Sport und Bewegung für das Alter und im Alter wie körperliche Aktivität zu Gesundheit, Wohlbefinden und Lebensqualität im Alter beiträgt



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Transkript:

Sport und Bewegung für das Alter und im Alter wie körperliche Aktivität zu Gesundheit, Wohlbefinden und Lebensqualität im Alter beiträgt Dr. Christoph Rott 2. Seniorensport-Kongress Aktiv älter werden Mainz, 13. März 2016

Die zunehmende Langlebigkeit ist eine enorme kulturelle Errungenschaft!

Körperliche Aktivität ist lebensnotwendig. Ohne sie verschenken wir Lebenszeit.

Reduktion der Sterblichkeit in % Reduktion der Sterblichkeit durch körperliche Aktivität (20-60+) Heftig Moderat Insgesamt 15 Minuten körperliche Aktivität: Reduktion der Sterblichkeit um 14% und damit drei Jahre mehr Lebenszeit. Bewegung pro Tag in Minuten Wen et al., 2011

Körperliche Aktivität ist lebensnotwendig auch im Alter (60+).

Sterblichkeit im Zusammenhang mit körperlicher Aktivität (60+) -22% -28% -35% MVPA: moderate-to-vigorous-intensity physical activity Hupin et al., 2015

Körperliche Aktivität ist lebensnotwendig auch im hohen Alter (80+).

Dreifach erhöhtes Sterberisiko bei bewegungsarmen 80- bis 98-Jährigen 198 Männer und Frauen im Alter von 80 und 98 Jahren (M = 85 Jahre) Chipperfield, 2008

Körperliche Aktivität und gesundes Altern 1. Erhebung mit Ø 64 Jahren, 3.454 Personen, 57% Frauen; zu Beginn der Studie alle relativ gesund Gesundes Altern: Keine schwerwiegenden chronischen Erkrankungen Keine größeren kognitiven Beeinträchtigungen Keine größeren körperlichen Funktionsstörungen Gute psychische Gesundheit (keine Depression) Nach 8 Jahren waren 19% gesund gealtert. Welche Bedeutung hat dabei die körperliche Aktivität bzw. Veränderung der körperlichen Aktivität? Hamer et al., 2013

Je körperlich aktiver desto bessere Chancen auf gesundes Altern 8,00 7,00 6,00 5,00 Odds Ratio 7,68 4,00 3,00 2,00 1,00 3,37 2,36 1,00 Passive Aussteiger Einsteiger Aktive Nach Hamer et al., 2013

Hinausschieben von Behinderungen durch körperliche Aktivität Normalbevölkerung Läufer Fries, 2003

Zwei große Herausforderungen

1. Erhaltung der Mobilität Welt Weitere Umgebung Dienstleistungen im Stadtteil Nachbarschaft Außerhalb des Hauses Haus/Wohnung Zimmer Finanziell Psychosozial Ökologisch Physisch Kognitiv Geschlecht, Kultur Biografie Webber et al., 2010

Risiko: Verlust an Muskelmasse

2. Erhaltung der geistigen Leistungsfähigkeit / Vermeidung von Demenz 84 Milliarden Nervenzellen 100 Billionen Nervenverknüpfungen 5,8 Millionen Kilometer Nervenbahnen

Geistige Leistungsfähigkeit ein ganzes Spektrum von Fähigkeiten

Die enge Verbindung zwischen Denken und Bewegung bzw. zwischen Gehirn und Muskeln

Gehgeschwindigkeit bei 1 Aufgabe (gehen) vs. bei 2 Aufgaben, dual task (gehen und reden) Personen im Alter 20 bis 95 Jahre Steuerung durch exekutive Prozesse Shumway-Cook et al., 2007

Kontinuum der geistigen Leistungsfähigkeit

Risikofaktor: Amyloid im Gehirn Aß42 Aß40 4 mg 10-20 mg Gesamtmenge nach 30 Jahren Alzheimer

Merkmale einer Demenz Deutsche Alzheimer Gesellschaft, 2015

Folgen einer demenziellen Erkrankung Schwenk & Hauer, 2009

BMJ 2004: Regular walking protects elderly people from cognitive decline Regelmäßiges Gehen schützt Ältere vor geistigem Rückgang Abbott et al., 2004

Frühe körperliche Aktivität und Demenz 1. Erhebung mit Ø 48 Jahren, 3.134 Personen, 61% Frauen; Demenzdiagnose 31 Jahre später Frage nach der körperlichen Aktivität im Alter von 25 bis 50 Jahren (4 Stufen) Kaum aktiv vs. leichte körperlicher Aktivität (Gartenarbeit, Gehen): ein um 37% geringeres Demenzrisiko Kaum aktiv vs. regelmäßige körperliche Aktivität: ein um 66% geringeres Demenzrisiko Sehr ähnliche Ergebnisse für ausschließlich Alzheimer-Fälle Andel et al., 2008

Gehirnanpassungen durch Bewegung (Gehen/Wandern) im Alter Blutgefäßneubildungen Wachstum von Nervenverbindungen Nervenfaserwachstum Bildung neuer Nervenzellen bessere geistige Leistungsfähigkeit geringeres Demenzrisiko Hollmann et al., 2011

Möglichkeiten der primären Prävention von Alzheimer: Aktuelle Erkenntnisse Frage nach der Rolle körperlicher (In-)Aktivität The Lancet Neurology August 2014

Beitrag der veränderbaren Risikofaktoren für das Auftreten von Demenz in Europa 1. Körperliche Inaktivität: 20.3% 2. Rauchen: 13.6% 2. Geringes Bildungsniveau: 13.6% 4. Depression: 10.7% 5. Bluthochdruck im mittleren Alter: 6.8% 6. Starkes Übergewicht im mittleren Alter: 4.1% 7. Diabetes: 3.1% 31,4% der Alzheimererkrankungen sind auf sieben veränderbare Risikofaktoren zurückzuführen. Norton et al., 2014

Die entsprechenden Zahlen für Deutschland 1. Körperliche Inaktivität: 21.7% 2. Rauchen: 14,9% 3. Depression: 9,3% 4. Bluthochdruck im mittleren Alter: 7,6% 5. Geringes Bildungsniveau: 7,5% 6. Starkes Übergewicht im mittleren Alter: 5,9% 7. Diabetes: 4,1% 30,5% der Alzheimererkrankungen sind auf sieben veränderbare Risikofaktoren zurückzuführen. Luck et al., 2016

Die "Bethanien-Studie" Randomisierte kontrollierte Studie mit Personen mit diagnostizierter Demenz (leicht bis moderat) Können über ein neu entwickeltes, demenzspezifisches körperliches Trainingsprogramm motorische Leistungen verbessert werden? Wirkt es sich auch auf den kognitiven und emotionalen Status, die Bewegungsaktivität u.a. aus? Schwenk & Hauer, 2009

Bausteine des Trainingsprogramms für demenziell Erkrankte Schwenk & Hauer, 2009

Progressives Kraft- und Funktionstraining Schwenk & Hauer, 2014

Programm der Kontrollgruppe und der Interventionsgruppe Unspezifische Hockergymnastik Spezifisches Training der dynamischen Balance Schwenk & Hauer, 2014

Dual Task Training: Gehen mit gleichzeitiger Rechenaufgabe Schwenk & Hauer, 2014

Demenzspezifische psycho-soziale Aspekte Training in der Kleingruppe (4 6 Personen) Organisationsformen mit Möglichkeiten zur Binnendifferenzierung (individuelle Trainingsbelastung einzelner Teilnehmer) Verwendung einfach strukturierter Übungen Behutsame Steigerung des Schwierigkeitsgrades Häufige Wiederholung von motorischen Handlungen Betonung von kleinen Trainingsfortschritten Demenzspezifische Kommunikation zur Übungsvermittlung (verbal, nonverbal) Vertrauter Rahmen und stabile Bezugspersonen Schwenk & Hauer, 2014

Trainingseffekte auf den motorischen Status Schwenk & Hauer, 2009

Trainingseffekte auf motorisch-kognitive Komplexleistungen (dual tasks) Schwenk & Hauer, 2009

Die "FINGER-Studie" Nachweis der Wirksamkeit einer kombinierten Intervention zur Vermeidung von geistigem Rückgang Lancet 2015

Multimodales Interventionsprogramm zur Vermeidung von geistigem Rückgang Randomisierte kontrollierte Studien mit Risiko- Personen (kognitiv nicht intakt, aber keine Demenz) 631 Personen Interventionsgruppe, Ø 69,5 Jahre alt, 629 Personen Kontrollgruppe Ø 69,2 Jahre alt Elemente der Intervention: Allgemeine Gesundheitsratschläge Ernährungsberatung Körperliches Training: Kraft- und Ausdauertraining Geistiges Training Überwachung von vaskulären Risikofaktoren Kontrollgruppe: Nur allgemeine Gesundheitsratschläge Ngandu et al., 2015

Interventionskomponente 2: Körperliches Training Individuell angepasstes Krafttraining (1-3x pro Woche) und Ausdauerübungen (2-5x pro Woche), durch Physiotherapeuten angeleitet. Krafttraining für acht Muskelgruppen: Kniestreckung und -beugung, Bauch- und Rückenmuskulatur, Rotation, unterer Rücken, Arm- und Beinmuskulatur Ausdauer: individuell bevorzugte Übungen (beispielsweise Crosstrainer). Ngandu et al., 2015

Allgemeine Interventionskomponente: Soziale Aktivität Die sozialen Aktivitäten und Teilhabe wurden durch die Gruppentreffen der anderen Interventionskomponenten abgedeckt. Ngandu et al., 2015

Veränderung der kognitiven Leistungen während der zweijährigen Intervention Ngandu et al., 2015

Prof. Dr. Dr. h.c. Konrad Beyreuther ein renommierter Alzheimer-Forscher

Seine Interpretation der Ergebnisse der FINGER-Studie Kontrollgruppe ein um 30% erhöhtes Risiko für kognitive Veränderungen. Interventionsgruppe Verzögerung eines Krankheitsbeginn um 7,5 Jahre. 7,5 Jahre mehr ohne gravierende kognitive Einschränkungen! Beyreuther, 2016

Gehirnreserve-Hypothese bei Demenz BMG, 2010

Gehirnreserve-Hypothese bei Demenz Fähigkeit, altersbedingte Veränderungen und mit Demenz zusammenhängende Pathologie im Gehirn zu ertragen, ohne klare klinische Symptome zu entwickeln. Bildung, Arbeitskomplexität, soziales Netzwerk und Freizeitaktivitäten fördern vermutlich die Reserve. Geistige Herausforderungen über das gesamte Leben können die Gehirnreserve vergrößern und für das Auftreten von Demenzsymptomen entscheidend sein. Freizeitaktivitäten mit allen drei Komponenten körperlich, geistig und sozial scheinen den günstigsten Effekt zu haben. Fratiglioni & Wang, 2007

Bewegung und Sport elementare Bestandteile eines guten Lebens im Alter

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Neuinterpretation von Hockergymnastik

Sport und Bewegung machen das Leben lebenswerter besonders im hohen Alter

Sportaktivität und positive Lebensbewertung im hohen Alter 26 21 16 17,5 19,4 20,5 11 0 Std/Woche 0,5-2,5 Std/Woche über 2,5 Std/Woche Anmerkung: Aktiv-in-Heidelberg (A-i-H): n = 140; Alter zwischen 80 und 95 Jahren; M = 87 Jahre

Alzheimer bereits im Rückwärtsgang: eine weitere kulturelle Errungenschaft Die Anzahl der Neuerkrankungen nicht aber die Gesamtzahl der Demenzkranken ist in der EU in den letzten 20 Jahren um 22 bis 30% gesunken. In Deutschland nur noch 620-690 anstatt bisher 890 Neuerkrankungen pro Tag! Die Zahl der Neuerkrankungen in der EU wird bis 2050 vermutlich um 37,4-51% sinken. Bewegung und Sport für das Alter und im Alter sind bei dieser Entwicklung ein sehr bedeutsamer Faktor. Die Sportverbände und -vereine können diesen Trend durch vielfältige Bewegungsprogramme verstärken! Beyreuther, 2016

Kontakt: Dr. Christoph Rott Institut für Gerontologie, Universität Heidelberg Bergheimer Str. 20 69115 Heidelberg Tel.: 06221-548129 E-Mail: christoph.rott@gero.uni-heidelberg.de http://www.gero.uni-heidelberg.de