Balanced Scorecard für Mittelstand



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Transkript:

Balanced Scorecard für Mittelstand Ernst Henke Am Weinberg 25 63654 Büdingen Tel. 06041 / 82838 Fax 06041 / 82839 mail Henke.EDV@T-Online.de

Balanced Scorecard im Mittelstand Definitionen zum Mittelstand Was ist eine Balanced Scorecard Die Besonderheiten mittelständischer Unternehmen Zukünftige Anforderungen an die Unternehmen Beispiel Basel II Gliederung Was bringt mir eine BSC Was ist bei der Einführung zu beachten 2

Balanced Scorecard im Mittelstand Definitionen zum Mittelstand Was ist eine Balanced Scorecard Die Besonderheiten mittelständischer Unternehmen Zukünftige Anforderungen an die Unternehmen Beispiel Basel II Was bringt mir eine BSC Was ist bei der Einführung zu beachten 3

Abgrenzung mittelständischer Betriebe quantitative Kriterien UN-Größe Beschäftige Umsatz EUR/Jahr Klein < 10 Bis 1 Mio EUR Mittel 10 499 1-50 Mio EUR Groß 500 und mehr 50 Mio Eur und mehr Untergrenze: Geschäftsbetrieb nach HGB, vollerwerb qualitative Kriterien (Auswahl) Selbständigkeit des Unternehmens Rechtsform (1/3 personenorientiert) Personengeprägte Unternehmensstruktur Einheit von Eigentum, Leitung, Haftung und Risiko in Form der wirtschaftlichen Existenz des Unternehmens 4

Bedeutung des Mittelstandes Studie IfM (2000) rund 99,7 % der Unternehmen in Deutschland gehören dem Mittelstand an Sie beschäftigten 69,7% aller Arbeitnehmer und erwirtschafteten 43,2 % aller steuerpflichtigen Umsätze. 83 % der Ausbildungsplätze werden von KMU zur Verfügung gestellt. Aber: Wesentlich höhere Steuerquote als Großunternehmen Ca. 95% der Subventionen gehen an Großunternehmen 5

Was ist für die Stakeholder eines Unternehmens wichtig? Wie wird sich das Unternehmen entwickeln? Stakeholder : Eigentümer Eigenkapitalgeber Fremdkapitalgeber Kunden Lieferanten Mitarbeiter... Kann es im Markt bestehen? Welchen Risiken ist es ausgesetzt? Wie wird es in 5 Jahren dastehen? Welche Chancen bieten sich? Nutzt es seine Stärken, eliminiert es seine Schwächen? Interesse an ZUKUNFT STRATEGIEN Monetäre Kennzahlen zeigen einen Status Quo, aber keine Entwicklungen! Werden die Stakeholder heute mit den interessierenden Kennzahlen versorgt? 6

Problem : Controlling ist nicht abgestimmt auf die Unternehmensstrategie Beispiel: Einhellige Meinung der Entscheidungsträger: Für unsere Kunden wichtig sind Qualität Liefertreue Der Preis hingegen ist sekundär Controlling berichtet sehr detailliert über Preise, Margen, Deckungsbeiträge,... Qualitätskennzahlen nur an versteckter Stelle Liefertreue findet sich nicht im Berichtswesen wieder Strategie... (Kritische Erfolgsfaktoren)... und Controlling... (Wichtige Kennzahlen zur Unternehmenssteuerung)... laufen auseinander 7

Konzentration auf monetäre Kennzahlen kann zu gravierenden Fehlentscheidungen führen Beispiel: Kostensenkung kann zu Verlust von Qualifikation und benötigten Kontakten führen Ausgangssituation: Preisdruck, Auftragsflaute usw. z.b. Kostensenkung durch Personalabbau Vorrangig Nutzung von Vorruhestandsregelungen = Entlassung von Mitarbeitern mit langjähriger Berufserfahrung und umfangreichen Kontakten zu den bisherigen und potenziellen neuen Auftraggebern (Energieversorger, öffentliche Hand,...) Massive Probleme beim Projektmanagement Kosten Kundenzufriedenheit Effizienz Qualifikation Keine Ausgewogenheit des Kennzahlensystems: Konzentration auf rein monetäre Steuerungsgrößen (Kosten, Umsatz, Gewinn) verschärft die Unternehmenskrise 8

Fazit: Heutige Steuerungssysteme sind häufig reaktiv statt proaktiv, monetär statt strategiekonform Weil:... stark auf monetäre Größen fixiert (letztendlich bestimmen aber andere Größen ( kritische Erfolgsfaktoren ) den Unternehmenserfolg, die sich aus der Strategie des Unternehmens ergeben) Inhalte sind vergangenheitsorientiert und gestatten kaum Aussagen über zukünftige Entwicklungen... reaktiv statt zukunftsorientiert (proaktiv)... kaum risiko-orientiert... kaum kunden- / marktorientiert Unternehmen werden durch Blick in den Rückspiegel gesteuert Im Interesse der Stakeholder müssen aber sehr viel stärker zukünftige Entwicklungen und damit die Unternehmensstrategie kommuniziert werden! 9

Hintergründe mangelnder Strategieumsetzung (nach Kaplan/Norton) Die VISIONS- und KONKRETISIERUNGS-Barriere Strategien werden nicht von jenen verstanden, die sie umsetzen müssen... und sie sind nicht in Ziele übersetzt. Die MITARBEITER- Barriere Persönliche Ziele und Kenntnisse entsprechen nicht der Strategie. STRATEGIE Die MANAGEMENT- Barriere Managementsysteme sind operativ, aber nicht strategisch ausgerichtet. Die OPERATIVE- Barriere Schlüsselprozesse sind nicht so konzipiert, dass sie die erfolgreiche Strategieumsetzung wirkungsvoll unterstützen. Quelle: Kaplan, 1998 10

Balanced Scorecard ein Überblick Balanced Scorecard ist ein in den USA entwickeltes Managementsystem zur Steuerung von Unternehmen oder Unternehmensbereichen Der zu steuernde Bereich wird über verschiedene Perspektiven betrachtet Für die einzelnen Perspektiven werden aus der Unternehmensstrategie oder Bereichsstrategie strategische Ziele abgeleitet Über monetäre oder nicht-monetäre Kennzahlen wird der Zielerreichungsgrad gemessen Die strategischen Ziele sind über Ursache-Wirkungsketten miteinander verknüpft Aktionsprogramme unterstützen die Erreichung der strategischen Ziele 11

Das Denken in Perspektiven führt zu einem ausgewogenen ( balanced ) Zielsystem ( scorecard ) Finanzperspektive Welche finanziellen Ziele müssen wir erreichen, wenn wir unsere Strategie erfolgreich umsetzen wollen? Ziel Kenn- Vor- Maßzahlen gaben nahmen Wie sollen wir gegenüber unseren Kunden auftreten, um unsere Vision zu verwirklichen? Kundenperspektive Ziel Kenn- Vor- Maßzahlen gaben nahmen Vision und Strategie Bei welchen Bei welchen Prozessen müssen Prozessen müssen wir Hervorragendes wir Hervorragendes leisten, um unsere leisten, um unsere Strategie erfolgreich umzusetzen? Strategie erfolgreich umzusetzen? Prozessperspektive Ziel Kenn- Vor- Maßzahlen gaben nahmen Wie können wir unsere Wachstums-und Veränderungspotentiale fördern, um unsere Vision zu verwirklichen? Lernen & Entwicklung Ziel Kenn- Vor- Maßzahlen gaben nahmen Nach: Kaplan/Norton 1997 12

Beispiel einer Balanced Scorecard: (mittelständischer Kfz-Zulieferbetrieb) Ergebnisperspektive, z.b. Umsatz Return on Investment Wachstum Kundenperspektive, z.b. Kundenzufriedenheit Kundenbindung Kundenneugewinnung Interne/Prozessperspektive, z.b. Durchlaufzeiten ppm Reklamationen Lern- und Wachstumsperspektive, z.b. Mitarbeiterqualifikationsprofil Mitarbeiterzufriedenheit Mitarbeiterfluktuation 13

Besondere Aspekte des Mittelstandes(1) Unternehmertypisierung KMU werden von anderen Unternehmertypen geleitet persönlichkeitsbezogene Führungsstile (37% Alleininhaber) Funktionelle Andersartigkeit von KMU Entscheidungsfreudiger, da weniger Kontrollmechanismen durch Funktionshäufung leichtere Ausrichtung auf Ziele Aber: (dadurch) häufig Arbeitsüberlastung der GL durch Tagesgeschäft vernachlässigung von Führungsaufgaben Fehler in der Unternehmensführung zählen zu den wichtigsten Ursachen für Unternehmenszusammenbrüche! 14

Besondere Aspekte des Mittelstandes(2) Geschäftsprozesse wenig formalisiert, selten dokumentiert, dadurch auch häufig problematische Kommunikation häufig kein Zielsystem formuliert kurzfristige Zielbildung überwiegt Probleme bei der Anwendung von Controllinginstrumenten Einführungshemmnis Führungsperson Einengung der Unternehmerischen Freiheit Verzögerter Informationsfluß potentieller Machtverlust Aufwand und Kosten Überbürokratisierung 15

Anforderungen an den Mittelstand Herausforderungen Globalisierung Diversifikation der Großunternehmen zusätzliche Anforderungen an die Organisation Nachfolgeproblematik Anforderungen durch den Markt Produktentwicklung Varianten aufgrund von Kundenwünschen Konzentration im Handel Einfluß durch wirtschaftliche Gesamtsituation Anforderungen durch Basel II 16

Ausgewählte Anforderungen durch Basel II Einführung eines Ratingsystems für Kredite Jeder Kreditnehmer innerhalb eines gegebenen Portfolios muß geratet werden.(244) Die Bank sollte über geeignete Prozesse/Verfahren verfügen, um sich relevante Informationen über die finanziellen Verhältnisse ihrer Kreditnehmer zu beschaffen. (247) Die Bank sollte Risikoeinschätzungen konservativ vornehmen, insbesondere wenn unsichere Informationen über den Kreditnehmer vorliegen. (261) () = aus: Konsultationspapier der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich, Stand 01.2001 17

Implikationen von Basel II für den Mittelstand Bereitschaft zur Informationsweitergabe Voraussetzung für eine günstige Kreditkondition wird eine aktive, offene und zeitnahe Finanzkommunikation mit den Kreditinstituten sein. Ausgestaltung von Rechnungswesen und Controlling Systeme, Instrumente und Organisationsstrukturen, um die benötigten Informationen bereitzustellen, müssen zumeist noch etabliert werden. Ausarbeitung von Unternehmensstrategien Strategische Planung darf kein Fremdwort für den Mittelstand bleiben und muß so gestaltet werden, daß sie für den Außenstehenden nachvollziehbar ist. Quelle: IfM, Bonn 18

Argumente, sich jetzt aktiv mit der BSC auseinander zu setzen: Die BSC ist nicht überladen und bietet gerade dem mittelständischen Unternehmen ein ausgewähltes Portfolio Die Einführung der BSC zwingt das Unternehmen dazu, sich aktiv mit den Zielen und bestehenden Prozessen auseinanderzusetzen. Durch Einführung einer BSC hat das Unternehmen viele Voraussetzungen geschaffen, um den Anforderungen an Basel II gerecht zu werden. Bei einer reinen Bereitstellung von Daten für das Rating ist ein verwertbarer Nutzen nicht erkennbar, der Aufwand aber ähnlich. Wird eine BSC eingesetzt, entstehen Synergien. 19

Ablauf der Einführung einer BSC: Ist - Analyse = Erhebung und Definition der Prozesse Strategiefindung - Unternehmensbild Leitzieldefinition - Zielsystemformulierung mit Fristen Strategische Ziele Ableitung strategischer Ziele Ursache - Wirkungsbeziehungen festlegen Meßgrößen auswählen Werte definieren Strategische Aktionen definieren planen durchführen Institutionale Ausgestaltung - Architekt der BSC 20

Wenn Sie nun aber glauben, das ist ja ganz einfach: Mißverständnisse in der Praxis Es gibt eine allgemeingültige (Branchen-) Strategiekarte Eine Strategiekarte wird nicht auf das jeweilige Unternehmen, seine Vision, Strategie, Technologie, Kultur und Mitarbeiter zugeschnitten Die Strategiekarte wird nur als reines Kennzahlen-System verstanden Von der Strategiekarte wird die Unternehmensstrategie erwartet Die Strategiekarte wird als einmaliges Projekt verstanden Mit der richtigen IT-Lösung läuft die Strategiekarte von allein 21

Literaturverzeichnis Ausgewählte Literatur Friedag, Herwig / Schmidt, Walter (2001): My Balanced Scorecard - Das Praxishandbuch für Ihre individuelle Lösung, 2. Auflage, Freiburg 2001. Horváth, Péter (2001): Balanced Scorecard umsetzen, 2. Aufl., Stuttgart 2001. Kaplan, Robert S. / Norton, David P. (1997): Balanced Scorecard Strategien erfolgreich umsetzen, Stuttgart 1997. Kellerwessel, Paul (1984): Führungsinformationen in Klein- und Mittelbetrieben : Arten und Möglichkeiten ihrer Beschaffung, Frankfurt 1984. Küpper, Hans-Ulrich (1997): Controlling: Konzepte, Aufgaben und Instrumente, 2. Aufl., Stuttgart 1997. Legenhausen, Claas (1998): Controllinginstrumente für den Mittelstand, Wiesbaden 1998. Scheibeler, Alexander (2002): Balanced Scorecard für KMU: Kennzahlenermittlung mit ISO 9001:2000 leicht gemacht, 2. Aufl., Berlin 2002. Weber, Jürgen / Schäffer, Utz (2000): Balanced Scorecard und Controlling, Implementierung - Nutzen für Manager und Controller - Erfahrungen in deutschen Unternehmen, 3. Auflage, Wiesbaden 2000. 22

Danke Danke fürs Zuhören!

Die Entwicklung des Controllings (1) Stufen der Entwicklung: 80er Jahre des 19.Jhds. in USA bei großen Eisenbahngesellschaften 30er Jahren in USA (durch die UN-Zusammenbrüche) Ab Mitte 60er im deutschsprachigen Raum durch Tochtergesellschaften von US-amerikanischen Konzernen Integration aufgrund der Insolvenzwelle und durch die Hard-und Softwareentwicklung ab der 80er Jahre Entwicklung des Begriffs: to control - Lenkung / Überwachung Sicherung der Reaktionsfähigkeit (1980) Rationalitätssicherung der Führung (2000) 24

Die Entwicklung des Controllings (2) Controllingbedarf Anforderungen der Unternehmensführung Unternehmenskrisen und Insolvenzen Bausteine eines modernen Controllings Controllingziele Controllingaufgaben als Solleistung Controllingkonzeptionen... häufig als monetäre Kennzahlensysteme I.d.R. sind diese Systeme für mittelständische Betriebe nicht geeignet, da Aufwand unangemessen hoch ist! 25