Einsatz von Veränderungsmanagement zur Gestaltung nachhaltiger Integration von Migrantinnen und Migranten in ländlichen Räumen IfR Institut für Regionalmanagement Gießen Dipl. Ing. agr. Andrea Soboth
Einleitung Vorschlag Positionspapier der Arge Landentwicklung Neues Instrument auf Grundlage moderner Prozessmethoden (CM) erproben, um lokale Veränderungsprozesse mit Integrationsaufgaben zu gestalten LVP Auf lokaler Ebene Auf Basis der Erfahrungen von DE, ILE, LEADER und Wandel in den Köpfen Hinweise aus dem Erfahrungshintergrund der ländlichen Regionalentwicklung 2
Warum ist ein neues Instrument in der Landentwicklung sinnvoll? Lokale Ebene (Kommune) ist mit großen Integrationsaufgaben konfrontiert Zum Teil deutlich veränderte Rahmenbedingungen: Kommunen benötigen prozessuale Unterstützung, um Vielen sachlichen Probleme zu lösen Hohen kommunikativen Aufgaben zur bewältigen Bei der kommunalen Ebene liegt die Vermittlung der Integrationsnotwendigkeiten an die Bürger Ein neues Instrument: Lokaler Veränderungsprozess LVP auf Basis von Change Management 3
Wie sollten Lokale Veränderungsprozesse ausgestaltet sein? Eckpunkte! Eckpunkt 1: ganzheitlich, integrierter Ansatz alle Bereiche der ländlichen Strukturentwicklung Integrationsaufgaben sind vielschichtig: viele Handlungsfelder (Wohnen, Bildung, Betreuung, Gesundheitsversorgung, Arbeitsmarktintegration etc.) Integration = Querschnittsaufgabe in einem lokalen VP, aber im Fokus Eckpunkt 2: Wandel in den Köpfen - Prozess mit hohem kommunikativen Anteil Information, Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung, gerade zu Beginn Bei anstehenden Integrationsaufgaben: hoher Gesprächsbedarf in der Kommune zu erwarten! Viele und kleinteilige Kommunikationsformate: Informations-Veranstaltungen, Mitmach-Veranstaltungen, große und kleine Gesprächskreise, bilaterale Gespräche --> zielgerichtet, adressatenbezogen (alle in die Gesprächsangebote einbeziehen, bzw. Gesprächsangebote für alle) 4
Wie ausgestaltet? Eckpunkte! Eckpunkt 3: bis auf die örtliche Ebene jedes Dorf soll erreicht werden Integrationsaufgaben müssen konkret gelöst werden, Integration muss im Lebensumfeld des einzelnen gelingen LVP liegen auf der kommunalen Ebene, begleiten aber parallele örtliche Prozesse (Multidorfansatz Kümmerer!!! Eckpunkt 4: breiter, politischer Konsens, Chefsache, Veränderungskoalition LVP müssen auf belastbaren kommunalpolitischen Beschlüssen gründen und durch den Bürgermeister getragen werden. Viele Partner müssen mitwirken (Multiplikatoren, Förderer des Prozesses) Bei Integrationsaufgaben: viele neue Partner bzw. Bedeutung der Partner verändert sich im Prozess 5
Wie ausgestaltet? Eckpunkte! Eckpunkt 5: Vision LVP müssen ein wünschenswertes Bild der Zukunft formulieren, dass als Orientierungskraft dienen kann; wichtig: Verständigung über die zugrunde liegenden Werte Wichtig bei Integrationsaufgaben, viele Menschen bewegt die Wertefrage zutiefst Offensive Auseinandersetzung mit dieser Wertefrage in einem LVP Eckpunkt 6: Strategie mit Zielen, Handlungsfeldern und Projekten einen Strauß an aufeinander abgestimmten Maßnahmen binden Bei Integrationsaufgaben in praktisch allen Handlungsfeldern Handlungserfordernisse LVP sind besonders geeignet für Projekte an der Schnittfläche zwischen öffentlichem und zivilgesellschaftlichem Handeln 6
Wie ausgestaltet? Eckpunkte! Eckpunkt 7: Strukturen umbauen Verwaltung neuen Anforderungen anpassen Mitarbeiter in den Verwaltungen müssen auf Integrationserfordernisse eingehen LVP sehen eine Organisationsentwicklung der Verwaltung vor Eckpunkt 8: Langfristigkeit über mehrere Jahre andauernde Prozesse Integration erfordert langfristige Prozesse 7
FAZIT Aus den bisherigen Erfahrungen der ländlichen Entwicklung: Lokale Veränderungsprozesse können für demografische Fragestellungen eingesetzt werden LVP eignen sich von der Anlage, die Integrationserfordernisse auf lokaler Ebene zu bearbeiten LVP als neues Instrument in der Landentwicklung sinnvoll Erprobung von LVP in der Praxis notwendig 8