Anlage, deren einzelne Komponenten miteinander in festen Beziehungen stehen



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Steuerungstechnik - KOMPKT 1. Grundbegriffe Das Steuern ist ein Vorgang in einem System, bei dem eine oder mehrere Eingangsgrößen die usgangsgrößen aufgrund der dem System eigenen Gesetzmäßigkeiten beeinflussen. Typisch für eine Steuerung ist der offene Wirkungsablauf. (DIN 19226 System = Größen = Wirkungen = Wirkungsablauf = nlage, deren einzelne Komponenten miteinander in festen Beziehungen stehen Messbare Eigenschaften dieser Komponenten (bspw. Schaltzustand eines Schützes, Drehzahl eines Motors, Strom durch eine Spule Veränderungen einer Größe durch eine oder mehrere andere Größen Übertragung der Wirkungen über einen Wirkungsweg. Ein offener Wirkungsablauf hat einen nfang und ein Ende Beispiel: Messung der Windgeschwindigkeit Sturm Drehung der Leitfahne Drehung des Rotors aus dem Wind Eine Steuerungsanlage besteht generell aus zwei Teilsystemen: Steuereinrichtung: Erfasst die Führungsgrößen (=Eingangsgrößen und generiert hieraus die notwendigen Stellgrößen die über Stellglieder an die Steuerstrecke gereicht werden Signale bzw. Informationsfluss Steuerstrecke: ufgabenmäßig zu beeinflussender Teil der nlage. Die Steuersignale (Stellgrößen werden in einen Energie- oder Massestrom umgesetzt, der die ufgabengröße (=usgangsgröße beeinflusst Energiefluss Blockschaltbild einer Steuerung (Steuerkette Revisionsstand: 07.01.2015 Steuerungstechnik - KOMPKT 1 von 13

Die Steuereinrichtung realisiert die Funktionen Eingabe (Entgegennahme der Führungsgrößen Verarbeitung (Ermitteln der Stellgrößen aus Führungsgrößen und gegebenenfalls Vorgeschichte usgabe (Weitergabe der Stellgrößen an das Stellglied EV- Prinzip Präzisierung des Blockschaltbildes einer Steuerung 2. Signale und Informationsfluss Damit die Führungsgrößen von der Steuerung verarbeitet werden können, müssen sie über Eingabeglieder (Sensoren und Bedienelemente und gegebenenfalls einen Messverstärker in genormte elektrische nalogbzw. Digitalsignale umgeformt werden: nalogsignale Elektrische Signale in festen, definierten Bereichen, die die physikalischen Führungsgrößen repräsentieren - 0 V bis 10 V - 0 m bis 20 m - 4 m bis 20 m (life-zero Das usgangsverhalten ist hierbei oft linear. Das heißt, die normierte elektrische Größe ist proportional zur repräsentierten physikalischen Größe. Beispiele: Messumformer - Temperaturmessung 0.. 60 C 0.. 10 V d. h. 27 C 4,5 V 54 C 9,0 V 43,8 C 7,3 V Revisionsstand: 07.01.2015 Steuerungstechnik - KOMPKT 2 von 13

Messumformer - Windgeschwindigkeitsmessung 0.. 35 m/s 0.. 20 m d. h. 0,7 m/s 0,4 m 11 m/s 6,3 m 31,1 m/s 17,8 m Messumformer - Druckmessung 0.. 100 bar 4.. 20 m d. h. 17 bar 6,72 m 98 bar 19,68 m 51, 88 bar 12,3 m Drahtbruch 0 m Messumformer - Drehzahlmessung 600 min -1.. +600 min -1 4.. 20 m d. h. 100 min -1 10,66 m 250 min -1 15,33 m 22,50 min -1 12,3 m Drahtbruch 0 m Digitalsignale Binäre elektrische Signale mit zwei definierten Zuständen (Pegeln: - n, High (H, 1 - us, Low (L, 0 Hinter den Pegeln stehen definierte zulässige Spannungsbereiche. H L t U Spannungsbereiche bei Transistor-Transistor-Logik (TTL: 5 V 2,4 V 0,8 V 0 V H "verbotener Bereich" L t U 35 V Spannungsbereiche bei Speicherprogrammierbaren Steuerungen (SPS: 24 V 13 V 4,5 V H "verbotener Bereich" 0 V -35 V L t naloge Spannungen, die im verbotenen Bereich liegen, können keinem der logischen Zustände 1 oder 0 sicher zugeordnet werden. Revisionsstand: 07.01.2015 Steuerungstechnik - KOMPKT 3 von 13

3. Sensoren 3.1 Einleitung Messumformer, die eine beliebige physikalische Größe in eine elektrisch verarbeitbare Größe umformen, werden Sensoren genannt. Eingangsgröße Sensor physikalische Größe x y elektrische Größe usgangsgröße Um die elektrische usgangsgröße auf die genormten Bereiche anzupassen, ist oft eine Verstärkung und / oder Digitalisierung notwendig, beispielsweise Die Windgeschwindigkeit wird in eine Spannung umgewandelt, verstärkt und analog angezeigt: Die Windgeschwindigkeit wird in eine Spannung umgewandelt, verstärkt, digitalisiert und über eine Digitalanzeige wiedergegeben: Bei automatisierten mechanischen Einstellungen wird das Erreichen der gewünschten Endpositionen meist durch Endlagentaster (umgangssprachlich: Endschalter überprüft. Diese verfügen am Betätigungshebel oftmals über eine Rolle, die das Verkanten an den auslösenden Werkstücken verhindern soll. B3 13 14 ufgrund des mechanischen Verschleißes haben Endschalter eine begrenzte Lebensdauer. Durch Einsatz von berührungsfreien Näherungsschaltern (besser: Näherungssensoren kann diese Einschränkung verringert werden. 3.2 Beispiele für Sensortypen Optisch Induktiv Kapazitiv Magnetisch Näherung Temperatur Drehzahl Druck / \ Halbleiter PTC Halbleiter NTC PT100 Thermoelement Tachogenerator Inkrementalgeber Barometer ltimeter Mikrofon Revisionsstand: 07.01.2015 Steuerungstechnik - KOMPKT 4 von 13

3.3 Näherungssensoren Optische Näherungssensoren Prinzip Wirkungsweise Einweg-Lichtschranke Zweiweg-Lichtschranke (Reflexions-Lichtschranke Reflexions-Lichttaster Induktiver / kapazitiver Näherungssensor Induktiv Kapazitiv Magnetischer Näherungssensor Reed-Kontakt Der Sender strahlt einen IR-Strahl gebündelt auf den gegenüberliegenden Empfänger. Die Unterbrechung des Strahls löst beim Empfänger den Schaltvorgang aus. Für große Entfernungen (bis 120 m geeignet. Unempfindlich gegen umgebungsbedingte Störeinflüsse. Exakte usrichtung erforderlich (usnahme: Gabellichtschranke. Der Sender strahlt den IR-Strahl auf einen Reflektor, z.b. einen Glasreflektor. Dieser wirft den Strahl in die Empfängeroptik zurück. Eine Unterbrechung löst im Empfänger den Schaltvorgang aus. Für Entfernungen bis 10 m. Sender und Empfänger sind in einem Gehäuse untergebracht, daher einfachere Montage und weniger Verkabelungsaufwand Der vom Sender ausgesandte IR-Strahl wird von einem Gegenstand auf den Empfänger reflektiert. Da jede Oberfläche verschieden reflektiert, ist ein Erkennen verschiedener Oberflächen möglich. Einfache Montagebedingungen, deshalb flexibel in der nwendung. Sender und Empfänger sind in einem Gehäuse untergebracht. Nur kleine Schaltabstände möglich. Der Oszillator mit LC-Schwingkreis erzeugt ein hochfrequentes elektromagnetisches Feld, das an der aktiven Fläche des Schalters austritt. Bei Eintritt von leitfähigem Material in den aktiven Bereich wird der Oszillator bedämpft. Der Schmitt-Trigger schaltet. Die Kapazität des Schwingkreises vom Oszillator wird durch Einbringen anderer Medien in den aktiven Bereich verändert. Dies wird zur Steuerung von Schaltvorgängen ausgenützt. Zwei Schaltzungen aus ferromagnetischem Material in einem luftleeren Glaskolben. Die Kontaktbetätigung erfolgt durch ein von außen einwirkendes Magnetfeld, das bspw. von einem in die Nähe gebrachten Dauermagneten erzeugt wird. Durch das Magnetfeld ziehen sich die beiden Kontaktzungen an, sobald das Magnetfeld abfällt öffnet sich der Kontakt aufgrund der Federwirkung wieder. Revisionsstand: 07.01.2015 Steuerungstechnik - KOMPKT 5 von 13

3.4 Temperatursensoren Temperatursensoren Prinzip Wirkungsweise Thermoelement Widerstandsthermometer PT 100 Halbleiter PTC Halbleiter NTC Ein Thermoelement wandelt Wärme in elektrische Energie um. Zwei unterschiedliche Metalle sind an einem Ende miteinander verbunden. Wird diese Verbindungsstelle an eine Wärmequelle gebracht, entsteht an den nschlussklemmen die sich in Umgebungstemperatur befinden eine Thermospannung. Diese Spannung ist abhängig von der Temperaturdifferenz zwischen Messstelle und nschlussstelle. Das Thermoelement wird aktiver Sensor genannt, da es selbst eine Spannung erzeugt. Sensoren, die zum Betrieb hingegen eine Hilfsspannung benötigen, sind passive Sensoren. Pt100-Sensoren sind Temperaturfühler, die auf der Widerstandsänderung von Platin unter Temperatureinfluss basieren. Da der Widerstand von Metallen generell mit der Temperatur steigt, spricht man von Kaltleitern bzw. PTC- Verhalten (Positive Temperature Coefficient. Zur Temperaturmessung im Bereich 200 C bis 850 C wird häufig die Widerstandsänderung eines Platindrahtes oder einer Platinschicht genutzt, da diese nahezu proportional zur Temperaturänderung ist. Halbleiter PTC-Widerstände (= PTC-Thermistoren sind stromleitende Materialien, die in weiten Bereichen wie Metalle bei tieferen Temperaturen den Strom besser leiten können als bei hohen. Der Temperaturkoeffizient von Halbleiter PTC-Widerständen ist jedoch wesentlich größer als bei Metallen. Materialien sind bspw. dotiertes Silizium, Bariumtitanat. Halbleiter NTC-Widerstände (= NTC-Thermistoren zeigen ein umgekehrtes Verhalten. Sie können bei hohen Temperaturen den Strom besser leiten als bei niedrigen. Man spricht konsequent von Heißleitern. Heißleitendes Verhalten zeigen reine Halbleitermaterialien, Verbindungshalbleiter und verschiedene andere Legierungen. lle auf Widerstandsänderungen basierenden Sensoren sind passive Sensoren. Revisionsstand: 07.01.2015 Steuerungstechnik - KOMPKT 6 von 13

4. Steuereinrichtungen 4.1 Übersicht Steuereinrichtung / \ Verbindungsprogrammiert (VPS Speicherprogrammierbar (SPS / \ / \ Steuerschaltungen aus Schützen, Zeitrelais usw. Elektronische Steuerungen Echte SPS Kleinsteuerungen Verbindungsprogrammierte Steuerung (VPS Bei auf Schützen basierenden Steuerungen werden die logischen Verknüpfungen der Informationen über die Verdrahtung von Schaltern, Tastern, Sensoren und den kontaktbehafteten Schützen festgelegt. In elektronische Steuerungen werden kontaktlos schaltenden elektronische Baugruppen eingesetzt. uch hier ist die Informationsverknüpfung über die Verbindungen der Eingabegrößen und der elektronischen Baugruppen festgelegt. Soll die Steuerfunktion einer VPS geändert werden, muss direkt in die Schaltung eingegriffen werden: - zusätzliche Schaltelemente installieren - Verbindungen verändern zeitaufwändig und kostspielig (Stillstandzeiten der nlage Speicherprogrammierbare Steuerung (SPS In der Steuerungstechnik haben sich daher in weiten Bereichen Steuerungen durchgesetzt, die auf einen Mikrorechner basieren, der die Informationsverknüpfung mit Hilfe eines Steuerprogramms durchführt, dass in einem Halbleiterspeicher abgelegt ist. Eine Änderung der Steuerungsfunktion ist häufig allein durch eine npassung des Steuerprogramms realisierbar. Die Kosten für eine SPS sind jedoch recht hoch, daher sind sie zur Verwendung bei kleinen Steuerungsaufgaben eher ungeeignet. Eine bhilfe stellen sogenannte Logikmodule (auch Steuerrelais oder Kleinsteuerungen genannt dar. Sie bieten den Komfort einer echten SPS, verfügen aber über eine deutlich reduzierte nzahl an Ein- und usgängen und einen eingeschränkten Befehlssatz. Logikmodule finden bspw. häufigen Einsatz in der Gebäudetechnik. 4.2 Logische Verknüpfungen Grundverknüpfungen NOT (NICHT, Negierung, Invertierung E (auch: E =,! E Wahrheitstabelle: Signaldiagramm: Schützschaltung: Schaltzeichen: E 0 1 1 0 E DIN (neu DIN (alt NSI Revisionsstand: 07.01.2015 Steuerungstechnik - KOMPKT 7 von 13

ND (UND, Konjunktion (auch: E1 Wahrheitstabelle: Signaldiagramm: Schützschaltung: Schaltzeichen: 0 0 0 0 1 0 1 0 0 1 1 1 DIN (neu DIN (alt NSI OR (ODER, Disjunktion (auch: + E1 Wahrheitstabelle: Signaldiagramm: Schützschaltung: Schaltzeichen: 0 0 0 0 1 1 1 0 1 1 1 1 DIN (neu DIN (alt NSI Kombinierte Verknüpfungen NND (NICHT-UND Y = Y Wahrheitstabelle: Signaldiagramm: Schützschaltung: Schaltzeichen: Y 0 0 0 1 0 1 0 1 1 0 0 1 1 1 1 0 NOR (NICHT-ODER Y DIN (neu DIN (alt NSI Y = Y Revisionsstand: 07.01.2015 Steuerungstechnik - KOMPKT 8 von 13

Wahrheitstabelle: Signaldiagramm: Schützschaltung: Schaltzeichen: Y 0 0 0 1 0 1 1 0 1 0 1 0 1 1 1 0 Y DIN (neu DIN (alt NSI Die Grundverknüpfungen und kombinierten Verknüpfungen lassen sich zur Lösung vieler Steuerungsaufgaben beliebig miteinander verbinden. Erfolgt die Verbindung rückkopplungsfrei, handelt es sich um ein Schaltnetz. Ist die Schaltung rückkopplungsbehaftet, spricht man von einem Schaltwerk. Schaltnetze XOR (ntivalenz (auch: Wahrheitstabelle: Signaldiagramm: Schützschaltung: Schaltzeichen: 0 0 0 0 1 1 1 0 1 1 1 0? DIN (neu DIN (alt NSI Herleitung der Schützschaltung: 1. Von der Wahrheitstabelle ausgehend alle Eingangskombinationen suchen, die zu einer 1 am usgang führen 1-Terme 2. Wenn einer der gefundenen 1-Terme am Eingang anliegt, liefert der usgang ein 1-Signal 1-Terme verodern Wahrheitstabelle: 1-Terme: Digitale Schaltfunktion: 0 0 0 0 1 1 1 0 1 1 1 0 E0 } ( E0 ( E0 E 0 Schaltnetz: Schützschaltung: Revisionsstand: 07.01.2015 Steuerungstechnik - KOMPKT 9 von 13

XNOR bzw. NOXOR (Äquivalenz (auch: Wahrheitstabelle: Signaldiagramm: Schützschaltung: Schaltzeichen: 0 0 1 0 1 0 1 0 0 1 1 1? DIN (neu DIN (alt NSI Wahrheitstabelle: 1-Terme: Digitale Schaltfunktion: 0 0 1 0 1 0 1 0 0 1 1 1 E0 E0 } ( E0 ( E0 Schaltnetz: Schützschaltung: Da bei der Synthese von Schaltnetzen die 1-Terme miteinander verodert (Disjunktion werden, spricht man beim enstehenden Gesamtterm von der disjunktiven Normalform. Ein anderer nsatz führt zur funktionsgleichen konjuktiven Normalform. Dieser kommt zur nwendung, wenn die usgangsspalte der Wahrheitstabelle weniger Nullen als Einsen enthält und liefert dann eine einfachere und somit preiswertere Schaltung. Herleitung der Schützschaltung: 1. In der Wahrheitstabelle alle Eingangskombinationen suchen, die zu einer 0 am usgang führen und jeweils die logische Bedingung aufstellen, die der Eingangskombination widerspricht 0-Terme 2. Wenn all diese Bedingungen erfüllt sind, muss es sich folglich um einen 1-Term handeln 0-Terme verunden Wahrheitstabelle: 0-Terme: Digitale Schaltfunktion: 0 0 1 0 1 0 1 0 0 1 1 1 E0 } ( E0 ( E0 E 0 Revisionsstand: 07.01.2015 Steuerungstechnik - KOMPKT 10 von 13

5. Rechenregeln der Digitaltechnik (= Schaltalgebra oder boolesche lgebra Vertauschungsgesetz (Kommutativgesetz: E0 = E1 E0 E0 = E1 E0 Verbindungsgesetz (ssoziativgesetz: E 2 E 0 E E = E E E ( 1 2 0 1 2 E 2 E 0 E E = E E E ( 1 2 0 1 2 Verteilungsgesetz (Distributivgesetz: E 2 E 2 ( E E ( E E = E ( E 0 1 0 2 0 1 E2 konjunktives Verteilungsgesetz E 2 E 2 ( E E ( E E = E ( E 0 1 0 2 0 1 E2 disjunktives Verteilungsgesetz De Morgansche Gesetze: E 0 = E0 E 0 = E0 Rückblickend auf die Äquivalenzschaltung des vorangegangenen Kapitels lässt sich jetzt die Funktionsgleichheit der zwei unterschiedlichen Lösungen beweisen: ( E0 ( E0 Substitution: ( = Y Y ( ( Y E0 ( Y Resubstitution: Y = ( ( E0 E0 ( E0 ( E0 E0 ( E1 E0 ( E0 ( E1 ( E0 = 0, ( E1 = 0 ( 0 ( E1 E0 ( E0 0 ( 0 E = E ( E1 E0 ( E0 2 x Vertauschungsgesetz ( E E ( E = konjunktives Verteilungsgesetz = 2 x konjunktives Verteilungsgesetz 0 1 0 E1 Revisionsstand: 07.01.2015 Steuerungstechnik - KOMPKT 11 von 13

Der Rechenaufwand lässt sich erheblich reduzieren, wenn die alternativen Schreibweisen für die UND- bzw. ODER-Verknüpfung verwendet werden und die Klammern analog zur rithmetik ausmultipliziert werden. ( E + E ( E + ausmultiplizieren 0 1 0 E1 = E0 E0 = 0, E1 E1 = 0 E0 E0 + E1 E0 + E0 E1 + E1 E1 E1 E0 + E0 E1 = 2 x Vertauschungsgesetz E0 E1 + E0 E1 6. Realisierung einer Steuerungseinrichtung ufgabenstellung: Sturmschutz-Steuerung einer Windenergieanlage - Stellt der Windwächter B1 eine Windgeschwindigkeit v>20 m/s fest, wechselt sein usgangssignal von 1 auf 0. - Misst die Ladestromüberwachung B2 einen Ladestrom I>25, wechselt ihr usgangssignal von 1 auf 0. - Sobald der Windwächter und / oder die Ladestromüberwachung 0-Signal meldet, ist der Sturmschutz bis zum blauf der Sturmschutzzeit t = 1,5 h aktiv. - Durch den Quittiertaster S3 kann der Sturmschutz auch vor Ende der Sturmschutzzeit manuell beendet werden. - Während der Sturmschutz aktiv ist, leuchtet der Leuchtmelder P1. Das Drehen des Rotors aus dem / in den Wind soll zunächst nicht betrachtet werden. Schaltungen mit Zeitrelais: Schützschaltung: LOGO!-Schaltsymbol: Signaldiagramm: Schützschaltung: LOGO!-Schaltsymbol: Signaldiagramm: Einschaltverzögerung usschaltverzögerung Schützschaltung: LOGO!-Schaltsymbol: Signaldiagramm: Ein- usschaltverzögerung Revisionsstand: 07.01.2015 Steuerungstechnik - KOMPKT 12 von 13

Schützschaltung: LOGO!-Schaltsymbol: Signaldiagramm: Speichernde Einschaltverzögerung Eine mögliche schrittweise Lösung der Steuerungsaufgabe: (P1 leuchtet = Sturmschutz aktiv B 1 oder B 2 spricht an P 1 einschalten ODER-Schaltung von B 1 und B 2 Schützschaltung: LOGO!-Schaltung: B 1 und B 2 sprechen nicht mehr an P 1 nicht ausschalten Zustandsspeicherung über Selbsthalterelais Schützschaltung: LOGO!-Schaltung: B 1 und B 2 sprechen nicht mehr an, t ist abgelaufen P 1 ausschalten Relais mit Einschaltverzögerung öffnet den Hauptstromkreis Schützschaltung: LOGO!-Schaltung: Während P 1 leuchtet wird S 3 betätigt P 1 ausschalten Zusätzlicher Taster öffnet über Relais den Hauptstromkreis Schützschaltung: LOGO!-Schaltung: Revisionsstand: 07.01.2015 Steuerungstechnik - KOMPKT 13 von 13