Regeln für ein dezentrales Ideenmanagement



Ähnliche Dokumente
Schriftliche Kleine Anfrage

Glaube an die Existenz von Regeln für Vergleiche und Kenntnis der Regeln

2 Geltungsbereich und Inhalt

Sehr geehrter Herr Pfarrer, sehr geehrte pastorale Mitarbeiterin, sehr geehrter pastoraler Mitarbeiter!

Lineargleichungssysteme: Additions-/ Subtraktionsverfahren

Studienplatzbeschaffung

Persönliche Zukunftsplanung mit Menschen, denen nicht zugetraut wird, dass sie für sich selbst sprechen können Von Susanne Göbel und Josef Ströbl

Elternzeit Was ist das?

WICHTIGER HINWEIS: Bitte fertigen Sie keine Kopien dieses Fragebogens an!

Wichtiges Thema: Ihre private Rente und der viel zu wenig beachtete - Rentenfaktor

Anleitung über den Umgang mit Schildern

ONLINE-AKADEMIE. "Diplomierter NLP Anwender für Schule und Unterricht" Ziele

Mehr Transparenz für optimalen Durchblick. Mit dem TÜV Rheinland Prüfzeichen.

AGROPLUS Buchhaltung. Daten-Server und Sicherheitskopie. Version vom b

1. Eine Frage vorab: Nutzen Sie Ihre Wohnung selbst oder vermieten Sie diese? Kontakt

Kategorien der Hauptpreise (Bitte ankreuzen!)

Statuten in leichter Sprache

Erfahrungen mit Hartz IV- Empfängern

Information zum Prüfungswesen Geprüfte(r) Logistikmeister(in) Handlungsspezifische Qualifikationen

Fragebogen zur Diplomarbeit von Thomas Friedrich

1.1 Bitte geben Sie an, wie wichtig Ihnen die im Folgenden genannten Merkmale unabhängig von Ihrem Arbeitsplatz sind!

Tabelle 2: Zahl der ambulanten Leistungsempfänger in den Pflegestufen, Pflegestufe I 0,755 0,806 II 0,518 0,458 III 0,161 0,136

Umgang mit Schaubildern am Beispiel Deutschland surft

Ab 2011 entfällt die Papier-Lohnsteuerkarte, die Lohnsteuerkarte 2010 gilt auch für 2011.

Gesprächsleitfaden Mitarbeitergespräch (MAG) für Vorgesetzte

Volksbank BraWo Führungsgrundsätze

Mitarbeitergespräche erfolgreich führen

Information über Abschlüsse, Prüfung und Versetzung

INFORMATION FÜR FÜHRUNGSKRÄFTE

Aktuelle Informationen und Verhandlungsergebnisse M+E Mitte Sonderbeilage zum Tarifabschluss

Welche Staatsangehörigkeit(en) haben Sie?... Mutter geboren?...

Die richtigen Partner finden, Ressourcen finden und zusammenführen

Kundenbefragung als Vehikel zur Optimierung des Customer Service Feedback des Kunden nutzen zur Verbesserung der eigenen Prozesse

Mitarbeiter/innen/gespräche an der Ruhr-Universität Bochum

Mehr Arbeits-Plätze für Menschen mit Behinderung auf dem 1. Arbeits-Markt

OPTI. Effizienz und Zufriedenheit von Teams steigern. Entwicklung begleiten

Management Summary. Was macht Führung zukunftsfähig? Stuttgart, den 21. April 2016

Ein Vorwort, das Sie lesen müssen!

Wege zur Patientensicherheit - Fragebogen zum Lernzielkatalog für Kompetenzen in der Patientensicherheit

Zahlenwinkel: Forscherkarte 1. alleine. Zahlenwinkel: Forschertipp 1

micura Pflegedienste Köln

Qualitätsbereich. Mahlzeiten und Essen

6 Schulungsmodul: Probenahme im Betrieb

Widerrufsbelehrung der Free-Linked GmbH. Stand: Juni 2014

[Customer Service by KCS.net] KEEPING CUSTOMERS SUCCESSFUL

Fragebogen zur Mitarbeiterzufriedenheit in Rehabilitationskliniken

Komplettpaket Coaching. Arbeitsmittel & Checklisten

Test: Sind Sie ein Unternehmertyp?

Informationschreiben 85 / 2015

Checkliste. zur Gesprächsvorbereitung Mitarbeitergespräch. Aktivität / Frage Handlungsbedarf erledigt

Fragebogen zur Erhebung der Zufriedenheit und Kooperation der Ausbildungsbetriebe mit unserer Schule

Staatssekretär Dr. Günther Horzetzky

1. Was sind Aufgaben? Aufgaben einrichten Ansicht für die Teilnehmer/innen... 3

Vorgestellt von Hans-Dieter Stubben. BVW GmbH: Partner des Bundes-Versorgungs-Werk der Wirtschaft und der Selbständigen e.v.

Bitte beantworten Sie die nachfolgenden Verständnisfragen. Was bedeutet Mediation für Sie?

Träger : Kath. Kirchengemeinde St. Laurentius Bretten

INFORMATIONEN FÜR KUNDEN UND LIEFERANTEN VON GLAUCH REISEN

Das Seminarangebot richtet sich an drei Gruppen von Frauen:

Gesetz über den Arbeitsschutz (Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz) in der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg (KArbSchutzG)

Erprobungsfassung. Multi-Media Berufsbildende Schulen. Regionales Bildungszentrum für die Medien- und IT-Berufsausbildung in der Region Hannover

Nicht über uns ohne uns

Wie nimmt man am Wettbewerb teil? Ihre Bewerbung richten Sie bitte elektronisch in Dateiform oder schriftlich in Papierform an:

33 - Leistungsvoraussetzungen

Häufig gestellte Fragen zur Einhebung des KV-Beitrags von Auslandspensionen

Information zum Projekt. Mitwirkung von Menschen mit Demenz in ihrem Stadtteil oder Quartier

MIT NEUEN FACHTHEMEN

Das neue Widerrufsrecht

Was ist das Budget für Arbeit?

Diese Broschüre fasst die wichtigsten Informationen zusammen, damit Sie einen Entscheid treffen können.

Dann zahlt die Regierung einen Teil der Kosten oder alle Kosten für den Dolmetscher.

Transaktionsempfehlungen im ebase Online nutzen

Ihre Fragen unsere Antworten rund um die Fusion der Sparkassen Wesel und Dinslaken-Voerde-Hünxe. Mehrwert der Fusion. Das Wichtigste vorab:

Erstellung des integrierten kommunalen Klimaschutzkonzeptes. für die Samtgemeinde Sottrum

L e i t f a d e n / F r a g e b o g e n für das Mitarbeiter/innen- Gespräch

Hilfedatei der Oden$-Börse Stand Juni 2014

Seite 1 von 7. Anlage 1. Erstes Anschreiben an den/die Beschäftigte/ -n. Frau/Herrn Vorname Name Straße PLZ Ort

Vorab per . Oberste Finanzbehörden der Länder

Ihr Zeichen, Ihre Nachricht vom Unser Zeichen (Bei Antwort angeben) Durchwahl (0511) 120- Hannover NDS EU-DLR

VfW-Sachverständigenordnung

Soziale Sicherung der Pflegeperson

Änderungen in der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung ab 1. Januar 2015.

Leseauszug DGQ-Band 14-26

Pädagogik. Melanie Schewtschenko. Eingewöhnung und Übergang in die Kinderkrippe. Warum ist die Beteiligung der Eltern so wichtig?

50 Fragen, um Dir das Rauchen abzugewöhnen 1/6

Im Bereich der Körperpflege (Waschen, Duschen, Baden usw.) Im Bereich der Ernährung (Aufnahme oder Zubereitung der Nahrung)

Schnellstart - Checkliste

Erstellen von x-y-diagrammen in OpenOffice.calc

Energieaudit. Energieaudit.

Ausbildung. Erfahrungsbericht einer Praktikantin

Allensbach: Das Elterngeld im Urteil der jungen Eltern

micura Pflegedienste München/Dachau GmbH

Handbuch. NAFI Online-Spezial. Kunden- / Datenverwaltung. 1. Auflage. (Stand: )

kurzinfo Messen Sie die Innovationsdynamik Ihres Unternehmens. Finden Sie Ansätze und Methoden zur gezielten Weiterentwicklung.

Die Inhalte dieser Arbeitshilfen dürfen zum ausschließlichen Gebrauch innerhalb Ihres Unternehmens heruntergeladen, gespeichert und gedruckt werden.

Kreativ visualisieren

Hinweise zum Fragebogen. Wir möchten Sie darum bitten, die jeweils zutreffenden Antworten in den dafür vorgesehenen

Hinweise in Leichter Sprache zum Vertrag über das Betreute Wohnen

Erläuterungen zur Untervergabe von Instandhaltungsfunktionen

ASPI (assicurazione sociale per l impiego) Das neue Arbeitslosengeld

Leitbild. für Jedermensch in leicht verständlicher Sprache

Transkript:

Regeln für ein dezentrales Ideenmanagement Seite 1 Die Stadt Rhede, vertreten durch den Bürgermeister Lothar Mittag, und der Personalrat der Stadt Rhede, vertreten durch die Personalratsvorsitzende Doris Groß-Bölting, vereinbaren gemäß 70 und 72 IV Nr. 1 Landespersonalvertretungsgesetz (LPVG NRW) vom 03.12.1994 in der jetzt geltenden Fassung die nachstehenden Regeln für ein dezentrales Ideenmanagement 1. Unsere gemeinsamen Ziele Verwaltungsleitung und Personalrat haben gemeinsam das Ziel, das Ideenmanagement für die Sicherung und den weiteren Ausbau einer wirtschaftlichen und innovativen Verwaltung zu nutzen. Mit dem Ideenmanagement soll die Motivation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Identifikation mit ihrer Aufgabe gefördert werden. In diesem Zusammenhang gehört es zur ständigen Aufgabe aller Führungskräfte, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Entwicklung und Einreichung von Ideen anzuregen und zu unterstützen. Das Ideenmanagement ist Inhalt der Mitarbeitergespräche. 2. Was wird unter einer Idee verstanden? Eine Idee ist die Anregung eines gegenüber einem bisherigen Zustand möglicherweise vorteilhafteren Zustands. Ideen können u.a. darauf abzielen, die Qualität unserer Arbeit zu verbessern, Kosten einzusparen bzw. zu vermeiden, Einnahmemöglichkeiten aufzuzeigen. Hierzu gehören beispielsweise Hinweise auf Verbesserungsmöglichkeiten (mit und ohne konkreten Lösungsweg), Fehlerhinweise, Mängelbeschreibungen. 3. Wer kann Ideen einreichen? Jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter kann Ideen einreichen; auch die Fachbereichsleitungen sowie der Verwaltungsvorstand sind hierzu aufgefordert. Gemeinsame Ideen von mehreren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie von Teams sind ausdrücklich erwünscht. Weiterhin sind die Pensionärinnen und Pensionäre eingeladen, ihr Wissen und ihre Kreativität in Form von Ideen einzubringen.

Regeln für ein dezentrales Ideenmanagement Seite 2 Durch eine eingereichte Idee entstehen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern keine Nachteile. 4. Wo und wie können die Ideen eingereicht werden? Die Ideen können dort eingereicht werden, wo über die konkrete Umsetzung entschieden wird. In der Regel sind dies die Führungskräfte der Verwaltung, nämlich der Verwaltungsvorstand und die Fachbereichsleitung. Zur besseren Orientierung gilt grundsätzlich folgendes: Betrifft die Idee den eigenen Fachbereich, dann entscheidet die Fachbereichsleitung, einen anderen Fachbereich, dann entscheidet die dortige Fachbereichsleitung, den eigenen Fachbereich und einen weiteren anderen Fachbereich, dann entscheiden beide Fachbereichsleitungen kooperativ, mehr als zwei Fachbereiche, dann ist das Vorstandsmitglied für den Geschäftsbereich Organisation und Personal Ansprechpartner für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und führt unverzüglich eine Entscheidung im Verwaltungsvorstand herbei. Die Ideen sollen schriftlich eingereicht und mit einem treffenden Titel bezeichnet werden. Sie können aber auch mündlich eingereicht werden; dann ist von der Führungskraft die Idee schriftlich zu protokollieren. Weitere Formvorschriften gibt es nicht. Die Ideen sollen elektronisch erfasst und dokumentiert werden. Sie stehen allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zur Recherche zur Verfügung. 5. Welche Rolle haben die Führungskräfte im Ideenmanagement? Ideenmanagement ist eine elementare Führungsaufgabe. Der Verwaltungsvorstand schafft die erforderlichen Voraussetzungen, damit Ideen und Innovationen gedeihen können. Er fordert von den Fachbereichsleitungen nachhaltig ein, dass das Ideenmanagement als tägliche Führungsaufgabe begriffen wird. Die Fachbereichsleitung regt die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Teams zur Ideenfindung an und berät diese bei der Ideenformulierung. Verwaltungsvorstand und Fachbereichsleitungen bringen sämtlichen Ideen die erforderliche Wertschätzung entgegen. 6. Die Idee ist eingereicht! Wie läuft das weitere Verfahren ab? Die Führungskraft hat die eingereichte Idee umgehend zu bearbeiten. Bei Bedarf kann für die Begutachtung der Idee zusätzlicher Sachverstand im Servicewege hinzugezogen werden. Dies kann z.b. bei detaillierten betriebswirtschaftlichen Analysen der Fall sein.

Regeln für ein dezentrales Ideenmanagement Seite 3 Die Führungskraft berichtet der Mitarbeiterin bzw. dem Mitarbeiter spätestens innerhalb von 14 Tagen nachdem die Idee eingereicht wurde über das Ergebnis der Begutachtung. Das Ergebnis kann die Annahme und Umsetzung der Idee mit der Angabe eines Realisationstermins sein aber auch die ausführlich und sorgfältig begründete Ablehnung. Kann die Führungskraft das Zeitziel aufgrund der nachgewiesenen Komplexität der Idee oder wegen der notwendigen Beteiligung weiterer Personen oder Gremien nicht einhalten, so ist die Mitarbeiterin bzw. der Mitarbeiter umgehend zu benachrichtigen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind über den Prozess der Umsetzung ihrer Idee zu informieren und nach Möglichkeit an der Umsetzung zu beteiligen. Nach Abschluss der Begutachtung und der möglichen Festsetzung einer Prämie werden sämtliche Verfahrensunterlagen der zentralen Ablage bei der Servicestelle Organisationsberatung und entwicklung beim Fachbereich 10 Service und Marketing übergeben. 7. Wie werden die Ideen honoriert? Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhalten als Anerkennung für das Einreichen der Idee von der Fachbereichsleitung ein Anerkennungslos. Bei einer Jahresverlosung besteht die Möglichkeit, Sachpreise zu erhalten. Grundsätzlich erfolgt eine Prämierung, wenn die Idee realisiert wird und eine über den Aufgabenbereich hinausgehende freiwillige Sonderleistung darstellt. Eine freiwillige Sonderleistung liegt vor, wenn über den konkreten Arbeitsauftrag hinaus eine Leistung erbracht wird. Für nicht umgesetzte Ideen kann eine Anerkennung in Form einer Sachprämie gewährt werden, wenn z.b. die vorgeschlagene Lösung schon bekannt ist und von der Verwaltung bearbeitet wird, der Mitarbeiter bzw. die Mitarbeiterin bei der Ausarbeitung einen großen anerkennenswerten Aufwand betrieben hat. Grundsätzlich wird bei der Prämierung unterschieden zwischen Ideen 1. deren Nutzen berechnet werden kann (feststellbare Jahresersparnis bzw. Mehreinnahmenerzielung), 2. deren Nutzen nicht an einer konkreten Jahresersparnis bzw. Mehreinnahmeerzielung bestimmt werden kann. 7.1 Ideen mit einem berechenbaren Nutzen Um die angemessene Prämie zu finden wird der finanzielle Nutzwert der Idee von der Führungskraft sachverständig und realistisch nach den Verhältnissen des Einzelfalls und unter Verwendung der erforderlichen betriebswirtschaftlichen Rechenverfahren ermittelt. In die Berechnungen sind u.a. die geschätzten Durchführungskosten aus Investitionen, Personal- und Materialeinsatz einzubeziehen. Der aufgrund des Gutachtens der Führungskraft für die Dauer von drei Jahren ermittelte durchschnittliche jährliche Netto- Nutzwert der Idee ist Basis für die Prämienberechnung.

Regeln für ein dezentrales Ideenmanagement Seite 4 Die Prämie beträgt 25 % des Netto-Nutzwertes der Idee. Kann der rechenbare Erfolg einer Idee erst nach der Realisierung genau festgestellt werden, so kann eine Prämie aufgrund einer vorläufigen Schätzung teilweise als Vorschuss gezahlt werden. 7.2 Ideen ohne einen konkreten berechenbaren Nutzen Natürlich gibt es auch Ideen, bei denen ein konkreter Nutzen nicht berechnet werden kann. Das können beispielsweise Ideen zur Arbeitssicherheit, Arbeitsplatzgestaltung, Unfallverhütung, zum Umweltschutz oder für einen verbesserten Bürgerservice sein. Bewertungsgrundlage ist hierbei die Bedeutung der Idee für den konkreten Anwendungsbereich. Anwendungsbereich kann ein Arbeitsplatz, ein Team, der Fachbereich, mehrere Fachbereiche oder die Gesamtverwaltung sein. Die Bedeutung der Idee wird gekennzeichnet durch den Verbesserungsgrad, den Anwendungsgrad und die Leistung. Für die Bewertung der Idee nutzt die Führungskraft eine Bewertungsmatrix, die als Anlage 1 dieser Vereinbarung beigefügt ist. 7.3 Prämien für Ideen aus dem eigenen Aufgabengebiet Die ermittelten Prämien nach Ziffern 7.1 bis 7.2 werden tlw. ermäßigt, wenn die Idee aus dem eigenen Aufgabengebiet stammt. Die Führungskraft stellt anhand eines Fragebogens (Anlage 2) die Prämienermäßigung fest. 7.4 Prämien für Team-Ideen Im Ideen-Management wird die Team-Arbeit besonders honoriert. Die ermittelten Prämien nach Ziffern 7.1 bis 7.3 werden bei Team-Ideen mit dem Faktor 1,2 multipliziert. Die Mitglieder des Ideen-Teams bekommen dann die Prämie zu gleichen Teilen bzw. entsprechend eines Teamvorschlags ausgezahlt. 7.5 Ausnahmeregelung Der Bürgermeister bzw. die Bürgermeisterin kann in Einzelfällen von Ziffer 7.1-7.4 abweichende Prämiensätze und faktoren festlegen.

Regeln für ein dezentrales Ideenmanagement Seite 5 7.6 Prämienauszahlung Sämtliche Prämien nach Ziffern 7.1 bis 7.5 werden auf volle 10 EUR aufgerundet. Die ermittelten Prämien sind Brutto-Beträge; sie gehören in vollem Umfang zum steuer- und beitragspflichtigen Einkommen. Die Führungskraft teilt der Mitarbeiterin bzw. dem Mitarbeiter schriftlich mit, wie mit der eingereichten Idee umgegangen wird. Weiterhin ist die festgesetzte Prämie schriftlich zu fixieren. Das Personalbüro erhält eine Fotokopie der Mitteilung. Um die Individualität der schriftlichen Anerkennung zu steigern, wird hierfür kein Standardformular vorgehalten. 8. Wird das häufige Einreichen und Umsetzen meiner Ideen noch gesondert prämiert? Das mehrfache Einreichen und Umsetzen von Ideen einer Mitarbeiterin bzw. eines Mitarbeiters wird mit einer zusätzlichen Prämie honoriert. Diese zusätzliche Prämie ist nach der Anzahl der in einem Kalenderjahr eingegangenen bzw. umgesetzten Ideen gestaffelt: Für das Einreichen von Ideen gilt dabei folgendes: eingereichte Ideen ab 3 ab 6 ab 9 Zusatzprämie 25 EUR weitere 50 EUR weitere 75 EUR Für das Umsetzen von Ideen gilt dabei folgendes: umgesetzte Ideen ab 3 ab 6 ab 9 Zusatzprämie 50 EUR weitere 100 EUR weitere 150 EUR Die Zusatzprämien für das Einreichen und Umsetzen von Ideen werden nebeneinander gewährt. 9. Was kann ich bei Uneinigkeiten mit der Führungskraft tun? Kommt es im Zusammenhang mit der Beurteilung von Ideen zu Uneinigkeiten, steht der Mitarbeiterin bzw. dem Mitarbeiter innerhalb von vier Wochen nach Erhalt des Entscheides eine Prüfgruppe zur nochmaligen Begutachtung zur Verfügung. Die zu begründende Eingabe der Mitarbeiterin bzw. des Mitarbeiters ist bei der Servicestelle Organisationsberatung und entwicklung im Team 10.2 abzugeben. Zur Prüfgruppe gehören der Bürgermeister bzw. die Bürgermeisterin, die Führungskraft nach Ziffer 4 und ein Mitglied des Personalrats.

Regeln für ein dezentrales Ideenmanagement Seite 6 Der Bürgermeister bzw. die Bürgermeisterin trifft eine abschließende Entscheidung, welche der Mitarbeiterin bzw. dem Mitarbeiter schriftlich mitgeteilt wird. 10. Wie wird das Ideenmanagement gefördert? Die beste Förderung für das Ideenmanagement sind aktive Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter und Führungskräfte, die eine Vielzahl von Ideen einreichen und umsetzen. Dann wird der Erfolg des Ideenmanagements auch für alle Beteiligten sichtbar und es trägt sich quasi selbst. Darüber hinaus ist es erforderlich, das Ideenmanagement durch ständige Mitarbeiterinformation sowie über Werbung zu intensivieren. Hierzu sollen in regelmäßigen Zeitabständen zielgerichtete Aktivitäten durchgeführt werden, wie z.b. kreative visuelle Werbung, Wettbewerbe mit besonderen Themenstellungen, Informationsveranstaltungen für Teams, Fachbereiche, Zusatzprämien bei Sonderaktionen. 11. Wer koordiniert das Ideenmanagement? Die Servicestelle Organisationsberatung und entwicklung leistet die Koordination für sämtliche Fragen im Zusammenhang mit dem Ideenmanagement. Zu den Aufgaben der Servicestelle gehören u.a. Motivation und Betreuung durch Information und Werbung, Training für Führungskräfte, Aufbau und Pflege einer elektronischen Ideenverwaltung, Berichterstattungen mit statistischen Angaben. 12. Ab wann gelten die Regeln für ein dezentrales Ideenmanagement? Die Regeln für ein dezentrales Ideenmanagement gelten ab 01.04.2003. Gleichzeitig tritt die Dienstvereinbarung zur Prämierung von Verbesserungsvorschlägen vom 27. Oktober 1995 außer Kraft. Die Regeln gelten zunächst bis zum 31.12.2004 zur Probe. Die Arbeitsgruppe Ideenmanagement wird rechtzeitig ein Resümee ziehen und dem Bürgermeister bzw. der Bürgermeisterin sowie dem Personalrat ein entsprechendes Protokoll zuleiten. Rhede, 31.03.2003 Mittag Bürgermeister Groß-Bölting Personalratsvorsitzende

Regeln für ein dezentrales Ideenmanagement Seite 7 Anlagen: 1. Bewertungstabelle für Ideen ohne einen konkreten berechenbaren Nutzen 2. Fragebogen zu Ideen aus dem eigenen Aufgabengebiet

Regeln für ein dezentrales Ideenmanagement Seite 8 Anlage 1 Bewertungstabelle für Ideen ohne einen konkreten berechenbaren Nutzen 1. Der Verbesserungsgrad Beschreibung der Idee kleinere Verbesserung oder mittlere Verbesserung, wenn keine endgültige Lösung aufgezeigt wird mittlere Verbesserung; die Idee ist weitgehend zur Ausführung geeignet mögliche Punktzahl von bis 4 5 bis 6 Bewertung der Idee durch die Führungskraft gute Verbesserung mit entsprechenden Vorteilen 7 bis 9 sehr gute Verbesserung mit bedeutenden Vorteilen 10 bis 12 hervorragende Verbesserung mit herausragenden Vorteilen 13 bis 15 2. Der Anwendungsgrad Beschreibung der Idee mögliche Punktzahl von bis einmalige Anwendung (nur an einer Stelle) 6 Bewertung der Idee durch die Führungskraft Anwendung in geringem Umfang (an wenigen Stellen, für einen kleinen Personenkreis) Anwendung in mittlerem Umfang (bei einer größeren Zahl von Stellen, für einen größeren Personenkreis) Anwendung in einem großen Umfang (an zahlreichen Stellen, für einen großen Personenkreis) Anwendung in einem sehr großen Umfang (an sehr vielen Stellen, für einen sehr großen Personenkreis) 7 8 bis 11 12 bis 15 16 bis 18

Regeln für ein dezentrales Ideenmanagement Seite 9 3. Die Leistung Zu berücksichtigen ist, ob es sich ganz oder nur teilweise um neue Gedanken handelt. Neuartigkeit ist in entsprechenden Abstufungen auch dann gegeben, wenn z.b. die Brauchbarkeit eines bereits bekannten Grundgedankens auf veränderte Verhältnisse durch Abwandlung oder Weiterentwicklung nachgewiesen wird oder erprobte Verfahren in ihrer Anwendung räumlich oder sachlich ausgedehnt werden. Beschreibung der Idee Faktoren (durch Führungskraft ankreuzen) geringfügige Leistung 0,5 mittlere Leistung 1,0 gute Leistung 1,5 sehr gute Leistung 2 hervorragende Leistung 3 Prämienberechnung: Punkte 1. Verbesserungsgrad + Punkte 2. Anwendungsgrad = Punktesumme 1. + 2. x Faktor 3. Leistung x Prämiensatz 5,00 EUR = Prämie EUR Die Prämie erhöht bzw. vermindert sich um die Faktoren für die Betrachtung des Aufgabengebiets sowie der Teamarbeit (vgl. Ziffer 7.3 und 7.4 der Regelung).

Regeln für ein dezentrales Ideenmanagement Seite 10 Anlage 2 Fragebogen zu Ideen aus dem eigenen Aufgabengebiet Mit den folgenden Fragen soll festgestellt werden, ob die Idee zu dem Aufgabengebiet des Einreichers gehört und ob deshalb die ermittelte Prämie tlw. prozentual reduziert wird. Die von der Führungskraft ermittelten Prozentsätze ergeben aufsummiert einen Faktor, der mit der Ausgangsprämie nach Ziffern 7.1 bzw. 7.2 multipliziert wird. Fragen: 1. Konnte diese Idee in Erfüllung dieser Aufgabe von der Mitarbeiterin bzw. dem Mitarbeiter erwartet werden? Ja (Klarer Auftrag, eindeutige Aufgabe) 0 % Zum größten Teil (Allgemeiner Auftrag, Randgebiet) 15 % Sowohl als auch (Selbstgestellte Aufgabe im Randgebiet) 30 % Zum geringen Teil (Selbstgestellte Aufgabe im verwandten Arbeitsgebiet) 45 % Nein (Selbstgestellte Aufgabe im fremden Arbeitsgebiet) 60 % 2. Konnte die Mitarbeiterin bzw. der Mitarbeiter selbst über die Verwirklichung entscheiden? Ja 0 % Sehr entscheidend 10 % Entscheidend 20 % weniger entscheidend 30 % Nein 40 % Prämienfaktor (Summe 1 + 2) %

Unser neues Ideenmanagement Informationsveranstaltung Mittwoch, 2. April 2003, 15.30 Uhr, Rats- und Kultursaal der Stadt Rhede

Was bewirkt Euer Ideenreichtum? Persönliche Selbstbestätigung Honorierung Förderung beruflicher Qualifikation für Euch Profit für die Stadt Rhede Förderung der Arbeitsatmosphäre Steigerung der Wirtschaftlichkeit Nutzen für die Personalpolitik

Das Einreichen von Ideen ist nicht neu! Das betriebliche bzw. behördliche Vorschlagswesen ist bereits über 110 Jahre alt (bekannter Begründer ist Alfred Krupp) Wir haben seit 1995 eine Dienstvereinbarung über die Prämierung von Verbesserungsvorschlägen im 1. Jahr nach der Einführung der Dienstvereinbarung reichte jeder 2. Mitarbeiter einen Verbesserungsvorschlag ein In den vergangenen Jahren war die Anzahl der eingereichten Vorschläge sehr gering (2-3 pro Jahr) Das Prämienbudget wurde in den vergangenen Jahren nie vollständig verbraucht Im Jahr 2002 war ein Lichtblick zu verzeichnen: Insgesamt wurden 7 Vorschläge eingereicht; bei der anschließenden Prämierung wurden rd. 1.000 EUR verausgabt. Sind wir damit zufrieden? Nein!

Hat unser altes Vorschlagswesen Mängel? Abweisen eigener Ideen Erfahrungen Risiko/Furcht Einkommensverlust Arbeitsplatzverlust Mobbing Vorgesetztenschelte Keine Werbung Information Willen Ressentiments Ideendefinition Unangemesse Honorierung Lange Entscheidungswege Keine Beteiligung an Umsetzung Zu stark formulargesteuert System Geringe Einbindung Zu wenig Interesse Nicht ansprechbar Kein Teamplayer

Wie können die Mängel beseitigt werden? Einrichten einer Arbeitsgruppe aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Bauhofs, der Haustechnik, der Verwaltungsteams sowie aus dem Bereich der Fachbereichsleitung, des Verwaltungsvorstands und des Personalrats (08/2002) Gemeinsamer Workshop mit dem Verwaltungsvorstand und sämtlichen Fachbereichsleitern; Anleitung durch die Firma dibera, Münster (09/2002) Erkenntnis in der Arbeitsgruppe, dass das alte zentrale Vorschlagswesen keine Früchte mehr tragen wird Arbeit an den Regeln für ein dezentrales Ideenmanagement Die Führungskräfte rücken in den Mittelpunkt der Überlegungen für eine Optimierung des Ideenmanagements Dienstvereinbarung allein reicht nicht aus, um sämtliche Mängel zu beseitigen - Kreativität und Ideenreichtum kann nicht verordnet, aber gefördert werden -

Führungskräftemodell Motivieren/ Kreativität wecken Fördern und Fordern Ansprechbar sein Hemmschwellen, Ängste nehmen Helfen, Anwalt der Mitarbeiter sein Für die Umsetzung der Idee einsetzen Anerkennung aussprechen Teamgeist fördern

Die Idee Was? Eine Idee ist die Anregung eines gegenüber einem bisherigen Zustand möglicherweise vorteilhafteren Zustands. Idee Wer? Alle (auch Fachbereichsleitungen und Verwaltungsvorstand sowie Pensionärinnen und Pensionäre) Wie, wo? Ideeneinreichung ohne Formvorschriftten und zwar dort, wo über die konkrete Umsetzung entschieden wird (in der Regel der Fachbereichsleiter)

Der Weg einer Idee Die Idee ist von der Führungskraft umgehend, spätestens aber 14 Tage nach dem Einreichen zu bearbeiten. Wenn es länger dauert, hat die Führungskraft die Mitarbeiterin bzw. den Mitarbeiter umgehend zu informieren. Mitarbeiterin bzw. Mitarbeiter wird über den Prozess der Umsetzung der Idee informiert bzw. an der Umsetzung beteiligt. Prämienfestsetzung Mitteilungsschreiben an die Mitarbeiterin bzw. den Mitarbeiter über die Verwendung der Idee und die erfolgte Prämienfestsetzung; Personalbüro erhält Fotokopie Bei Uneinigkeiten ist die Einschaltung einer Prüfgruppe bestehend aus dem Bürgermeister, der Personalratsvorsitzenden und der Führungskraft möglich; der Bürgermeister trifft den abschließenden Entscheid. Sämtliche Verfahrensunterlagen sollen zentral im Team 10.2 abgelegt werden (u.a. zu Recherche- und Vergleichszwecken). Zukunftsmusik: Es soll eine elektronische Ideenverwaltung via Internet- Browser realisiert werden.

Einflußfaktoren der Mitarbeiterbeteiligung Schnelle Umsetzung der Ideen Umsetzung vieler Ideen 19 % Aktive Unterstützung 36 % 17 % Zufriedenheit mit dem Ideenmanagement 2 % Rückmeldung über Umsetzung 5 % Ausreichende Prämien 15 % Begründung bei Ablehnung

Money, Money, Money,... Für die Prämierung der Ideen gibt es einen sehr wichtigen Grundsatz: Grundsätzlich erfolgt eine Prämierung, wenn die Idee realisiert wird und eine über den Aufgabenbereich hinausgehende freiwillige Sonderleistung darstellt. Eine freiwillige Sonderleistung liegt vor, wenn über den konkreten Arbeitsauftrag hinaus eine Leistung erbracht wird.

Eckpunkte zur Honorierung Für jede Idee gibt es vom Fachbereichsleiter garantiert ein Los für eine Jahresverlosung Kann der Nutzwert einer Idee berechnet werden, dann erhält die Einreicherin bzw. der Einreicher 25 % des Netto-Nutzwertes der Idee (Netto-Nutzwert als 3-Jahres-Durchschnitt) Kann der Nutzwert der Idee nicht berechnet werden (Arbeitssicherheit, Arbeitsplatzgestaltung, Umweltschutz usw.) dann wird die Idee mit einer Bewertungstabelle nach den Kriterien Verbesserungsgrad, Anwendungsgrad und Leistung bewertet. Prämienermäßigungen sind möglich, wenn die Idee aus dem eigenen Aufgabengebiet stammt. Teamideen werden besonders gefördert! (Prämiensatz x Faktor 1,2) Bürgermeister kann Ausnahmen von Prämiensätzen und - faktoren festlegen

Ein leidiges Thema: Finanzamt/Sozialvers. Finanzamt und Sozialversicherung halten die Hand auf! Die ermittelten Prämien sind Brutto-Beträge; sie gehören in vollem Umfang zum steuer- und beitragspflichtigen Einkommen.

Ein Ideenfeuerwerk abbrennen! Das mehrfache Einreichen und Umsetzen von Ideen wird mit Zusatzprämien honoriert (z.b. ab 3 eingereichte Ideen zusätzlich 25 EUR; ab 3 umgesetzte Ideen zusätzlich 50 EUR) Ständige Information über das Ideenmanagement sorgt für ständige Aktualität des Themas kreative visuelle Werbung Wettbewerbe mit besonderen Themenstellungen Zusatzprämien bei Sonderaktionen

Alle gewinnen Beim Ideenmanagement soll es nur Gewinner geben: Wir (die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die Stadt Rhede) profitieren gemeinsam von unserem Ideenmanagement! Also: Bringt Euch mit Euren guten Ideen ein!

Unser neues Ideenmanagement Informationsveranstaltung Mittwoch, 2. April 2003, 15.30 Uhr, Rats- und Kultursaal der Stadt Rhede