Ein nachhaltiges Gesundheitssystem für die Schweiz Roadmap der Akademien der Wissenschaften Schweiz



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Transkript:

Ein nachhaltiges Gesundheitssystem für die Schweiz Roadmap der Akademien der Wissenschaften Schweiz 1

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Ein nachhaltiges Gesundheitssystem für die Schweiz Roadmap der Akademien der Wissenschaften Schweiz Das Gesundheitswesen der Schweiz gibt Anlass zu Diskussionen und Sorgen. Uneinigkeit herrscht dabei bezüglich praktisch aller relevanten Aspekte: Planung, Ausgestaltung, Steuerung, Finanzierung, und vieles mehr. Konsens gibt es in einem Punkt: Reformen wären dringend notwendig. Allerdings scheint es unmöglich, für Reformvorschläge tragfähige Mehrheiten zu finden; praktisch sämtliche Reformversuche der letzten Jahre sind abgelehnt worden oder haben nicht die erwünschten Resultate gebracht. Die Dringlichkeit von Reformen wird durch unübersehbare Zeichen der Krise unterstrichen: Die Sicherstellung des notwendigen Personals in den Gesundheitsberufen ist schwierig und wird mit Sicherheit noch schwieriger. Die Verteilung der Gesundheitsfachleute entspricht nicht den Bedürfnissen; die Grundversorgung ist akut bedroht. Die Kosten steigen und belasten durchschnittliche Schweizer Bürger über die Massen. Gleichzeitig wachsen die Ansprüche an die Leistungen des Gesundheitswesens ständig. Vor diesem Hintergrund haben die Akademien der Wissenschaften Schweiz 2011 das Projekt «Nachhaltiges Gesundheitssystem» lanciert. Mit diesem Projekt sollen breite Kreise der Bevölkerung und der Ärzteschaft für die Thematik sensibilisiert, mögliche Lösungsansätze aufgezeigt und gleichzeitig die Diskussion angestossen werden. Das Projekt besteht aus vier Teilprojekten, die teilweise ineinander übergreifen: 1. Die Studie «Methoden zur Bestimmung von Nutzen bzw. Wert medizinischer Leistungen und deren Anwendung in der Schweiz und ausgewählten europäischen Ländern». Die Studie beschreibt die Methoden zur Bewertung medizinischer Leistungen sowie deren Anwendung in verschiedenen Ländern mit Vor- und Nachteilen. 2. Ein Positionspapier der SAMW, das die Verantwortung der Gesundheitsfachleute für eine «nachhaltige Medizin» festhält und beschreibt, was dies für die tägliche Praxis bedeutet. 3. Ein publifocus von TA-SWISS zum Thema «Nutzen und Kosten medizinischer Behandlungen»; dieser zeigt auf, was ausgewählte Bürgerinnen und Bürger in den drei Sprachregionen von gesundheitsökonomischen Methoden zur Bewertung medizinischer Leistungen (darunter das QALY-Konzept) halten. 4. Eine zweite Studie «Effizienz, Nutzung und Finanzierung des Gesundheitswesens». Diese Studie soll die zentrale Frage klären, ob und in welchem Ausmass die heutige Regulation des Gesundheitssystems zu Fehlallokationen in einzelnen Bereichen des Gesundheitssektors führt bzw. ob die vorhandenen Mittel über alle Sektoren des Gesundheitssystems gesehen effizienter eingesetzt werden könnten. Auf der Basis dieser Teilprojekte haben die Akademien der Wissenschaften Schweiz eine Roadmap ausgearbeitet; diese formuliert sieben Ziele, skizziert die dazugehörigen Massnahmen und legt dar, in welchem Zeithorizont welche Akteure aktiv werden müssen. Bern, 4. Dezember 2012 1

Abkürzungen: FAGE FH GDK HS HTA KFH KUV KVG esamt für Gesundheit Fachangestellte Gesundheit Fachhochschulen Konferenz der GesundheitsdirektorInnen Hochschulen Health Technology Assessment Konferenz der Fachhochschulen Kranken- und Unfallversicherung Krankenversicherungsgesetz MPA SAMW SIWF SMB SMIFK SNF UVG WZW Medizinische Praxisassistentin Schweiz. Akademie der Medizinischen Wissenschaften Schweiz. Institut für Weiter- und Fortbildung Swiss Medical Board Schweiz. Medizinische Interfakultätskommission Schweiz. Nationalfonds Unfallversicherungsgesetz Wirksamkeit, Zweckmässigkeit, Wirtschaftlichkeit 2

Ziel 1: Die Zahl gut ausgebildeter Gesundheitsfachleute, die am richtigen Ort zum Einsatz kommen, ist genügend gross und gesichert. Adaptation der Curricula und der Abschlusskompetenzen der Gesundheitsfachpersonen an die Bedürfnisse und Prioritäten der Bevölkerung KFH, Fachverbände, SIWF, SMIFK Anpassung des TARMED-Tarifs zugunsten der Grundversorger Anpassung der Aus- und Weiterbildungsprogramme sowie der entsprechenden Plätze und Stellen an die neuen Profile in der ambulanten und stationären Versorgung mit besonderer Beachtung der Arbeit im Team und der interprofessionellen Zusammenarbeit Schrittweise Erhöhung der Zahl der Ausbildungsplätze für Gesundheitsfachleute Sicherstellung der Finanzierung FH, HS + Interaktionen in den Aus-, Weiter- und Fortbildungen der Gesundheitsfachleute (ÄrztInnen, Pflegefachpersonen, TherapeutInnen) HS, FH Schaffung attraktiver Arbeitsbedingungen (u.a. Vereinbarkeit Beruf / Familie, Karrieremöglichkeiten, gute Leadership-Qualität, Gestaltungsräume/Autonomie bei der Arbeit) zur Senkung der Drop-out-Rate des Ärzte- und Pflegepersonals Spitäler Angebote für Kurse und Unterstützung für WiedereinsteigerInnen Spitäler/ Überprüfung und Anpassung gesetzlicher Bestimmungen und Tarife im Hinblick darauf, dass sie den Veränderungen von Kompetenzen und Verantwortlichkeiten nicht im Wege stehen Förderung neuer Modelle der interdisziplinären Teamarbeit, bei der die einzelnen Berufe entsprechend ihren Kernkompetenzen eingesetzt werden können, Berufsverbände 2016 2017 Erhöhung der Maturitätsquote, besonders durch die Förderung der Berufsmatura in den Grundbildungen mit Schwerpunkt Gesundheit (FAGE, MPA etc.) 3

Ziel 2: Die Versorgungsmodelle entsprechen dem Bedarf und den Bedürfnissen. Beschreibung und Priorisierung innovativer Versorgungsmodelle auf der Basis des Berichts «Neue Versorgungsmodelle für die medizinische Grundversorgung» von GDK und (Neue) Arbeitsgruppe GDK/ Ausarbeitung der gesetzlichen Grundlagen (KVG-Revision), damit die Gesundheitsfachleute (u.a. Pflegefachkräfte, Physiotherapeutinnen) entsprechend ihren Kompetenzen und Verantwortungen mit den Krankenversicherungen selbständig abrechnen können Schaffung von gesetzlichen Rahmenbedingungen, welche für die Entstehung neuer Versorgungsmodelle (z.b. integrierte Netzwerke unter Einbezug verschiedener Gesundheitsberufe, inkl. Sozialarbeiter) förderlich sind. Kantonsübergreifende Lösungen sollen angestrebt werden Initiierung eines Erfahrungs- und Wissensaustausches zu neuen Versorgungsmodellen zwischen den n und Regionen Unterstützung innovativer Versorgungsmodelle in der Startphase mit Know-how und finanziellen Mitteln von Gemeinden und n GDK /Gemeinden 4

Ziel 3: Die Steuerung des Gesundheitssystems beruht auf relevanten Daten und adäquaten Strukturen. Veröffentlichung des Entwurfs für ein Register-Gesetz Weiterarbeit an der und Umsetzung der ehealth-strategie mit hoher Priorität für die stationäre Medizin / Verabschiedung des esgesetzes zu ehealth Beginn der Arbeiten zur Ablösung der bisherigen kleinräumigen (d.h. kantonalen) Steuerung durch eine regionale, national koordinierte und auf gemeinsamen Zielen und Schwerpunkte basierende Steuerung (max. 7 Regionen) Schaffung der gesetzlichen Voraussetzungen zur Steuerung des Gesundheitswesens über Qualität und Kosten (v.a. HTA, Zertifizierung von Leistungserbringern) Konzentration von spitzenmedizinischen Interventionen auf wenige Zentren Schaffung von Registern, in denen die Resultate von speziellen und komplexen Behandlungen transparent und objektiv dargestellt sind Leistungserbringer 2016 2017 ehealth: Unterstützung des Umsetzungsprozesses im ambulanten Bereich mit Anstossfinanzierung Schaffung der gesetzlichen Grundlagen zur Ablösung der bisherigen kleinräumigen (d.h. kantonalen) Steuerung durch eine regionale, national koordinierte und auf gemeinsamen Zielen und Schwerpunkten basierende Steuerung (max. 7 Regionen) Verabschiedung des Register-Gesetzes Ablösung der bisherigen kleinräumigen (d.h. kantonalen) Steuerung durch eine regionale national koordinierte und auf gemeinsamen Zielen und Schwerpunkten basierende Steuerung (max. 7 Regionen) Nach Einführung des elektr. Patientendossiers werden Doppelspurigkeiten nicht mehr vergütet Krankenversicherer 5

Ziel 4: Es existieren neue Finanzierungsmodelle, die Fehlanreize verhindern. Verbesserung des Risikoausgleichs bei den Krankenversicherungen Ausarbeitung der gesetzlichen Grundlagen (KVG-Revision) für einen einheitlichen Finanzierungsschlüssel für ambulante und stationäre Versorgung Ausarbeitung der gesetzlichen Grundlagen (KVG-Revision) für eine Leistungsabgeltung auf der Basis der neuen Kompetenzund Aufgabenverteilungen zwischen den Gesundheitsberufen (u.a. Pflegefachpersonen, Physiotherapeutinnen) 2016 Ausarbeitung der gesetzlichen Grundlagen (KVG-Revision) für die Einführung einkommensabhängiger Franchisen Schaffung finanzieller Anreize für neue Versorgungsmodelle (vgl. Ziel 2) Prüfung der Zusammenlegung von KVG und UVG 6

Ziel 5: Medizinische Leistungen in Prävention, Diagnostik, Therapie und Rehabilitation werden nur vergütet, wenn sie den WZW-Kriterien genügen Beitritt zur Trägerschaft des Swiss Medical Board Die Zahl der jährlich zu untersuchenden Bereiche (bisher 3) des Swiss Medical Board (SMB) wird deutlich erhöht Trägerschaft SMB Nach dem Beispiel des Projektes «Choosing wisely» des American Board of Internal Medicine Erstellung einer Liste mit 10 Interventionen, welche offensichtlich unnötig sind und daher nicht mehr durchgeführt und nicht mehr vergütet werden sollten Schaffung der gesetzlichen Voraussetzungen zur Einführung von HTA (complete HTA, inkl. Sicherstellung der Finanzierung entsprechender Aktivitäten) Veröffentlichung von Richtlinien zum Umgang mit Interessenkonflikten bei der Ausarbeitung von Behandlungs-Guidelines Ausarbeiten von Vorgaben, mit denen die Umsetzung der HTA- Entscheide sichergestellt werden kann Ausarbeitung von Guidelines für die Prävention sowie für die Abklärung und Behandlung häufiger Krankheitsbilder Fachgesellschaften SAMW Swiss Medical Board Fachgesellschaften 2016 2017 Ausarbeiten von Vorgaben, wie die Beachtung der Guidelines sichergestellt werden kann Implementierung der Vorgaben zur Umsetzung der HTA-Entscheide Implementierung der Vorgaben zur Beachtung der Guidelines SAMW Abt. KUV des Abt. KUV des, Fachgesellschaften 7

Ziel 6: Die Forschung liefert die notwendigen Grundlagen, um das Gesundheitssystem nachhaltig zu gestalten. Vorarbeiten zu einem Nationalen Forschungsprogramm «Versorgungsforschung» (Health Services Research) Akademien Lancierung von Forschungsprojekten zur Identifikation und Quantifizierung der Ineffizienzen im Gesundheitssystem Bezeichnung von «Versorgungsforschung» als Nationales Forschungsprogramm (NFP) Der Forschungsrat der Abt. III wird um zwei Fachleute aus den Bereichen Versorgungsforschung sowie Forschung in der Grundversorgung ergänzt esrat SNF Lancierung von Forschungsprojekten zur Quantifizierung der Ineffizienzen im Gesundheitssystem Lancierung des NFP «Versorgungsforschung» SNF 8

Ziel 7: Sowohl Public Health als auch die Eigenverantwortung des Bürgers sind gestärkt. Erhebung des Stands von Health Literacy in der Schweizer Bevölkerung Univ. Institut im Auftrag 2016 2017 Schaffung einer Fachkommission «Public Health» auf esebene Planung von Interventionen zur Stärkung der Health Literacy in der Schweizer Bevölkerung (inkl. Umsetzung des Teilprojektes «Health Literacy» der Nationalen ehealth-strategie) Durchführung von Interventionen zur Stärkung der Health Literacy in der Schweizer Bevölkerung Durchführung von Interventionen zur Stärkung der Health Literacy in der Schweizer Bevölkerung Ausarbeitung gesetzlicher Regelungen von Prävention und Gesundheitsförderung 9

Impressum Herausgeber: Akademien der Wissenschaften Schweiz Hirschengraben 11, Postfach 8160, 3001 Bern Telefon: +41 31 313-14 40, E-Mail: info@akademien-schweiz.ch www.akademien-schweiz.ch 2012 Layout: aplus caruso kaeppeli gmbh, Gregorio Caruso, Basel Druck: Kreis-Druck, Basel