Vertrauensverlust in die Wirtschaft? Das Engagement deutscher Unternehmen



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Presse-Information Karlsruhe, / Information Nr.26 / Seite 1 von 6

Transkript:

Vertrauensverlust in die Wirtschaft? Das Engagement deutscher Unternehmen Prof. Dr. Michael Hüther Direktor, Institut der deutschen Wirtschaft Köln München, 24.11.2011

Übersicht 1. Verantwortung wofür? 2. Standort Deutschland 3. Vertrauen in Unternehmen 4. Verantwortung der Unternehmen und Investoren 5. Die Vorbildfunktion des Unternehmers und Managers Prof. Dr. Michael Hüther, 9. RHI-Fachsymposium 24.11.2011 2

Verantwortung Wofür? Prof. Dr. Michael Hüther, 9. RHI-Fachsymposium 24.11.2011 3

Verantwortung Wofür? Prof. Dr. Michael Hüther, 9. RHI-Fachsymposium 24.11.2011 4

Übersicht 1. Verantwortung wofür? 2. Standort Deutschland 3. Vertrauen in Unternehmen 4. Verantwortung der Unternehmen und Investoren 5. Die Vorbildfunktion des Unternehmers und Managers Prof. Dr. Michael Hüther, 9. RHI-Fachsymposium 24.11.2011 5

Sinkende Zustimmung zum Standort Deutschland Prof. Dr. Michael Hüther, 9. RHI-Fachsymposium 24.11.2011 6

trotz guter Bilanz seit 60 Jahren 6 x höheres BIP pro Kopf 30.150 20 x höhere Bruttostundenlöhne 6 x höheres Geldvermögen der privaten Haushalte Armutsrisiko so gering wie in Finnland, Dänemark und Schweden Erwerbstätigenzahl über 41 Millionen 2010 Gute Krisenbewältigung Prof. Dr. Michael Hüther, 9. RHI-Fachsymposium 24.11.2011 7

trotz auch qualitativem Wachstum Prof. Dr. Michael Hüther, 9. RHI-Fachsymposium 24.11.2011 8

Wunsch nach mehr sozialer Absicherung obwohl 83 Prozent ihren Arbeitsplatz als sicher ansehen. Prof. Dr. Michael Hüther, 9. RHI-Fachsymposium 24.11.2011 9

Aber: die Politik bietet keine Lösungen Prof. Dr. Michael Hüther, 9. RHI-Fachsymposium 24.11.2011 10

Unternehmen zwischen Gewinn und Gewissen Fallbeispiel: Produktion in der autokratischen Ordnung Autokratische Systeme verletzen Grundsätze der Rechtsstaatlichkeit Verletzung der rechtsstaatlichen Grundsätze im autokratisch regierten Land kann zu einem Anstieg der Gewinne führen und Arbeitsplätze in Deutschland sichern. Verhaltensrichtlinien (Ethikkodex) im Unternehmen Optionen: a) Keine Regelung vorhanden b) Verletzung rechtsstaatlicher Grundsätze gehört zum Alltag, Konkurrenz nutzt die sich bietenden Chancen auch c) Unternehmenskultur verbietet Verstöße gegen rechtsstaatliche Grundsätze Prof. Dr. Michael Hüther, 9. RHI-Fachsymposium 24.11.2011 11

Übersicht 1. Verantwortung wofür? 2. Standort Deutschland 3. Vertrauen in Unternehmen 4. Verantwortung der Unternehmen und Investoren 5. Die Vorbildfunktion des Unternehmers und Managers Prof. Dr. Michael Hüther, 9. RHI-Fachsymposium 24.11.2011 12

Vertrauensanker Mittelstand Vertrauen in mittelständische Unternehmen Der Anteil der Befragten, die mittelständischen Unternehmen vertrauen, hat von 43,4 Prozent auf 62,9 Prozent zugenommen. 2010 lag der Wert bei 58 Prozent. 70 60 50 40 30 2006 2009 43,2 43,4 32,9 62,9 20 10 0 13,4 4,1 wenig/keinvertrauen teils/teils Vertrauen Quelle: Repräsentativbefragungen (2006, 2009, 2010), Stiftung Wertevolle Zukunft Prof. Dr. Michael Hüther, 9. RHI-Fachsymposium 24.11.2011 13

Auch im Bankensektor gilt klein, aber fein Großbanken leiden seit 2009 unter einem geringen Vertrauen der Bundesbürger, während die kleinen Banken und Sparkassen profitieren. 2010 vertrauen rund 10 Prozent den Großbanken und 55 Prozent den kleinen Banken. 80 70 60 50 40 69,9 Großbanken kleine Banken 61,8 30 20 10 12,7 23,4 25,5 6,7 0 wenig/kein Vertrauen teils/teils Vertrauen Quelle: Repräsentativbefragungen (April 2009/ Mai 2010), Stiftung Wertvolle Zukunft Prof. Dr. Michael Hüther, 9. RHI-Fachsymposium 24.11.2011 14

Berufe, die von der Bevölkerung am meisten geschätzt werden Prof. Dr. Michael Hüther, 9. RHI-Fachsymposium 24.11.2011 15

Vertrauen der Deutschen in Berufsgruppen Prof. Dr. Michael Hüther, 9. RHI-Fachsymposium 24.11.2011 16

Übersicht 1. Verantwortung wofür? 2. Standort Deutschland 3. Vertrauen in Unternehmen 4. Verantwortung der Unternehmen und Investoren 5. Die Vorbildfunktion des Unternehmers und Managers Prof. Dr. Michael Hüther, 9. RHI-Fachsymposium 24.11.2011 17

Was ist bürgerschaftliches Engagement? Bürgerschaftliches Engagement als Oberbegriff Corporate Social Responsibility: Verantwortung für das eigentliche Kerngeschäft steht im Mittelpunkt (fairer Umgang mit Mitarbeitern, Umwelt- und Klimaschutz, Sozialstandards etc.) (Unternehmensverantwortung) Corporate Citizenship: gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen; umfasst alle gemeinnützigen, sozialen und kulturellen Aktivitäten; Beitrag zur Gestaltung des gesellschaftlichen Umfelds (Ordnungsverantwortung) keine trennscharfe Abgrenzung von CSR und CC Prof. Dr. Michael Hüther, 9. RHI-Fachsymposium 24.11.2011 18

Formen von bürgerschaftlichem Engagement Corporate Giving betreiben x Prozent der Unternehmen Geldspenden 83,4 Sachspenden 59,7 Durchführung von Spendenaktionen und Sammlungen 19,7 Stiftungsgründungen bzw. -unterhaltung 3,8 Gesamt 91,0 Corporate Volunteering Unterstützung des ehrenamtlichen Engagements der 47,9 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Bereitstellung von Unternehmensmitarbeiterinnen und 32,3 -mitarbeitern für gesellschaftliches Engagement Gesamt 60,5 Kostenlose Dienste Bereitstellung von Dienstleitungen 41,3 Nutzungsüberlassung von Betriebseinrichtungen, Geräten 31,4 oder Räumen Gesamt 54,1 Zusammenarbeit mit gemeinnützigen Organisationen 47,0 Anderes Engagement 2,6 Quelle: Monitor Engagement Nr. 3, 2010; Bürgerschaftliches Engagement von Unternehmen in Deutschland Zwischen Tradition und Innovation, Braun, BMFSFJ, Braun 2009b Prof. Dr. Michael Hüther, 9. RHI-Fachsymposium 24.11.2011 19

Bereiche für bürgerschaftliches Engagement Dominanz von BE im Bereich Gesellschaft und Soziales Ergebnisse in %: Gesellschaft und Soziales 95,0 Klimaschutz, Umwelt- und Energieeffizienz Kunst und Kultur 18,0 25,0 Wissenschaftsförderung 9,0 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 KfW-Mittelstandspanel 2009 Prof. Dr. Michael Hüther, 9. RHI-Fachsymposium 24.11.2011 20

All CC is local Reichweite von BE von Unternehmen lokal/ regional, Unternehmenssitz 73,8 lokal/ regional, Betriebsstandorte National 14,5 24,3 International 13,6 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 Quelle: 2010 Monitor Engagement Nr. 3: Bürgerschaftliches Engagement von Unternehmen in Deutschland Zwischen Tradition und Innovation, Braun, BMFSFJ, Braun 2009b Prof. Dr. Michael Hüther, 9. RHI-Fachsymposium 24.11.2011 21

Lohnt sich CSR? Finanzen/ Investoren Gesellschaft Prozesse/ Lieferanten Kunden Mitarbeiter/ Bewerber Prof. Dr. Michael Hüther, 9. RHI-Fachsymposium 24.11.2011 22

Lohnt sich CSR? Finanzen/ Investoren Finanzkennzahlen ROA (Return on assets/kapitalrendite) ROE (return on equity/eigenkapitalrentabilität) ROS (return on sales/umsatzrendite) CSR ROA (Nelling, 2008) CSR ROA (13-18 Prozent) CSR ROE (ca. 9 Prozent) CSR ROS (8-17 Prozent) (Waddock, 1997) Grundsätzlich positiver Einfluss von CSR auf Finanzkennzahlen Prof. Dr. Michael Hüther, 9. RHI-Fachsymposium 24.11.2011 23

Lohnt sich CSR? Gesteigerte Zahlungsbereitschaft Kunden Ø 10 Prozent mehr für Fair Trade Produkte (hier Kaffee) maximal 36 Prozent mehr bzw. wenigstens 5 Prozent, je nach Kundentyp (de Pelsmacker et al., 2005) Markenbewertung und Kaufentscheidung CSR positive Markenbewertung (56 Prozent) CSR Kaufentscheidung (83 Prozent) Gilt für CSR-affine Kunden; kein Zusammenhang bei den übrigen (Klein/Dawar) Prof. Dr. Michael Hüther, 9. RHI-Fachsymposium 24.11.2011 24

Lohnt sich CSR? Unternehmensreputation Kunden CSR positive Unternehmensbewertung (26 Prozent) (Brown/Dacin, 1997) CSR Reputation (Sympathie) Reputation (Kompetenz) Quelle: Eberl, 2006 CSR hilft beim systematischen Aufbau von Vertrauen und einem zufriedenen Kundenstamm. Prof. Dr. Michael Hüther, 9. RHI-Fachsymposium 24.11.2011 25

Lohnt sich CSR? Bewerber Mitarbeiter/ Bewerber CSR Gehaltsverzicht (bis zu 20 Prozent) (Fetchenhauer/Koch/Selter, 2009) andere Faktoren wie Leistungsfähigkeit/Innovationskraft des Unternehmens sind für 40 Prozent ausschlaggebend, CSR nur für 3 Prozent (Behrens et al., 2007) Mitarbeiter CSR höhere Zufriedenheit, Leistungsfähigkeit und Motivation (Böckermann/Ilmakunnas, 2010) Prof. Dr. Michael Hüther, 9. RHI-Fachsymposium 24.11.2011 26

Chancen und Strategien von CSR Erfolgsbedingungen für CC 1. Zusammenarbeit mit externen Partnern Information, Konsultation und Kommunikation mit Verbänden, Behörden und Öffentlichkeit/ Medien garantiert reibungslosen Verlauf und positive Resonanz. 2. Dauerhaftes Engagement Kurzfristiges Engagement wirkt oft als PR-Aktion; mittelfristige Projekte sichern Aufmerksamkeit und schaffen Vertrauen. 3. Konkrete und zusätzliche Wirkung für Beteiligte Besondere Projekte über das erwartete Maß hinaus, die für Gemeinde, Bürger, Betroffene einen wirklichen Mehrwert schaffen. Ggf. profitieren davon auch die Mitarbeiter. 4. Firmennahe Projekte Synergieeffekte von Firmenkompetenzen und Sozialen Engagement nutzen gemäß dem Motto: Tue das, was du richtig gut kannst. Dies steigert die Effizienz und Glaubwürdigkeit. Prof. Dr. Michael Hüther, 9. RHI-Fachsymposium 24.11.2011 27

Risiken: Risiken Staatliche von CSRRegulierungen Verpflichtende Sozialberichterstattung und Rechenschaftsberichte zu Menschenrechten, Arbeitsbedingungen, Umweltschutz, Unternehmensethik, Beschäftigungsförderung, Chancengleichheit, Gesundheitsschutz etc. Gütesiegel, Verhaltenskodizes und Managementstandards als EU-Richtlinien schränken unternehmerische Freiheit ein Standardisierung und rechtliche Vorschriften zum Corporate Citizenship reduzieren Freiräume für individuelle, Corporate Identity stiftende Initiativen Moralisierung unternehmerischen Handelns durch CSR-Kampagnen diverser Gruppierungen erhöhen Kosten für (verpflichtendes) soziales Engagement Erhöhung des Konfliktpotentials durch Debatten über Sinnhaftigkeit und Auswahl von CSR-Aktionen (Kritik: nur PR-Aktion ) Prof. Dr. Michael Hüther, 9. RHI-Fachsymposium 24.11.2011 28

Übersicht 1. Verantwortung wofür? 2. Standort Deutschland 3. Vertrauen in Unternehmen 4. Verantwortung der Unternehmen und Investoren 5. Die Vorbildfunktion des Unternehmers und Managers Prof. Dr. Michael Hüther, 9. RHI-Fachsymposium 24.11.2011 29

Mitverantwortung der Eliten und Führungskräfte Glaubwürdiges Wertemanagement fängt bei Führungskräften an, die eine wichtige Vorbildfunktion haben. Sie setzen letztlich die moralischen Standards. Macht geht immer einher mit Verantwortung nicht nur für den Gewinn, sondern auch für die Gesellschaft. Neues Leitbild für verantwortliches Handeln in der Wirtschaft: Eine verantwortlich handelnde Wirtschaft fördert das Wohl des Menschen. Wirtschafts- und Unternehmensethik als Pflichtkurs für die Managerausbildung fordern 66 Prozent der Studierenden fordern 90 Prozent der Unternehmen Mehr praktische Tipps unter: www.das-tut-man-nicht.de Prof. Dr. Michael Hüther, 9. RHI-Fachsymposium 24.11.2011 30