Schimmelpilzdiagnostik was ist leitliniengerecht?



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Transkript:

Schimmelpilzdiagnostik was ist leitliniengerecht? Monika Raulf raulf@ipa-dguv.de Berufskrankheiten 2016 XI. Potsdamer BK-Tage 20./21. Mai 2016

Hintergrund Schimmelpilze in Innenräumen sind ein bedeutendes Gesundheitsthema. In etwa jeder 10. Wohnung gibt es einen Schimmelschaden. 3 von 10 befragten Personen bezeichnen Schimmelbildung in Gebäuden/eigener Wohnung als eine Umweltbelastung und fürchten gesundheitliche Risiken. Monika Raulf 2

Sensibilisierungshäufigkeit (Allgemeinbevölkerung) Spezifisches IgE bei Erwachsenen oder Kindern in Deutschland Erwachsene n = 7025 Kinder n = 17641 Milbe D. pteronyssinus 15,9% 20,6% Milbe D. farinae 20,4% Hund 7% 9,7% Katze 7% 8,4% Aspergillus fumigatus 2,5% Cladosporium herbarum 1,3% 1,6% Haftenberger et al., Bundesgesundheitsblatt 2013, 56,687 Hempel et al., Robert Koch Institut, KiGGs-Studie, 2006 Monika Raulf 3

Hintergrund Schimmelpilze in Innenräumen sind ein bedeutendes Gesundheitsthema. In etwa jeder 10. Wohnung gibt es einen Schimmelschaden. 3 von 10 befragten Personen bezeichnen Schimmelbildung in Gebäuden/eigener Wohnung als eine Umweltbelastung und fürchten gesundheitliche Risiken. Problematik von Schimmelpilzexpositionen im Innenraum ist bei Patienten oft mit starker Verunsicherung verbunden. Daher Bedarf einer Versachlichung Monika Raulf 4

AWMF-Schimmelpilz-Leitlinie (S2k): Register-Nr. 161/001 Medizinisch klinische Diagnostik bei Schimmelpilzexposition in Innenräumen www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/161-001.html Trägerschaft der Leitlinie: Gesellschaft für Hygiene, Umweltmedizin und Präventivmedizin (GHUP) Maßgeblich beteiligte Fachgesellschaften entsendeten Mandatsträger in die Arbeitsgruppe: Gesellschaften Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG) Deutsche Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie e.v. (DGAKI) Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin (DGAUM) Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene e.v. (DGKH) Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft (DMykG) Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin (GPA) Österreichische Gesellschaft für Medizinische Mykologie (ÖGMM) Ärzteverbände Ärzteverband Deutscher Allergologen, AeDA Monika Raulf 5

Ziel der Leitlinie Gesicherte wissenschaftliche Kenntnisse zu dem Thema Gesundheitliche Wirkung von Schimmelpilzen sind gegenwärtig in vielen Bereichen noch gering, und nur wenige Ärzte besitzen das notwendige Fachwissen über die von Schimmelpilzen ausgehenden gesundheitlichen Wirkungen, deren Diagnose und Therapie. Mit dieser Leitlinie soll Ärzten eine Hilfe an die Hand gegeben werden, Patienten, die erhöht gegenüber Schimmelpilzen exponiert sind (umgangssprachlich: Schimmelpilzbelastungen ), aus medizinischer Sicht zu beraten und zu behandeln. Die Diagnostik und Behandlung von Mykosen sind nicht Gegenstand dieser Leitlinie. Der geforderte sachliche Umgang mit der Problematik ist wegen der zum Teil ungeklärten Nosologie und des Fehlens einer umfassenden diagnostischen Leitlinie erschwert. Diese Lücke soll mit dieser Leitlinie geschlossen werden. Monika Raulf 6

Erkrankungen und Symptome bei Menschen durch Schimmelpilze in Innenräumen Kategorie Erkrankungen Schimmelpilzarten Sensibilisierung Asthma, allergische Sinusitis und Rhinitis *ABPA, allergische Alveolitis (EAA) Alternaria, Aspergillus, Penicillium Aspergillus Infektion Aspergillom Aspergillus Invasive Infektion toxisch Unspezifische Symptome (Sick-Building-Syndrom) Invasive pulmonale Aspergillose, invasive Rhinosinusitis Mykotoxikose (Toxine wie Aflatoxine, Trichothecene, Gliotoxine, Ochratoxine) Verstopfte Nase, juckende und tränende Augen, Kopfschmerz, Müdigkeit, allgemeines Unwohlsein, Atemwegsinfektionen, Hautausschlag A. fumigatus Stachybotrys, Aspergillus verschiedene Schimmelpilze *allergische bronchopulmonale Aspergillose modifiziert nach Prester L, Arh Hig Rada Toksikol 2011 Monika Raulf 7

Evidenz für den Zusammenhang zwischen Schimmelpilzexposition oder Feuchtigkeit in Innenräumen und Krankheiten (ohne Mykosen) Kausaler Zusammenhang: Keine ausreichende Evidenz Ausreichende Evidenz für eine Assoziation: Allergische Atemwegserkrankungen Asthma (Manifestation, Progression, Exazerbation) Allergische Rhinitis Exogen-allergische Alveolitis Begünstigung von Atemwegsinfekten, Bronchitis Eingeschränkte oder vermutete Evidenz für eine Assoziation: Mucous Membrane Irritation (MMI) Atopisches Ekzem (Manifestation, Progression, Exazerbation) Inadäquate oder unzureichende Evidenz für eine Assoziation: Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) Akute Idiopathische Pulmonale Hämorrhagie bei Kindern Rheuma, Arthritis Sarkoidose Krebs Monika Raulf 8

Risikomatrix: Sensibilisierungs-/Allergisierungsrisiko durch Schimmelpilze Prädisposition Schimmelpilze Schimmelpilze mit sensibilisierender/ allergisierender Wirkung z. B.: Alternaria alternata, A. fumigatus, P. chrysogenum, Cladosporium spp. ohne familiäre Disposition Keine Allergie mit familiärer Disposition Allergie * ohne Schimmelpilzallergie Allergie * gegen Schimmelpilze Allergie * gegen spezifische Schimmelpilze * = Nachweis der klinischen Relevanz einer im Allergietest festgestellten Sensibilisierung erforderlich! Cave: Sensibilisierung* Allergie *z.b. IgE-Nachweis oder positiver Hauttest Monika Raulf 9

Zusammenfassung und Kernbotschaften der Leitlinien Die Problematik der Schimmelpilzexposition im Innenraum bedarf einer Versachlichung. Schimmelpilzbefall in relevantem Ausmaß darf in Innenräumen aus Vorsorgegründen nicht toleriert werden. Wichtigsten Maßnahmen: Ursachenklärung und sachgerechte Sanierung. Schimmelpilzmessungen im Innenraum aus medizinischer Indikation sind selten sinnvoll. Schimmelpilzexposition kann zu: Irritationen der Schleimhäute, Geruchswirkungen und Befindlichkeitsstörungen führen. Spezielle Krankheitsbilder bei Schimmelpilzexpositionen betreffen Allergien und Schimmelpilzinfektionen (Mykosen) Monika Raulf 10

Besonders zu schützende Personen sind: a) Personen unter Immunsuppression b) Personen mit Mukoviszidose c) Personen mit Asthma bronchiale Das Risiko für die Asthmaentwicklung ist erhöht bei: a) Patienten mit allergischer Rhinokonjunktivitis; b) Patienten mit Rhinosinusitis, c) Patienten mit Atopie Potentiell können alle Schimmelpilz sensibilisierend wirken, allerdings ist ihr allergenes Potential geringer als bei anderen Umweltallergenen. Atopiker, Polysensibilisierte weisen Schimmelpilz-spezifische IgE häufig ohne klinische Relevanz auf. IgE-Nachweis bzw. positiver Hauttest bedeuten Sensibilisierung, sind allerdings nicht gleichzusetzen mit Erkrankung (klinischer Relevanz). Monika Raulf 11

Kernelemente der Allergiediagnostik bei Schimmelpilzen, (Anamnese, HT, sige, Provokation; wie üblich) Infektionen durch Schimmelpilze sind selten und erfolgen am ehesten inhalativ. Am häufigsten A. fumigatus als wichtigster Mykoseerreger; betroffen am häufigsten: Personen mit lokaler oder allgemeiner Abwehrschwäche. Kernelemente der Schimmelpilzinfektionsdiagnostik sind mikrobiologische, immunologische, molekularbiologische und radiologische Verfahren. Personen mit Abwehr-/Immunschwäche und Schimmelpilzallergiker müssen über Gefahren einer Schimmelpilzexposition im Innenraum und über Präventionsmaßnahmen sachlich aufgeklärt und beraten werden und müssen Expositionen minimieren. Monika Raulf 12

Auswahl unkonventionell eingesetzter und unkonventioneller diagnostischer Methoden in der Umweltmedizin Unkonventionell eingesetzte diagnostische Methoden in der Umweltmedizin Belastungsuntersuchungen in Körpermedien z. B. Schimmelpilze im Blut Allergologische Untersuchungen z. B. Serial dilution titration, zytotoxische Blutuntersuchungen, Bestimmung von gegen Schimmel-pilze gerichteten IgG- und IgA-Antikörpern bei Typ I-Allergie Untersuchungen zu Störungen des z. B. Lymphozytenstimulationstests (LTT) Immunsystems Unkonventionelle diagnostische Methoden in der Umweltmedizin z. B. Elektroakupunktur nach Voll, Bioresonanzverfahren, Vega-Test, Decoder-Dermographie, Ganzheitliche oder bioenergetische Biotonometrie, Biotensor, Kirlianfotografie Diagnoseverfahren (Plasmaprintverfahren, energetische Terminalpunktdiagnose), Regulationsthermographie nach Rost, Aurikulodiagnostik, Kinesiologie, Auraskopie z. B. zytotoxische Bluttests, Provokations- und Verfahren der Klinischen Ökologie Neutralisationstest (PN-Test) Monika Raulf 13

Beispiele unkonventionell eingesetzter und unkonventioneller therapeutischer Verfahren in der Umweltmedizin Unkonventionell eingesetzte therapeutische Verfahren in der Umweltmedizin Antimykotische Behandlung Entgiftungstherapie z. B. mit Cholestyramin (CSM-Therapie) Ernährungsumstellungen Homöopathische Behandlungen Symbioselenkung Unkonventionelle therapeutische Verfahren in der Umweltmedizin Bioresonanztherapie (Moratherapie) Eigenblut- und Eigenurinbehandlung Ganzheitliche Darmsanierung Verfahren der Klinischen Ökologie (z. B. Provokations- und Neutralisationstest (PN-Test)) Monika Raulf 14

Ziel: soll fundierte Kenntnisse zu sinnvoller oder nicht sinnvoller Anwendung sowie zur Aussagekraft der verschiedenen Mess- und Untersuchungsmethoden liefern, um so eine solide Grundlage für die Beauftragung und Bewertung entsprechender Untersuchungen zur Verfügung zu haben Zielgruppe: behandelnde Ärzte, Umweltmykologen, Innenraumdiagnostiker, Handwerker, Architekten und Bausachverständige, die entsprechende Messungen beauftragen und/oder bewerten müssen Monika Raulf 15

Umweltmonitoring I In der Regel gibt es keine medizinische Indikation für die Bestimmung von Schimmelpilzen in Innenräumen, in Baustoffen oder auf Einrichtungsgegenständen. Grund: a) Es gibt keinen einfachen kausalen Zusammenhang zwischen Schimmelpilzen oder den anderen Komponenten eines Feuchte-/ Schimmelpilzschadens und den auftretenden gesundheitlichen Wirkungen. Bei entsprechender Exposition kann sowohl von kultivierbaren als auch von nicht mehr kultivierbaren Schimmelpilzsporen bzw. den anderen Komponenten eine gesundheitliche Wirkung ausgehen. b) Eine allergologische Testung ist häufig nicht möglich, da die Testextrakte fehlen. Monika Raulf 16

Umweltmonitoring II Aus ärztlicher Sicht ist die Inaugenscheinnahme eines Schimmelpilzbefalls ausreichend, um medizinisch begründete Maßnahmen zu veranlassen. Die höchste Relevanz hat die Ortsbegehung, idealerweise interdisziplinär durch den Arzt und Personen mit bauphysikalischem Sachverstand vorgenommen. Bei sichtbarem Schimmelpilzbefall, erhöhter Materialfeuchte oder bauphysikalischen/bautechnischen Auffälligkeiten ( Feuchte- oder Wasserschäden ) ist eine Identifizierung und Quantifizierung von Schimmelpilzen im Innenraum aus medizinisch diagnostischer und therapeutischer Sicht nicht indiziert. Die medizinische Differentialdiagnostik hat bei der gesundheitlichen Bewertung einer Schimmelpilzexposition immer den Vorrang. Monika Raulf 17

Multidisziplinär zusammengesetzte Leitlinien- Gruppe mit den Mandatsträgern Gerhard A. Wiesmüller, Birger Heinzow, Ute Aurbach, Karl-Christian Bergmann, Walter Buzina, Oliver A. Cornely, Steffen Engelhart, Guido Fischer, Thomas Gabrio, Werner Heinz, Caroline E.W. Herr, Jörg Kleine-Tebbe, Ludger Klimek, Martin Köberle, Herbert Lichtnecker, Thomas Lob-Corzilius, Rolf Merget, Norbert Mülleneisen, Dennis Nowak, Uta Rabe, Monika Raulf, Hans Peter Seidl, Jens-Oliver Steiss, Regine Szewszyk, Peter Thomas, Kerttu Valtanen, Julia Hurraß Monika Raulf 18

LL-Gruppe während der Konsensuskonferenz in Hannover Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Monika Raulf 19