Inhaltsverzeichnis. Vorwort... 5

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Stadt» Cottbus. Alternativen zur Weiterentwicklung der Informationsverarbeitung der Stadt Cottbus. Cottbus, 17. Januar 2006

Transkript:

Inhaltsverzeichnis Vorwort... 5 1 Forschung, Entwicklung und Innovationsmanagement... 13 1.1 Expertenbefragungen und Delphi-Studien... 17 1.2 Publikations- und Patentanalysen... 22 1.3 Brainstorming und Brainwriting... 25 1.4 Morphologischer Kasten... 29 1.5 Synektik... 32 1.6 TRIZ... 35 1.7 Technologielebenszyklus und S-Kurve... 39 1.8 Nutzwertanalyse... 43 1.9 Technologie- und innovationsbezogene Portfolios... 47 1.10 Szenariotechnik... 52 1.11 Roadmapping... 55 1.12 Meilensteintrendanalyse... 60 2 Beschaffung und Logistik... 65 2.1 Make-or-Buy-Entscheidung... 68 2.2 Lieferantenaudit... 73 2.3 Beschaffungs- und logistikorientierte Portfolios... 79 2.4 Lieferantenbewertung... 88 2.5 Lieferantenentwicklung und Lieferantenförderung... 91 2.6 Standardisierung und Bündelung... 95 2.7 Auktion... 99 2.8 Konzeptwettbewerb... 102 2.9 ABC-/XYZ-Analyse... 106 2.10 Prioritätsregeln... 110 2.11 Cross Docking... 114 2.12 Konsignationslager... 117 2.13 Just in time... 119 3 Produktion... 123 3.1 Wertanalyse... 125 3.2 Variantenausprägungsportfolio... 129 3.3 FMEA... 133 3.4 Schwachstellenanalytik... 137

10 Inhaltsverzeichnis 3.5 Wertstromanalyse und Wertstromdesign... 140 3.6 Kanban... 144 3.7 Retrograde Terminierung... 148 3.8 REFA-Zeitstudien... 151 3.9 Elemente des Toyota Produktionssystems... 155 3.10 Total Productive Maintenance... 159 3.11 Qualifikationsmatrix... 164 3.12 Betreibermodelle... 168 4 Marketing und Vertrieb... 175 4.1 4P des Marketings... 177 4.2 Kundenanalyse... 182 4.3 Kundenwertanalyse... 187 4.4 Conjoint-Analyse... 193 4.5 Means-End-Analyse und Ladderingverfahren... 198 4.6 Kundenzufriedenheitsanalyse... 202 4.7 Buying-Center-Analyse... 208 4.8 Lösungsorientiertes Verkaufen: OPAL-Methode... 213 4.9 Sachbezogenes Verhandeln: Harvard-Methode... 218 5 Strategische Analyse... 225 5.1 Umweltanalyse... 227 5.2 Branchenstrukturanalyse... 232 5.3 Wettbewerbsvorteilsanalyse... 238 5.4 Stakeholderanalyse... 243 5.5 Benchmarking... 248 5.6 Wertkettenanalyse... 253 5.7 7S-Modell... 258 5.8 Produktlebenszyklusanalyse... 263 5.9 Erfahrungskurvenanalyse... 267 6 Strategische Planung, Umsetzung und Kontrolle... 273 6.1 SWOT-Analyse... 274 6.2 Marktwachstum-Marktanteil-Portfolio: BCG-Matrix... 278 6.3 Marktattraktivität-Wettbewerbsstärke-Portfolio: McKinsey-Matrix... 284 6.4 Wachstumsstrategien... 289 6.5 Internationalisierungsstrategien... 294 6.6 Gewinnschwellenanalyse... 299 6.7 Balanced Scorecard... 302

Inhaltsverzeichnis 11 7 Organisation... 309 7.1 Prozessmanagement... 310 7.2 Changemanagement... 315 Glossar... 321 Literaturverzeichnis... 345 Stichwortverzeichnis... 363

1 Forschung, Entwicklung und Innovationsmanagement Forschung und Entwicklung oder F&E sowie Technologie- und Innovationsmanagement sind zentrale unternehmerische Aktivitäten. Wettbewerbsvorteile basieren in der Regel auf neuen Leistungsangeboten oder veränderten Abwicklungsvorgängen in Unternehmen. Neue Produkte, Dienstleistungen, Prozesse und Strukturen ergeben sich jedoch nicht von selbst, sondern sie müssen aktiv geschaffen werden. In technologieorientierten Branchen ist sowohl das Erzeugen neuer Ideen und die Ausarbeitung neuartiger technischer Lösungen als auch das Entwickeln verbesserter oder bislang nicht vorhandener Produkte und deren Test Aufgabe von Ingenieuren und Naturwissenschaftlern in den Forschungs- und Entwicklungsabteilungen. Auch diese Bereiche unterliegen der unternehmerischen Planung, Steuerung und Kontrolle und müssen die Forderungen nach Effektivität und Effizienz erfüllen. So sollen Innovationen einen signifikanten Neuerungsgrad aufweisen, Entwicklungszeiten nicht zu lang sein und aufgestellte Budgets eingehalten werden. Aus besagten Gründen kommen auch in diesem ingenieurdominierten Feld betriebswirtschaftliche Planungsansätze und Optimierungsmethoden zum Einsatz. Abbildung 2: Beziehung innovationsbezogener Managementfelder Die Bereiche Forschung und Entwicklung sowie Technologie- und Innovationsmanagement sind nicht deckungsgleich, überschneiden sich aber in weiten Teilen. 6 Abbildung 2 illustriert, wie die einzelnen Bereiche zueinander stehen. Das Forschungsund Entwicklungsmanagement als Schnittmenge aus Technologiemanagement und Innovationsmanagement ist auf die Erarbeitung und Erprobung neuer technologischer Lösungen ausgerichtet, 7 die in neue Produkte oder veränderte Leistungserstellungsprozesse Eingang finden. Das Technologiemanagement umfasst neben der Erzeugung 6 Zu verschiedenen Abgrenzungsansätzen vergleiche Specht, Beckmann & Amelingmeyer (2002, S. 16), Gerpott (2005, S. 56) und Brockhoff (1996, S. 6 f). 7 Vergleiche Zahn (1995, S. 15 f).

14 1 Forschung, Entwicklung und Innovationsmanagement neuartiger Lösungen auch die breitere Verwertung bestehender Technologien. Das Innovationsmanagement organisiert explizit die Schaffung und Durchsetzung von Neuerungen, beschränkt sich dabei allerdings nicht auf technische Artefakte. Es beleuchtet auch organisatorische, kulturelle und soziale Aspekte im Unternehmen. Kernbereiche, die durch eine anspruchsvolle Planung gekennzeichnet sind, dürften für viele Unternehmen die Technologieentwicklung sowie der Entwurf neuer Produkte und die Erarbeitung neuer Produktionsprozesse darstellen. Im Folgenden wird ein kurzer Einblick in die Phasen des Technologie- und Innovationsmanagements gegeben. Klassifikationskriterium Ausprägungen Anwendungsbreite Querschnittstechnologie Spezielle Technologie Wettbewerbsstrategisches Potenzial Schrittmachertechnologie Schlüsseltechnologie Basistechnologie Ergänzungsgrad Komplementärtechnologie Konkurrenztechnologie Einsatzgebiet Produkttechnologie Prozesstechnologie Technologiestruktur Systemtechnologie Modultechnologie Komponententechnologie Abbildung 3: Technologiearten 8 Gegenstand des Technologiemanagements sind Technologien. Technologien sind das Wissen über naturwissenschaftlich-technische Wirkungszusammenhänge zur Lösung technischer Probleme. 9 Damit bilden Technologien die Basis für die Entwicklung und Erstellung von Produkten und Verfahren. Technologien können nach unterschiedlichen Kriterien gegliedert werden. Abbildung 3 verdeutlicht einige Möglichkeiten der Kategorisierung. Das Technologiemanagement umfasst die Planung, Organisation, Führung und Kontrolle der Unternehmensprozesse, welche die Bereitstellung, die Durchsetzung des Einsatzes und die Verwertung von Technologien zum Inhalt haben. 10 Den Prozess des Technologiemanagements kann man in vier Phasen unterteilen, die in Abbildung 4 dargestellt sind. Innerhalb der Technologiefrühaufklärung wird versucht, schwache Signale, 11 die auf bevorstehende technologische Veränderungen hindeuten, frühzeitig zu erkennen, zu analysieren und hinsichtlich ihrer Bedeutung zu bewerten. Dazu werden technologische, aber auch ökonomische, gesellschaftliche, politische und rechtliche Tendenzen 8 Mieke (2006, S. 5). 9 Vergleiche Wolfrum (1994, S. 4). Zu den Beziehungen zwischen den Konstrukten Theorie, Technologie und Technik siehe Burr (2004, S. 19 f). 10 Vergleiche Gerpott (1999, S. 58 f). 11 Vergleiche Ansoff (1976, S. 129 ff).

15 untersucht, die Auswirkungen auf die Technologieentwicklung vermuten lassen. 12 Innerhalb der Technologieplanung werden vornehmlich Technologiestrategien entwickelt. Diese sollen unter Berücksichtigung der technologischen Situation des Unternehmens und der innerhalb der Frühaufklärung identifizierten technologischen Trends eine gute künftige technologische Positionierung des Unternehmens vorbereiten. Technologiestrategien legen etwa fest, ob eigene Technologieentwicklungen primär im Feld der Produkttechnologien angesiedelt sein oder auch das Feld der Prozesstechnologien umfassen sollen. Ferner weist die Technologiestrategie den Weg zur technologischen Leistungsfähigkeit: Soll ein technologischer Hochleistungsstand oder lediglich die Präsenz in einem Feld angestrebt werden? Technologiefrühaufklärung Technologiestrategieentwicklung Technologiestrategieumsetzung Technologie- Controlling Abbildung 4: Prozess des Technologiemanagements 13 Die Technologiestrategie beantwortet auch die Frage nach den Technologiequellen. Grundsätzlich können Technologien durch externe Beschaffung wie Lizenznahme, Technologiekauf oder durch interne Forschung und Entwicklung verfügbar gemacht werden. Neben der Beschaffungsdimension definieren Technologiestrategien auch den Verwertungsaspekt. Sie definieren, ob Technologien in eigene Produkte und Verfahren Eingang finden oder durch Lizenzvergabe oder den Verkauf von Geschäftseinheiten vermarktet werden. Letztlich konkretisiert die Technologiestrategie auch das zeitliche Vorgehen: Will das Unternehmen als Pionier oder als Folger agieren? 14 Die Strategieumsetzung erarbeitet konkrete Maßnahmen zur Realisierung der Technologiestrategien. 15 Ein großer Anteil der Maßnahmen weist nicht den Charakter von Routinetätigkeiten auf. Daher werden zur Steuerung der Entwicklungsprojekte Verfahren des Projektmanagements eingesetzt. Das Technologie-Controlling verschafft dem Technologiemanagement rechtzeitig Informationen über Fehlentwicklungen, um Anpassungen im Planungs- und Durchführungsprozess zu ermöglichen. 16 Objekt des Innovationsmanagements sind Innovationen. Als Innovationen werden in die Anwendung überführte Neuerungen bezeichnet. 17 Innovationen können dabei sowohl technischer Natur wie Produkte und Technologien als auch sozialer Natur wie Organi- 12 Vergleiche zur Vielfalt von Einflussfaktoren Wucherer (2004, S. 26). 13 Mieke (2006, S. 11). 14 Vergleiche Tschirky (1998, S. 296 f). 15 Vergleiche zur Verzahnung der Technologieplanung mit der Geschäftsfeld- und Produktplanung Behrens (2003, S. 69 f). 16 Vergleiche Brockhoff (1994, S. 334) und Tschirky (1998, S. 346). Zu negativen und positiven Wirkungen von Kontrolle in kreativen Bereichen siehe Schorb (1994, S. 110). 17 Vergleiche Corsten, Gössinger & Schneider (2006, S. 11).

16 1 Forschung, Entwicklung und Innovationsmanagement sationsstrukturen sein. Abbildung 5 zeigt, dass Innovationen hinsichtlich ihrer Einsatzfelder und ihres Neuheitsgrades erheblich voneinander abweichen. Das Innovationsmanagement zielt auf die Sicherung der wirtschaftlichen Erfolgsposition des Unternehmens und forciert dabei insbesondere den Aufbau, die Pflege und die Weiterentwicklung des unternehmensinternen Potenzials zur Innovationstätigkeit. Im Mittelpunkt stehen sowohl die Planung und Organisation als auch die Steuerung und Kontrolle von Innovationsprozessen. 18 Für den Innovationsmanagementprozess existiert eine Vielzahl von Phasenmodellen. 19 Organisation Inkrementelle Innovation Technologie Umfeld Bedeutende Innovationen Radikale Innovation Markt Abbildung 5: Innovationsarten nach Innovationsgrad 20 Ideengenerierung Ideenakzeptierung Ideenrealisierung Suchfeldbestimmung Ideenfindung Ideenvorschlag Prüfung der Idee Erstellen von Realisierungsplänen Entscheidung für einen zu realisierenden Plan Konkrete Verwirklichung der neuen Idee Absatz der neuen Idee an Adressat Akzeptanzkontrolle Abbildung 6: Innovationsprozess 21 18 Vergleiche Pleschak & Sabisch (1996, S. 44). 19 Eine Auswahl findet sich bei Vahs & Brem (2013, S. 231 ff). 20 Modifiziert nach Billing (2003, S. 31 ff) und Mieke (2009, S. 11). 21 Modifiziert nach Thom (1980, S. 53).

1.1 Expertenbefragungen und Delphi-Studien 17 Eine sehr eingängige Sichtweise beschreibt Thom. Der Innovationsprozess gliedert sich demnach in die in Abbildung 6 beschriebenen drei Phasen. 22 In der ersten Phase werden Suchbereiche abgegrenzt, Ideen generiert und Vorschläge ausgearbeitet. Die zweite Phase zielt auf das Prüfen der Ideen und die Erarbeitung von Plänen zur Realisierung der Ansätze sowie auf die Entscheidungsprozesse und Entscheidungsdurchsetzung einzelner Initiativen. Die dritte Phase umfasst die Konkretisierung und Umsetzung der ausgewählten Idee sowie die Überprüfung des Eintretens der gewünschten Effekte. Forschung und Entwicklung sowie Technologie- und Innovationsmanagement sollten planvoll betrieben werden. Ungeachtet dieser Forderung finden sich in der Praxis immer wieder Beispiele, in denen Menschen ohne systematisch geleiteten Suchprozess bahnbrechende Erfindungen machen. Häufiger allerdings auch weniger präsent dürften jedoch Fälle sein, die deutlich machen, dass Unternehmen scheitern, da sie nicht zielgerecht nach Innovationen suchen und diese durchsetzen. Im Folgenden werden betriebswirtschaftliche Methoden vorgestellt, die wichtige Arbeitsfelder des Technologie- und Innovationsmanagements unterstützen. Sie fördern unter anderem das Aufspüren technologischer Trends, das Erzeugen von Ideen, die Bewertung neuartiger Konzepte und die Planung, Überwachung und Steuerung von innovationsbezogenen Strategien und entsprechender Maßnahmen. 1.1 Expertenbefragungen und Delphi-Studien Problemstellung: Erfassung technologischer Zukunftsinformationen zur Vorbereitung der Technologie-, F&E- und Innovationsplanung Zielgruppe: Technische Geschäftsführer, F&E-Leiter, Stabs- und Planungsabteilungsleiter, Fabrikplaner, Zukunftsforscher Voraussetzungen: Erfahrene Interviewer, Zugriff auf Expertennetz, Ressourcen für den Kontaktaufbau und Erfahrungen in Befragungsdurchführung und Befragungsauswertung Zielsetzung von Expertenbefragungen und Delphi-Studien Unternehmen greifen bei der Definition ihrer Forschungs- und Entwicklungsprogramme häufig auf Einschätzungen von Experten zurück. Die Experteneinschätzungen beziehen sich dabei nicht auf die Vorteilhaftigkeit eines etwaigen Forschungs- und Entwicklungsprogramms. Die Experten sollen vielmehr Informationen zur künftigen Ausgestaltung sozialer, ökonomischer, marktbezogener und technologischer Systeme und Umfelder bereitstellen. Für Unternehmen sind derartige Aussagen von großer Bedeutung, sollen sich doch die zu entwickelnden Produkte und Prozesse unter neuen Bedingungen bewähren und die gewünschten Wettbewerbsvorteile erzeugen. Gerade in Großunternehmen existieren Abteilungen, die Zukunftsforschung und Frühaufklärung betreiben. Dennoch werden die Mitarbeiter dieser Abteilungen nicht alle relevanten Trends aufspüren können und sind demnach auf das Know-how externer Experten angewiesen. Expertenbefragungen sollen daher: 22 Vergleiche Thom (1980, S. 53).