Personalgewinnung und Personalbindung in der Wissenschaft: Altes Thema Neue Werkzeuge?



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Transkript:

Personalgewinnung und Personalbindung in der Wissenschaft: Altes Thema Neue Werkzeuge? Fortbildungsveranstaltung AK Personal Effizienzgewinne in Berufungsverfahren durch interne Ablaufveränderungen am Beispiel der TU Darmstadt Dr. Manfred Efinger Kanzler der TU Darmstadt 7. Dezember 2009 Weimar Dr. Manfred Efinger 1 Optimierungskonflikt in Berufungsverfahren Berufungsverfahren Bereitschaft zu hohem Einsatz, um Optimalbesetzung zu gewinnen = Investitionsaufwand versus Konkurrenzsituation mit anderen Universitäten = Notwendigkeit zu effizientem Handeln Ressourcen, Manpower, Zeit Schnelligkeit, Durchsetzungskraft 7. Dezember 2009 Weimar Dr. Manfred Efinger 2 11. Dezember 2009 1

Effizienz in Berufungsverfahren Einfach nur schneller werden? keine reine Input-Output-Aufrechung mit allgemeinem Optimierungsansatz im Bereich Personalgewinnung Effizienz & Effektivität effizientes Verfahren = zielführendes Verfahren: - schnell - zuverlässig - fehlerfrei - transparent - flexibel - kostenorientiert 7. Dezember 2009 Weimar Dr. Manfred Efinger 3 Optimierungsaspekte in Berufungsverfahren 1. Effizienzgewinn: Verfahren beschleunigen (inhouse) Qualität sichern 2. Effektivitätsgewinn: Optimalbesetzung gewinnen Verfahren als Strategie- und Gestaltungsinstrument nutzen: Zielausrichtung Wettbewerbspositionierung - Streben nach Excellenz 7. Dezember 2009 Weimar Dr. Manfred Efinger 4 11. Dezember 2009 2

Berufungsverfahren früher gesamtes Verfahren geregelt qua Erlass des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst Verfahrensablauf immer über Ministerium: - Ernennungskompetenz - Entscheidungsgewalt (Zusage, Ausstattung, Besoldung) umständliche Verhandlungsführung, langwierige Rücksprachen, mangelnde Flexibilität, teilw. ungenügende Beteiligung der Universität in Art und Umfang, fehlende Mitspracherechte und Entscheidungsbefugnis Lange Verfahrensdauer Darmstadt: von der Ausschreibung bis zur Berufung knapp 2 Jahre 7. Dezember 2009 Weimar Dr. Manfred Efinger 5 Berufungsverfahren Verbesserung Optimieren der Rücksprache mit dem Ministerium: - intensives Einbindung der TU Darmstadt - Rücksprache über Entscheidung und Verhandlungsgrundlage Budgetierung: Eigenverantwortung der Fachbereiche für interne Mittelverteilung - frühe Beteiligung der Fachbereiche am Verfahren - Entscheidung über Personalkosten und Eigenanteil an Investitionskosten für Ausstattung neuer Professuren intensives Einbinden, wenig Rücksprachenotwendigkeit im Verlauf = starke Beschleunigung 7. Dezember 2009 Weimar Dr. Manfred Efinger 6 11. Dezember 2009 3

Berufungsverfahren heute Berufungsverfahren sind die wichtigsten strategischen Instrumente zur Entwicklung der TU Darmstadt. Jedes Berufungsverfahren hat Relevanz für: die Zukunftsfähigkeit der Universität die Förderung von Kooperation und Innovation die Alleinstellung im Wettbewerb Bei der Optimierung zu berücksichtigen: Qualität Schnelligkeit Erfolg Langfristigkeit 7. Dezember 2009 Weimar Dr. Manfred Efinger 7 Berufungsverfahren heute Basis Ausgangspunkt für unser Handeln TU Darmstadt-Gesetz (2005) Übertragung der Ernennungskompetenz auf die Universität, wesentliche Grundlage des Effizienzgewinns Freiheitsgewinn Eigenverantwortung 7. Dezember 2009 Weimar Dr. Manfred Efinger 8 11. Dezember 2009 4

Berufungsverfahren heute - Maßnahmen Unser Ziel: Dauer eines Berufungsverfahrens bei idealem Ablauf = 1 Semester Einrichten eines Referats für Hochschulstrategie Leitfaden für Berufungsverfahren als Verfahrenstandard Verknüpfen von Strukturentscheidungen mit dem gesamten Verfahren Initiieren von Perspektivgesprächen durch das Präsidium Einführen von Senatsbeauftragten für Berufungsverfahren Prüfen des Berufungsberichts durch das Präsidium Entscheidungs- und Ernennungsbefugnis 7. Dezember 2009 Weimar Dr. Manfred Efinger 9 Allgemeines Berufungsverfahren FB Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften Parallelruf abgewehrt Verhandlung vor Eingabe in den Senat Angebotsabgabe vorbehaltlich der Ruferteilung Dauer zwischen Stellenfreigabe und Rufannahme: 8,3 Monate gesamt 7. Dezember 2009 Weimar Dr. Manfred Efinger 10 11. Dezember 2009 5

Berufungsverfahren, Stiftungsprofessur Fachbereich Bauingenieurwesen Neueinrichten einer Stiftungsprofessur Berücksichtigen zahlreicher Akteure erfolgreiche Verhandlung, trotz geringem Gehalt erfolgsabhängige Gehaltsteigerung ab dem 4. Jahr (Drittmittel) Dauer zwischen Unterzeichung Kooperationsvereinbarung und Rufannahme: Senat - Rufannahme 6 Monate 14 Monate gesamt 7. Dezember 2009 Weimar Dr. Manfred Efinger 11 Berufungsverfahren, aus der Industrie Fachbereich Maschinenbau frühzeitiger Freigabeantrag des Fachbereichs durch lange Kündigungsfristen bei Industrieberufung i.d.r. lange Vorlaufzeit erfolgreiche Verhandlung trotz erheblicher Gehaltseinbußen Vertragsunterzeichnung bereits 1 Woche nach Rufannahme Dauer zwischen Stellenfreigabe und Rufannahme: Rufannahme 1 Jahr von Dienstantritt 1 Jahr gesamt 7. Dezember 2009 Weimar Dr. Manfred Efinger 12 11. Dezember 2009 6

Verkürztes Berufungsverfahren Fachbereich Maschinenbau Hausberufung 2 Parallelrufe abgewehrt Dauer zwischen Stellenfreigabe und Rufannahme: 100 Tage 31 Senat - Rufannahme 7. Dezember 2009 Weimar Dr. Manfred Efinger 13 zusammengefasst: Basis der Optimierung von Berufungsverfahren ist die Autonomie. Sie ermöglicht uns: universitäre Unabhängigkeit Eigenverantwortung, Flexibilität, Beschleunigung Aufbau wettbewerbsbeständiger Kernkompetenzen qualitätssichere, schnelle und zielführende Berufungsverfahren als Grundlage unserer eigenständigen organisatorischen Entwicklung. 7. Dezember 2009 Weimar Dr. Manfred Efinger 14 11. Dezember 2009 7