Ringversuch Pränataler Schnelltest 2019 Abschlussbericht vom

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Transkript:

BVDH e. V. Koordinationsstelle QS c/o Die Tastatur Feldstr. 30 52249 Eschweiler/Germany Berufsverband Deutscher Humangenetiker (BVDH) e.v. Erweiterte Kommission Qualitätssicherung Gewählte Mitglieder: Prof. Dr. rer. nat. Jürgen Kunz (Vorsitzender) Dipl.-Biol. Susanne Anders PD Dr. rer. nat. Barbara Fritz PD Dr. rer. nat./med. habil. Thomas Liehr Dr. rer. nat. Anja Weise RV-Leiter (ohne Stellv.): Dr. rer. nat. Sebastian Eck Dr. med. Ina Schanze Prof. Dr. med. Claudia Haferlach Sarah Matos Meder, M. Sc. Prof. Dr. med. Harald Rieder Dr. med. Dieter Schäfer 2019 Abschlussbericht vom 07.02.2020 Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir haben die Begutachtung zum 2019 abgeschlossen und bedanken uns für Ihre Teilnahme. Einen besonders herzlichen Dank an die Begutachtenden dieses Jahr: Herr Nijas Aliu M.Sc. (Bern), Frau Dr. rer. nat. Katrin Fröbius (Marburg), Frau Dr. rer. nat. Birgitta Gläser (Freiburg), Frau Dipl.-Biol. Nicole Hexamer-Linder (Essen), Frau Dipl.-Biol. Anja Kron (Ingelheim), Herr Florian Kuhr B.Sc. (Essen), Frau Dr. rer. nat. Anja Louis (Mannheim), Frau Dr. rer. nat. Mareike Pieper (Bonn), Frau Dipl.-Biol. Anne Pleyers (Salzburg), Frau Dipl.-Biol. Martina Reichert (Würzburg), Herr Dr. rer. nat. Albrecht Röpke (Münster), Frau Dipl.-Biol. Sonja Schweinsberg (Chemnitz), Frau Dipl.-Biol. Barbara Seipel (Ingelheim) und Frau Susanne Vorstius (Bonn). Am 10.09.2019 hatten wir eine Zellsuspension fixierter, kultivierter Fruchtwasserzellen und/oder DNA aus einer Fruchtwasserpunktion an Sie versandt. Die Zellen stammten von einem Feten der 15. SSW. Bei der Schwangeren war vorher ein NIPT-Test durchgeführt worden, der mit Hinweis auf Trisomie 21 als auffällig beurteilt worden war. Weitere klinische Informationen (z.b. zum fetalen Ultraschall) lagen nicht vor. Ihre Aufgabe war es, an dem versandten Material einen pränatalen Schnelltest (ifish oder QF-PCR) im Hinblick auf die Fragestellung vorzunehmen und das Ergebnis in Form eines Befundbriefs und eines dazugehörigen Laborprotokolls auf die Ringversuchsplattform des BVDH hochzuladen. Auf der Basis des übersandten Befundes erfolgte die Bewertung. Weiter hatten wir Ihnen einen zweiten Fall als Trockenübung gegeben, hier sollte eine ISCN-Formel erstellt werden. Koordinationsstelle Qualitätssicherung c/o Die Tastatur Susanne Brandt & Rainer Göbbels GbR Feldstr. 30 52249 Eschweiler Tel.: +49 2403 83 80 54 Fax: +49 2403 83 80 56 brandt@bvdh.de www.bvdh-ringversuche.de 7. Februar 2020 RV-Leitung Pränataler Schnelltest Sarah Matos Meder, M.Sc. MVZ Institut für Klinische Genetik Bonn GmbH Maximilianstr. 28D 53111 Bonn Tel.: +49 228 96 96 86 724 matos@genetik-bonn.de Dr. rer. nat. Marion Krüger (Stellv.) MCL Medizinische Laboratorien Freiburgstrasse 634 3172 Niederwangen, Schweiz Tel.: +41 31 328 78 45 marion.krueger@mcl.ch Geschäftsstelle Linienstraße 127 10115 Berlin Tel.: +49 30 55 95 44 11 Fax: +49 30 55 95 44 14 info@bvdh.de www.bvdh.de VR 28407 B Amtsgericht Charlottenburg Seite 1 von 5

Seite 2 von 5 Die Bewertung der Befundberichte erfolgte nach dem Schema, welches wir Ihnen in der RV- Datenbank zur Verfügung gestellt haben: Es konnten 20 Punkte für Fall 1 und 5 Punkte für Fall 2 erreicht werden, d. h., die maximal erreichbare Gesamtpunktzahl aus Fall 1 + Fall 2 waren 25 Punkte. Der Schwellenwert für eine erfolgreiche Teilnahme lag bei 60 % der erreichbaren Gesamtpunktzahl (für beide Fälle = 15 Punkte). Außerdem musste das Resultat im praktischen Fall 1 korrekt sein (Trisomie 21). Die Teilnehmerzahlen sind leicht rückläufig; es haben in diesem Jahr insgesamt 68 (2018: 71) Labore an unserem Ringversuch teilgenommen, davon 58 aus Deutschland, sechs aus der Schweiz, drei aus Österreich und ein Labor aus Polen. FALL 1: Insgesamt konnten bei Fall 1 20 Punkte erreicht werden. Mit je 4 Punkten wurden das korrekte Ergebnis im Text (Trisomie 21) und die Formalia bewertet. In den anderen Kriterien wurden jeweils 1 bzw. 2 Punkte vergeben. Als wir die Aufgabenstellung für den RV 2019 formuliert haben, war für uns klar, dass bei der Fragestellung Trisomie 21 im NIPT-Test der Pränatale Schnelltest für die Chromosomen 13, 18 und 21 und die Geschlechtschromosomen gemeint ist, so wie er seit Jahren durchgeführt wird. Einige Teilnehmer haben jedoch ausschließlich Proben für Chromosom 21 verwendet, da dies ihrer normalen Labor-Routine entspricht. Nach Rücksprache mit der Ringversuchs-Kommission haben wir uns dafür entschieden, in diesem Fall als korrektes Ergebnis die Trisomie 21 zu werten. Wir werden darauf achten, in zukünftigen RV alles ganz genau zu formulieren. Diese Teilnehmer haben jedoch die Punkte für die Nennung der unauffälligen Chromosomen nicht oder nur teilweise und des fetalen Geschlechts nicht bekommen. Die Bezugnahme zur Indikation wurde größtenteils sehr gut gemacht, 66 von 68 Laboren haben hier die volle Punktzahl. Ebenso sind die Bewertungen für den Hinweis auf die genetische Beratung und die Formalia sehr gut ausgefallen. Zur Grenze der Methodik: Hier wurden vier Begriffe abgefragt (mit je 0,25 Punkten bewertet) numerische Aberrationen anderer Chromosomen, strukturelle Anomalien, numerische Mosaike, Hinweis auf Translokations-Trisomie vs. freie Trisomie 21. Dieser letzte Punkt ist hier relevant (und nicht durch die strukturellen Anomalien alleine ausreichend abgedeckt), da gegenüber dem überweisenden Arzt die Wichtigkeit einer vollständigen Chromosomenanalyse nach NIPT dargelegt werden sollte. Sehr gute Beispiele aus dem Teilnehmerkreis seien hier erwähnt: Formulierungsbeispiele: Zur Beurteilung, ob es sich bei diesem Befund um eine freie Trisomie 21 oder eine Translokationstrisomie 21 handelt, sollte das Ergebnis der Chromosomenanalyse des Fruchtwassers einbezogen werden. Ein endgültiger Befund (Feinstruktur und Mosaikausschluss) liegt nach Abschluss der Chromosomenanalyse aus Fruchtwasser-Zellkulturen (nach ca. 10-12 Tagen) vor. Erst dann ist auch die Unterscheidung zwischen einer freien und einer ggfs. erblichen Translokationstrisomie möglich. Strukturelle Aberrationen sowohl der Chromosomen 21 als auch aller anderen Chromosomen können weder mittels NIPT noch mit der hier angewendeten Methode (Interphase-FISH) erkannt werden.

Seite 3 von 5 Einer Trisomie 21 im FISH-Schnelltest liegt meist eine freie Trisomie zugrunde, seltener handelt es sich um eine Translokationstrisomie z.b. im Rahmen einer Robertsonschen Translokation oder um eine partielle Trisomie, bei der die Trisomie nur einen Teil von Chromosom 21 betrifft. Welche Chromosomenveränderung der Trisomie 21 zugrunde liegt, kann durch eine konventionelle Chromosomenanalyse beurteilt werden; diese Untersuchung wird im Rahmen des Ringversuchs nicht durchgeführt. Mit der FISH-Analyse lässt sich außerdem nicht feststellen, ob es sich um eine freie Trisomie 21 o- der das Resultat einer Translokation handelt. Hierfür verweisen wir auf das Ergebnis der vollständigen Karyotypanalyse nach Langzeitkultur. Eine Aussage darüber, ob beim Feten eine freie Trisomie 21 oder eine Translokationstrisomie 21q vorliegt, ist erst nach erfolgter konventioneller Chromosomenanalyse möglich. Die genaue Trisomie 21-Form (freie oder Translokationstrisomie) kann mit diesem Test nicht bestimmt werden. Um die Form der Trisomie 21 zu bestimmen, ist eine Chromosomenuntersuchung indiziert. Bearbeitungszeit: 10 % der Labor erreichten hier nicht die volle Punktzahl, es wurden Befunde bis zu 16 Tage nach Materialeingang hochgeladen. Formale Kriterien der ISCN-Formel: Zwei Labore haben keine Formel für QF-PCR eingegeben, im Durchschnitt wurden hier 1,76 Punkte erreicht (von 2); ein Drittel der Teilnehmer machte Fehler in der Formel. Für die Nennung DYZ3x0 bei weiblichem Resultat (6 x) haben wir 0,25 Punkte abgezogen ( DYZ3x0 ist so nicht in der ISCN abgebildet, denn es umschreibt nicht den Verlust/Darstellbarkeit eines ganzen Chromosoms). Außerdem gab es einen Abzug von 0,5 Punkten, wenn die Contig-Proben nicht im Befund erwähnt wurden (7 x; laut ISCN 2016, S. 106, wenn nicht alle Contig-Proben der verwendeten Sonden in der ISCN-Formel eingetragen sind, müssen diese im Befundbrief aufgeführt werden). Die gemeinsame Hybridisierung der Sonden muss sich in der Formel widerspiegeln, die ISCN-Version muss vollständig erwähnt sein (zz. ISCN 2016) (beides je 3 x). Für die Bewertung der ISCN-Formel wurde die Tabelle, die Sie bereits von der Auswertung 2018 kennen, ergänzt: Abzug Fehler 1 Reihenfolge der Sonden Gemeinsame Hybridisierung der Sonden Eckige Klammer [xx] zur Benennung der Anzahl der untersuchten Zellen Begriffe wie cen, cep, LSI, XA Trennung der Klone mit Komma statt Schrägstrich Multiplikationszeichen fälschlicherweise außerhalb/innerhalb der Klammer ISCN gar nicht erwähnt, auch nicht im Text 0,5 Kleine Fehler wie überzählige Leerzeichen (z.b. nach nuc ish vor erster Klammer) Fehlendes Komma (z.b. zwischen den Klammern für die Sonden-Mixe) Klonbezeichnung unvollständig (z.b. D21S34 statt D21S342) ISCN-Version nicht angegeben oder ISCN 2013 angegeben Contig-Proben nicht in Formel oder auf dem Befund erwähnt 0,25 DYZ3x0 bei weiblich

Seite 4 von 5 Generell gilt (vgl. ISCN 2016, Kap 13.3.1, S. 106): Wenn Loci von unterschiedlichen Chromosomen in einem Ansatz getestet werden, so ist die Reihenfolge der Auflistung: 1. zuerst die Geschlechtschromosomen, 2. dann Autosomen in numerischer Reihenfolge (1 22). Werden mehrere Proben gleichzeitig hybridisiert, dann: 1. gemeinsam hybridisierte Sonden in einer Klammer listen, 2. einzelne Sonden durch ein Komma separieren, 3. Multiplikationszeichen steht dann außerhalb der Klammer, wenn die gleiche Anzahl von Signalen für jede Probe ermittelt wurde. Bei Verwendung von Contig-Proben für einen Locus: 1. Benennung eines Locus ist ausreichend, dann aber sollte die Zusammensetzung des Contigs im Befund beschrieben sein. 2. Werden alle Proben gelistet, so erfolgt die Abtrennung durch einen Schrägstrich. 3. Reihenfolge der Contig-Sonden: von pter -> qter. Wichtige Anmerkung zum Laborprotokoll: Bitte das Laborprotokoll immer mit hochladen. Es ist zu empfehlen, die Hybridisierungseffizienz als feste Rubrik auf diesem Laborprotokoll zu vermerken, dies ist eine Anforderung nach RiliBÄK. Dieses Kriterium könnte in zukünftigen Ringversuchen mit Punkte-Vergabe abgefragt werden. Im Fall 1 erkannten alle 68 Labore (100 %) die Trisomie 21. Drei Labore haben nur Proben für Chromosom 21 (bzw. 21 und 13) verwendet. 15 von 68 Laboren haben die volle Punktzahl im Fall 1 erreicht. Die durchschnittliche Punktzahl bei Fall 1 liegt wieder bei 19,1 Punkten! FALL 2: Hier sollte ein Klinefelter-Karyotyp mit einer ifish- bzw QF-PCR-Formel ergänzt werden. Wurde der Karyotyp 47,XXY nicht genannt, ergab dies einen Abzug von 1 Punkt. Für formale Fehler im Anschluss der FISH- bzw. QF-PCR-Formel.nuc ish( oder.rsa( wurde ebenfalls 1 Punkt abgezogen. Die korrekte FISH/rsa-Formel wurde mit 3 Punkten bewertet. 46 Labore (ca. 70 %) haben die volle Punktzahl (5) erreicht, im Durchschnitt wurden 4,6 Punkte vergeben. Am häufigsten fehlte die vorgestellte Chromosomenformel 47,XXY oder die Teilnehmer verwendeten eckige Klammern (eckige Klammer in der Karyotypformel [xx] zur Benennung der Anzahl der untersuchten Zellen wird nur bei konstitutionellen Mosaiken (ISCN 2016, Kap. 4.1, S. 38) oder in der Tumorzytogenetik zur Spezifizierung von Klonen (vgl. ISCN 2016, Kap. 11, S. 84 und Kap. 13.3.1, S. 106) verwendet). Zusammenfassung: Insgesamt ist dieser Ringversuchs-Lauf sehr positiv gelaufen; 18 % der Teilnehmer erreichten die Höchstpunktzahl von 25 Punkten. Die durchschnittliche Gesamtpunktzahl (Fall 1 + Fall 2) lag bei 23,7 Punkten.

Seite 5 von 5 Ihre individuelle Detailauswertung finden Sie wie immer auf www.bvdh-ringversuche.de im geschützten Login-Bereich. Beschwerden gegen den RV und Einwände gegen Ihr Auswertungsergebnis können Sie bis zum 09.03.2020 schriftlich oder in Textform bei der Koordinationsstelle einreichen. Wir danken Ihnen nochmals für Ihre Teilnahme und würden uns freuen, wenn wir Sie für den RV-Lauf 2020 als Gutachter gewinnen könnten. Für diese Tätigkeit wird vom BVDH eine Gutachterbescheinigung vergeben und man lernt auch was dabei! Sollten Sie uns bei dieser Aufgabe unterstützen wollen, dann nehmen Sie bitte mit Frau Brandt Kontakt auf. Für Anregungen und Kritik sind wir immer offen! Mit freundlichen Grüßen Sarah Matos Meder, M.Sc. Dr. Marion Krüger Prof. Dr. Jürgen Kunz Ringversuchsleiterin stellv. RV-Leiterin Sprecher der erweiterten Kommission QS