Positionslichter 2011



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Transkript:

Justizministerium TAGUNGSPROGRAMM Positionslichter 2011 Kurs halten und Zukunft gestalten in der ambulanten und stationären Arbeit mit Verurteilten Internationale Fachtagung vom 4. bis 6. Mai 2011 in Binz auf Rügen

Impressum: Herausgeber: Justizministerium Mecklenburg-Vorpommern Puschkinstr. 19/21, 19055 Schwerin poststelle@jm.mv-regierung.de www.jm.mv-regierung.de Stand: April 2011 Layout: Bildnachweis: Michaela Hahn Wir danken dem Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern e.v. (Titelbild, S. 5, 6) und der Kurverwaltung Binz (S. 8) für die Bereitstellung der Fotos. Porträt Seite 3 C. Kettler, Bild Hotel Arkona, Seite 8 Kerstin Lahmer 2 Positionslichter 2011

Meine sehr geehrten Damen und Herren, Justizministerin Uta-Maria Kuder bereits 2009 fand unter dem Thema Gut landen statt stranden! Stabile Übergänge zwischen Bewährungshilfe und Justizvollzug Praxisansätze aus Deutschland und Europa eine Fachtagung in Binz statt, die sich mit Fragen der Übergangsgestaltung zwischen ambulanter und stationärer Straffälligenarbeit auseinandergesetzt hat. auf ein wort Was seinerzeit theoretisch unter Übergangsmanagement diskutiert worden ist, soll nunmehr hinsichtlich seiner praktischen Umsetzung vertieft werden. In anderen Bundesländern sowie international haben sich weitere Projekte und Arbeitsansätze erfolgreich etabliert. Die Tagung bietet die vielfach gewünschte Plattform zum Erfahrungsaustausch. In den Fokus ist die Arbeit mit besonders kontrollbedürftiger Klientel gerückt. Die Themenschwerpunkte Instrumente zum Risikomanagement und Ambulante Kontroll- und Unterstützungssysteme werden diese Problematik näher beleuchten. Innerhalb eines Forums werden die veränderten Gesetzgebungszuständigkeiten im Jugend-, Untersuchungshaft- und Strafvollzug in den Ländern thematisiert. Zudem soll die Tagung Forum der Begegnung, der fachspezifischen Diskussion und des Erfahrungsaustausches sein. Ich lade Sie ein, zu diesen Themenschwerpunkten in Referaten und Workshops der Fachtagung Impulse und Anregungen für ihre Arbeit mit Straffälligen mitzunehmen. Positionslichter 2011 3

Drei Fachreferate, deren Inhalte anschließend in drei Workshops vertieft werden können, bilden den Einstieg in jedes Forum. In einer Podiumsdiskussion mit den Referenten findet jedes Forum seinen Abschluss. Die Tagungssprachen sind Deutsch und Englisch. Die Vorträge in englischer bzw. deutscher Sprache werden simultan (deutsch/russisch/englisch) übersetzt. Mittwoch, 04. Mai 2011 ab 11.00 Uhr Eintreffen der Tagungsgäste, Anmeldung im Tagungsbüro, Begrüßungskaffee und Imbiss programm 14.00 Uhr Begrüßung Jörg Jesse, Leiter der Abteilung Justizvollzug, Soziale Dienste und Gnadenwesen, Justizministerium Mecklenburg-Vorpommern, Schwerin Grußworte Deutsche Stiftung für Internationale Rechtliche Zusammenarbeit e.v. DBH Fachverband für Soziale Arbeit, Strafrecht und Kriminalpolitik 14.45 Uhr Eröffnung der Fachtagung Positionslichter 2011 Uta-Maria Kuder, Justizministerin des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Schwerin 15.30 Uhr Kaffee & Pause Forum 1 Gesetzliche Grundlagen in Deutschland und Europa 16.30 Uhr Die Wiedereingliederungs-Garantie: Zukünftige Vollzugspolitik in Norwegen Gerhard Ploeg, Senior Adviser, Justizministerium, Oslo 16.50 Uhr Vollzugsziel: Integration? Neue Blickwinkel in den Strafvollzugsgesetzen der Länder Manfred Koldehoff, Leiter der Abteilung Justizvollzug und Soziale Dienste der Justiz, Ministerium der Justiz des Landes Brandenburg, Potsdam Dr. Gero Meinen, Leiter der Abteilung Justizvollzug, Soziale Dienste und Gnadenwesen bei der Senatsverwaltung der Justiz, Berlin 17.10 Uhr Rechtliche und rechtstatsächliche Aspekte der Wiedereingliederung von Strafgefangenen im europäischen Vergleich Prof. Dr. jur. Frieder Dünkel, Lehrstuhl für Kriminologie, Ernst-Moritz-Arndt Universität Greifswald 17.30 Uhr 3 Workshops zu den Referaten des Forums 18.45 Uhr Podium (Zusammenfassung der Workshops durch die Referenten) 19.30 Uhr Abendessen im Panorama-Restaurant im RUGARD Strandhotel, Binz 4 Positionslichter 2011

Donnerstag, 05. Mai 2011 Forum 2 Instrumente zum Risikomanagement ( Risk-Needs-Assessment ) 09.00 Uhr Das System zur Beurteilung von Straftätern (OASys): Entwicklung, Validierung und praktische Umsetzung Dr. Robin Moore, Leiter der Abteilung OASys Datenevaluation und analyse innerhalb des National Offender Management Service (NOMS) von England und Wales, London 09.20 Uhr Integrative Kriminalprognose: Praxis im Justizvollzug Mecklenburg- Vorpommern Dipl.-Psych. Ulrike Schütt, Leiterin des Diagnostikzentrums Mecklenburg- Vorpommern, JVA Waldeck 09.40 Uhr Risikomanagement und Risikokommunikation mit FOTRES Dr. phil. Jérôme Endrass, Leiter der Abteilung für Evaluation und Qualitätssicherung des Psychiatrisch-Psychologischen Dienstes im Amt für Justizvollzug des Kantons Zürich programm 10.00 Uhr Kaffee & Pause 10.15 Uhr 3 Workshops zu den Referaten des Forums 11.45 Uhr Pause 12.00 Uhr Podium (Zusammenfassung der Workshops durch die Referenten) 12.30 Uhr Mittagessen im ARKONA Strandhotel Mecklenburg-Vorpommern ist wie geschaffen zum Pläne schmieden und Nachdenken, zum Besinnen und Tüfteln, zum Lernen und Fantasieren. Inmitten herrlicher Natur und abseits hektischer Großstädte können sich Themen frei entfalten, können Visionen reifen und Ideen sprudeln. Dank der stetig frischen Brise in Mecklenburg-Vorpommern kann man überall tief durchatmen und neue Kraft schöpfen. Zu einem Strandspaziergang nach dem Mittagessen lädt der Strand vor der Tür des Tagungshotels ein. Positionslichter 2011 5

Donnerstag, 05. Mai 2011 Forum 3 Vollzugliche Integrationsansätze 14.30 Uhr Gesellschaftliche Wiedereingliederung von Insassen in Dänemark William Rentzmann, Generaldirektor, Abteilung für Justizvollzug und Bewährung, Justizministerium, Kopenhagen programm 14.50 Uhr Vom Vollzugsplan zum Eingliederungsplan bei kurzen Freiheitsstrafen Jörg Jesse, Leiter der Abteilung Justizvollzug, Soziale Dienste und Gnadenwesen, Justizministerium Mecklenburg-Vorpommern, Schwerin 15.10 Uhr Arbeitsmarktintegration von (ehemaligen) Gefangenen als Kooperationsaufgabe: Liegt hier etwas im ARGEn? Wolfgang Wirth, Leiter des Kriminologischen Dienstes des Landes Nordrhein- Westfalen, Düsseldorf 15.30 Uhr Kaffee & Pause 15.45 Uhr 3 Workshops zu den Referaten des Forums 17.15 Uhr Pause 17.30 Uhr Podium (Zusammenfassung der Workshops durch die Referenten) 19.30 Uhr Abendessen auf der historischen Seebrücke Sellin Logenplatz über dem Meer: Die türmchengekrönte Seebrücke ist das Wahrzeichen des Ostseebades Sellin. Sie lädt zu einem Spaziergang über dem Wasser ein. In den drei Restaurants können Gäste in exklusivem Ambiente und mit einmaligem Seeblick speisen. Ein Highlight ist die Tauchgondel am Brückenkopf. Hier reisen Entdecker ins Reich von Dorsch, Hering & Co. 6 Positionslichter 2011

Freitag, 06. Mai 2011 Forum 4 Ambulante Kontroll- und Unterstützungssysteme 09.00 Uhr Elektronische Überwachung in Schweden: 17 Jahre Erfahrung Chancen und Probleme Ulf Jonson, Leiter der Abteilung für Behandlungsprogramme und Sicherheit, Norrköping 09.20 Uhr Neue Wege im Umgang mit entlassenen Sexualstraftätern die Praxis in Bayern Heinz Peter Mair, Referatsleiter Bewährungshilfe pp., Bayerisches Staatsministerium der Justiz und Verbraucherschutz, München 09.40 Uhr Zusammen arbeiten Risiken teilen Heather Munro, Chief Executive, Bewährungshilfe London 10.00 Uhr Kaffee & Pause programm 10.15 Uhr 3 Workshops zu den Referaten des Forums 11.30 Uhr Pause 11.45 Uhr Podium (Zusammenfassung der Workshops durch die Referenten) 12.15 Uhr Ende der Fachtagung Positionslichter 2011 7

Mittwoch, 04. Mai 2011 Forum 1 Gesetzliche Grundlagen in Deutschland und Europa referenten & abstracts Gerhard Ploeg Senior Adviser, Justizministerium, Oslo Gerhard Ploeg ist Niederländer und arbeitet als Senior Adviser beim norwegischen Justiz- und Polizeiministerium. Er ist stellvertretender Vorsitzender der European Organisation for Probation, CEP. Herr Ploeg ist von Beruf Soziologe und Doktor der Kriminologie. Er war über 15 Jahre an der Universität Groningen in den Niederlanden in der Forschung zu diesem Bereich tätig, bevor er 1992 als politischer Mitarbeiter bei der Hauptbehörde des Niederländischen Bewährungsdienstes die Verantwortung für die Entwicklung von gemeinnützigen Strafen übernahm. Aufgrund dieser Tätigkeit nahm er an einer Konferenz in Oslo teil. Er heiratete eine Organisatorin dieser Konferenz und zog 2003 nach Norwegen. Er ist 57 Jahre alt und hat fünf Kinder. Zusammenfassung Die Wiedereingliederungs-Garantie: Zukünftige Vollzugspolitik in Norwegen 2008 veröffentlichte die norwegische Regierung ein Weißbuch zu ihrem Konzept zur Strafvollzugspolitik. Aufgrund der Ergebnisse einer Studie über die Lebensbedingungen von Häftlingen wird in dem Weißbuch als Schwerpunkt für die nächsten 5 bis 10 Jahre die sogenannte Wiedereingliederungs-Garantie für Straftäter angegeben. Manfred Koldehoff Leiter der Abteilung Justizvollzug und Soziale Dienste der Justiz, Ministerium der Justiz des Landes Brandenburg, Postdam Manfred Koldehoff (58) ist seit 2001 Leiter der Abteilung Justizvollzug und Soziale Dienste der Justiz im Ministerium der Justiz des Landes Brandenburg. Nach dem 2. juristischen Staatsexamen arbeitete Herr Koldehoff von 1978 bis 1993 zunächst als Richter am Verwaltungsgericht Köln, später dann am Oberverwaltungsgericht Münster sowie am Oberverwaltungsgericht Frankfurt/Oder. Während dieser Zeit übernahm er verschiedene Tätigkeiten im Landesprüfungsamt Düsseldorf, im Hochschuldienst an der Universität Bonn, Kriminologisches Seminar sowie als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Bundesverwaltungsgericht. 1993 begann er seine Tätigkeit im Ministerium der Justiz des Landes Brandenburg. Dort war er bis 1996 als Referatsleiter im Justizprüfungsamt tätig. Das Personalreferat leitete von 1996 bis 2000. Am 1. September 2000 wurde Herr Koldehoff zum Präsidenten des Justizprüfungsamtes bestellt. 8 Positionslichter 2011

Dr. jur. Gero Meinen Leiter der Abteilung Justizvollzug, Soziale Dienste und Gnadenwesen bei der Senatsverwaltung der Justiz, Berlin Dr. jur. Gero Meinen, geb. 1962, ist seit 2005 Leiter der Justizabteilung der Senatsverwaltung für Justiz Berlin. Seine juristische Laufbahn begann 1992 als Richter in Berlin. Von 1995 bis 1998 war er als Referent in der Justizvollzugsabteilung der Senatsverwaltung für Justiz in Berlin tätig, dann bis 2000 als Vollzugsleiter der JVA Tegel. Von 2000 bis 2003 war er Strafrichter am Landgericht Berlin. 2004 wurde er zum Richter am Kammergericht ernannt. Seit 2007 ist er Lehrbeauftragter an der Freien Universität Berlin. Zusammenfassung Vollzugsziel: Integration Neue Blickwinkel in den Strafvollzugsgesetzen der Länder (Koldehoff/Meinen) Die Integration von Gefangenen in die Gesellschaft ist eine zentrale Aufgabe des Strafvollzuges. Er kann damit nicht erst im Rahmen der Entlassungsvorbereitung beginnen. Die Weichen müssen früh gestellt werden. Nur dann das zeigt alle Erfahrung ist der Übergang in die Freiheit erfolgreich. Dies wird sich in den neuen Landesstrafvollzugsgesetzen widerspiegeln müssen, indem der Vollzugsplan um den Integrationsaspekt erweitert, die vollzuglichen Instrumente der Lockerungen und des offenen Vollzuges geschärft und die Einbeziehung Dritter in den Integrationsprozess verbindlich beschrieben wird. Koldehoff und Meinen, beide sind Mitglied in der länderübergreifenden Arbeitsgruppe Landesstrafvollzugsgesetze, geben einen Überblick darüber, wie sich der Integrationsaspekt in den neuen Gesetzen niederschlägt und welche Auswirkungen dies für den Vollzug der Zukunft haben kann. referenten & abstracts Positionslichter 2011 9

Prof. Dr. jur. Frieder Dünkel Lehrstuhl für Kriminologie, Ernst-Moritz-Arndt Universität Greifswald referenten & abstracts Frieder Dünkel, Prof. Dr., geb. 1950, seit 1992 Professor am Lehrstuhl für Kriminologie der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, seit 1.10.2010 zusätzlich Prorektor der Universität. Jurastudium in Heidelberg und Freiburg, Zwei juristische Staatsprüfungen (1974, 1976), Promotion Freiburg i. Br. 1979, 1979-92 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max- Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht in Freiburg i. Br., Forschungsgruppe Kriminologie. 1989 Habilitation an der Universität Freiburg. Gastprofessuren und Vorlesungen in Catania/I, Padua/I, Helsinki/FIN, Pau/Bayonne/F, Agen/F, Nottingham/UK, Krasnojarsk und Tomsk/Russland und Bern/CH. Präsident des Scientific Criminological Council des Europarats (2001-2004); zahlreiche internationale Missionen mit dem Europarat, vor allem in mittel- und osteuropäischen Ländern. 2006-2008. als Experte des Europarats an der Vorbereitung der European Rules for Juvenile Offenders Subject to Sanctions and Measures (2008) beteiligt. Veröffentlichungen: 33 Bücher, 439 Zeitschriftenaufsätze und Buchbeiträge. Mitherausgeber der Zeitschrift Neue Kriminalpolitik (seit 1989); Mitarbeit in Editorial Boards verschiedener nationaler und internationaler Zeitschriften (European Journal of Criminology, Youth Justice). Zusammenfassung Rechtliche und rechtstatsächliche Aspekte der Wiedereingliederung von Strafgefangenen im europäischen Vergleich Der Vortrag wird die rechtlichen Rahmenbedingungen der Wiedereingliederung von Strafgefangenen in ausgewählten europäischen Ländern behandeln. Dabei geht es zum einen um strafvollzugsrechtliche Regelungen zur Entlassungsvorbereitung, zum anderen um die strafrechtlichen Voraussetzungen der bedingten Entlassung und der Nachbetreuung. Von besonderem Interesse sind hierbei Lösungen, die ähnlich dem Projekt InStar in Mecklenburg-Vorpommern eine integrierte Straffälligenarbeit zu realisieren versuchen (z. B. NOMS in England und Modelle in Skandinavien, aber auch erste Ansätze in den mittel- und osteuropäischen Nachbarländern wie Polen und den baltischen Ländern). Nicht zuletzt werden die diesbezüglichen aktuellen Überlegungen zur gesetzlichen Ausgestaltung in einem Landesstrafvollzugsgesetz für Mecklenburg-Vorpommern einbezogen. Soweit Daten und Erkenntnisse zugänglich sind, werden auch die rechtstatsächliche Seite und Evaluationsstudien zur Praxis im Ausland einbezogen. 10 Positionslichter 2011

Donnerstag, 05. Mai 2011 Forum 2 Instrumente zum Risikomanagement ( Risk-Needs-Assessment ) Dr. Robin Moore Leiter der Abteilung OASys Datenevaluation und analyse innerhalb des National Offender Management Service (NOMS) von England und Wales, London Dr. Robin Moore ist Leiter der Abteilung OASys Daten, Evaluation und Analyse (O-DEAT) beim National Offender Management Service (NOMS) von England und Wales. Im März 2005 nahm er erstmals seine Tätigkeit dort auf. Durch die Veröffentlichung von Forschungsarbeiten trug er zur Entwicklung der Evidenzgrundlage des Offender Assessment System (OASys) bei und unterstützte seine Fachkollegen durch die Bereitstellung von qualitätsgesicherten OASys-Daten und Analysen. Vor seiner Tätigkeit bei der OASys leitete Herr Moore beim Zentrum für Kriminologie, Universität Oxford, die nationale Evaluation des Intensivüberwachungs- und Beobachtungsprogramms für jugendliche Mehrfach- und Intensivstraftäter. Die Forschungsarbeit von Robin Moore zur Erlangung des Doktorgrades umfasste eine Evaluation der Vollstreckung von Geldstrafen durch erstinstanzliche Gerichte. Er hat Artikel über die Bewertung von Straftätern, Geldstrafen und Intensivüberwachung veröffentlicht und ist der Hauptautor eines Buches über den Umgang mit Wiederholungs- und Intensivstraftätern in der Gemeinde. referenten & abstracts Zusammenfassung Das System zur Beurteilung von Straftätern (OASys): Entwicklung, Validierung und praktische Umsetzung In England und Wales stellt das Offender Assessment System (OASys) das nationale Instrument für das Risk and Need Assessment dar. Dieses Instrument wird als wesentlicher Bestandteil für den Umgang mit Straftätern angesehen, das ihre Risiken und Bedürfnisse aufzeigt und in individuell abgestimmte Strafvollzugspläne und Risikomanagementpläne einbindet. In einem kurzen Überblick über OASys wird seine Entwicklung, Validierung und seine praktische Umsetzung dargelegt. Positionslichter 2011 11

Dipl.-Psych. Ulrike Schütt Leiterin des Diagnostikzentrums Mecklenburg-Vorpommern, JVA Waldeck referenten & abstracts Ulrike Schütt studierte Psychologie und Soziologie in Connecticut (USA) und Psychologie an der Freien Universität in Berlin. Im Rahmen ihres Studiums spezialisierte sie sich auf Klinische Psychologie und Rechtspsychologie. Ihre Diplomarbeit verfasste sie an der Klinik für Forensische Psychiatrie in Rostock zum Thema Die Wissenschaftlichkeit der Psychologischen Testdiagnostik im Strafverfahren und deren Beurteilung aus juristischer, psychiatrischer und psychologischer Sicht. Seit 2005 arbeitete sie als Diplom-Psychologin in der Klinik für Forensische Psychiatrie in Rostock im Bereich Klinik und Forschung. Im Jahr 2006 begann sie ihre Ausbildung zur Psychologischen Psychotherapeutin am Institut für Verhaltenstherapie GmbH in Lübben in Brandenburg. Seit 2007 arbeitet sie im geschlossenen Vollzug der Justizvollzugsanstalt Waldeck im Diagnostikzentrum des Justizvollzuges Mecklenburg-Vorpommern. Seit Anfang des Jahres 2010 hat sie dessen Leitung übernommen. Zurzeit promoviert sie zum Thema Neuropsychologische Auffälligkeiten von Straftätern Welche Rolle spielen juristische und klinische Subgruppen?. Ulrike Schütt hält Vorträge auf Fachkonferenzen und hat an zahlreichen Veröffentlichungen in Fachzeitschriften mitgearbeitet. Dipl.-Psych. Diana Herm Mitarbeiterin des Diagnostikzentrums Mecklenburg-Vorpommern, JVA Waldeck Diana Herm studierte Psychologie an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena. Im Rahmen ihres Studiums setzte sie ihre Schwerpunkte auf Klinische Psychologie und Pädagogische Psychologie. Forschungsorientiert vertiefte sie sich auf Entwicklungspsychologie. Im Rahmen eines Praktikums in der Sozialtherapeutischen Abteilung der JVA Waldeck sammelte sie Erfahrungen im Bereich der Diagnostik und Behandlung von Sexual- und Gewaltstraftätern. Für ihre Diplomarbeit zum Thema Vulnerabilitätsfaktoren für Sexualdelinquenz erhob sie Gefangenendaten aus den Justizvollzugsanstalten in Mecklenburg-Vorpommern. Seit 2008 arbeitet sie zunächst im geschlossenen Vollzug der JVA Stralsund und seit 2009 in der JVA Waldeck. Sie ist Mitarbeiterin im dort angesiedelten Diagnostikzentrum des Justizvollzuges M-V. Im Jahr 2010 begann sie ihre föderative Weiterbildung zur Fachpsychologin für Rechtspsychologie an der Deutschen Psychologen Akademie in Berlin. Zusammenfassung Integrative Kriminalprognose: Praxis im Justizvollzug Mecklenburg-Vorpommern Das Diagnostikzentrum des Landes Mecklenburg-Vorpommern ist als Teil des Vollzuges zuständig für die Aufnahmediagnostik sowie Rückfallprognostik einer bestimmten Gefangenenklientel. Bei der Erfüllung dieser Aufgaben orientiert es sich am Prozessmodell der diagnostischen Urteilsbildung von Dahle. Das Modell bietet die Möglichkeit des strukturierten Vorgehens bei der Erstellung der Risikoprognose durch die Integration verschiedener Methoden der Kriminalprognose und damit einen Weg, die grundlegenden Ziele diagnostischer Tätigkeit im Vollzug zu erreichen, d.h. die dynamische Prognose des Rückfallrisikos und die Ermittlung der Behandlungsbedürftigkeit. 12 Positionslichter 2011

Dr. phil. Jérôme Endrass Leiter der Abteilung für Evaluation und Qualitätssicherung des Psychiatrisch- Psychologischen Dienstes im Amt für Justizvollzug des Kantons Zürich Jérôme Endrass studierte Psychologie, Psychopathologie und Philosophie an der Universität Zürich (Schweiz). Er promovierte 1999 an der Universität Zürich im Fach Psychopathologie und 2008 erhielt er die venia legendi für das Fach "Forensische Psychiatrie, speziell forensisch-psychiatrische Epidemiologie". Von 1996 bis 2003 war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Oberassistent an der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich tätig. Seit 2003 leitet er die Abteilung für Evaluation und Qualitätssicherung (E&Q) des Psychiatrisch-Psychologischen Dienstes (PPD) im Amt für Justizvollzug des Kantons Zürich. Die von Jérôme Endrass geleitete Forschungsabteilung führt anwendungsorientierte Forschung aus dem Gebiet der Forensik durch. Die Forschungsschwerpunkte der Abteilung liegen in der Evaluation und Entwicklung von Verfahren zur Schätzung des Rückfallrisikos bei Gewalt- und Sexualstraftätern und in der Wirksamkeitsüberprüfung von Bedrohungsmanagement und deliktorientierten Therapien. Unmittelbar nach den terroristischen Anschlägen vom 11. September 2001 in Manhattan wurde Jérôme Endrass vom EDA als Notfallpsychologe nach New York entsandt. 2004 leistete er im Auftrag der DEZA - ebenfalls als Notfallpsychologe - humanitäre Hilfe in Russland nach den terroristischen Anschlägen von Beslan ( Schule Nr. 1 ). Jérôme Endrass lehrt außerdem seit 2001 an der Universität Zürich sowie seit 2007 an der Universität Konstanz. Er hält regelmäßig Vorträge und Workshops auf Fachkonferenzen im In- und Ausland (Europa und Asien) und veröffentlichte über 50 Originalarbeiten in Fachzeitschriften. referenten & abstracts Zusammenfassung Risikomanagement und Risikokommunikation mit FOTRES Eine Reihe von Prognoseinstrumenten ist insbesondere für den Einsatz vor einer Therapie geeignet. Hingegen erlauben Sie es nicht oder kaum ein differenziertes Fallverständnis zu entwickeln oder Veränderungen des Rückfallrisikos im Verlauf zu dokumentieren. FOTRES erlaubt es, das aktuelle Rückfallrisiko demjenigen vor Beginn der Intervention gegenüber zu stellen und erleichtert durch eine differenzierte Darstellung verschiedenster Aspekte des Deliktgeschehens und des Täters die Entwicklung eines differenzierten Fallverständnisses. Positionslichter 2011 13

Donnerstag, 05. Mai 2011 Forum 3 Vollzugliche Integrationsansätze referenten & abstracts William Rentzmann Generaldirektor, Abteilung für Justizvollzug und Bewährung, Justizministerium, Kopenhagen Hochschulabschluss in Rechtswissenschaften (cand.jur.) Universität Kopenhagen 1970; Hauptjustizministerium, Abteilung Strafvollzug und Bewährung 1970; Referatsleiter, Abteilung Strafvollzug und Bewährung 1980; Stellvertretender Generaldirektor, Abteilung Strafvollzug und Bewährung 1989; Generaldirektor, Abteilung für Privatrecht 1996; Generaldirektor, Abteilung Strafvollzug und Bewährung 1998 Bestellter Prüfer der Rechtsfakultät der Universität Aarhus; Vorsitzender, Der Europarat für Strafrechtliche Angelegenheiten (Europarat) 1991-1994; Mitglied der Kommission für die Strafrechtsreform in Grönland 1994-2004; Vorsitzender, Vereinigung Dänischer Rechtsanwälte und Ökonomen 1997-98; Vorsitzender, Dänische Gesellschaft für Strafrecht und Kriminologie 1998; Mitglied der ständigen Kommission für Strafrechtsreform 1998; Mitglied des Internationalen Runden Tisches zur Exzellenz im Strafvollzug 1998; Mitglied der Internationalen Vereinigung der Strafvollzugs- und Besserungsanstalten 1998; Stimmberechtigtes Mitglied der Internationalen Stiftung Strafrecht und Strafvollzug 2000; Mitglied des Vertretergremiums, Kofoeds Skole 2002; Vorsitzender, Pensionskasse für Rechtsanwälte und Ökonomen 2007-2009; Mitglied des Rates für das Gerichtswesen Grönlands 2009; Berater des Europarates für eine Reihe von mittel- und osteuropäischen Ländern und Allgemeiner Berater des Europarates für das Projekt Mitarbeiterausbildung in Estland 1990-1996; Verleih der französischen Médaille Pénitentiaire 1986, Orden des Gefängnisausschusses von Estland für Ausgezeichnete Dienste 1999 und Kommandeur des Dannebrog 2000. Zusammenfassung Gesellschaftliche Wiedereingliederung von Insassen in Dänemark In dieser Präsentation/diesem Vortrag liegt der Schwerpunkt auf den vom dänischen Strafvollzugs- und Bewährungsdienst gestarteten Initiativen zur Wiedereingliederung von Häftlingen beim Übergang von ihrem Status Häftling/Sträfling zum Status Bürger. In Dänemark stellen Normalisierung, Offenheit und Verantwortung die Grundelemente der Strafvollzugsphilosophie dar. Dabei ist wichtig, wie diese Elemente in den Gefängnissen im Alltag in die Praxis umgesetzt werden, welche in Dänemark normalerweise Anstalten des offenen Vollzugs sind. Eine gute Entlassung beginnt mit einer guten Vorbereitung: Es ist bereits von Anfang an wichtig, dass die Ressourcen und Probleme des Häftlings ermittelt werden, um planen zu können, wie der Übergang vom Häftling zum Bürger am besten gestaltet werden kann. Aktionspläne und das Projekt Good Release, bei denen der Strafvollzugs- und Bewährungsdienst und Sozialbehörden zusammenarbeiten, stellen wichtige Elemente für eine gute Wiedereingliederung dar. 14 Positionslichter 2011

Jörg Jesse Leiter der Abteilung Justizvollzug, Soziale Dienste und Gnadenwesen, Justizministerium Mecklenburg-Vorpommern, Schwerin Jörg Jesse, geb. 1953, studierte Psychologie an der Christian-Albrechts- Universität zu Kiel. Er ist seit 1983 im Justizvollzug in folgenden Bereichen tätig: offener Justizvollzug, geschlossener Erwachsenenvollzug, Justizvollzugsamt und Justizministerium. Von 1993 bis 2003 war er als stellvertretender Anstaltsleiter der Jugendanstalt Hameln, als Leiter der JVA Salinenmoor und als Leiter der JVA Hannover in Leitungsfunktionen tätig. Seit 2003 ist er Leiter der Abteilung Justizvollzug, Soziale Dienste und Gnadenwesen im Justizministerium Mecklenburg-Vorpommern. Herr Jesse ist verheiratet und hat 2 Kinder. Zusammenfassung Vom Vollzugsplan zum Eingliederungsplan bei kurzen Freiheitsstrafen Der gemeinsame Entwurf mehrerer Bundesländer zu einem neuen Strafvollzugsgesetz fordert vom Justizvollzug, seine Bemühungen stärker als bisher an den Anforderungen einer gelungenen Wiedereingliederung in die Gesellschaft auszurichten. Mecklenburg-Vorpommern hat bereits vor Inkrafttreten des Gesetzes seine seit 2007 existierende Standardisierung der Vollzugsplanung Mitte 2010 geändert und bei Freiheitsstrafen bis zu einem Jahr den Vollzugsplan zu einem Integrationsplan umformuliert. Der Focus liegt jetzt weniger auf einer umfassenden Anamnese und Planung für die Ausgestaltung des Vollzuges selbst, als auf Maßnahmen, die konkrete Aufgaben beschreiben, die im Vollzug umgesetzt werden müssen, um sich optimal auf die Zeit nach der Haft auswirken zu können. Dabei spielt die Einbindung der Bewährungshilfe eine erhebliche Rolle. In der Präsentation und im Workshop wird auf Grundüberlegungen der neuen Systematik, ihre Struktur und auf erste Praxiserfahrungen eingegangen. referenten & abstracts Positionslichter 2011 15

Wolfgang Wirth Leiter des Kriminologischen Dienstes des Landes Nordrhein-Westfalen referenten & abstracts Wolfgang Wirth, geb. 1954, Diplom-Soziologe, Regierungsdirektor und Leiter des Kriminologischen Dienstes des Landes Nordrhein-Westfalen; zuvor wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Fakultät für Soziologie, anschließend am Institut für Bevölkerungsforschung und Sozialpolitik sowie schließlich am Zentrum für interdisziplinäre Forschung der Universität Bielefeld. Koordinator diverser internationaler Forschungsgruppen und Projektverbünde; Redaktionsmitglied der Zeitschrift Bewährungshilfe: Soziales Strafrecht Kriminalpolitik. Zahlreiche Publikationen in den Bereichen Sozialpolitik, Verwaltungskontrolle, Kriminologie, Strafvollzugs- und Evaluationsforschung. Zusammenfassung Arbeitsmarktintegration von (ehemaligen) Gefangenen als Kooperationsaufgabe: Liegt hier etwas im ARGEn? Bei der beruflichen Wiedereingliederung von (ehemaligen) Strafgefangenen gerät der Strafvollzug ins Schnittfeld kriminal-, sozial- und arbeitsmarktpolitischer Zuständigkeitsbereiche und damit fast in ein Dilemma: Er soll spezialpräventiv wirkende Reintegrationsleistungen für eine Zielgruppe erbringen, bei der zuvor offenkundig alle präventiven Integrationsbemühungen fruchtlos geblieben sind. Dabei wäre es vermessen zu glauben, der Strafvollzug könne alleine richten, woran andere zuvor gescheitert sind. Umgekehrt gibt es aber auch keinen Grund anzunehmen, dass die originär zuständigen sozial- und arbeitsmarktpolitischen Träger ihre Kunden nach einer Haftentlassung erfolgreicher in Arbeit oder Ausbildung vermitteln könnten als vor der Inhaftierung. Der angestrebte Wiedereingliederungserfolg wird durch Mängel in der Kooperation zwischen Vollzugs- und Arbeitsmarktakteuren in Frage gestellt. Der Vortrag zeigt anhand von ersten Ergebnissen des nordrhein-westfälischen Modellprojektes INA (www.i-n-a.de): was den Gefangenen fehlt, um Beschäftigungsperspektiven aufbauen zu können, die das Risiko (erneuter) Straffälligkeit und Inhaftierung reduzieren, was dem Strafvollzug fehlt, um die Gefangenen besser als bisher in tragfähige Beschäftigungsverhältnisse nach der Entlassung vermitteln zu können, was in der Zusammenarbeit mit Arbeitsagenturen und ARGEn (jetzt Jobcentern) fehlt bzw. man verzeihe das Wortspiel im ARGEn liegt und wie Kooperationslücken im Sinne einer gemeinsamen, zielgruppenspezifischen Beschäftigungsförderung überwunden werden können. 16 Positionslichter 2011

Freitag, 06. Mai 2011 Forum 4 Ambulante Kontroll- und Unterstützungssysteme Ulf Jonson Leiter der Abteilung für Behandlungsprogramme und Sicherheit, Norrköping Ulf Jonson ist seit 1997 Leiter der Abteilung für Behandlungsprogramme und Sicherheit bei der schwedischen Strafvollzugs- und Bewährungsverwaltung (SPPA) und für Strategien, Probleme und Maßnahmen in Zusammenhang mit Bewährung, Untersuchungsgefängnissen und Gefängnissen zuständig. Zuvor arbeitete er als Sachverständiger bei der SPPA und war 1994 für die Einführung von elektronischen Überwachungsprogrammen verantwortlich. Ulf Jonson begann 1976 seine Karriere im Bewährungsdienst und arbeitete auch in Gefängnissen. Zusammenfassung Elektronische Überwachung in Schweden: 17 Jahre Erfahrung Chancen und Probleme referenten & abstracts die Anwendung der elektronischen Überwachung in Schweden als Alternative zu kurzen Freiheitsstrafen als eine Maßnahme vor der Entlassung von langjährigen Straftätern als Maßnahme zur Verbesserung der Sicherheit im offenen Vollzug das schwedische Modell und Konzept für die elektronischen Überwachungsprogramme Übergangsmanagement von Straftätern und Risikoverringerung Erfahrungen und Erfolgsfaktoren die Verfahrensweisen, sonstige in dem Programm verwendete Instrumente und Maßnahmen Evaluation des Programmes Zukunftsaussichten und Entwicklung Positionslichter 2011 17

Heinz Peter Mair Referatsleiter Bewährungshilfe pp., Bayerisches Staatsministerium der Justiz und Verbraucherschutz, München referenten & abstracts Heinz Peter Mair studierte von 1979 bis zum Frühjahr 1985 in München Jura und absolvierte anschließend bis April 1988 seine Referendarzeit. Nach dem 2. Staatsexamen begann er am 1. August 1988 im Bayerischen Justizministerium als Mitarbeiter der Justizvollzugsabteilung. Es folgten Tätigkeiten als Staatsanwalt in einer allgemeinen Verfolgungsabteilung der Staatsanwaltschaft München I (1991-1992), als Richter für allgemeine Strafsachen und Schöffensachen beim Amtsgericht München (1992-1993) sowie als Mitarbeiter und später Leiter des IT-Referats des Justizministeriums (1993-2004). Vom 16. August 2004 bis 31. Januar 2008 war er als Vizepräsident des Landgerichts Landshut zunächst knapp 1 Jahr lang Vorsitzender einer kleinen Strafkammer und anschließend einer Zivilkammer. Seit 1. Februar 2008 ist er in der Strafrechtsabteilung des Justizministeriums Referatsleiter und dort u.a. für Bewährungshilfe, Führungsaufsicht und Gerichtshilfe zuständig. Zusammenfassung Neue Wege im Umgang mit entlassenen Sexualstraftätern die Praxis in Bayern In Bayern wurde im Oktober 2006 das Projekt HEADS (Haft-Entlassenen-Auskunfts-Datei- Sexualstraftäter) eingeführt. Ziel des Projekts ist, die Überwachung entlassener rückfallgefährdeter Sexualstraftäter durch eine engere Zusammenarbeit und einen schnelleren Informationsaustausch der Justiz, des Maßregevollzuges und der Polizei zu verbessern. Anfang 2008 wurde eine Evaluation des Projekts durchgeführt. Inzwischen werden mit HEADS ca. 900 Probanden überwacht. In einem Praxisbericht soll aus Sicht der Justiz über die Erfahrungen in Bayern berichtet werden, vor allem darüber, wo die Vorteile des Projekts liegen, welche Maßnahmen sich als besonders wirksam erwiesen haben und wie sich die Zusammenarbeit und der Informationsaustausch der Justizstellen (z.b. der Bewährungshilfe und der Führungsaufsichtsstellen) mit der Polizei entwickelt haben. Ferner soll auch auf die praktischen Erfahrungen in Bayern beim Aufbau und Betrieb forensischer Ambulanzen eingegangen werden. Die am 18. April 2007 in Kraft getretene Reform der Führungsaufsicht hat sie erstmals gesetzlich verankert. In Bayern sind im Auftrag der Justiz inzwischen durch Freie Träger in München und Nürnberg psychotherapeutische Fachambulanzen für Sexualstraftäter errichtet worden. Aktuell werden dort mit ca. 140 unter Bewährung oder Führungsaufsicht stehenden Sexualstraftätern regelmäßige Vor- oder Therapiegespräche geführt. Im Januar 2011 wird eine weitere Fachambulanz in Würzburg eröffnet. 18 Positionslichter 2011

Heather Munro Chief Executive, Bewährungshilfe London Heather Munro wurde im August 2010 zum Chief Executive des London Probation Trust, einer Bewährungshilfestiftung in London, ernannt. Der London Probation Trust betreut über 70.000 Straftätern jährlich und erstellt mehr als 33.000 Berichte über Gerichtsverfahren pro Jahr. Jedes Jahr arbeitet die Stiftung mit über 3.000 neuen Opfern von Sexual- oder Gewaltverbrechen. Mehr als eine Million Stunden gemeinnütziger Arbeit zugunsten der Gemeinden in London werden jährlich als Wiedergutmachung von Straftätern auf Bewährung verrichtet. Der London Probation Trust beschäftigt 3.000 Mitarbeiter und verfügt über 23 Delivery Units vor Ort, verteilt über die 32 Londoner Stadtbezirke. Der London Probation Trust ist zurzeit überall grün (erfüllt alle Leistungsvorgaben). Heather Munro wurde 1978 zur Bewährungshelferin ausgebildet und arbeitete in Durham, Hereford und Worcestershire, bevor sie 1981 nach Leicestershire umzog. Sie war von 2004 bis März 2010 Chief Executive des Leicestershire and Rutland Probation Trust. Frau Munro ist stellvertretende Vorsitzende und Leiterin des Referats Communications des Verbandes der Bewährungsdienstleiter. Zusammenfassung Zusammen arbeiten Risiken teilen Die Probation Trusts in England und Wales verfügen über gut eingeführte Strukturen in ihrer Zusammenarbeit, um das Risiko von Schäden oder Verletzungen, die hochgefährliche Straftäter für die Gemeinden darstellen, zu verringern. In der Präsentation werden auch zwischen den Behörden getroffene Maßnahmen für eine Zusammenarbeit hinsichtlich Wiederholungstätern und aus dem Gefängnis entlassenen Straftätern ohne gesetzliche Aufsicht vorgestellt, einschließlich des jüngsten Vorschlags Payment by results, bei denen Partner Zahlungen vom Justizministerium erhalten, wenn die Anzahl der Häftlinge sinkt oder die Rückfallquote reduziert wird. referenten & abstracts Positionslichter 2011 19

Tagungsort Ostseebad Binz (Insel Rügen) Ein Seebad mit Tradition tagungsort Informationen zum Tagungsort und Gastgeberland finden Sie unter: www.ostseebad-binz.de - www.auf-nach-mv.de www.ruegen.de Ab 1830 entwickelte sich in Binz, dass 1318 als Fischerdorf Byntze erstmals urkundlich erwähnt wurde, der erste einfache Badebetrieb. Das erste Hotel am Strand errichtete Wilhelm Klünder 1880. Von nun an entdeckten immer mehr Sommerfrischler die malerische Natur und den feinen weißen Sandstrand. Die prachtvollen Häuser im Stil der Bäderarchitektur sind zum Synonym für Binz geworden, das heute der größte Urlaubsort auf der Insel Rügen ist. Tagungshotel & Unterkunft ARKONA Strandhotel Strandpromenade 59 im Ostseebad Binz Das privat geführte Hotel liegt direkt an der Binzer Strandpromenade. Ein Spaziergang auf der autofreien Promenade führt in 10 Minuten in das Ortszentrum von Binz dem architektonischen Juwel alter Bäderkultur. Vor der Tür den kilometerlangen Badestrand, von vielen Zimmern einen herrlichen Blick auf die Ostsee und mit hervorragend ausgestatteter Wellnessanlage erwartet Sie ein unvergesslicher Aufenthalt. Die Unterbringung erfolgt je nach Buchungslage im 4-Sterne-Superior ARKONA Strandhotel und im 5-Sterne RUGARD Strandhotel. Informationen zu den Hotels: www.arkona-strandhotel.de - www.rugard-strandhotel.de 20 Positionslichter 2011

Organisationsteam Jörg Jesse Justizministerium Mecklenburg-Vorpommern tel +49 (0) 385 / 588 3020 Ralf Himbert Justizministerium Mecklenburg-Vorpommern tel +49 (0) 385 / 588 3260 joerg.jesse@jm.mv-regierung.de Noreen Schaal Soziale Dienste der Justiz Geschäftsbereich Stralsund tel +49 (0) 3831 / 285514 noreen.schaal@sozialedienste.mv-justiz.de Agnete Mauruschat Justizvollzugsanstalt Bützow tel +49 (0) 38461 / 55 100 ralf.himbert@jm.mv-regierung.de tanja.klee@jm.mv-regierung.de Tanja Klee Justizministerium Mecklenburg -Vorpommern tel +49 (0) 385 / 588 3250 Swenja Hettling Justizvollzugsanstalt Bützow tel +49 (0) 38461 / 55 103 ansprechpartner agnete.mauruschat@jva-buetzow.mv-justiz.de Kirstin Böcker Justizvollzugsanstalt Stralsund tel. +49 (0) 3831 / 665 100 swenja.hettling@jva-buetzow.mv-justiz.de Michaela Hahn Justizvollzugsanstalt Stralsund tel +49 (0) 3831 / 665 216 kirstin.boecker@jva-stralsund.mv-justiz.de Martina Lettow Bildungsstätte Justizvollzug tel +49 (0) 3843 / 283 742 michaela.hahn@jva-stralsund.mv-justiz.de Stefan Pamperin Soziale Dienste der Justiz Geschäftsbereich Schwerin tel +49 (0) 385 / 588 13826 m.lettow@fh-guestrow.de stefan.pamperin@sozialedienste.mv-justiz.de Positionslichter 2011 21

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