Interkulturelle Qualifizierung für Lehre, Beratung und Forschung an der Hochschule Reutlingen. Karin Bukenberger

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Transkript:

Interkulturelle Qualifizierung für Lehre, Beratung und Forschung an der Hochschule Reutlingen Karin Bukenberger Karin Bukenberger, M.A., Hochschule Reutlingen, Reutlingen International Office, Alteburgstraße 150, 72762 Reutlingen, www.reutlingen-university.de, Tel. +49 (0)7121 271-1007, Fax +49 (0)7121 271-1103, karin.bukenberger@reutlingen-university.de 1

Gliederung 1. Hochschule Reutlingen Hochschulprofil: Organisation, Zahlen, Fakten 2. Interkulturelles Training für Mitarbeiter und Dozenten Institutionelle Anbindung Ziele Zielgruppe Konzeption Evaluation Perspektiven, Überlegungen, offene Fragen 2

Organisation Angewandte Chemie ESB Business School Informatik Technik Textil & Design 4.385 Studierende, 132 Professoren, 241Lehrbeauftragte, 295 Mitarbeiter Reutlingen International Office Reutlingen Research Institute Existenzgründung Hochschulverwaltung Informationszentrum Technik & Sicherheit

Zahlen und Fakten Ausgezeichnet als Internationale Hochschule 2010 Teilnahme am HRK-Audit Internationalisierung 2011 Internationalität als Bestandteil des Leitbildes der Hochschule Ca. 22,3% internationale Studierende Ca. 600 Outgoings pro Semester Über 130 Partnerhochschulen weltweit Internationalität nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ Verbesserungspotential hinsichtlich der Integration internationaler Studierender PROFIN-Projekt: Konzentration auf Internationalisierung vor Ort und auf Schaffung nachhaltiger Strukturen zur Integration internationaler Studierender auf dem Campus

Institutionelle Anbindung RIO (Reutlingen International Office) Leitung: Prof. Baldur Veit AAA (Akademisches Auslandsamt) Stellvertretende Leitung A.-C. Lumpp IfF (Institut für Fremdsprachen) 1. Fremdsprachen (A.Beverley-Gilbertson) 2. DaF, Workshops und andere Angebote (K. Bukenberger) 5

SWiTCH RT Von Betreuung zu Integration Gesamtkonzept zur sozialen, fachlichen, sprachlichen und kulturellen Integration von internationalen und deutschen Studierenden bestehend aus 5 Bausteinen: Students4Students Sprache Workshops (Business) English Theatre Project Arbeitskreis Integration 6

Projektpartner - AStA - Ca:Re (Studentenkneipe auf dem Campus) - ekhg (evangelische und katholische Hochschulgemeinde) - LEI (Local ERASMUS Initiative) - die Senatsbeauftragten für Gleichstellung, Kultur und Sport - die Fakultäten der Hochschule RIO (Reutlingen International Office) Leitung Prof. Baldur Veit Projektkoordination Karin Bukenberger Projektassistenz Claudia Friedl Studentische Projektmitarbeiter sowie zahlreiche Students4Students Homepage: http://www.reutlingen-university.de/international.html 7

Ziele des Trainings Interkulturelle Sensibilisierung Auseinandersetzung mit kultureller Vielfalt und Selbstreflexion (Selbst- und Fremdwahrnehmung) Entwicklung von Strategien und Handlungskompetenz im Umgang mit kultureller Vielfalt Kompetenzzuwachs auf affektiver, kognitiver und Handlungsebene Übergeordnetes Ziel: Integration durch Bewusstmachung des Potentials kultureller Vielfalt (Integration nicht nur von internationalen Studierenden zu leisten, sondern Aufgabe und Lernchance für die gesamte Hochschule) 8

Ich bin versucht ( ) einen Vorschlag zu machen: Ein Integrationsprogramm, aus einem einzigen Satz, der lautet: Die Integration des fremden Akzents in die deutsche Brezel. aus: Herta Müller, Bei uns in Deutschland 9

Zielgruppe Professoren, Lehrbeauftragte und Mitarbeiter der Hochschule (Hochschule.Mitglieder@Reutlingen-University.de) Das Training richtet sich in erster Linie an Personen, die mit internationalen Studierenden der Hochschule Kontakt haben und die daran interessiert sind, sich mit dem Thema Interkulturelle Kommunikation auseinanderzusetzen und auszutauschen. große Nachfrage (51 Anmeldungen im Sommersemester 2010) 2 Termine Sommersemester 2010 (jeweils 17 TN): 9 Professoren (AC, ESB, INF), 2 Lehrbeauftragte, 23 Mitarbeiter (Bibliothek, Präsidium, RIO, RRI, RZ, ESB, INF, TEC, T&D, Hausmeister Studentenwohnheim), 7 internationale TN Wintersemester 10/11: 2 Termine, 28 Anmeldungen: 6 Professoren (AC, INF, T&D), 4 Lehrbeauftragte, 18 Mitarbeiter (Gleichstellung, Servicestelle Familie, HSV, RIO, ESB, INF, TEC, T&D), 8 internationale TN 10

Konzeption Zeitlicher Umfang: 1-tägig (9:00-16:00 Uhr) Inhalte (Programm): 1. Interkulturelle Kompetenz - Einführung: interkulturelles Begrüßungsspiel, Vorstellung SWiTCH RT (K. Bukenberger), Abklärung von Erwartungen und Vorwissen, theoretische Grundlagen (Kulturbegriff, Eisbergmodell, Kulturstandards, Kommunikationsstile), Übungen zur Sensibilisierung, Selbstreflexion 2. Interkulturelle Kompetenz Entwicklung von Handlungsperspektiven: Simulationsspiel, Analyse und Diskussion von Critical Incidents (authentische Situationen aus dem Studienalltag) und eigenen Beispielen Didaktisch-methodische Gestaltung: Einsatz unterschiedlicher Medien und Methoden (Rollenspiele, Simulationen, Kommunikationsübungen, Kurzvorträge, Analyse von Fallbeispielen), Konzentration auf Praxis/Handlungsebene 11

Teilnehmer-Feedback Evaluation durch Lehrveranstaltungsevaluation der Hochschule: Gesamteindruck: 1,5 (Training 1), 1,4 (Training 2) Positiv: gute Atmosphäre, Gruppenzusammensetzung, Kennenlernen von Hochschulangehörigen aus anderen Bereichen, Möglichkeit zum Austausch Wünsche: längere Trainingsdauer, Weiterführung bzw. vertiefende Seminare, Handlungsanweisungen, länderspezifische Informationen, mehr Raum für Erfahrungsaustausch und für Praxisbeispiele Ergebnisse Erwartungsabfrage (Wintersemester 10/11): länderspezifische Informationen zu Asien (China, Malaysia, Indien), arabische Staaten, Lateinamerika, Gender Issues, Umgang mit Konflikten, Missverständnisse vermeiden, do s and don ts, Kennenlernen und Austausch mit Kollegen aus anderen Bereichen 12

Evaluation Bewährt haben sich: Institutionelle Anbindung, Workshop-Format, didaktisch-methodische Gestaltung Verändert haben wir: Klärung der Lernbedürfnisse und Erwartungen (Fragebogen zur Anmeldung) Grenzen und Möglichkeiten eines eintägigen Trainings (realistische Zielvorstellungen) Definition der Lernziele Schwerpunkt Handlungskompetenz: Strategien zum Umgang mit interkulturellen Konflikten im Studienalltag 13

Perspektiven, Überlegungen, offene Fragen Gruppenzusammensetzung: Trennen der Gruppen in Dozenten und Mitarbeiter? (Diskrepanz bzgl. Erwartungen, Vorkenntnissen, Bedürfnissen) pro und contra Trainingsdauer: weiterführende bzw. vertiefende Seminare geplant Regionalkompetenz-Workshops für Dozenten und Mitarbeiter öffnen Einrichten einer Sprechstunde für interkulturelle Konflikte Desiderate: - Übungsmaterial für interkulturelle Kompetenz in der Verwaltung, Bibliothek usw. (vorhandene Materialien und Trainingskonzepte richten sich v.a. an Dozenten) - Konzepte und Materialien für weiterführende bzw. vertiefende Seminare 14

Vielen Dank für Ihre Fragen und Anregungen! karin.bukenberger@reutlingen-university.de 15