Wirtschaftspraxisprogramm für Lehrkräfte Projektdokumentation PrintShop Design und Verkauf von Schulkleidung I. Inhalt Projektdarstellung AG Schülerfirma Gründung einer Schülerfirma PrintShop Design und Verkauf von Schulkleidung In der AG Schülerfirma PrintShop treffen sich wöchentlich 14 Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 7 bis 10 um gemeinsam eine Geschäftsidee zu finden, diese sodann in verschiedenen Abteilungen konkret auszuarbeiten und in die Praxis umzusetzen. Die AG Schülerfirma wird als JUNIOR-Kompakt-Unternehmen geführt und orientiert sich damit in ihrer Entstehung und Durchführung an den einzelnen Phasen von JUNIOR -Kompakt. Im Ergebnis kristallisierte sich nach der Trainingsphase die Geschäftsidee Design und Verkauf von Schulkleidung heraus. Nach der Gründung von einzelnen Abteilungen haben die Schülerinnen und Schüler im Ergebnis eine kleine Kollektion von Schulbekleidung (T- Shirts und Hoodies) erstellt, die sie in der Schule zum Verkauf anbieten. Darüber hinaus bietet PrintShop Dienstleistungen an, indem für einzelne Klassen Abschluss-Shirts und Bekleidung für die Studienfahrt eingekauft werden. Kompetenzen Seite 1 von 8 Die Schülerinnen und Schüler können sich mit Hilfe von Kreativitätstechniken, externen Partnern und eigenen ökonomischen Überlegungen in der Großgruppe auf eine Geschäftsidee einigen die Schülerfirma in geeignete Abteilungen strukturieren und diesen Abteilungen Aufgaben zuordnen in diesen Abteilungen mit anderen zusammenarbeiten, anfallende Aufgaben planen und möglichst eigenständig bearbeiten in ihren Abteilungen Verantwortung übernehmen und auftretende Probleme und Konflikte gemeinsam lösen durch eine gemeinsame Vorgehensweise einen Zeitplan erstellen ihre Absprachen in Protokollform dokumentieren
Inhalte Das Projekt gliedert sich in Anlehnung an JUNIOR-Kompakt in eine Trainingsphase und Unternehmensphase: Trainingsphase: Unter Berücksichtigung der Fähigkeiten und Interessen im Team, einem möglichen Bedarf vor Ort und den vorhandenen Ressourcen werden Vorschläge für Geschäftsideen gesammelt. Diese Sammlung wird hinsichtlich einer möglichen Realisierung diskutiert. Durch Punktevergabe aller Teammitglieder werden die besten drei Ideen ermittelt. Diese werden einer Machbarkeitsanalyse unterzogen und auch externen Partnern (Schulleitung, Mitschülern, Wirtschaftspaten) präsentiert. Dabei spielen auch Marktforschungen beispielsweise in Form von Umfragen eine Rolle. Anhand des Feedbacks und weiterer Prüfung einigt sich das Team per Mehrheitsentscheid auf eine Geschäftsidee. Es folgt die Planung der weiteren Vorgehensweise: Gemeinsame Festlegung des Firmennamens, Bildung von Abteilungen, Bestimmung der Geschäftsführung und schlussendlich Verteilung der Aufgabenbereiche Unternehmensphase: Erstellen eines Mitarbeiterverzeichnisses und Beantragung der Genehmigung bei JUNIOR-Kompakt, Eintrag in das JUNIOR- Unternehmensregister, Kontaktaufnahme zu möglichen Wirtschaftspaten Entwicklung/Design: Entwurf und Gestaltung eines Motivs für den Aufdruck Recherche nach möglichen Lieferanten, Kontaktaufnahme und Kommunikation mit Lieferanten Auswahl des Textillieferanten anhand der Einkaufspreise der Ware, Berücksichtigung von sozialen Standards bei der Textilherstellung Dabei Unterstützung durch Wirtschaftspaten Marktforschung (Umfragen bzgl. Modellen, Farben ) Auswahl der Lieferanten, Anfordern von Probegrößen und Probedrucken Auswahl der Modelle, T-Shirt bzw. Hoodie-Farben sowie der Größen Zusammenstellen der Kollektion Marketing/Vertrieb: Gestaltung eines Firmenlogos Seite 2 von 8
Entwurf von Werbeplakaten Ggf. Erstellen eine Homepage bzw. eines Internetauftritts im Rahmen der Schulhomepage Präsentation der Probedrucke in den Klassen Verwaltung/Personal: Erstellen eines Organigramms Führen von Protokollen Erstellen und Kopieren von Bestellformularen Verwaltung der Kunden- und Bestelldaten Finanzen und Buchhaltung: Eröffnung und Führen des Firmenkontos Erfassen und Kontrolle von Stundenkonten der Mitarbeiter Auszahlung der Löhne Buchhaltung Führen der Bargeldkasse Kontrolle der Zahlungseingänge Zahlungsverkehr Einkauf/Lager: Organisation der Lagerung Rücksendungen Auf- und Abbau des Verkaufs Geschäftsführung: Koordination des Gesamtprozesses Zeitplanung (z.b. Organisation des Verkaufs) Führen von Protokollen Öffentlichkeitsarbeit Kommunikation nach innen und außen Preiskalkulation Lernvoraussetzungen Soziale Kompetenzen: Teamfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit Fachliche Kompetenzen: IT-Grundkenntnisse in Textverarbeitung (Korrespondenz, Führen von Protokollen, Erstellen von Formularen), Tabellenkalkulation (Buchhaltung), Präsentation Grafikbearbeitung (Logo des Unternehmens, Design der Seite 3 von 8
Kleidung) E-Mail-Anwendungen Recherchefähigkeiten, Dateiverwaltung Gute Deutschkenntnisse Personale Kompetenzen: Durchhaltevermögen, Zuverlässigkeit, Planungsfähigkeit, Problemlösefähigkeit, Selbstständigkeit Reflexion Die Durchführung als JUNIOR-Kompakt-Unternehmen erwies sich vor allem zu Beginn der AG als sehr hilfreich. Da ich zum ersten Mal eine Schülerfirma angeleitet habe, waren die von JUNIOR zur Verfügung gestellten Materialien sehr nützlich. Die Online-Registrierung der Schüler als Mitarbeiter sowie die Beantragung des Unternehmens bei JUNIOR setzen einen nützlichen Rahmen und motivieren zum Handeln. Methodisch orientierte sich die AG Schülerfirma PrintShop an der Projektmethode. Folgende Merkmale lagen zu Grunde: Starke Schülerorientierung, gemeinsame Entscheidungsprozesse, Praxis- und Realitätsbezug, intrinsische Motivation die primär von der selbst gewählten Geschäftsidee ausgeht. Die Stärken und Schwächen der Projektmethode wurden dabei sehr deutlich: Es gab immer wieder Durststrecken auszuhalten die durch begrenzte Ausdauer und mangelnde Planungsfähigkeit bedingt waren. Das im Projektverlauf erworbene wirtschaftliche Fachwissen bleibt daher auch meist einfach. Ergänzend ist daher doch immer wieder die Hilfestellung bzw. Initiative des Lehrers erforderlich. Beispielsweise muss eine Verschriftlichung der Absprachen in Protokollform eingefordert werden. Sollte es eine Wiederholung oder Fortführung der AG geben würde ich in gewissen Phasen stärker lenkend eingreifen. Letztlich ist das Projekt jedoch zu einem Erfolg geworden: Die Schülerfirma wirtschaftete erfolgreich und die erstellte Kollektion ist absolut vorzeigbar. Der größte Erfolg ist jedoch in der Entwicklung sozialer Verhaltensweisen zu sehen: Kooperationsfähigkeit, partnerschaftliche Argumentation, Kritikfähigkeit und Problemlösefähigkeit haben sich stark verbessert. Planungsfehler führten immer wieder zum Lernerfolg. Einzelne Mitglieder der Schülerfirma sind über sich hinausgewachsen Seite 4 von 8
indem sie viel Verantwortung übernommen und auch Freizeit geopfert haben. Projektgruppe 14 Schülerinnen und Schüler (7 Jungen und 7 Mädchen) der Klassenstufen 8, 9 und 10 II. Voraussetzungen Materialanforderungen IT-Raum mit Internetzugang, gängige Office-Programme, Telefonanschluss, Drucker, Kopierer Lagerraum, Verkaufsraum oder Verkaufsstelle, Umkleidekabine, Spiegel, Kleiderstange und bügel Zeitraum Schuljahr 2013/14 Im Rahmen einer wöchentlich stattfindenden Schüler-AG (2-stündig) Langfristig wird die Weiterführung der AG Schülerfirma als Teil des Schulprofils angestrebt. Externe Partner Beratung bei der Gestaltung des Logos, Vermittlung von know-how in Sachen Siebdruck und Beratung bei der Auswahl der Lieferanten Andreas Wittig Werbestudio Wittig Brennereistraße 5 71282 Hemmingen www.werbestudio-wittig.de Gestaltung des Motivs nach Ideen der Schülerfirma: Frau List, Studentin an der Hochschule für Gestaltung Hamburg III. Kontakt Autor(in) und Schule Herr Michael Hagel Glemstalschule Schwieberdingen-Hemmingen Herrenwiesenweg 35 71701 Schwieberdingen www.rssh.de und www.glemstalschule.de Seite 5 von 8
Inhaltlicher Ablauf im Überblick Werbung in den Klassen für die AG, Vorstellung der AG Schülerfirma Trainingsphase: Sammeln von Geschäftsideen, Auswahl von Ideen, Machbarkeitsanalyse, Beratung durch externe Partner Einigung auf Geschäftsidee und Festlegung des Firmennamens Offizielle Gründung der Schülerfirma durch Antrag bei JUNIOR Erstellen des Organigramms und Zuordnung der Aufgabenbereiche Marktforschung durch Umfragen Entwürfe für Motiv anfertigen Motiv in Auftrag geben und weiterentwickeln, Motiv fertig stellen Recherche nach Textilherstellern, Kontaktaufnahme Kontoeröffnung Vorauswahl an Textilien (Modelle, Farben, Größen) Bestellen und Sichten von Probekollektionen, Bestellen von Probedrucken Entscheidung über Lieferant und Kollektion Kalkulation der Verkaufspreise Werbung: Plakate, Präsentation, Durchsagen Erstellen von Bestellformularen Organisation des Verkaufs (personell, räumlich, zeitlich) Abwicklung Verkauf, Anprobe, Lagerung Bearbeiten der Bestellungen Kontrolle der Zahlungseingänge Bestellung, Kontrolle und Auslieferung der Ware Bezahlen der Ware, Geschenke für Paten organisieren Bilanzierung Bearbeitung weiterer Aufträge: Segel-Pullis, Abschluss-Shirts Auszahlung der Löhne Abschluss und Reflektion Auflösung des Unternehmens Seite 6 von 8
Impressionen Gründungsurkunde Organigramm Seite 7 von 8
Sichtung der Muster Werbung Umkleidekabine Verkaufsraum Bestellformular Seite 8 von 8