Die Angebote für studierende Eltern an der Universität Augsburg: Ergebnisse einer Online-Evaluation



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Transkript:

Die Angebote für studierende Eltern an der Universität Augsburg: Ergebnisse einer Online-Evaluation Beatrice Lidl Universität Augsburg Familienservicestelle Kind & Hochschule

Die Angebote für studierende Eltern an der Universität Augsburg: Ergebnisse einer Online-Evaluation Beatrice Lidl April 2013 Inhalt: 1. Einleitung Seite 3 2. Zur Befragung und Auswertung Seite 3 3. Ergebnisse Seite 4 3.1 Die studierenden Eltern Seite 4 3.2 Probleme im Studium mit Kind Seite 5 3.3 Anregungen und Wünsche an die Universität Seite 5 3.4 Bewertungen der familienfreundlichen Maßnahmen an der Uni Augsburg Seite 7 3.5 Wünsche an die Kinderbetreuung Seite 9 4. Fazit Seite 10 2

1. Einleitung Die Universität Augsburg hat sich zum Ziel gesetzt, die familienfreundlichste Hochschule Bayerns zu werden. Auf diesem Weg gab es bereits einige Teilerfolge, gekennzeichnet beispielsweise durch die Auszeichnung des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst für das beste Konzept einer Hochschule bei der Verwirklichung des Gleichstellungsauftrags (im Jahr 2007 für Kinderbetreuung), die Auszeichnung für den gratis Kinderteller des Studentenwerks in den Mensen der Augsburger Hochschulen durch die Jury der Initiative Deutschland Land der Ideen oder die positive Rückmeldung der DFG im Hinblick auf Gleichstellungsmaßnahmen der Universität Augsburg wie den Familienservice (Rückmeldung zum Zwischenbericht 2011 zu den Forschungsorientierten Gleichstellungsstandards) sowie die Aufnahme des Projektes IKBU (Initiative Kinderbetreuung für Beschäftigte der Universität) in den Instrumentenkasten der DFG zu den Forschungsorientierten Gleichstellungsstandards. Die Studien- und Arbeitsbedingungen von Eltern an der Universität Augsburg sollen beständig verbessert werden, wozu Informationen über den Ist-Stand und die Wünsche und Bedarfe der Eltern nötig sind. Im Jahr 2012 wurden die studierenden Eltern zu den familienfreundlichen Angeboten an der Universität Augsburg befragt. Eine Befragung der Beschäftigten ist geplant. 2. Zur Befragung und Auswertung Im Januar 2012 wurde von der Qualitätsagentur der Universität Augsburg eine Befragung aller Studierenden durchgeführt, um Qualität und Zufriedenheit mit dem Studium und der Studiensituation zu ermitteln. Die Fragebögen wurden online gestellt und per E-mail-Verteiler über die Studierendenadressen zur Teilnahme aufgerufen. Im Rahmen dieser Befragung stellte der Familienservice Kind & Hochschule einige zusätzliche Fragen an die Eltern unter der Studierendenschaft. Per Filterfrage Studieren Sie mit Kind(ern) bzw. erwarten Sie bzw. Ihre Partnerin ein Kind gelangten die mit ja antwortenden Personen zu den zusätzlichen Fragen am Ende des Fragebogens. Der Schwerpunkt der Elternbefragung wurde auf die familienfreundlichen Maßnahmen an der Universität Augsburg gelegt. Ziel war es, bestehende Maßnahmen zu evaluieren und die Bedarfe und Wünsche der Eltern zu erheben. Die allgemeine Situation der studierenden Eltern wurde bewusst nicht abgefragt, hierzu existieren andere Studien in ausreichender Anzahl und Aktualität, von denen angenommen wird, dass sie im Großen und Ganzen auf die Situation an der Universität Augsburg übertragbar sind. 1 Die Daten der Befragung wurden von der Qualitätsagentur aufbereitet und der Teildatensatz mit den Fragen zur Familienfreundlichkeit wurde dem Familienservice zur Auswertung und Interpretation zur Verfügung gestellt. Es wurden hauptsächlich geschlossene Fragen gestellt, in mehreren offenen Fragen konnten die Eltern ihre Wünsche und Verbesserungsvorschläge äußern, sowie Anmerkungen zu bestimmten Themenbereichen machen. Die offenen Antworten der Studierenden wurden in diesem Bericht nicht nach Fragestellung zusammengefasst, sondern fragenübergreifend nach den Inhalten der Antworten. Dies war insofern möglich, da sich die offenen Fragen ähneln. Eine Untergliederung der Antworten in die Bereiche Probleme im Studium mit Kind, Anregungen und Wünsche an die 1 Vgl. z.b. Middendorff, Elke (2008): Studieren mit Kind, Ergebnisse der 18. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks durchgeführt durch HIS Hochschul-Informations-System 3

Universität und Wünsche an die Kinderbetreuung sorgt in diesem Falle für eine sinnvolle und übersichtliche Zusammenfassung der Antworten. Die Verfasserin, gleichzeitig Beschäftigte in der Familienservicestelle, hat sich bei der Auswertung und Interpretation der Daten um höchstmögliche Neutralität bemüht. Die folgenden Ergebnisse beziehen sich auf 177 gültige Datensätze, das entspricht einer Rücklaufquote bei den immatrikulierten Eltern an der Universität Augsburg von ca. 24%. 3. Ergebnisse 3.1 Die studierenden Eltern Die Fragen beantworteten 44 Väter und 132 Mütter. Eine Person gab kein Geschlecht an. Auf die Frage Haben Sie Kinder, antworteten 142 Personen mit Ja, auf die Frage nach einer bestehenden eigenen Schwangerschaft oder der der Partnerin antworteten 49 Personen mit Ja. 14 Studierende erwarteten somit im Befragungszeitraum ein weiteres Kind, 35 Personen ihr erstes Kind. Das Alter der Eltern bzw. werdenden Eltern: über 40 Jahre 30-39 Jahre 25-29 Jahre 20-24 Jahre weiblich 21 40 32 36 männlich 1 11 15 14 Die studierenden Eltern sind im Durchschnitt älter als ihre KommilitonInnen, was bundesweit durchgeführte Studien ebenfalls belegen. 2 Vier der Väter und drei der Mütter gaben kein Alter an. Alter der Kinder: 114 der Eltern geben an, dass ihr jüngstes Kind 12 Jahre und jünger ist. Von 14 Eltern ist das jüngste Kind bereits über 12 Jahre. 49 Personen äußern sich nicht zum Alter ihres Kindes/ihrer Kinder. Diese Altersdifferenzierung wurde vorgenommen, da ein Alter von 12 Jahren im Allgemeinen einen gewissen Wendepunkt im Betreuungsaufwand markiert. Die Fakultätszugehörigkeit der Eltern: Anzahl In Prozent (N=177) KTHF 8 4,5 WIWI 13 7,3 Jura 16 9,0 Phil.-Soz. 40 22,6 Phil.-Hist 74 41,8 MNF 18 10,2 FAI 8 4,5 Es fällt auf, dass mehr als die Hälfte der studierenden Eltern in den beiden Phil-Fakultäten eingeschrieben ist, dabei in der Phil.-Hist.-Fakultät fast doppelt so viele wie in der Phil.-Soz.- Fakultät. 2 Ebd. 4

Ein Abgleich mit den Gesamtstudierendenzahlen der Fakultäten im Erhebungszeitraum bestätigt eine Überproportionalität an studierenden Eltern für die beiden Phil.-Fakultäten und die Katholisch-Theologische Fakultät (KTHF). Die Gründe hierfür bleiben offen. Möglicherweise haben aus diesen Fakultäten mehr Eltern geantwortet. Möglich ist auch, dass die Altersstruktur der Studierenden an diesen Fakultäten eine andere ist und die Fächer ältere Studierende bevorzugt wählen, z.b. Lehramtsstudiengänge (46 studierende Eltern aus der Befragung sind in Lehramtsstudiengängen eingeschrieben). Oder es wird für ein Studium an diesen Fakultäten eine bessere Vereinbarkeit mit eigenen Kindern antizipiert. Weitere Gründe sind denkbar. 3.2 Probleme im Studium mit Kind - Wahrnehmung von Studienangeboten Es zeigt sich in zahlreichen (13) offen abgefragten Antworten, dass Eltern Probleme haben mit der Wahrnehmung von Präsenzzeiten in Seminaren. Viele Seminare finden zu Zeiten statt, in denen die Eltern auf keine Kinderbetreuung zurückgreifen können. Die häufig geforderte regelmäßige Anwesenheit verschärft diese Problematik. - Praktika und Exkursionen Auch Pflichtpraktika und Exkursionen stellen die Eltern vor besondere Herausforderungen. Vollzeitpraktika mit einem Arbeitsumfang von 40 Stunden/Woche sind mit Kleinkind auch für die kurze Zeit des Praktikums kaum leistbar. Genauso lässt sich nicht jede angebotene Exkursion mit familiären Betreuungsverpflichtungen wahrnehmen. - Diskriminierungserfahrungen Neben diesen ganz konkreten Problemen in der Studienorganisation bemängeln einige Eltern das Verständnis und die Kooperation ihrer KommilitonInnen und der DozentInnen für ihre Situation als Eltern:...wenn Studenten mehr die Augen aufmachen würden und vielleicht auch mal einer buggybepackten Studentenmutter die Tür aufhalten würden....auch anerkannt werden würde, dass ein Kind nicht automatisch ein schlechtes Studium bedeutet, weil die Lebensprioritäten anders werden. wenn ein Baby im Hörsaal ähnlich selbstverständlich wäre, wie ein Hund. Diese Kritik ist ein Hinweis darauf, dass eine familienfreundliche Einstellung noch nicht überall angekommen ist, und Elternschaft noch zu wenig an der Universität thematisiert und sichtbar gemacht wird. 3.3 Anregungen und Wünsche an die Universität Die Wünsche an ein familiengerechtes Studium ergeben sich aus den bereits erörterten Problemen im Studium mit Kind: - Die wichtigsten Veranstaltungen, Tutorien, Übungen sollten vor 16 Uhr enden - Mehr erlaubte Fehltage in Seminar und Vorlesung - Möglichkeit von Teilzeitpraktika - Bevorzugte Aufnahme bei Exkursionen In einer geschlossenen Frage sollten denkbare studienerleichternde Maßnahmen bewertet werden. 5

Kummulierte Prozent "sehr groß" und "groß" Bewertung studienerleichternder Maßnahmen 100,00% 90,00% 80,00% 70,00% 60,00% 50,00% 40,00% 30,00% 20,00% 10,00% 0,00% 39,50% 50,80% 50,90% 45,70% 41,80% 45,20% TZ Studium Virtuelle Vorlesungen bevorz. Seminarplatzvergabe flexible Kinderbetreuung Prüfungstermine zur Kernzeit studienerleichternde Maßnahmen Pflichtseminare zur Kernzeit Quelle: Familienservice, Online-Befragung, Angabe der kumulierten Prozent der Antworten sehr große Erleichterung und große Erleichterung, gemessen an der Gesamtheit der Antwortenden. Wie im Diagramm ersichtlich würden virtuelle Vorlesungen und bevorzugte Seminarplatzvergabe für Pflichtseminare die größten Studienerleichterungen bringen, gefolgt von flexibler Kinderbetreuung und Pflichtseminaren zur Kernzeit der Kinderbetreuung. Weniger wichtig ist den Studierenden ein Teilzeitstudium. Der Grund hierfür könnte sein, dass sich Eltern mit Kindern unter drei Jahren von Studium beurlauben lassen können bei gleichzeitiger Möglichkeit Studienleistungen zu erbringen, was einer Art Teilzeitstudium entspricht. Von einem echten Teilzeitstudium würden deswegen vor allem Eltern mit Kindergarten- und Schulkindern profitieren sowie berufstätige Personen. Außerdem wünschen sich die Eltern mehr Information. Scheinbar werden viele weder über das Schwarze Brett neben der Alten Cafeteria, noch über die Homepage des Familienservice oder das Informationsblatt der Studentenkanzlei oder den Familienservicenewsletter erreicht. Möglicherweise informieren sich vor allem Eltern mit größeren Kindern nicht über das Angebot des Familienservice, da sie der Meinung sind, für sie gebe es ohnehin keine relevanten Informationen. So wünschen sich in der Folge einige Eltern mehr Angebote für ältere Kinder und vor allem mehr Information zu einem Studium (Finanzierung, Betreuungsmöglichkeiten, Studienerleichterungen) mit älteren Kindern. Viele Eltern wünschen sich auch mehr kindgerechte Ausstattung: Die Eltern vermissen echte Wickelräume (im Gegensatz zu Wickelmöglichkeiten) idealerweise mit Mikrowelle, Fläschchenwärmer, Heizstrahler usw. ausgestattet bzw. gleich ein Elternzimmer, das eben diese Ausstattung hat. Ebenso meinen die Eltern, dass Spielecken in der Bibliothek oder in der Cafeteria den Eltern viel Stress und den Angestellten bzw. Umstehenden viel Ärger ersparen würden. 6

Median und Streuung Wie sinnvoll erachten Sie folgende Maßnahmen um das Campusleben familiengerechter zu gestalten? 6 5 4 3 2 1 Spiel-/ Kinderbuchecke d.. Eltern-Kind-Zimmer Familienfest am Campus Eltern-Kind-Sport im Rahm.. Spielgruppe Kindereck Cafeteria und... Kinderwagengerechte Parkp... Bessere Ausstattung der W... Quelle: Familienservice, Online-Befragung, N = Spielecke in der Bib: 111, Eltern-Kind-Zimmer: 109, Familienfest: 104, Eltern-Kind-Sport: 102, Spielgruppe: 102, Kindereck in Mensa: 110, Kinderwagengerechte Parkplätze: 93, Wickelräume: 80 (6= sehr hilfreich 1= gar nicht hilfreich, Median = Wert, an dem 50% der Antworten vorher und 50% nachher auftreten, Streuung = die Linien geben die Streuung an, diese Kategorien wurden mindestens ein Mal genannt.). Die Antworten auf die Frage nach Maßnahmen zu einem familiengerechteren Campusleben bestätigen die Tendenz, wie in der Grafik ersichtlich, der offenen Antworten. Vor allem ein Eltern-Kind-Zimmer und eine bessere Ausstattung der Wickelräume haben für die Studierenden die höchste Priorität, um den Campus familienfreundlicher zu gestalten. Zusammenfassung: Nach Angaben der studierenden Eltern würden eine bevorzugte Seminarplatzvergabe und virtuelle Vorlesungen die größten Erleichterungen bei einem Studium mit Kind(ern) bringen. Des Weiteren wünschen sich die Eltern eine Lockerung der Anwesenheitsforderungen in Seminaren bzw. deren Ende um 16 Uhr und die Möglichkeit, Pflichtpraktika in Teilzeit zu absolvieren. Für einen familienfreundlicheren Campus sind ein Eltern-Kind-Zimmer und eine bessere Ausstattung der Wickelräume am Campus nötig. Außerdem möchten die Eltern mehr für sie relevante Informationen erhalten. 3.4 Bewertungen der familienfreundlichen Maßnahmen an der Uni Augsburg Bei der Bewertung der familienfreundlichen Maßnahmen der Universität fällt insgesamt auf, dass viele Eltern die einzelnen Möglichkeiten gar nicht kennen. Das kann daran liegen, dass einige Maßnahmen eher auf Eltern mit kleinen und sehr kleinen Kindern zielen aber auch daran, dass Informationen noch direkter weitergegeben werden müssen. 7

Bekanntheit der Angebote: Die bekanntesten familienfreundlichen Maßnahmen an der Universität sind die vorgezogene Abendausleihe aus dem Präsenzbestand der Bibliothek, die Homepage des Familienservice und der Kinderteller in der Mensa. Gleichzeitig geben 34,6% der antwortenden Eltern an, keine der Maßnahmen zu kennen. Welche familienfreundlichen Maßnahmen der UA kennen Sie? 50,0% 40,0% 30,0% 20,0% 10,0% 0,0% Homepage 31,4% Beratungsgespräch 23,7% 28,8% 25,0% Kinderteller Elterncafé vorgez. Abendausl. 42,9% KLeVer 4,5% 8,3% 16,0% Babysitterverm. Newsletter 34,6% keines Quelle: Familienservice, Online-Befragung, N=156 (Interpretation: 31,4 % von den 156 antwortenden Personen kennen die Homepage des Familienservice) Nutzung der Angebote: Die von den Eltern bekannten Maßnahmen werden sehr unterschiedlich genutzt. So wurde das Informationsangebot des Familienservice über die Homepage von fast allen Eltern, die das Angebot kennen, genutzt. Elterncafé und KLeVer-Workshops werden allerdings kaum bis gar nicht in Anspruch genommen. Die Babysittervermittlung muss hier außen vor gelassen werden, da diese zum Befragungszeitpunkt in der heutigen Form erst drei Monate bestand. Alle anderen Angebote, Beratungsgespräche, Kinderteller, vorgezogene Abendausleihe und Newsletter des Familienservice werden von etwa der Hälfte der Eltern genutzt, die diese Maßnahmen kennen. Welche der Ihnen bekannten Maßnahmen haben Sie bereits genutzt? 100,0% 80,0% 60,0% 40,0% 20,0% 0,0% 93,9% 48,6% 40,0% 12,8% 46,3% 0,0% 7,7% 56,0% Homepage Beratungsgespräch Kinderteller Elterncafé vorgez. Abendausl. KLeVer Babysitterverm. Newsletter Quelle: Familienservice, Online-Befragung. N= Homepage: 49, Beratungsgespräch: 37, Kinderteller: 45, Elterncafé: 39, Abendausleihe: 67, KLeVer: 7, Babysittervermittlung: 13, Newsletter: 25, (Interpretation: 93,9% der 49 Personen, die die Homepage kennen, haben sie bereits genutzt.) 8

Median und Streuung Bewertung der genutzten Angebote: Weiterhin fällt auf, dass die Angebote, wenn sie genutzt werden, recht gut bewertet werden. Wie bewerten Sie die von Ihnen genutzten familienfreundlichen Angebote? 6 5 4 3 2 1 Quelle: Familienservice, Online-Befragung. N= Homepage: 46, Beratungsgespräch: 17, Kinderteller: 17, Elterncafé: 5, Abendausleihe: 31, Babysittervermittlung: 1, Newsletter: 13 (6= sehr hilfreich 1= gar nicht hilfreich, Median = Wert, an dem 50% der Antworten vorher und 50% nachher auftreten, Streuung = die Linien geben die Streuung an, diese Kategorien wurden mindestens ein Mal genannt.) Interpretation: Diejenigen, die die Homepage des Familienservice genutzt haben, bewerten sie zwischen wenig hilfreich und sehr hilfreich, wobei 50% der Antwortenden die Homepage als hilfreich bis sehr hilfreich bewerten. Alle Maßnahmen werden von 50% der Antwortenden als hilfreich bis sehr hilfreich eingestuft. Bewertung Familienservice: Bewertung Familienservice allgemein Kann ich nicht beurteilen 80 Sehr hilfreich=6 5 4 15 18 20 3 2 5 6 Nicht hilfreich=1 8 Quelle: Familienservice, Online-Befragung, N = 152 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 70 75 80 Anzahl der Nennungen Bei der Frage nach der Bewertung des Familienservice allgemein zeigt sich, dass mehr als die Hälfte, nämlich 80 Personen, keine Beurteilung abgeben können. Von den anderen wird der Familienservice insgesamt als hilfreich eingestuft. 9

Der Familienservice muss demnach eindeutig mehr Präsenz zeigen, stärker Kontakt zu den studierenden Eltern aufnehmen und Aufklärung über seine Arbeit betreiben. Eine stärkere Verortung am Campus wäre hier denkbar. Fazit: Insgesamt kann also gesagt werden, dass die einzelnen Maßnahmen zu wenig bekannt sind, teilweise nur mäßig genutzt werden aber von denjenigen, die sie genutzt haben als sehr positiv bewertet werden. Die familienfreundlichen Maßnahmen sind also zielgerichtet und hilfreich. Allerdings müssen sie besser bekannt gemacht und bedarfsorientiert erweitert bzw. weiterentwickelt werden. Weiterhin muss der Familienservice mehr Präsenz zeigen. 3.5 Wünsche an die Kinderbetreuung Die Wünsche der Eltern an die Kinderbetreuung an der Universität wurden offen abgefragt, um auch weniger nahe liegende Anregungen zu erhalten bzw. die Einschätzungen der Eltern und die Bedürfnisse möglichst konkret zu ermitteln. Die offene Frage beantworteten 9 von den 20 Personen die ihr Kind am Campus betreuen lassen und 19 Personen, die ihr Kind nicht auf dem Campus betreuen lassen. Die Eltern wünschen sich hauptsächlich: - Betreuung für Kindergarten- und Schulkinder (Hausaufgaben- und Hortbetreuung) - Stundenweise und flexible Kinderbetreuung vor allem zu den Randzeiten, also abends und am Wochenende Eine interne Elternbefragung zur Qualität der Betreuungseinrichtung am Campus und die Wünsche der Eltern an die Betreuungseinrichtung wird in regelmäßigen Abständen von der Campus-Elterninitiative e.v. in Form einer Selbstevaluation als qualitätssichernde Maßnahme durchgeführt. 4. Fazit Die Befragung hat gezeigt, dass die bestehenden Angebote für ein familienfreundliches Studium auf positive Resonanz stoßen. Sie sollten demnach unbedingt beibehalten und ausgebaut werden. Allerdings fehlt es an Bekanntheit der Angebote. Insgesamt ist die Universität Augsburg also auf einem guten Weg. Die Anstrengungen für die Zukunft sollten darin liegen, die in der Befragung geäußerten Bedürfnisse der studierenden Eltern ernst zu nehmen und Wege zu finden, diesen entgegen zu kommen. Außerdem ist darauf zu achten, Befragungen dieser Art in regelmäßigen Abständen durchzuführen um ein Messinstrument für Familienfreundlichkeit zu haben und Veränderungen der Studiensituation rechtzeitig ermitteln zu können. 10