001/2008 Basisliteratur des PMI: /PBG08/ Der Project Management Body of Knowledge Guide, 4. Auflage dt. oder englisch; der PMBOK Guide erscheint etwa alle vier Jahre neu (aktuell: 31.12.2008) /Kerzner09/ Project Management. A Systems Approach liefert Ausführungen als Ergänzung zum /PBG08/ Wesentliche Zertifizierungen: a) PMP ( Project Management Professional ), mittleres Level, Standard b) CAPM ( Certified Associate in Project Management ), unteres Level, Einstieg PMI 1. 2. 3. Das PMI 4. 5. 6. 7. Seite 35 von 114

Der PMP (Project Management Professional): Kurzdarstellung PMP Project Management Professional: Voraussetzung: Nachweis über Projektführung in verantwortlicher Position mindestens 3 Jahre / 4.500 h (mit Hochschulabschluss) oder 5 Jahre / 7.500 h (ohne Hochschulabschluss) Anmeldeverfahren: via Internet (siehe nächste Folie) vierstündige Multiple-Choice-Prüfung am Computer, Basissprache: englisch, aber deutsch ist ebenfalls möglich 200 Fragen, 175 werden mit je einem Punkt bewertet, 175 Punkte erreichbar, 106 Punkte notwendig (60,6 %) Rezertifizierung alle 3 Jahre; hierzu müssen so genannte 60 PDUs (Personal Development Units) in drei Jahren (über Weiterbildung o.ä.) erworben werden; Faustregel: 1 PDU = 1h Weiterbildung; Renewal Fee: $150 non-pmi members / $60 PMI members Aufwand: für den PMP werden minimal fünf Tage Schulung (35h) angesetzt und einige hundert Stunden Selbstlernaufwand Kosten: ab 2.000 für die Schulung; für die Prüfung: $555 for non-pmi members, $405 PMI members (im EURO-Raum: 465 Nicht-PMI-Mitglieder, 340 PMI-Mitglieder) PMP-Zertifizierung existiert seit 1984, seit 1998 auch international; etwa 5.000 Neu- Zertifizierungen pro Monat (weltweit, Stand: 05/2012) etwa 470.000 PMPs (weltweit, Stand: 12/2011) davon 8.800 in Dtld., internationale Anerkennung 1. 2. 3. Das PMI 4. 5. 6. 7. Seite 36 von 114