Prozessorganisation Mitschriften aus den Vorlesung bzw. Auszüge aus Prozessorganisation von Prof. Dr. Rudolf Wilhelm Feininger



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Transkript:

Darstellungsmittel für Prozesse graphische Darstellung Bild davon machen wie Prozesse gegenwärtig verlaufen Durchführung der Prozesse festlegen zwei Darstellungsmittel: Prozesslandkarten und Flussdiagramme Prozesslandkarten: Überblick über: welche Prozesse im Unternehmen vorhanden sind wie sie logisch zusammenhängen Verbund mit n und Lieferanten im Unternehmen (wie) Unterschied zum Organigramm: Organigramm veranschaulicht wie Abteilungen im Unternehmen heißen und ihre Beziehungen untereinander Prozesslandkarte: wesendliche Prozesse und deren Anordnung Erstellung Prozesslandkarte: betriebliche Aktivitäten sinnvoll zu Prozessen zusammenfassen eindeutige Namen geben um nicht mit Abteilungen zu verwechseln (z.b. neues Produkt entwickeln anstatt von Entwicklung.) welche der vorhandenen Prozesse sollen überhaupt berücksichtigt werden Kriterien: o müssen einen wesendlichen Teil der Geschäftstätigkeit ausmachen o nennenswerte Regelmäßigkeit Prozesslandkarte: Überblick über die Prozesse Prozessbezeichnungen keine weiteren Informationen zu den Prozessen keine Input-Output Informationen keine Informationen, welche Prozessschritte aufeinander folgen keine Information, welche Informationen bei den Prozessen genutzt und erzeugt werden Page 1/10

Zweck: nicht vollständige Erfassung der betrieblichen Vorgänge nur Übersicht über wesendliche Prozesse Prozesse mit unterschiedlicher Bezeichnung, falls sie sich sehr unterscheiden oder ähnliche Prozesse mit gleicher Bezeichnung, da ähnlich, z.b. Produktion A und Produktion B. Darstellung Prozesslandkarten: noch kein Standard etabliert können geordnet werden nach folgenden Kriterien: o Auftragsabwicklung nbestellung annehmen Produkte versenden o Produkt- oder Dienstleistungslebenszyclus neue Produkte planen Leistungsangebot überprüfen o Material- und Warenfluss Material einkaufen Produkte versenden o Beteiligung des n und des Lieferanten meist parallel und unabhängig voneinander Page 2/10

Prozesse zw. Lieferant und Restaurant interne Prozesse des Restaurants Prozesse zw. Restaurant und Gast Nahrungsmittel bestellen Speisekarte erstellen Reservierungen bearbeiten Getränke einkaufen Essensbestellung abwickeln Gäste bewirten eigene Waren prüfen Getränkebestellung abwickeln Feiern ausrichten Abfälle entsorgen Vorräte überwachen Beschwerden bearbeiten Page 3/10

Flußdiagramme: Nachdem man mit Prozesslandkarten herausgefunden hat, welche Prozesse man hat, werden durch Flussdiagramme die einzelnen Prozesse unter die Lupe genommen und detailliert. Vorteil Flussdiagramme: einfach zu erstellen sehr anschaulich Aus Flussdiagramm wird ersichtlich: Input und Output Art und Weise, wie Prozessschritte miteinander verbunden sind Welche Informationen benötigt werden um Prozessschritte auszuführen und bei ihrer Durchführung erzeugt werden Symbole: Input/ Output Prozessschritt Reihenfolge der Prozessschritte und Beziehungen zw. Prozessschritten und Dokumenten bzw. Daten Raute für Verzweigungssituationen. Dokument Page 4/10

Parallelogramm für Daten. A Verbindungsstelle für Vortsetzungen. Anderer Prozess Aufbau: Folge der Prozessschritte in einer Richtung (oben nach unten) Oben Input, unten Output Dokumente und Daten links = notwendig um Prozeßschritte ausführen zu Dokumente und Daten rechts = sind nach Ausführung der Schritte vorhanden Page 5/10

Form: Verantwortlich: Input (Vorgaben) Prozessschritt 1 Dokument Abteilung A Dokument Prozessschritt 2 Dokument Abteilung B Bedingung erfüllt? Nein anderer betrieblicher Prozess Ja Dokument Prozessschritt 3 Datei Abteilung C Output (Ergebnis) Page 6/10

Um Verständlichkeit zu sichern immer Symbole in der selben Bedeutung verwenden. Um Übersichtlichkeit zu erhalten keine durchkreuzten Linien. Größe und Schriftart einheitlich verwenden. Darstellung von Verantwortlichkeiten: als Teil der Prozesschrittsymbole neben den Prozessschritten Verantwortungsmatrix Folgebeziehungen in Flussdiagrammen: Kette (unverzweigte Folge von Prozessschritten) UND-Verbindung (Prozessschritte nebeneinander) o UND-Verzweigung (parallel durchgeführt und getrennter Abschluß) o UND-Verknüpfung (parallel durchgeführt und dann wieder vereinigt) ODER-Verbindung (Abhängig von Bedingung Raute) o ODER Verzweigung (alternative Prozessschritte abhängig von der Bedingung) o ODER Verknüpfung (wieder zusammengeführt) o ODER Rückkopplung (Vereinigung der Handlungsstränge oberhalb Rückführung) Detaillierungsgrad: Grundproblem: Finden des richtigen Detaillierungsgrades zu grob: zu wenig Informationen, deshalb Ablauf des Prozesses nicht richtig vorstellen zu detailliert: zu viele Informationen unübersichtlich Page 7/10

Ereignisgesteuerte Prozessketten (EPK): Entwickelt von A-W. Scheer. Darstellungsmethode wird von Softwareentwickler genutzt, z.b. SAP Symbole und Operatoren (Symbole siehe Buch Seite 197) Einem Ereignis folgt stets eine Funktion und einer Funktion immer ein Erei8gnis. Ereignis Funktion Ereignis Wichtige Bedeutung hat Startereignis (Input) und Schlussereignis (Output). Also am Ende und am Anfang nur Ereignisse, keine Funktionen. Verknüpfungen werden durch Operatoren dargestellt. UND Operator ODER Operator EXLUSIVE ODER Operator (genau ein Element ist zulässig) Page 8/10

Bei graphischer Darstellung werden die Operatoren in einem zweigeteiltem Kreis platziert. Oberer Kreis: Verknüpfung vorausgegangenes Ereignis. Unterer Kreis: für nachfolgende Elemente Elemente, die mittels Operatoren verknüpft sind, müssen entweder alle Ereignisse oder alle Funktionen sein. Beziehungen werden durch Pfeile dargestellt. Beispiel Bewerbung siehe Buch S. 200 EPK sind sehr lang, da für alle Funktionen dargestellt werden muß, durch welche Ereignisse sie initiiert werden etc. Problem: richtiger Detaillierungsgrad Erweiterte Ereignisgesteuerte Prozessketten (eekp): zusätzlich: Organisationseinheit, Informationsobjekt, Anwendungssystem, Prozesswegweiser Page 9/10

Vorteile EPK: unklare Verantwortlichkeiten werden sichtbar (da für jeder Organisationseinheit Verantwortlichkeiten anzugeben sind) Deutlichmachen von Prozessschnittstellen man erhällt vollständige Übersicht, welche Infomationsobjekte verwendet werden informationstechnische Unterstützung von Funktionen nicht ausreichend oder unpassend Medienbrüche werden gefunden Nachteile EPK: beträchtlicher Arbeitsaufwand Unterschiede zum Flussdiagramm: Flussdiagramm EPK Input und Output Ereignisse als In- und Output für jede einzelne Funktion weniger genau präziser Klarheit über Prozessschnittstellen besser evtl. überflüssige Diagrammelemente übersichtlicher unübersichtlicher Folgebeziehungen mit ja und nein Entscheidungen (Entscheidungsraute) Folgebeziehungen mit drei Operatoren, d.h. größere Eindeutigkeit leichter zu erstellen schwieriger zu erstellen, da komplexer Page 10/10