Entwicklung von Übergewicht und Adipositas



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Transkript:

6.3.13 Entwicklung von Übergewicht und Prof. Dr. Helmut Heseker Universität Paderborn Fakultät für Naturwissenschaften Institut für Ernährung, Konsum & Gesundheit Übersicht Definitionen Übergewicht und im Erwachsenenalter - nach Mikrozensus (erfragte Daten) - nach DEGS (gemessene Daten) - Musterungsdaten Übergewicht und im Kindes- und Jugendalter Mögliche Ursachen der epidemie Schlussfolgerungen 1

6.3.13 Klassifikation des Körpergewichts bei Erwachsenen anhand des BMI BMI (kg/m 2 ) Kategorie Risiko für Begleiterkrankungen des Übergewichts < 18, Untergewicht niedrig 18, 24,9 Normalgewicht durchschnittlich 2 2 29,9 3 34,9 3 39,9 >4 Übergewicht Grad I Grad II Grad III gering erhöht erhöht hoch sehr hoch Außerdem beeinflusst das Fettverteilungsmuster das metabolische und kardiovaskuläre Gesundheitsrisiko erhöht bei erhöhter intraabdominaler (viszeraler Fettmasse) nach WHO, Verbreitung von und in Deutschland im Erwachsenenalter (Männer) (erfragte Daten des Mikrozensus 9) 9 8 7 6 4 3 17,9 23,3 3,8,4 31,9 7,9 39,8 11, 44, 4,9 13,6 14, 47,9 17,1 48,8 19, 49, 1,1 1,6 2,9 21,6 22,3 21,3 21, 18-19,9-24,9 2-29,9 3-34,9 3-39,9 4-44,9 4-49,9-4,9-9,9 6-64,9 6-69,9 7-74,9 7 und älter 49,7 1, Statistisches Bundesamt, 2

6.3.13 Verbreitung von und in Deutschland im Erwachsenenalter (Frauen) (erfragte Daten des Mikrozensus 9) 9 8 7 6 4 3,3 13,4 16,2, 2,6 4,3 6,7 8, 22,3 23,6 9,7, 27, 12,3 3, 1,2 34,4 37,4 38,3 19,1 19,3 19,7 18-19,9-24,9 2-29,9 3-34,9 3-39,9 4-44,9 4-49,9-4,9-9,9 6-64,9 6-69,9 7-74,9 7 und älter 4,9 21,6 38,2 16,6 Statistisches Bundesamt, Verbreitung von und in Deutschland im Erwachsenenalter (Männer) (gemessene Daten der DEGS-Studie, 12) Prävalenz [%] 9 8 7 6 4 3,6 1, 3,8 49,6 2,2 4,8 48,9 4, 4,1 43,8 34,8 34,9 33,2 33, 33,9 23,6 29, 3,1 2,7 22,7 21,4 22,4 23,3 23,3 16,1 12,2 3,3 7,8 18-19 -24 2-29 3-34 3-39 4-44 4-49 -4-9 6-64 6-69 7-74 7-79 gesamt Altersgruppe (Jahre) DEGS: Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland. (RKI, 12) 3

6.3.13 Verbreitung von und in Deutschland im Erwachsenenalter (Frauen) (gemessene Daten der DEGS-Studie, 12) 9 Prävalenz [%] 8 7 6 4 3 43,8 36, 36,6 3, 39,4 28,4 29, 27,3 23,2 28,3 4,8 42,9 13,,9 34,6 3, 16,7 23, 29,4 2,,2 21,4 23,9 13, 1,3 1,7 8,3 6,3 18-19 -24 2-29 3-34 3-39 4-44 4-49 -4-9 6-64 6-69 7-74 7-79 gesamt Altersgruppe (Jahre) DEGS: Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland. (RKI, 12) Prävalenz von Übergewicht in Deutschland Vergleich: Mikrozensus und DEGS Männer Frauen Mikrozensus 6,1 % 42,9 % (> 18 J.) DEGS 67,1 % 2,9 % (18 79 J.) 4

6.3.13 Entwicklung von und in Deutschland im Erwachsenenalter (Daten des Mikrozensus) Prävalenz [%] 9 8 7 6 4 3 Männer Frauen 44,1 44,1 43, 44,4 28,7 28,9 28,7 29,1 12,1 13,6 14,4 1,7 11, 12,3 12,8 13,8 1999 3 9 1999 3 9 Statistisches Bundesamt,, 4, 6 und Übergewicht in Deutschland nach Mikrozensus (BMI > 2) [1999, 3,, 9] Prävalenz [%] 8 7 6 4 3 Männer 1999 Männer 3 Männer Männer 9 Frauen 1999 Frauen 3 Frauen Frauen 9 18- -2 2-3 3-3 3-4 4-4 4- - -6 6-6 6-7 7-7 >7 Statistisches Bundesamt,, 4, 6 und

6.3.13 in Deutschland nach Mikrozensus (BMI > 3) [1999, 3, und 9] Prävalenz [%] 2 1 Männer 1999 Männer 3 Männer Männer 9 Frauen 1999 Frauen 3 Frauen Frauen 9 18- -2 2-3 3-3 3-4 4-4 4- - -6 6-6 6-7 7-7 >7 Statistisches Bundesamt,, 4, 6 und Männer im 19. Lebensjahr Daten der Musterungsjahre 1991-1 Prävalenz [%] 4 4 3 3 2 1 13,6 14,2 13,1 13,6 13,9 13, 13,7 13,6 14,7 13,2 2,7 4,3 4,1 3, 4,3 4, 4,9 4,9 4,7,6 1991 1992 1993 1994 199 1996 1997 1998 1999 1 Keine Stichprobe, Totalerfassung eines Altersjahrgangs 6

6.3.13 Anstieg der prävalenz bei 19jährigen Männern nach Ausbildungsniveau (Musterungsdaten) Keine Stichprobe, Totalerfassung eines Altersjahrgangs Entwicklung von Übergewicht (BMI > 2) in Deutschland (Männer, nach Alter) 9 8 7 1999 3 9 Zunahme 1999 9: 18-39 J. +, % 4-64 J.: +1,1 % >6 J.: +7,2 % gesamt +6,9 % 6 4 3 18-39 J. 4-64 J. 6 J. und mehr gesamt Statistisches Bundesamt,, 4, 6 und 7

6.3.13 Entwicklung von und in Deutschland (Männer, gesamt) 4 4 3 3 2 1 1999 3 9 Zunahme 1999 9: Prädipositas: +,7 % : Grad I +21,4 % Grad II +71,4 % Grad III +, % BMI: 2-29,9 3-34,9 3-39,9 4 und höher Grad I Grad II Grad III Statistisches Bundesamt,, 4, 6 und Entwicklung von und in Deutschland (Männer, 18-39 Jahre) 4 3 1999 3 9 3 2 1 Zunahme 1999 9: Prädipositas: +, % : Grad I +26,3 % Grad II +7, % Grad III +33,3 % BMI: 2-29,9 3-34,9 3-39,9 4 und höher Grad I Grad II Grad III Statistisches Bundesamt,, 4, 6 und 8

6.3.13 Entwicklung von und in Deutschland (Männer, 4-64 Jahre) 6 1999 3 9 4 3 Zunahme 1999 9: Prädipositas: -4, % : Grad I +8,2 % Grad II +7,9 % Grad III +8, % BMI: 2-29,9 3-34,9 3-39,9 4 und höher Grad I Grad II Grad III Statistisches Bundesamt,, 4, 6 und Entwicklung von und in Deutschland (Männer, 6 Jahre und älter) 6 1999 3 9 4 3 Zunahme 1999 9: Prädipositas: -,2 % : Grad I +2,2 % Grad II +8,7 % Grad III +, % BMI: 2-29,9 3-34,9 3-39,9 4 und höher Grad I Grad II Grad III Statistisches Bundesamt,, 4, 6 und 9

6.3.13 Entwicklung von Übergewicht (BMI > 2) in Deutschland (Frauen, nach Alter) 9 8 1999 3 9 Zunahme 1999 9: 18-4 J. +8, % 4-6 J.: -3,2 % >6 J.: +11,3 % gesamt +8,1 % 7 6 4 3 18-39 J. 4-64 J. 6 J. und älter gesamt Statistisches Bundesamt,, 4, 6 und Entwicklung von und in Deutschland (Frauen, gesamt) 3 3 2 1 BMI: 2-29,9 3-34,9 3-39,9 4 und höher 1999 3 9 Zunahme 1999 9: Prädipositas: +1,4 % : Grad I +17,4 % Grad II +, % Grad III +66,7 % Grad I Grad II Grad III Statistisches Bundesamt,, 4, 6 und

6.3.13 Entwicklung von und in Deutschland (Frauen, 18-39 Jahre) 18 16 14 12 8 6 4 2 1999 3 9 Zunahme 1999 9: Prädipositas: +4,2 % : Grad I +9,1 % Grad II +29,2 % Grad III +, % BMI: 2-29,9 3-34,9 3-39,9 4 und höher Grad I Grad II Grad III Statistisches Bundesamt,, 4, 6 und Entwicklung von und in Deutschland (Frauen, 4-64 Jahre) 3 3 2 1 1999 3 9 Zunahme 1999 9: Prädipositas: -8, % : Grad I +1,9 % Grad II +29,2 % Grad III +7,1 % BMI: 2-29,9 3-34,9 3-39,9 4 und höher Grad I Grad II Grad III Statistisches Bundesamt,, 4, 6 und 11

6.3.13 Entwicklung von und in Deutschland (Frauen 6 Jahre und älter) 3 3 2 1 1999 3 9 Zunahme 1999 9: Prädipositas: +1,4 % : Grad I +17,4 % Grad II +, % Grad III +66,7 % BMI: 2-29,9 3-34,9 3-39,9 4 und höher Grad I Grad II Grad III Statistisches Bundesamt,, 4, 6 und Zunahme der prävalenz nach dem Grad der zwischen 1999 und 9 (gesamt) (Daten des Mikrozensus) 8 Veränderung [%] 6 4 62, 8,,1 1, 2-3 3-3 3-4 >4 Prä- Grad I Grad II Grad III Statistisches Bundesamt, und 12

6.3.13 Verbreitung von Übergewicht und im Kindes- und Jugendalter in Deutschland (KIGGS, Alter: 3-17 Jahre) Prävalenz [%] 2 1 übergewichtig, nicht adipös Jungen adipös Mädchen 8,9 11,3 9, 11,6 8,1 9, 6,4 6, 7, 7, 8,2 8,9 7,3,7 2, 3,3 3-6 7-11-13 14-17 3-6 7-11-13 14-17 Altersgruppe (Jahre) übergewichtig: > 9. bis 97.Perz.; adipös: >97er Perz. (auf Basis der Referenzdaten von Kromeyer-Hauschildt) [RKI, 6] Prävalenz von Übergewicht und bei Einschulungsuntersuchungen (-7) 1 übergewichtig, nicht adipös adipös 7,2 7, 6,4 6,1 6, 6,1 6, 6,3,6 6,3,4, 6,4,,1 4,8 4,8 4,8,6 3,7 3,6 3,8 3,9 4,7 BW BY BE BB HE MV NI NRW RP SA SL SH Bundesland übergewichtig: > 9. bis 97.Perz.; adipös: >97er Perz. (auf Basis der Referenzdaten von Kromeyer-Hauschildt) 13

6.3.13 Prävalenz von Übergewicht und bei Einschulungsuntersuchungen [nach Koletzko, 4 und Kromeyer-Hauschild, ] Prävalenz [%] 1 6,2 Bayern 8,2 8, übergewichtig, nicht adipös adipös 9,7 9, 1,8 2,1 2, 2,8 3,6 3,9 4,4 4,6 4,7 4,7,6 Nordrhein-Westfalen 6, 6,2 6,3 6, 1982 1987 1992 1997 3 1996 1998 2 7 Inzwischen: in vielen Bundesländern verlangsamter Anstieg bzw. Stagnation bzw. leichter Rückgang Totalerfassung, keine Stichproben Verbreitung von Untergewicht im Kindesund Jugendalter in Deutschland (KIGGS, Alter: 3-17 Jahre) 2, Prävalenz [%], 1,, Jungen untergewichtig stark untergewichtig Mädchen,, 7,,1 4,8 6,7, 4, 3,6 4,9 1,3 2, 2, 2,4 1, 1,8 2,3 1,4 3-6 7-11-13 14-17 3-6 7-11-13 14-17 Altersgruppe [RKI, 6] 14

6.3.13 Kohlenhydratleitlinie Erhöhung von Kohlenhydratanteil Monosaccharide Disaccharide zuckergesüßte Getränke Polysaccharide Ballaststoffe (BS) / Vollkornprodukte GI GL Erwachsene oo ~ ~ Gesamt-BS: Vollkornprodukte: 1 / ~ 2 o Kinder oo ~ ~ Gesamt-BS: o Vollkornprodukte: ~ ~ ~ 1 Frauen, 2 Männer Strohm, DGE (11) Fettleitlinie Erhöhung von Gesamtfett SFA MUFA PUFA / n-6 FA langkettige n-3 FA trans-fa ~ ~ Fett hat unter den energieliefernden Nährstoffen die größte Energiedichte. Ein hoher Fettanteil ist assoziiert mit energiereicher Ernährung (Ledikwe et al. 6). Zusammenhang zwischen energiedichter Ernährung und. Strohm, DGE (11) 1

6.3.13 Ursachen für Übergewicht und (1) Genetische Disposition ( Genfalle ) Adipogene Umwelt (WHO 3) Überwiegend sitzende Lebensweise, Bewegungsmangel, hoher Medienkonsum Innerhalb einer Generation eingetretene, grundlegende Veränderungen des Essverhaltens und der Esskultur An den geänderten Lebensstil nicht angepasste Ernährung: - positive Energiebilanz - vermehrter Verzehr von raffinierten Lebensmitteln/Nahrung mit hoher Energiedichte - Zunahme der Portionsgröße - hohe Zufuhr an (gesättigten) Fetten - KH-reiche Lebensmittel mit hohem glykämischen Index - Fast food - wir sind ständig Kalorien ausgesetzt Gene und Unsere Gene wurden unter den evolutionären Bedingungen der Vergangenheit geprägt, nicht unter denen der Neuzeit. Effektive Energiespeicherung stellte dabei einen wichtigen Überlebens- und Fortpflanzungsvorteil dar ( Fluch der Gene ). (Fast) Alle Menschen haben die Fähigkeit, Energiedepots bzw. neue Fettzellen zu bilden und mit Fett zu füllen. Unsere Gene sind darauf eingerichtet, Situationen des Hungers und Mangels, nicht aber der Überernährung, zu bewältigen. ist als eine natürliche physiologische Reaktion auf eine chronisch-positive Energiebilanz anzusehen. 16

6.3.13 Ursachen für Übergewicht und (1) Genetische Disposition ( Genfalle ) Adipogene Umwelt (WHO 3) Überwiegend sitzende Lebensweise, Bewegungsmangel, hoher Medienkonsum Innerhalb einer Generation eingetretene, grundlegende Veränderungen des Essverhaltens und der Esskultur An den geänderten Lebensstil nicht angepasste Ernährung: - positive Energiebilanz - vermehrter Verzehr von raffinierten Lebensmitteln/Nahrung mit hoher Energiedichte - Zunahme der Portionsgröße - hohe Zufuhr an (gesättigten) Fetten - KH-reiche Lebensmittel mit hohem glykämischen Index - Fast food - wir sind ständig Kalorien ausgesetzt seit 1-2 Generationen: Informationsgesellschaft mit körperlicher Inaktivität und Jetztzeiternährung 17

6.3.13 Ursachen für Übergewicht und (1) Genetische Disposition ( Genfalle ) Adipogene Umwelt (WHO 3) Überwiegend sitzende Lebensweise, Bewegungsmangel, hoher Medienkonsum Innerhalb einer Generation eingetretene, grundlegende Veränderungen des Essverhaltens und der Esskultur An den geänderten Lebensstil nicht angepasste Ernährung: - positive Energiebilanz - vermehrter Verzehr von raffinierten Lebensmitteln/Nahrung mit hoher Energiedichte - Zunahme der Portionsgröße - hohe Zufuhr an (gesättigten) Fetten - KH-reiche Lebensmittel mit hohem glykämischen Index - Fast food - wir sind ständig Kalorien ausgesetzt Einflussfaktoren auf die Energiebilanz Aktivität im Alltag Schulsport überall verfügbare,schmackhafte, preiswerte Lebensmittel Körperfettmasse Medienkonsum Energieaufnahme Energieverbrauch fett- und zuckerreiche, energiedichte Lebensmittel große Portionen 18

6.3.13 Ursachen für Übergewicht und (2) Die körperliche Aktivität und auch der Energiebedarf waren früher 1, 2 mal höher als heute. Wir überschätzen unsere körperlichen Aktivitäten und unterschätzen unsere Energieaufnahme. Wir essen heute geringere Volumina und andere Lebensmittel als die Evolution für Verdauungstrakt und Stoffwechsel vorgesehen hat. Der Energiegehalt einer Speise/eines Lebensmittels ist für den Organismus nicht erkennbar, lediglich das Volumen. Wir haben eine angeborene Schwäche, Lebensmittel mit hoher Energiedichte zu erkennen. Mit Getränken aufgenommene Kalorien werden beim Verzehr fester Lebensmittel kaum kompensiert und beeinflussen auch nicht den Grad der Sättigung. Durch Diäten lässt sich nur selten eine nachhaltige Gewichtsreduktion erzielen. Sättigungsmechanismen funktionieren nur eingeschränkt. Schlussfolgerung Übergewicht und sind in Zeiten mit Nahrungsüberfluss und Bewegungsmangel der Normalzustand, wenn nicht bewusst gegengesteuert wird. Übergewicht wird verursacht durch einen sitzenden Lebensstil, körperliche Inaktivität und eine positive Energiebilanz. Besonders für Verbraucher/innen mit unzureichendem Wissen über die Zubereitung und Zusammensetzung von Lebensmitteln wird es immer schwieriger, dauerhaft eine ausgeglichene Energiebilanz zu erreichen. Erforderlich ist eine sorgfältige Auswahl von Lebensmitteln mit vergleichsweise geringerer Energiedichte, welche den Magen mit nicht zu vielen Kalorien gut füllen und eine gute Balance zwischen inaktiven und aktiven Freizeitaktivitäten. 19

6.3.13 39