Anatomisch / physiologische. Grundlagen. des Herz-Kreislauf-Systems

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Transkript:

Anatomisch / physiologische Grundlagen des Herz-Kreislauf-Systems 24.10.2015 Anatomie / Physiologie Herz-Kreislaufsystem 1

Ist ein Hohlmuskel Das Herz Funktioniert wie eine sogenannte Saug-Druck-Pumpe Ist die treibende Kraft für die Blutzirkulation Wiegt bei einer Frau etwa 250-300 g, bei einem Mann etwa 300 350 g Das Herzvolumen beträgt bei beiden etwa 500 600 ml Es gibt eine rechte und eine linke Herzhälfte, die jeweils aus einem Vorhof ( Atrium ) und einer Kammer ( Ventrikel ) bestehen Es regelt mit Hilfe des Transportmittels Blut mit dem Transport durch die Gefäße die Versorgung des ganzen Körpers Unser gesamtes Blutvolumen im Körper beträgt etwa 4,5 5,5 Liter. Der Blutauswurf in unser Gefäßsystem ist die Systole ( Kontraktion ) Die Füllung der Herzkammern ist die Diastole ( Erschlaffung ), zu diesem Zeitpunkt findet auch die Blutversorgung der Herzkranzarterien statt 24.10.2015 Anatomie / Physiologie Herz-Kreislaufsystem 2

Das Herz 24.10.2015 Anatomie / Physiologie Herz-Kreislaufsystem 3

Das Herz-Kreislaufsystem Synonyme Kardiovaskuläres System, Kardiozirkulatorisches System Es gibt zwei Systeme innerhalb unseres Herz-Kreislaufsystems: 1. Kleiner Lungenkreislauf das sauerstoffarme und kohlendioxidreiche Blut kommt über den rechten Vorhof durch die rechte Herzkammer in den Lungenkreislauf und wird dort mit Sauerstoff angereichert, Kohlendioxid wird abgegeben und das mit Sauerstoff angereicherte Blut fließt von da aus in die linken Vorhof und dann weiter 2. Großer Körperkreislauf Vom linken Vorhof gelangt das sauerstoffreiche Blut in die linke Herzkammer und von da aus in unser Gefäßsystem, die Arterien. Auf dem Weg des Blutes wird der Sauerstoff zur Versorgung des Körpers abgegeben und Kohlendioxid aufgenommen und das sauerstoffarme und kohlendioxidreiche Blut gelangt über unsere Venen wieder zurück zum Herzen und zwar in den rechten Vorhof. Von dort geht die Reise wieder weiter in den Lungenkreislauf. Die einzelnen Stationen der Herzarbeit werden über die Systole und Diastole des Herzens vollautomatisch geregelt. 24.10.2015 Anatomie / Physiologie Herz-Kreislaufsystem 4

Systole und Diastole ( als Blutdruck messbar ) Systole ( oberer Wert ) Das sauerstoffreiche Blut in der linken Herzkammer wird in den Körperkreislauf gepumpt Das sauerstoffarme und kohlendioxidreiche Blut in der rechten Herzkammer wird in den Lungenkreislauf gepumpt Diastole ( unterer Wert ) Das sauerstoffreiche Blut wird aus dem Lungenkreislauf in den linken Vorhof und von da aus in die linke Herzkammer gelassen Das sauerstoffarme und kohlendioxidreiche Blut wird aus den Venen in den rechten Vorhof und von da aus in die rechte Herzkammer gelassen 24.10.2015 Anatomie / Physiologie Herz-Kreislaufsystem 5

Der Weg des Blutes Venen ( sauerstoffarmes, kohlendioxidreiches Blut ) Rechter Vorhof Segelklappe Rechte Herzkammer Taschenklappe Lungenkreislauf ( Sauerstoffaufnahme, Kohlendioxidabgabe ) Linker Vorhof Segelklappe Linke Herzkammer Taschenklappe Arterien ( sauerstoffreiches Blut ) Großer Körperkreislauf ( Arterien, Arteriolen, Kapillaren, Venolen, Venen ) 24.10.2015 Anatomie / Physiologie Herz-Kreislaufsystem 6

Der Weg des Blutes ( kleiner und großer Kreislauf, schematisch dargestellt ) 24.10.2015 Anatomie / Physiologie Herz-Kreislaufsystem 7

Kenngrößen der Herzfunktion Herzfrequenz HF ( = Puls ) Anzahl der Herzschläge pro Minute ( In Ruhe 60 80 Schläge bei einer untrainierten erwachsenen Person ) ( zum Vergleich: Neugeborenes = 140 / 10-Jähriger = 90 / SeniorIn = 80-85 ) Schlagvolumen SV Menge an Blut, die bei einer Kontraktion aus der linken Herzkammer in die Blutbahn ausgeworfen wird ( in Ruhe etwa 70 ml ) Herzminutenvolumen HMV ( HF X SV ) Menge an Blut, die pro Minute vom Herzen in die Blutbahn befördert wird ( in Ruhe etwa 5 l ) 24.10.2015 Anatomie / Physiologie Herz-Kreislaufsystem 8

Wie bewerten wir Blutdruckgrößen? Blutdruck beim durchschn. Erwachsenen mmhg ( Millimeter Quecksilbersäule ) zu schwacher Blutdruck bis zu ( = Hypotonie ) Systole 110 60 Normaler Blutdruck bis zu 140 90 Mittelschwerer Bluthochdruck bis zu ( = Hypertonie ) Schwerer Bluthochdruck bis zu ( = schwere Hypertonie ) Diastole 160 100 180 110 24.10.2015 Anatomie / Physiologie Herz-Kreislaufsystem 9

Wie passt sich das Herz durch Herz-Kreislauf-Training an? Funktionelle Anpassung Senkung der HF Erhöhung des SV Erhöhung des HMV mit weniger Herzschlägen in der Minute ( HF ) wird pro Herzschlag eine größere Menge an Blut ( SV ) durch den Körper gepumpt. Die Blutmenge, die insgesamt innerhalb einer Minute durch den Körper wandert ( HMV ), steigt also auch. Morphologische Anpassung harmonisch vergrößertes Herz, bildet sich ohne Training auch wieder zurück Das Ausmaß der Anpassung ist allerdings abhängig von Lebensalter, Geschlecht, Umfang und Intensität des Trainings sowie individuelle ggf. auch genetische Faktoren oder Vorerkrankungen 24.10.2015 Anatomie / Physiologie Herz-Kreislaufsystem 10