Deutscher Wirtschaftsweise Dr. Peter Bofinger als Festredner bei Verleihung des Wissenschaftspreises der Raiffeisenlandesbank O



Ähnliche Dokumente
Probleme kann man nie mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind. Albert Einstein BERATUNG

Erläuterungen zur Untervergabe von Instandhaltungsfunktionen

Übungsaufgaben Tilgungsrechnung

F-E-P : Fragebogen zur Einschätzung der Psychologie. Selbstbild

Aussage: Das Seminar ist hilfreich für meine berufliche Entwicklung

Online-Befragung internationaler Doktorand_innen an der Universität zu Köln - Zusammenfassung der Ergebnisse -

Tutorial: Homogenitätstest

Informationen zu den Themen Smart Grids und nachhaltige Stadtentwicklung

1 Einleitung. 1.1 Motivation und Zielsetzung der Untersuchung

DAS PARETO PRINZIP DER SCHLÜSSEL ZUM ERFOLG

Mobile Intranet in Unternehmen

EINE UNI FÜR ALLE. Universität Luzern, Montag, 5. Mai Uhr

Erfahrungen mit Hartz IV- Empfängern

Was ist das Budget für Arbeit?

Leitfaden. zur Einführung neuer Studiengänge

Wir fördern das Gute in NRW.

Teambildung. 1 Einleitung. 2 Messen der Produktivität

Was sind Jahres- und Zielvereinbarungsgespräche?

Hedging. Andreas Eichler, Christian Irrgeher. 13. Februar Institut für Finanzmathematik Johannes Kepler Universität Linz

2. Psychologische Fragen. Nicht genannt.

Studienzulassungsverfahren Psychologie im Wintersemester 2013/2014

Die Auszeichnung wird durch das Gremium und den Vorstand vorgenommen.

Situa?onsbeschreibung aus Sicht einer Gemeinde

Outsourcing personalwirtschaftlicher Dienstleistungen in Stadtwerken

Deutscher Bürgerpreis. Jetzt bewerben: Deutschland 2016 Integration gemeinsam leben

Management Summary. Was macht Führung zukunftsfähig? Stuttgart, den 21. April 2016

Transaktionsempfehlungen im ebase Online nutzen

Elternzeit Was ist das?

Rettungsdienst am Limit: Gesundheit von Einsatzkräften im Rettungsdienst (GERD )

Lehrer: Einschreibemethoden

Deutliche Mehrheit der Bevölkerung für aktive Sterbehilfe

Unfallkasse Nord Träger der gesetzlichen Unfallversicherung Körperschaft des öffentlichen Rechts

Vorsorge in der Schweiz Die Sicht der Lebensversicherer. Andreas Zingg Vorsitzender der Kommission für Soziale Fragen des SVV

Risiken der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung

Meinungen zum Sterben Emnid-Umfrage 2001

PROTOKOLL ZWISCHEN DER REPUBLIK ÖSTERREICH UND DER REPUBLIK ZYPERN

Naturgewalten & Risikoempfinden

Aufgabe 1 [ Markt und Marktinterventionen ]

Die Post hat eine Umfrage gemacht

AGROPLUS Buchhaltung. Daten-Server und Sicherheitskopie. Version vom b

Ghostwriting. Texte schreiben lassen statt selber. schreiben beim Schreibbüro und Lektorat Manuela Aberger! Schreibbüro und Lektorat Manuela Aberger

Welches Übersetzungsbüro passt zu mir?

Zeichen bei Zahlen entschlüsseln

Inhalt. III. Übergangs- und Schlussbestimmungen 10 In-Kraft-Treten. Anlagen

Pressemitteilung. Forschungsprojekt gestartet

Informationen zur Mitgliedschaft

Tipps für die Anlageberatung

Kann K von V die Übertragung des Eigentums am Grundstück verlangen?

Bewerbungsformular (1)

Ergebnisse der Befragung auf dem 11. Karrieretag Familienunternehmen

Welche Bereiche gibt es auf der Internetseite vom Bundes-Aufsichtsamt für Flugsicherung?

Prozessbewertung und -verbesserung nach ITIL im Kontext des betrieblichen Informationsmanagements. von Stephanie Wilke am

Michaela Knirsch-Wagner

Ihr Partner für Personal mit Qualität

Information zum Projekt. Mitwirkung von Menschen mit Demenz in ihrem Stadtteil oder Quartier

Markus Demary / Michael Voigtländer

Deutscher Arbeitgeber- Award Auditiert durch

Weltweite Wanderschaft

Angebot. UVV-Prüfungen und Wartungen von mobilen Abfallpressen

1. Fabrikatshändlerkongress. Schlussworte Robert Rademacher

Seminar SUCHTPRÄVENTION IN DER ARBEITSMEDIZIN

Vortrag von Gracia Schade Zentrum für selbstbestimmtes Leben von Menschen mit Behinderung

Auswertung des Jahresabschlusses Bilanzanalyse 2

Gesprächsablauf (Test) Immobilien

2 Aufbau der Arbeit und wissenschaftliche Problemstellung

Informationssystemanalyse Problemstellung 2 1. Trotz aller Methoden, Techniken usw. zeigen Untersuchungen sehr negative Ergebnisse:

Reputationsmanagement

DEUTSCH-TÜRKISCHER WISSENSCHAFTLERVEREIN e. V. (DTW) SATZUNG

Menschen und Natur verbinden

Grußwort zur Vorlesungsreihe Leitbild Nachhaltiugkeit, Themenabend

Grußwort. des Herrn Staatsministers. Prof. Dr. Bausback. bei dem Medizinrecht-Symposium der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe

Fachbereich Wirtschaftswissenschaften Die Vorsitzenden der Prüfungsausschüsse

Was meinen die Leute eigentlich mit: Grexit?

Hauptseminar Entwicklung von Informationssystemen

Gerhard Scherhorn. Wachstum oder Nachhaltigkeit Die Ökonomie am Scheideweg

Fremdwährungsanteil bei Tilgungsträgerkrediten bei 86 % eine Analyse der Fremdwährungskreditstatistik 1

bagfa ist die Abkürzung für unseren langen Namen: Bundes-Arbeits-Gemeinschaft der Freiwilligen-Agenturen.

SEPA-Umstellungshilfe für die VR-NetWorld-Software zur Nutzung von SEPA-Lastschriften

Geld Verdienen im Internet leicht gemacht

Fragebogen Weisse Liste-Ärzte

Mit Ihrer Bewerbung fängt alles an!

100 Mikrokredite und Abschluss der Pilotphase. Ruedi Winkler, Präsident Verein GO! Ziel selbstständig

Schnorrenberger Immobilien Gruppe

Entrepreneur. Der Aufbruch in eine neue Unternehmenskultur

Projekte für reale Herausforderungen Projektarbeit: Einleitung und Gliederung. Projekte für reale Herausforderungen

nic.at - Salzamt im (österreichischen) Internet?

Studienplatzbeschaffung

Örtliche Angebots- und Teilhabeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau

Umfrage: Kreditzugang weiter schwierig BDS-Präsident Hieber: Kreditnot nicht verharmlosen

Die 7 wichtigsten Erfolgsfaktoren für die Einführung von Zielvereinbarungen und deren Ergebnissicherung

Werte und Grundsätze des Berufskodexes für interkulturell Dolmetschende. Ethische Überlegungen: Was ist richtig? Wie soll ich mich verhalten?

Info zum Zusammenhang von Auflösung und Genauigkeit

Wir, gewählter Oberster Souverän von Gottes Gnaden, Treuhänder des

Gesetz zum Schutz der Berufsbezeichnungen "Ingenieurin" und "Ingenieur" (Ingenieurgesetz - IngG)

Internet- und -Überwachung in Unternehmen und Organisationen

Organische Photovoltaik: Auf dem Weg zum energieautarken Haus. Referat von Dr. Gerhard Felten. Geschäftsleiter Zentralbereich Forschung und

Presseinformation

Vermögensverwaltung in Privatstiftungen

Ein Buch entsteht. Ein langer Weg

Transkript:

Public Relations und Medienservice Harald Wetzelsberger Michael Huber 15. J nner 2014 Deutscher Wirtschaftsweise Dr. Peter Bofinger als Festredner bei Verleihung des Wissenschaftspreises der Raiffeisenlandesbank O F rderpreis der Raiffeisenlandesbank O f r bankspezifische wissenschaftliche Arbeiten wird heuer zum 12. Mal verliehen Der Wissenschaftspreis der Raiffeisenlandesbank O wurde ins Leben gerufen, um wissenschaftliches Arbeiten zu f rdern und die Vernetzung zwischen Wissenschaft und Wirtschaft weiter voranzutreiben. Der Wissenschaftspreis der Raiffeisenlandesbank O f r exzellente wissenschaftliche Arbeiten zu bank-, geld- oder kreditspezifischen Themen unter Ber cksichtigung des Zukunftsaspekts wird heuer bereits zum 12. Mal berreicht. Voraussetzung f r die Einreichung ist die Inskription an einer der drei Fakult ten der Johannes Kepler Universit t Linz: - Sozial- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakult t - Technisch-Naturwissenschaftliche Fakult t - Rechtswissenschaftliche Fakult t Eingereicht werden k nnen alle Arbeiten, die mit Sehr gut beurteilt und im aktuellen bzw. im vergangenen Semester approbiert wurden sowie Arbeiten, die in wissenschaftlichen Journalen der Kategorie A oder B publiziert wurden. F r die diesj hrige Auszeichnung wurden 40 wissenschaftliche Arbeiten (23 Diplom- bzw. Masterarbeiten, 11 Dissertationen, 4 wissenschaftliche Abhandlungen, 1 Habilitation, 1 Bachelorarbeit) eingereicht. - Ausgezeichnet werden dieses Jahr drei Dissertationen, eine Diplomarbeit sowie eine wissenschaftliche Publikation. Die von einer Jury unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Friedrich Schneider ausgew hlten Preistr ger erhalten f r Dissertationen 3.000 Euro, alle anderen wissenschaftlichen Arbeiten werden mit 2.000 Euro pr miert. PUBLIC RELATIONS UND MEDIENSERVICE A-4020 Linz Europaplatz 1 a Harald Wetzelsberger Tel.: +43 732 6596-22009 Mobil: +43 676 8141 2009 Mail: wetzelsberger@rlbooe.at

Wissenschaftspreis der Raiffeisenlandesbank O Seite 2 Vortrag von Wirtschaftsweise Dr. Peter Bofinger Eurokrise Licht am Ende des Tunnels? Dr. Peter Bofinger ist Mitglied im Sachverst ndigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und damit einer der f nf Wirtschaftsweisen in Deutschland. Er hat sich insbesondere als Experte f r Geldpolitik, Arbeitsmarkt und soziale Fragen einen Namen gemacht. Lebenslauf: Am 18. September 1954 in Pforzheim geboren Ausbildung 1973 1978: Studium der Volkswirtschaftslehre an der Universit t des Saarlandes in Saarbr cken 1984: Promotion 1990: Habilitation an der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakult t der Universit t des Saarlandes Beruflicher Werdegang: 1978 1981: Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Stab des Sachverst ndigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung 1981 1985: Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl von Prof. Dr. Wolfgang St tzel, Universit t des Saarlandes 1985 1990: Mitarbeiter in der Volkswirtschaftlichen Abteilung der Landeszentralbank in Baden-W rttemberg 1990 1992: Vertretungsprofessuren an verschiedenen Universit ten Seit 08/1992: Ordentlicher Professor f r Volkswirtschaftslehre, Geld und internationale Wirtschaftsbeziehungen an der Universit t W rzburg Seit 03/2004: Mitglied des Sachverst ndigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung

Wissenschaftspreis der Raiffeisenlandesbank O Seite 3 Die Preistr ger Dissertationen Dipl.-Ing. Dr. Andreas Eichler Technisch-Naturwissenschaftliche Fakult t: Modellierung, Bewertung und Kalibrierung von derivativen Finanzprodukten zur Verbriefung von Kredit- und Katastrophenrisiko Der Preistr ger setzt sich in seiner Arbeit mit Problemstellungen auseinander, die bei der finanzmathematischen Analyse von derivativen Finanzprodukten zur Verbriefung von Kredit- und Katastrophenrisiken auftreten. Bei zahlreichen Bewertungsmodellen zu Kreditrisikoderivaten werden vereinfachende Annahmen getroffen, deren Auswirkungen Dr. Andreas Eichler in seiner Dissertation untersucht. Zus tzlich stellt er f r realistische Modellierungen von Kreditausf llen und Katastrophensch den numerisch effiziente Berechnungsmethoden zur Bewertung damit verbundener Finanzprodukte vor. Dr. Julia Kohl Rechtswissenschaftliche Fakult t: Das sterreichische Gl cksspielmonopol Eine rechtliche W rdigung ausgew hlter Aspekte des Bundesmonopols aus verfassungs-, verwaltungs- und unionsrechtlicher Sicht Das sterreichische Gl cksspielwesen ist besonders komplex und undurchsichtig. Dies vor allem deshalb, weil es von einem Nebeneinander verschiedenster rechtlicher Normen aus nahezu allen Fachbereichen gepr gt ist. Dr. Julia Kohl widmet sich in ihrer Arbeit ungekl rten rechtlichen Fragestellungen im Gl cksspielsektor und analysiert das vielschichtige Wechselspiel der verschiedenen Materien. Nach einer kurzen historischen Aufarbeitung greift sie die betroffenen Rechtsbereiche auf und beleuchtet kritisch einige ausgew hlte Aspekte. Dabei untersucht sie zun chst die geltende Rechtslage und beurteilt etwa die verfassungsrechtlichen Kriterien eines Monopols. Anschlie end geht die Preistr gerin auf Kollisionsfragen zwischen verwaltungsbeh rdlichem und gerichtlichem Strafrecht ein und beurteilt schlie lich den Einfluss, den das Unionsrecht auf das sterreichische Gl cksspielgesetz nimmt.

Wissenschaftspreis der Raiffeisenlandesbank O Seite 4 Dr. Harald Moshammer, P LL.M., LL.M Steuerwirkungen bei Verm gensveranlagung ber Privatstiftungen Dr. Harald Moshammer befasst sich in seiner Arbeit mit der Frage, ob der Einsatz einer Privatstiftung gegen ber vergleichbaren Alternativen massive steuerliche Vorteile mit sich bringt. Weiters sucht er Antworten auf die Frage, ob eine Privatstiftung nach wie vor Schutz vor einer Verm genszerteilung bieten kann. W hrend Letzterem aus Sicht des Autors aufgrund der derzeitigen rechtlichen Rahmenbedingungen zuzustimmen ist, sind nicht pauschal steuerliche Vorteile sterreichischer Privatstiftungen zu erkennen. Um die Vorteile abzuw gen, vergleicht der Preistr ger die Veranlagung ber eine Privatstiftung einerseits mit der direkten Verm gensveranlagung einer nat rlichen Person und andererseits mit dem Einsatz einer liechtensteinischen Privatstiftung. Dr. Harald Moshammer kommt zu folgendem Ergebnis: Die P nalisierung bestimmter ausl ndischer (wie eben z.b. liechtensteinischer) Stiftungen f hrt dazu, dass Verm gen in der Vergangenheit grunds tzlich steuerg nstiger ber eine Privatstiftung als ber eine liechtensteinische Stiftung veranlagt werden konnten. Eine Privatstiftung bringe daher keine gewichtige steuerliche Privilegierung mit sich, so das Ergebnis der Arbeit. Diplomarbeit Mag. Kerstin Pils CSR und finanzielle Performance eine kritische Analyse Soziale und gesellschaftliche Verantwortung unter dem unternehmerischen Schlagwort Corporate Social Responsibility (CSR) spielt im Wettbewerb eine immer gr ere Rolle. Unternehmen versuchen durch CSR etwaige Vertrauenseinbu en, die beispielsweise durch kologische Missst nde oder durch die Wirtschaftskrise entstanden sind, auszugleichen. Aus Sicht der Autorin existiert ein Spannungsfeld zwischen erfolgreichem Wirtschaften und der erforderlichen sozialen Verantwortung. Dieses wird in der ausgezeichneten Arbeit genauer unter die Lupe genommen.

Wissenschaftspreis der Raiffeisenlandesbank O Seite 5 Die Autorin analysiert anhand bereits existierender Studien den Zusammenhang zwischen CSR und finanziellen Ressourcen, gutem Management und CSR und in weiterer Folge zwischen CSR und einer guten wirtschaftlichen Performance. Es stellt sich auch die Frage, ob es die Aufgabe" von Unternehmen ist, CSR-Aktivit ten zu betreiben. Mag. Kerstin Pils kommt in ihrer Arbeit zu dem Schluss, dass sich f r den Zusammenhang von CSR und wirtschaftlichem Erfolg keine allgemein g ltige Aussage treffen l sst. Wissenschaftliche Beitr ge Dr. Martin R.W. Hiebl Risk aversion in family firms: what do we really know?, erschienen in The Journal of Risk Finance 1/2013 Familienunternehmen wird h ufig ein risikoscheues Verhalten nachgesagt. Sie streben eine familieninterne Unternehmensnachfolge an und treffen langfristige Entscheidungen. Dr. Hiebl gibt in seinem Beitrag einen berblick ber den aktuellen Forschungsstand zu diesem Thema, analysiert 29 Beitr ge dazu und zeigt weitere m gliche Forschungsans tze auf. Seine Arbeit zeigt, dass sich die Literatur weitgehend dar ber einig ist, dass Familienunternehmen risikoscheuer agieren als Nicht-Familienunternehmen. Beeinflusst wird der Grad der Risikoaversion von Faktoren wie dem Grad des Familieneinflusses, den privaten Zielen der Unternehmerfamilie oder Umweltbedingungen. Dr. Hiebl hat in seiner Untersuchung auch herausgefunden, dass Familienunternehmen aber beispielsweise ein irrational hohes Risiko eingehen, wenn sie den Fortbestand ihres Unternehmens bedroht sehen.