Aktionsplan Antibiotikaresistenzen aktueller Stand (NAP AMR) 8. Fachgespräch UmWelt und Gesundheit Elfriede Österreicher Wien, 3. Dezember 2015
Inhalt Rück- und Ausblick Erstellung des NAP-AMR Inhalte und Ziele Umsetzung aktueller Stand Übersicht Humanmedizin Übersicht Veterinärmedizin Zusammenfassung 2
Rück- und Ausblick 1999 Entschließung des Rates der EU zur Antibiotikaresistenz - "Eine Strategie gegen die mikrobiologische Bedrohung 2011 EU-Aktionsplan zur Abwehr der steigenden Gefahr der Antibiotikaresistenz, COM(2011) 748 2012 Schlussfolgerungen des Rates vom 22. Juni Initiative»Eine Gesundheit«2015 Globaler Aktionsplan seit Jahren intersektorale Zusammenarbeit im BMG (HUM+VET/LM) 2006 BKZoon-AG Antibiotika 2008 jährlich nationales Symposium zum EAAD 2011 BMG-Plattform-AMR 2013 NAP-AMR Österreich 2016 Neuauflage NAP-AMR unter Berücksichtigung internationaler Vorgaben 3
Erstellung des NAP - AMR Nationale Initiative zur Bekämpfung der antimikrobiellen Resistenz Fachbereich Humanmedizin NI-AMR Strategie zur Eindämmung von Antibiotikaresistenzen zum Erhalt der Wirksamkeit von Antibiotika Fachbereich Veterinärmedizin und Umwelt Strategie-AMR Nationaler Aktionsplan zur Antibiotikaresistenz NAP-AMR
Nationaler Aktionsplan zur Antibiotikaresistenz (NAP AMR) Für den Inhalt verantwortlich Bereich Humanmedizin SC in Priv. Doz.Dr. in Pamela Rendi-Wagner, MSc Leiterin der Sektion III (Öffentliche Gesundheit und medizinische Angelegenheiten) Bereich VerbraucherInnengesundheit BL Mag. Dr.med.vet. Ulrich Herzog, CVO Leiter des Bereiches II/B, (VerbraucherInnengesundheit und Veterinärwesen) http://www.bmg.gv.at/home/schwerpunkte/krankheiten/antibiotikaresistenz/ NAP_AMR_Der_oesterreichische_Nationale_Aktionsplan_zur_Antibiotikaresistenz 5
Inhalt Erstellung des NAP-AMR Inhalte und Ziele Umsetzung aktueller Stand Übersicht Humanmedizin Übersicht Veterinärmedizin Zusammenfassung 6
Themenbereiche HUM-VET Surveillance Hygiene und Infektionsprävention AM Stewardship Diagnostik Berichterstattung und Information Wissenschaft und Forschung Pflegeheime und andere Gesundheitseinrichtungen Monitoring-Programme Zulassung und Pharmakovigilanz AB-Mengenströme Prudent use von AB Ö. Tiergesundheitsdienst Lebensmittelkette Feuerbrand-Bekämpfung AB- Rückstände in der Umwelt 7
Unser aller Ziel Der NAP-AMR und der verbesserte Umgang mit AB reflektieren die europa- und weltweiten Vorgaben. Er umfasst sowohl human - medizinische Belange, als auch die tierärztliche Tätigkeit, die Tierhaltung, die Lebensmittelkette und die Umwelt. Unser aller Ziel muss sein, vermeidbare Infektionen zu verhindern, beziehungsweise die Entstehung und Ausbreitung von Antibiotikaresistenzen nachhaltig zu vermindern, um die Leistung der vorhandenen antimikrobiell wirksamen Substanzen zu erhalten und wo möglich die Qualität der antimikrobiellen Therapien zu fördern. 8
Inhalt Erstellung des NAP-AMR Inhalte und Ziele Umsetzung aktueller Stand Übersicht Humanmedizin ABS (AM-Stewardship), EARS und ESAC Übersicht Veterinärmedizin AB-Mengenströme (ESVAC) Elektronische Erfassung von AB-Mengenströmen Zusammenfassung 9
Umsetzung aktueller Stand Der AURES ist seit 2005 der jährliche, offizielle Bericht des Bundesministeriums für Gesundheit zur Situation der Antibiotikaresistenz im Human-, Veterinär- und Lebensmittelbereich in Österreich. Ziele sind vergleichbare und repräsentative Daten in einem gemeinsamen Resistenzbericht verfügbar zu machen und auf Basis dieser Daten Empfehlungen und Maßnahmen zu erarbeiten, welche im Rahmen des Nationalen Aktionsplanes zur Eindämmung der antimikrobiellen Resistenzen in Österreich eingesetzt werden Soweit möglich, auch Vergleich mit internationalen Daten http://www.bmg.gv.at/home/schwerpunkte/krankheiten/antibiotikaresistenz/aures_der_ oesterreichische_antibiotikaresistenz_bericht 10
Übersicht HUM- Teil I PROHYG 2 - Organisation und Strategie der Krankenhaushygiene ANISS Austrian Nosokomial Infections Surveillance System, österreichweite Überwachung http://www.meduniwien.ac.at/hp/krankenhaushygiene/forschung-lehre/aniss-surveillance/ EARS-Net European Antimicrobial Resistance Surveillance Network, seit 2012 alle Labors mit EUCAST (europaweite Standards zur Bestimmung der Wirksamkeit von AB in der Humanmedizin) ESAC-Net European Surveillance of Antimicrobial Consumption Network Antibiotika-Verbrauchsdaten WHO-Kampagne zur Händehygiene "Clean care is safer care Projekte zu nosokomialen Infektionen, Krankenhaushygiene und antimikrobiellen Resistenzen 11
Übersicht HUM- Teil II Patientensicherheitsstrategie des BMG Seit Jänner 2015 wird die Diagnostik und Surveillance von Carbapenemase produzierenden gramnegativen Bakterien in Österreich am NRZ Linz unterstützt. 2015 2. ECDC-Punkt-Prävalenz-Studie: Erhebung nosokomialer Infektionen sowie die Anwendung von Antibiotika (Beteiligung an dieser Studie auf freiwilliger Basis) 2015 Erster zusammenfassender Bericht vom BMG "Nosokomiale Infektionen in Österreich 2013 Eine Zusammenstellung nationaler Daten" aus den Daten, der Netzwerke ANISS und ASDI (Österreichisches Zentrum für Dokumentation und Qualitätssicherung in der Intensivmedizin) 12
1998-2000: Projekt ABS Ziele: Erfassung und Weiterentwicklung der Antibiotika-Kultur in österreichischen Krankenanstalten Optimierung der Patientenbehandlung im Rahmen der Antibiotika-Prophylaxe und - Therapie Reduktion der Antibiotika- Resistenzen und der Kosten beim Antibiotika-Einsatz Auftraggeber: BM für Arbeit, Gesundheit und Soziales
2006-2009: EU Projekt ABS International 11 Partner aus 9 EU Mitgliedsstaaten Österreich, Belgien, Deutschland, Italien, Ungarn, Tschechische Republik, Polen, Slowenien und Slowakei Projektdauer: 09/2006 02/2009 (2,5 Jahre) Gesamtbudget: EURO 1,3 Mio. EU-Förderung: 60%
EARS-Net internationales Netzwerk von nationalen Surveillance-Systemen Bereitstellung vergleichbarer, repräsentativer Resistenzdaten von ausgewählten Keimen aus Blutkulturen und Liquor für Aktivitäten der öffentlichen Gesundheitsvorsorge. Seit Jänner 2010 als European Antimicrobial Resistance Surveillance Network (EARS-Net) geführt (gegründet 1998). In Österreich beteiligen sich 40 mikrobiologische Laboratorien (Stand 31.12.2014) freiwillig an der EARS-Net-Datenmeldung, davon lieferten 39 Laboratorien Daten. Insgesamt wurden damit im Jahr 2014 Daten von 142 Akutkrankenanstalten gesammelt. Krankenanstaltstyp Anzahl EARS-Net Erfassungsgrad Zentralversorgungsfunktion 15 15 100% Schwerpunktversorgungsfunktion 22 22 100% Erweiterte Standardversorgungsfunktion 28 26 93% Standardversorgungsfunktion 33 33 100% Verringerte Standardversorgungsfunktion 12 10 83% Sonderkrankenanstalt 27 20 74% Sonstige Krankenanstalten (Sanatorien) 28 16 57%
VORWORT AURES 2014 Die kontinuierliche Herausgabe des AURES ermöglicht, die Entwicklung der Resistenzlage 2 in Österreich zu beobachten und daraus strategische Entscheidungen abzuleiten. Dr. in Sabine Oberhauser, MAS Bundesministerin für Gesundheit Carbapenem
Da in Österreich für die Abgabe von Antibiotika Rezeptpflicht besteht, sind die Daten aus den abgerechneten Rezepten sehr vollständig und hochwertig. Antibiotika, deren Preis unter dem der Rezeptgebühr liegt, ist in den Daten nicht enthalten (ev. nicht alle Verordnungen in Daten enthalten). Daten aus dem stationären Bereich (noch) nicht enthalten.
Inhalt Erstellung des NAP-AMR Inhalte und Ziele Umsetzung aktueller Stand Übersicht Humanmedizin AM-Stewardship EARS ESAC Übersicht Veterinärmedizin AB-Mengenströme (ESVAC) Elektronische Erfassung von AB-Mengenströmen Zusammenfassung 19
Übersicht VET- Teil I BdK 2013/652/EU Überwachung der Antibiotikaresistenzen bei zoonotischen und kommensalen Bakterien seit 2014; EU-weit harmonisiert auf Basis des von der AGES bundesweit einheitlich erstellten Stichprobenplans (AURES) ESVAC European Surveillance of Veterinary Antimicrobial Consumption - zur Erfassung von Vertriebsmengen BGBl. II Nr. 83/2014 AB-Mengenströme-VO - flächendeckende Erhebung unter Einbeziehung der tierärztlichen Hausapotheken Sektor Geflügel PHD-Erfassung von Anwendungsdaten bei Geflügel http://www.qgv.at/images/startseite/antibiotikareport.pdf Sektor RIND elektronisches Stallbuch (RDV) Sektor SCHWEIN Medikationstool (Sauenplaner) 20
Übersicht VET- Teil II AB-Leitlinien für verantwortungsvollen Einsatz TGD Österreichischer Tiergesundheitsdienst zur Beratung landwirtschaftlicher TierhalterInnen und Betreuung von Tierbeständen zur Minimierung des Einsatzes von Tierarzneimitteln NRKP Nationaler Rückstandskontrollplan lebende Tiere (Rinder, Schweine, Geflügel), Frischfleisch von Rind, Schwein, Schaf, Ziege, Geflügel, Pferd, Farmwild, Wild aus freier Wildbahn und Erzeugnisse der Aquakultur sowie Milch, Eier und Honig VET-Austria seit 2013 zusätzliche Projekte zum Einsatz von AB in Tierbeständen BMG, Vet.med.Univ. Wien und AGES 21
Inhalt Erstellung des NAP-AMR Inhalte und Ziele Umsetzung aktueller Stand Übersicht Humanmedizin AM-Stewardship Übersicht Veterinärmedizin AB-Mengenströme (ESVAC) Elektronische Erfassung von AB-Mengenströmen Zusammenfassung 22
Vertriebsmengen Zeitliche Entwicklung * *Umstellung auf neues Erfassungssystem Quelle: AGES, R. Fuchs, HP Stüger, K. Fuchs
Vertriebsmengen nach Wirkstoffgruppen 24
Critically Important Antimicrobials Anteil an der Jahres-Gesamtmenge Quelle: AGES, R. Fuchs, HP Stüger, K. Fuchs Definition CIA im ESVAC Bericht, EMA laut WHO
Geflügel - Gesamt 26
Geflügel nach Sparten Gesamt 27
Inhalt Erstellung des NAP-AMR Inhalte und Ziele Umsetzung aktueller Stand Übersicht Humanmedizin ABS (AM-Stewardship) EARS ESAC Übersicht Veterinärmedizin AB-Mengenströme (ESVAC) Elektronische Erfassung von AB-Mengenströmen Zusammenfassung 28
Rechtliche Grundlage Antibiotika-Mengenstrompaket, bestehend aus Veterinär-Antibiotika-Mengenströme-VO flankiert von Novelle der Apothekenbetriebsordnung 2005 Novelle der Verordnung über die Einrichtung und Führung der Tierärzteliste und der Liste hausapothekenführender Tierärzte In Kraft getreten 01.04.2014 BGBl II Nr. 83/2014 https://www.ris.bka.gv.at/dokument.wxe?abfrage=bgblauth&dokumentnummer=bgbla_2014_ii_83 29
Fahrplan: In-Kraft-Treten und Übergangsfristen Übergangsfristen: 1.4.2014 1.1.2015 1.1.2016 1.1.2017 1.1.2018 1.1.2019 1.1.2020 Erfassungszeitraum 1. Meldung Handel meldet Vertriebsdaten Erfassungszeitraum 1. Meldung Meldungen aus TÄ-HAPO Übergangsfrist für TÄ-HAPO zur Umstellung auf elektronische Aufzeichnungen Elektronische Aufzeichnungen in TÄ-HAPO 30
Inhalt Erstellung des NAP-AMR Inhalte und Ziele Umsetzung aktueller Stand Übersicht Humanmedizin Übersicht Veterinärmedizin Zusammenfassung 31
Zusammenfassung Problematik früh erkannt (1998 ABS) Intersektorale Zusammenarbeit funktioniert in Österreich Brauchbare Werkzeuge vorhanden (NAP-AMR, Leitlinien, ) Rechtliche Grundlagen vorhanden Resistenzüberwachung im Veterinär- und Humanbereich operativ Erhebungen von AB-Mengenströmen im Veterinärbereich gesetzlich geregelt, im Humanbereich, teilweise noch offen (stationärer Bereich) 2016 folgt Überarbeitung des NAP-AMR 32
Danke für Ihre Aufmerksamkeit! 33