Fachvortrag Feuertrutz 2014 Neue Wege bei der Erfassung und dem Management gewerkeübergreifender Brandfallsteuermatrizen 2
AGENDA 1. INTRO 2. DIE ROLLE DER BRANDFALLSTEUERMATRIX 3. DIE MATRIX FÜR PLANUNG UND DOKUMENTATION 4. BEISPIEL: DOKUMENTATIONS-KONSOLIDIERUNG IN EINEM BÜRO- HOCHHAUS 5. QUINTESSENZ 3
1 INTRO Die Vortragenden Die generelle Problemstellung 4
DIE VORTRAGENDEN Christian Männchen IT Frankfurt GmbH Geschäftsführer Sales und Business Development der IT Frankfurt GmbH Frank Kmiecik IT Frankfurt GmbH Produktmanager und Chef-Entwickler der Softwarelösung BASIX. Brandfallsteuermatrix-Experte 5
GENERELLE PROBLEMSTELLUNG... bei der Planung eines neuen Objekts: Notwendigkeit einer Brandfallsteuermatrix: Wie? In welchen Phasen? Notwendigkeit eines verantwortlicher Koordinators (über alle Phasen) Generell: Schnittstellen und Verantwortlichkeiten sind zu definieren Übergängen zwischen den Planungsphasen oft mit Medienbrüche; nicht immer die selbe Datenbasis Nutzung wenig geeigneter Werkzeuge (Papier, Excel,...) Selten im Blick: spätere Nutzung der Matrix-Daten durch den Betrieb 6
GENERELLE PROBLEMSTELLUNG... beim Betrieb eines vorhandenen Objekts: Oft mangelnde Qualität der Dokumentation. Gefordert: Lückenlose Dokumentation zwischen den Gewerken Fehlen eines geeigneten Mediums (Nachverfolgung, Änderungen...) Wiederkehrende Prüfungen erfordern konsolidierte Prüflisten (bisher hoher Aufwand!) Abgleich zwischen der SOLL-Matrix und BMA nur manuell Bei Nachrüstungen steht oft nur eine veraltete Dokumentation zur Verfügung 7
2 DIE ROLLE DER BRANDFALLSTEUERMATRIX Der gängige Prozess Die Matrix in der Mitte 8
DER GÄNGIE PROZESS... 9
ZENTRAL IN DER MITTE: DIE MATRIX OHNE MEDIENBRUCH Das A und O : Die Brandfallsteuermatrix als zentrales Dokument zur kontinuierlichen Abbildung der komplexen Aktion-Reaktion-Beziehungen im Objekt Brandschutz- Konzeption Prüfung (Abnahme und wiederkehrend) Grobplanung BMA - Konsolidierung Fachplanung (Gewerke) Betriebsdokumentation 10
3 DIE MATRIX FÜR PLANUNG UND DOKUMENTATION Warum Excel und Co. keine gute Wahl darstellt Warum ein eigenes Werkzeug benötigt wird 11
WARUM DIE BMA-DOKUMENTATION NICHT AUSREICHEND IST... Argumentation der BMA-Hersteller: Aus der BMA können wir jederzeit eine Dokumentation der Programmierung erzeugen... Schön und gut, aber sie... deckt nur den detektiven Bereich ab (Melder, Meldegruppen) endet bei den Funktionsgruppen (Steuerungen), ohne Detail-Kenntnisse ist eine Übersetzung des Brandschutzkonzepts; Konzeptionelle Überlegungen sind nicht mehr ablesbar Für Planung neuer Objekte nicht anwendbar 12
WARUM EXCEL UND CO KEINE GUTE WAHL DARSTELLT... Die drei üblichsten Tools der Wahl, um die Steuermatrix zu dokumentieren: 1. Excel, 2. Excel, 3. Excel... Warum das fast niemals gut geht: 1. Keine zentrale Ablage der Daten; viele nicht-kompatible Versionen... 2. Ein Steuermatrix ist multidimensional, Excel nicht 3. Copy and Paste = Fehlerquelle 4. Versteckte Semantik Steuermatrizen erfordern informationstechnische zugeschnittene Werkzeuge, Excel ist keines! 13
4 BEISPIEL: DOKUMENTATIONS-KONSOLIDIERUNG FÜR EIN BÜRO-HOCHHAUS Die Ausganglage und der Prozess Dokumentensichtung und Aufbau einer Datenbank Gemeinsame Validierung und Interpretation Überprüfung vor Ort Abschlussdokumentation 14
BEISPIEL: DOKUMENTATIONS-KONSOLIDIERUNG Ausgangslage Vorbereitung, Durchführung und Dokumentation von gewerkübergreifenden Prüfungen auf Basis der vorhandenen Daten sehr zeitintensiv und fehleranfällig Ziel IT-gestützte Erstellung einer vollständigen, gewerkeübergreifenden Dokumentation Möglichst automatisierte Datenübernahme und Konsolidierung Zentrales System Gewähltes Vorgehen Mit der BASIX-Datenbank als Tool und zentrales Medium in der Mitte, angewendetem IT-Knowhow und der kombinierten, brandschutztechnischen Expertise wurde ein iteratives Vorgehen zur Dokumentations-Konsolidierung gewählt. 15
DER PROZESS Das Vorgehen im Einzelnen: 1. Konstituierung des Projektteams 2. Sichtung der vorhandenen Dokumentation und Daten-Quellen (BMA-Exports, CAFM-Listen, CAD-Daten, Excel-Hilfslisten) 3. Einlesen der Daten als Stammdaten von BASIX plus möglichst automatischer Herstellung der Matrix-Verknüpfungen (z.b. durch Interpretation der Namensgebung u.a.) iterativer Prozess 4. Im Team gemeinsame Bewertung der (neuen) Erkenntnisse. D.h. z.b. Erzeugung von Prüflisten zur Beantwortung von Fragestellungen oder geänderte Interpretation der Daten, inkl. möglicher Anpassung der Import-Routinen 5. Abgleich mit dem Brandschutzkonzept und der bereits vorhandenen Bestandsdokumentation 6. Ggf. Überprüfung vor Ort (tatsächliche Schaltungen, Sichtung der verbauten Anlagen, selektive Interaktionstests) 7. Abschlussdokumentation 16
SICHTUNG DER DOKUMENTATION Was wird benötigt? Ziel: Stets aktuelle Datenbasis Wiederverwendbarkeit der Quellen Kein redundanter Pflegeaufwand 17
ÜBERSICHT DOKUMENTE Allgemein BMA GA PDF XML EXCEL Kompakte Zusammenfassung des Brandschutzkonzeptes als Vorgabe und zur Orientierung PDF Definition des Anlagenkennzeichnungssystems (AKS). Dient zur Identifizierung der sicherheitsrel. Anlagen aus dem CAFM System. Versorgungsdatei BMA Programmierung EXCEL SIEMENS BMA Meldegruppenverzeichnis CAD (DWG Files) Meldebereichsund Installationspläne Inventarlisten aus dem CAFM System WORD SIEMENS MSR anlagenspez. Funktionsbeschreibung PDF Schaltpläne und Entrauchungsschemata 18
1. EINLESEN STAMMDATEN DETEKTION IN DIE BASIX-DATENBANK Einlesen der Stammdaten für die Detektion Gewähltes Medium: Versorgungsdatei BMA Gewonnene Daten Melde- oder Detektionsbereiche Meldebereich Meldebereich Meldebereich Meldegruppe/Melder Melder MelderMelderMelderMelder Meldegruppen 19
1. EINLESEN STAMMDATEN DETEKTION IN DIE BASIX-DATENBANK Gewonnene Daten Meldegruppe Bereichszuordnungen Meldebereich Meldegruppen Gehört in Steuerungen und deren BMA- Anzeigetexte Steuerungen Zuordnung Meldegruppe <-> Steuerung Meldegruppen Steuerungen Löst aus 20
1. EINLESEN STAMMDATEN DETEKTION IN DIE BASIX-DATENBANK Was haben wir jetzt? Datenmenge Meldebereiche 72 Meldegruppen 1922 Melder 4160 Steuerungen 5838 ohne manuellen Aufwand Schnell aktualisierbar 100%tige Abbildung des IST-Stands 21
2. EINLESEN STAMMDATEN ANLAGEN IN DIE BASIX-DATENBANK Einlesen der Anlagen-Stammdaten Gewähltes Medium: CAFM System Excel-Export Anlagen Inhalt: ALLE Anlagen + Komponenten im Gebäude, wie bspw. Antennenverstärker Kühlschränke Komponente Komponente Komponente Komponente => Herausfiltern der sicherheitsrelevanten Anlagen via AKS Schlüssel! Anlagentyp RLT Abluft Eindeutige Anlagennummer Komponententyp Brandschutzklappe Eindeutige Komponentenbezeichnung 22
2. EINLESEN STAMMDATEN ANLAGEN IN DIE BASIX-DATENBANK Was haben wir jetzt? Datenmenge Anlagen 7075 Komponenten 6342 ohne manuellen Aufwand schnell aktualisierbar 100%tige Übereinstimmung mit dem CAFM-System 23
ZWISCHENERGEBNIS Jetzt fehlt uns nur noch : Meldebereich Meldebereich Befindet sich in Beziehung Meldebereich Die gewerkeübergreifende Verschaltung Melder MelderMelderMelderMelder Meldegruppen Quelle BMA Versorgungsdatei In den meisten Fällen keine Dokumentation vorhanden, da sich keiner dafür zuständig fühlt!!! BASIX Datenbank Steuerungen Löst aus Beziehung Was also tun.? Anlagen Komponente Komponente Komponente Komponente Quelle CAFM steuert Beziehung gewerkeübergeifend 24
3. INTERPRETATION DER ANSTEUERUNG DURCH ANZEIGETEXTE Schaltungsverknüpfungen via Anzeigetexte ermitteln Steuerungen aus der BMA größtenteils gut dokumentiert/kommentiert -> Anzeigetexte Brandschutzkonzept und BMA Anzeigetexte liefern ein konkretes Bild steuert an Steuerungen Anlagen Komponente Komponente Komponente Komponente 25
3. INTEPRETATION DER ANSTEUERUNG DURCH ANZEIGETEXTE Beispiel: Ein Anzeigetext für die Steuerung ST 4711 lautet bspw.: Tuersteuerung 6.OG Die damit verknüpfte Aussage aus dem Brandschutzkonzept lautet bspw.: Die Brandschutztüren des von dem Brand betroffenen Geschosses müssen schließen. Unser Importer führt nun die folgenden Schritte durch, um die Steuerung mit Anlagen-Schaltungen anzureichern: Suche alle Haltemagnete im 6.Obergeschoss. Haltemagnete sind auf Basis des AKS Schlüssels eindeutig abzuleiten und befinden sich bereits in unseren Stammdaten: M G N 0 6 B T 0 0 1 Schließanlage In diesem Fall die Ebene Steuerkreise Eindeutige Anlagennummer Pro Haltemagnet wird eine Schaltung an die Steuerung ST 0601 gehängt, die für eine Abschaltung des Magneten sorgt. 26
3. ERMITTLUNG VIA DIREKT-ANSTEUERUNG Direkte Ansteuerung über die BMA-Zentrale: Erfolgt manuell, ohne Brandereignis Dokumentation der Beobachtungen vor Ort und/oder Leitwarte Auswertung LOG-Files der Leitwarte Steuerungen Anlagen Auslösung BMA Ereigniskontrolle Leitwarte Komponente Komponente Komponente Komponente 27
GEMEINSAME INTERPRETATION UND DATENVALIDIERUNG BASIX bietet die Möglichkeit unterschiedlichste Sichten/Ausgaben/Reports zu erzeugen. Hierzu gehört unter anderem die sog. Q-Matrix (qualitative Steuermatrix). Diese Darstellungsform liefert einen schnellen Gesamtüberblick über die Funktionsweise des Gebäudes und ist wie folgt aufgebaut: Die Q-Matrix zeigt die Zusammenhänge zwischen Meldebereich und Steuerung auf. Die daraus resultierenden Kreuzchen-muster decken Fehler in der Programmierung oder Falschinterpretationen auf. Steuerungen Meldebereiche MB 1 MB 2 MB 3 MB 4 SG 1 X X X SG 2 X X X SG 3 X X X SG 4 28
GEMEINSAME INTERPRETATION UND DATENVALIDIERUNG Beispiel Q-Matrix: Im Regelfall sprechen wir entweder von Meldebereichsspezifischen Steuerungen (Steuerung wird nur aus diesem Meldebereich aufgerufen. Ein Beispiel hierfür ist die Brandschutztürensteuerung im jeweiligen Geschoss) oder Steuerungen Türsteuerung 6.OG Türsteuerung 7.OG Türsteuerung 8.OG Türsteuerung 9.OG Meldebereiche 6.OG 7.OG 8.OG 9.OG X X X X Meldebereichsübergreifenden Steuerungen (Steuerung wird aus mehreren Bereicher heraus aktiviert. Ein Beispiel hierfür ist die Evakuierungsfahrt der Fahrstühle, die aus allen Regeletagen heraus aktiviert wird.) Steuerungen Meldebereiche 6.OG 7.OG 8.OG 9.OG Evakuierungs-fahrt X X X X BOS Aktivierung X X X X ELA X X X X Blitzleuchten X X X X 29
ÜBERPRÜFUNG VOR ORT / BEGEHUNG Zur Validierung der ermittelten Daten wurden stichprobenweisen Interaktionstests durchgeführt. Hierzu wurden Bereiche mit besonders hoher Ansteuerungsrate bzw. speziellen Ansteuerungen ausgewählt. Neben den aus BASIX heraus erzeugten Prüflisten wurden sämtliche Ereignisse der Brandmeldeanlage und Leitwarte aufgezeichnet, so dass im Nachgang eine vollständige Prüfdokumentation vorlag. 30
ABSCHLUSSDOKUMENTATION Die Abschlussdokumentation beinhaltet neben einer Prüflisten pro Meldebereich auch die Q-Matrix des gesamten Gebäudes. Zur Übersichtlichkeit wurden die auszuführenden Steuerungen in Gruppen zusammengefasst und farblich voneinander abgesetzt. Dieser Schritt muss derzeit noch händisch/manuell erfolgen, wird aber zukünftig auch von BASIX erledigt. 31
5 DIE QUINTESSENZ Erkenntnis aus dem Projekt 32
DIE QUINTESSENZ: ERKENNTNIS AUS DEM PROJEKT Kurze Projektlaufzeit (6 Monate, Netto-IT-Aufwand ca. 30 Tage) insgesamt geringe Kosten interdisziplinäre Arbeit + Verstehen der Matrix als ein IT-Aspekt Erhöhung der Qualität und Vollständigkeit der Matrix Der manuelle Aufwand war geringer als erwartet Heben vieler Schätze aus der Vergangenheit Ergebnis: Konsolidierte, vollständige, interpretationsfreie Dokumentation Positiver Nebeneffekt: Ein besseres Verständnis, wie das Gebäude tickt 33
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Besuchen Sie uns für eine Live-DEMO am Stand 10.1-205