Boehringer Ingelheim Jahrespressekonferenz 2009 am Dienstag, 21. April 2009 Boehringer Ingelheim Center, Ingelheim Ausführungen von Hubertus von Baumbach (Mitglied der Unternehmensleitung) Thema: Finanzzahlen 2008 (Es gilt das gesprochene Wort)
Folie 8: Hubertus von Baumbach Finanzzahlen 2008 Folie 9: Drei Säulen - Die Basis langfristiger Unabhängigkeit Sehr verehrte Damen, sehr geehrte Herren, Boehringer Ingelheim ist seit mehr als 124 Jahren ein unabhängiges Familienunternehmen. Es ist erklärtes Ziel, diese Unabhängigkeit auch in der Zukunft zu erhalten. Solide Finanzierung, nachhaltiger unternehmerischer Erfolg und valide Geschäftspotenziale bilden das Fundament für eine erfolgreiche Fortführung. In der Vergangenheit mag die Finanzpolitik unseres Hauses insbesondere für ein innovatives, forschendes Pharmaunternehmen wie Boehringer Ingelheim - eher konservativ angemutet haben. Doch diese Zurückhaltung hat sich als krisenfest erwiesen. Meine Damen und Herren! Bezüglich der drei Säulen, die die Basis unserer Unabhängigkeit sind: Wie stark sind diese in den Finanzzahlen des Jahres 2008 abgebildet? Folie 10: Unternehmerischer Erfolg - Starkes Wachstum in allen Geschäftsfeldern Bevor ich auf die Frage der Finanzierung eingehe, möchte ich Ihnen zunächst anhand der Entwicklung unserer Geschäfte erläutern, warum Reden Jahrespressekonferenz 21. April 2009 2
2008 für Boehringer Ingelheim ein unternehmerisch erfolgreiches Jahr war. Bei den Umsatzerlösen haben wir in allen Geschäftsfeldern deutlich zum Teil sogar zweistellig zugelegt. Sie sehen auch, dass unser Wachstum in den einzelnen Märkten auf Basis der lokalen Währungen noch erheblich darüber liegt. Meine Damen und Herren, hier zeigt sich sehr deutlich, dass Boehringer Ingelheim auch im vergangenen Jahr in der Lage war, Kundennutzen durch Innovation zu generieren und diesen erfolgreich im Markt umzusetzen. Das heißt, durch die Erforschung und Entwicklung von Arzneimitteln war es uns möglich, für viele Menschen eine bessere Gesundheitsversorgung und eine höhere Lebensqualität zu schaffen. Diese Innovationskraft haben wir im Markt in wirtschaftlichen Erfolg umgesetzt. Im Detail werden wir später noch einmal darauf eingehen. Folie 11: Unternehmerischer Erfolg - Positive Umsatzentwicklung, starke Ertragskraft Der Konzernumsatz ist im vergangenen Jahr um 643 Millionen Euro oder +5,9 % gestiegen. Ohne die Effekte aus der Währungsentwicklung - insbesondere des US Dollars - wäre Boehringer Ingelheim um fast 10% gewachsen. Dank der guten Produkt-Pipeline konnten wir überproportional in unsere Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten investieren. Vor Reden Jahrespressekonferenz 21. April 2009 3
allem dieses Engagement ist der Grund für den leichten Rückgang des Betriebsergebnisses auf 1.980 Millionen Euro. Dies bedeutet, dass wir eine Umsatzrendite von 17,1% erzielt haben, bei einer gleichzeitig deutlich erhöhten F&E Quote, sprich Investitionen in Forschung und Entwicklung. Diese Investitionen sind gewollte - und ich sage hier sogar - gute Kosten. Beim Finanzergebnis zeigt sich eine deutliche Veränderung im Vergleich zum Vorjahr. Im Jahr 2007 wirkte sich an dieser Stelle die Auflösung stiller Reserven aus. Vergleichbare Sondereffekte gab es im Jahr 2008 nicht. Damit liegt der Wert des Jahres 2008 in einer Reihe vergleichbarer Werte der vergangenen Jahre. Dass dieser Wert negativ ist, liegt daran, dass wir hier die Zinskomponente aus den Pensionsrückstellungen ausweisen. Auch das Beteiligungsergebnis ist leicht negativ. Hier haben wir uns bewusst für einen konservativen Wertansatz in unserer Bilanz entschieden. Das Beteiligungsergebnis 2008 begründet sich mit Abschreibungen auf Beteiligungen an börsennotierten Unternehmen, die Partner von Boehringer Ingelheim im Rahmen von Forschungskooperationen sind. Wichtig ist mir, dass der hier gezeigte Steueraufwand nur die Steuern unserer ausländischen Tochtergesellschaften sowie die in Deutschland anfallende Körperschafts- und Gewerbesteuer wiedergibt. Die auf das Ergebnis unserer Personengesellschaften anfallenden Einkommenssteuern sind entsprechend den deutschen Reden Jahrespressekonferenz 21. April 2009 4
Rechnungslegungsvorschriften nicht als Steueraufwand, sondern als Kapitalentnahme auszuweisen. Folie 12: Solide Finanzierung - Eigenkapital erhöht und Struktur gestärkt Lassen Sie mich zurückkehren zu dem vorhin dargestellten Bild der drei Säulen und wenden wir uns nun der Säule der Soliden Finanzierung zu. Eigenkapitalquote und Liquidität sind die beiden Größen, auf die ich mich hier fokussieren möchte. Getragen von einem guten Ergebnis ist unser Eigenkapital auf insgesamt 4,7 Milliarden Euro und damit auch die Eigenkapitalquote auf 40% deutlich gestiegen. Ich halte diesen Wert für einen guten Wert, denn wir haben schon immer den größten Teil unserer Pensionsverpflichtungen nicht ausgelagert, sondern in der Konzernbilanz ausgewiesen. Folie 13: Solide Finanzierung - Aufbau der Liquidität Beim Blick auf die Liquidität sind mir zwei Punkte wichtig: Erstens: Um das Unternehmen in Ausnahmesituationen - z. B. dem unvorhergesehenen Verlust eines Umsatzträgers - vor einer akuten Schieflage zu schützen, stellt die Liquidität in Höhe von knapp 3 Milliarden Euro eine starke Reserve dar. Reden Jahrespressekonferenz 21. April 2009 5
Zweitens: Damit können wir unser langfristiges Ziel des organischen Wachstums sowie kleinere Akquisitionen, die dieses Ziel unterstützen, auch in der Zukunft aus eigener Kraft finanzieren. Entwicklung und Struktur der Liquidität zeigen, dass diese solide angelegt ist und somit krisenfest die Turbulenzen des vergangenen Jahres überstanden hat. Im Jahr 2008 haben wir einen positiven Gesamtertrag aus unseren Finanzanlagen erzielt. Folie 14: Solide Finanzierung - Hohe Investitionen voll gedeckt durch Cash Flow Unter dem Gesichtspunkt der Soliden Finanzierung stellt sich die Frage: Wie sieht es mit der Finanzierbarkeit des laufenden Geschäftsbetriebes von Boehringer Ingelheim aus? Die Zahlen des Jahres 2008 bestätigen auch hier das Bild der vergangenen Jahre: Ein hoher operativer Cashflow von 1,9 Milliarden Euro ermöglicht uns die vollständige Eigenfinanzierung unserer Investitionen. Den größten Bestandteil von 665 Millionen Euro Investitionen in Sachanlagen hat Boehringer Ingelheim vor allem in Herstellungskapazitäten für neue Produkte sowie in Gebäude und Reden Jahrespressekonferenz 21. April 2009 6
technische Anlagen an unseren Forschungs- und Entwicklungsstandorten investiert. Insgesamt lagen die Investitionen 30% über den Abschreibungen der Berichtsperiode. Zu unseren Aktivitäten in Deutschland: Mit einem Anteil von 46% unserer Investitionen und dies ist ein sehr hoher Wert, bekennt sich Boehringer Ingelheim sehr nachhaltig zum Standort Deutschland. Nur der Erhalt bzw. der Ausbau der Stärken dieses Standortumfeldes wird auch andere Unternehmen dazu bewegen, vergleichbar zu agieren. Daher brauchen wir ein Umfeld, das der Forschung und den daraus resultierenden Ergebnissen nicht skeptisch, sondern positiv gegenüber steht. Wir brauchen die besten Bildungseinrichtungen für unsere Mitarbeiter bzw. die Mitarbeiter der Zukunft und wir brauchen eine Infrastruktur, die Generationen miteinander verbindet und damit hilft, die Effekte der demographischen Entwicklung zumindest abzufedern. Folie 15: Drei Säulen - die Basis langfristiger Unabhängigkeit Sehr verehrte Damen, sehr geehrte Herren, in den vergangenen Minuten habe ich Ihnen dargelegt, dass zwei der drei Säulen der Unabhängigkeit nämlich die Säule des Unternehmerischen Erfolges und die Säule der Soliden Finanzierung tragen. Beide stellen wesentliche Bausteine im Hinblick auf die langfristige Unabhängigkeit des Unternehmens dar. Reden Jahrespressekonferenz 21. April 2009 7
Im Laufe der weiteren Präsentation werden wir darlegen, dass auch die dritte Säule, nämlich die der Geschäftspotenziale trägt: Wir haben starke Produkte die sich erfolgreich am Markt behaupten und wir haben eine Pipeline, die von hoher Innovationskraft zeugt. Dies ist das Fundament für unsere Zukunft. Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit. Reden Jahrespressekonferenz 21. April 2009 8