DIA-Studie So vererbt Deutschland bis 2024 Das Deutsche Institut für Altersvorsorge hat eine Studie zum Erben in Deutschland in den kommenden zehn Jahren erstellt. Demnach werden 3,1 Billionen Euro vererbt. Und allein 21.000 Gelderbschaften, bei denen mehr als eine Million übergeht, soll es geben. 3,1 Billionen Euro werden im Zehnjahreszeitraum von 2015 bis 2024 in Deutschland vererbt. Das hat das Deutsche Institut für Altersvorsorge vom Beratungsunternehmen Empirica berechnen lassen. Die Zahl allein ist eine gewaltige Summe. Hinzu kommt: Bei einem Gesamtvermögen aller privaten Haushalte von gut 11,1 Billionen Euro wechseln damit drei von zehn Vermögens-Euro ihren Besitzer. Hintergrund der Erbenwelle Das Geldvermögen der Deutschen hat sich in den vergangenen 20 Jahren auf gut 11,1 Billionen Euro mehr als verdoppelt. Konkret geht es um ein Plus von 126 Prozent. Nimmt man die vergangenen 30 Jahren, hat sich das Vermögen sogar verfünffacht (plus 409 Prozent). Dieses Vermögen verteilt sich auf die derzeit in Deutschland rund 81 Millionen lebenden Menschen, die in 40 Millionen Haushalte leben. In 7,7 Millionen dieser Haushalte werden im Zehnjahreszeitraum 2015 bis 2024 Todesfälle zu beklagen sein. >>Vergrößern
Quelle: Bundesfinanzministerium, Deutsche Bundesbank, Empirica-Berechnungen Fast parallel zum Vermögensanstieg erhöhte sich auch das Aufkommen der Erbschaftssteuer. Gemessen am gesamten Geldvermögen aller privaten Haushalte entspricht das jährliche Aufkommen der Erbschaftssteuer seit Jahrzehnten etwa einem Promille: 0,7 Milliarden Euro im Jahr 1983, 1,6 Milliarden Euro im Jahr 1993 und 4,2 Milliarden Euro im Jahr 2013. Bezogen auf das gesamte Erbschaftsvolumen im Zeitraum 2001 bis 2010 lag der effektive Steuersatz im Durchschnitt bei 2,8 Prozent.
Aus 3,1 werden 2,1 Billionen Nicht immer profitiert die nächste Generation. Ehepaare setzen sich meist gegenseitig als Erbe ein, heißt es in der Studie. Deswegen sind nur zwei Drittel aller Erbfälle generationenübergreifend. Dabei werden in geschätzten 5,8 Millionen Todesfällen Vermögen von 2,1 Billionen Euro generationenübergreifend vermacht das sind immerhin noch rund zwei von zehn Vermögens-Euro. >>Vergrößern
Quelle: Deutsche Bundesbank, DV/GIF, SOEP, Destatis, Empirica Erbschaften der Vermögenden Wie die großen Vermögen konzentrieren sich auch die großen Erbschaften auf einige wenige Fälle. Die oberen 2 Prozent aller Hinterlassenschaften vereinen etwa ein Drittel des gesamten Erbschaftsvolumens auf sich. Von 2,1 Billionen Euro, die insgesamt auf die nächste Generation
übergehen, sind das also rund 700 Milliarden. Auf den Zehnjahreszeitraum gesehen durchschnittlich 70 Milliarden Euro pro Jahr. In der breiten Masse, ohne die Top-2-Prozent, werden knapp 1,4 Billionen Euro auf die nächste Generation übertragen. Davon entfallen 10 Prozent auf Sachvermögen, der Rest verteilt sich etwa gleichmäßig auf Immobilien (47 Prozent) und Geldvermögen (43 Prozent). Die Zahlen bricht die DIA-Studie aber auch für die Private-Banking-relevanten Deutschen runter. So soll es bis 2024 rund 320.000 Erbschaften geben, deren Volumen im Bereich 500.000 Euro bis 1 Million liegen. Die Zahl der alleinigen Gelderbschaften soll sich dabei auf 72.000 beziffern. Bei Erbschaften mit einem Volumen größer als eine Millionen Euro soll die Gesamtzahl 103.000 betragen. Reine Gelderbschaften mit diesem Volumen soll es immerhin noch 21.000 geben. >>Vergrößern
Powered by TCPDF (www.tcpdf.org) Quelle: Deutsche Bundesbank, DV/GIF, SOEP, Destatis, Empirica >>Die gesamte Studie zum Download Dieser Artikel erschien am 10.09.2015 unter folgendem Link: https://www.private-banking-magazin.de/dia-studie-so-vererbt-deutschland-bis-2024-1441879551/