Ergebnisprotokoll zur Veranstaltung Nutzung der Windkraft Windpotentialanalyse Donau-Iller am 13.07.2011 im Edwin-Scharff-Haus Neu-Ulm



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Programm: Begrüßung und Einführung durch Herrn Markus Riethe, Verbandsdirektor, Regionalverband Donau-Iller Vortrag zum Thema Erneuerbare Energien von Frau Manuela Severin, Dipl. Ing., Regionalverband Donau-Iller Grundlagen der Fortschreibung des Regionalplanes Kapitel Windenergie, Herr Dr. Ulrich Ottersbach, stellvertretender Verbandsdirektor, Regionalverband Donau-Iller Windhöffigkeitsdaten des TÜV SÜD für die Region Donau-Iller, Herr Dipl.-Ing. Peter- Herbert Meier, TÜV SÜD Industrie Service GmbH Diskussionsrunde Den Teilnehmern wurden vorab folgende schriftlich definierte Fragestellungen vorgelegt: Können und sollen die vorliegenden Daten über die Windhöffigkeit des TÜV SÜD als Grundlage für die Fortschreibung des Regionalplanes herangezogen werden? Es stehen Daten des TÜV SÜD für 100m und 140m zur Verfügung. Welche Daten sollten als Grundlage für die Planung dienen und ab welcher Windhöffigkeitsklasse ist von einem sinnvollen Betrieb für Windenergieanlagen auszugehen? Welche Referenzanlage sollte für die Planung definiert werden? Welche Problematiken sind gegenüber der 4. Teilfortschreibung des Regionalplans zusätzlich zu berücksichtigen? In welchen Bereichen kam es bei Genehmigungen zu Schwierigkeiten? Herr Verbandsdirektor Riethe begrüßte die Teilnehmer und informierte über den Stand und das weitere Vorgehen zum Themenbereich Windenergie auf regionaler Ebene. Für den Regionalverband sei heute insbesondere die Fragestellung mit den anwesenden Fachleuten aus der Region zu klären, ob der Windatlas des TÜV SÜD als Planungsgrundlage für die Windenergieplanung herangezogen werden sollte. Anschließend stellte Frau Severin die vom Regionalverband aktuell herausgegebene Broschüre über die Nutzung Erneuerbarer Energien kurz vor. Herr Dr. Ottersbach erklärte, dass auf Beschluss des Planungsausschusses bis Oktober 2011 von der Geschäftsstelle des Regionalverbandes Donau-Iller ein Konzept zur Windenergienutzung in der Region erarbeitet wird. Wichtig sei nun, eine einheitliche Datengrundlage zum Windpotential in der Region als Grundlage für die regionale Planung zu wählen. Herr Dipl. Ing. Meier vom TÜV SÜD erläuterte detailliert in einer Präsentation die Ermittlung der Windhöffigkeitsdaten für die Region Donau-Iller. Demnach liegen der Potentialuntersuchung zahlreiche Daten vorhandener Windkraftanlagen, Radiosondendatensätzen aus Ballonaufstiegen und Meteorologien von Stationen des Deutschen Wetterdienstes zu Grunde. In der anschließenden Diskussion im Teilnehmerkreis wurden zunächst spezifische technische Fragen an Herrn Meier gerichtet.

Anschließend wurden die Fragestellungen des Regionalverbandes wie folgt erörtert: Frage: Können und sollen die vorliegenden Daten über die Windhöffigkeit des TÜV SÜD als Grundlage für die Fortschreibung des Regionalplanes herangezogen werden? Die Teilnehmer sprachen sich einheitlich dafür aus, dass die Windhöffigkeitsdaten des TÜV SÜD als flächendeckende Datengrundlage für die Planung und damit Ausweisung von Vorranggebieten für die Windenergie verwendet werden sollte. Einschränkend wurde jedoch festgestellt, dass auch diese flächendeckenden Winddaten konkrete Windmessungen vor Ort zur Ermittlung der Wirtschaftlichkeit eines einzelnen Standortes nicht ersetzen können. In genannten Einzelfällen ergaben Windmessungen vor Ort abweichende Ergebnisse. Grundsätzlich stellt der Windatlas des TÜV SÜD eine wesentliche Verbesserung im Vergleich zu den bisher verwendeten flächendeckenden Daten des Deutschen Wetterdienstes und zum Bayerischen Windatlas dar. Frage: Es stehen Daten des TÜV SÜD für 100m und 140m zur Verfügung. Welche Daten sollten als Grundlage für die Planung dienen und ab welcher Windhöffigkeitsklasse ist von einem sinnvollen Betrieb für Windenergieanlagen auszugehen? Nach Erkenntnissen der Arbeitsgruppe Windatlas Baden-Württemberg ist von einem sinnvollen Betrieb (ab diesem Wert könnte ein wirtschaftlicher Betrieb einer Anlage möglich sein) ab ca. 5,3m/s in 100m über Grund für heutige Anlagen mit ca. 140 m Nabenhöhe auszugehen. Dies entspricht ca. 5,6 m/s bei den Daten für 140 m über Grund. Weiter kamen die Teilnehmer überein, dass die Daten des TÜV SÜD mit 140 m über Grund als Grundlage für die Fortschreibung des Regionalplanes verwendet werden sollten. Diese Höhe berücksichtigt die Turbulenzen der Luftströmungen über Waldgebieten und ist deshalb wegen der bewegten Topographie der Region Donau-Iller den Daten für 100 m über Grund vorzuziehen. Frage: Welche Referenzanlage sollte für die Planung definiert werden? Als Referenzanlage für die Planungen in der Region sollte eine Anlage mit einer Nabenhöhe von 140 bis 160 m und eine Gesamthöhe von 210 m definiert werden. Frage: Welche Problematiken sind gegenüber der 4. Teilfortschreibung des Regionalplans zusätzlich zu berücksichtigen? In welchen Bereichen kam es bei Genehmigungen zu Schwierigkeiten? In einigen Diskussionsbeiträgen wurde die Genehmigungspraxis in Bezug auf Radaranlagen der Bundeswehr bemängelt. Hierdurch kam es selbst in festgesetzten Vorranggebieten zur Versagung von Genehmigungen. Der Geschäftsstelle des Regionalverbandes ist dieses Problem bekannt, es ist jedoch nur auf bundespolitischer Ebene zu lösen. Weiter stellt der Artenschutz bezüglich besonders geschützter Vögel nachträglich eine oftmals erhebliche Problematik im Genehmigungsverfahren von Windkraftanlagen dar. Regionalverband Donau-Iller, der Verbandsdirektor