DURCHFALL, BLÄHUNGEN, VERSTOPFUNG REIZDARM WAS STECKT DAHINTER? Dr. Bernd Rühlmann Klinikum Bremen Nord
LEITSYMPTOME BEI DARMERKRANKUNGEN Warum geht man zum Arzt? Durchfall Blähungen Verstopfung Bauchschmerzen Blutabgang Dr. Bernd Rühlmann, Klinikum Bremen-Nord Seite 2
Dr. Bernd Rühlmann, Klinikum Bremen-Nord Seite 3
DURCHFALL Ehöht Erhöhte Stuhlfrequenz (3/T (>3/Tag) Wäßrig breiiger Stuhl >200 g/tag Dr. Bernd Rühlmann, Klinikum Bremen-Nord Seite 4
DURCHFALL URSACHEN Infektiös Toxine (Staphylokokken) Invasive Erreger (Salmonellen) Problemkeime (EHEC, Noroviren, Typhus) >4 Mio Todesfälle weltweit/jahr bei Kindern unter 5 Jahren In D Gefahr für ältere Menschen durch Flüssigkeitsverlust Dr. Bernd Rühlmann, Klinikum Bremen-Nord Seite 5
DURCHFALL WEITERE URSACHEN Stoffwechselerkrankungen k Chronisch entzündliche Darmerkrankungen Tumorerkrankungen Abführmittel Mikroskopische Darmentzündung Anatomische Ursachen Funktionelle (Reizdarm) Dr. Bernd Rühlmann, Klinikum Bremen-Nord Seite 6
DURCHFALL URSACHEN Nahrungsmittelunverträglichkeit t li hk Lactoseintoleranz Fructoseintoleranz Nahrungsmittelallergie Sprue/Zöliakie Dr. Bernd Rühlmann, Klinikum Bremen-Nord Seite 7
Dr. Bernd Rühlmann, Klinikum Bremen-Nord Seite 8
BLÄHUNGEN Subjektives Völlegefühl Blähsucht Dritthäufigstes gastroenterologisches Syndrom Bei sehr vielen Erkrankungen von Leber und Darm. Zumeist banale Ursachen Dr. Bernd Rühlmann, Klinikum Bremen-Nord Seite 9
Dr. Bernd Rühlmann, Klinikum Bremen-Nord Seite 10
VERSTOPFUNG Dfiiti Definition schwierig i Weniger als 3 Stühle/Woche Wichtig sind subjektive Kriterien Dr. Bernd Rühlmann, Klinikum Bremen-Nord Seite 11
VERSTOPFUNG ROM-KRITERIEN Starkes, hfti heftiges Pressen bi beim Stuhlgang Harter Stuhl Gefühl der unvollständigen Entleerung Gefühl der anorektalen Blockierung Manuelle Entleerung < 3 Stühle/Woche Dr. Bernd Rühlmann, Klinikum Bremen-Nord Seite 12
VERSTOPFUNG Akut Situativ Änderung der Lebensgewohnheiten Tumor Darmverschluß chronisch Dr. Bernd Rühlmann, Klinikum Bremen-Nord Seite 13
VERSTOPFUNG THERAPIE Bh Behandlung der Ursachen Primäre Verstopfung Ballaststoffreiche Kost? Flüssigkeitszufuhr? Bewegung? Laxantien Dr. Bernd Rühlmann, Klinikum Bremen-Nord Seite 14
BAUCHSCHMERZEN Mit Meistens harmlos Können auch Ausdruck einer lebensbedrohlichen Ek Erkrankung k sein. Immer eine diagnostische Herausforderung Ursachen sind zumeist Zug am Bauchfell, Scher oder Dehnungskräfte an Hohlorganen oder Entzündungsprozesse Dr. Bernd Rühlmann, Klinikum Bremen-Nord Seite 15
BAUCHSCHMERZEN BEI DARMERKRANKUNGEN Entzündungen Darmverschluss Durchblutungsstörungen Darmdurchbruch Reizdarm Dr. Bernd Rühlmann, Klinikum Bremen-Nord Seite 16
REIZDARMSYNDROM Historisch i aus anekdotischen Berichten über Pti Patienten t mit chronisch wiederkehrenden Beschwerden im Bauch, verbunden mit verändertem Stuhlverhalten, entwickelt. Dr. Bernd Rühlmann, Klinikum Bremen-Nord Seite 17
REIZDARMSYNDROM Chronische h (> 3 Monate) )Beschwerden wie Bauchschmerzen h oder Blähungen, die Patient und Arzt auf den Darm beziehen, und die meist von Veränderungen des Stuhlgangs begleitet werden. Subjektive Beeinträchtigung Ausschluß anderer Erkrankungen DGVS Leitlinie Reizdarmsyndrom 2009 Dr. Bernd Rühlmann, Klinikum Bremen-Nord Seite 18
REIZDARMSYNDROM Erstbeschreibung vor 3000 Jh Jahren (Hippokrates) Spastischer Darm 1928 (Ryle) Irritabler Darm 1929 (Jordan und Kiefer) Hysterisch, hypochondrisch, depressiv Dr. Bernd Rühlmann, Klinikum Bremen-Nord Seite 19
REIZDARMSYNDROM Til Teilweise i spontan rückläufig, ükläfi z.t. chronisch h Kein vermehrtes Auftreten von schwerwiegenden gastroenterologischen t Ek Erkrankungenk Aber: Häufig mit anderen Krankheiten verbunden, wie Depression Häufiger bei Frauen Dr. Bernd Rühlmann, Klinikum Bremen-Nord Seite 20
REIZDARMSYNDROM Häufige Koinzidenz id mit anderen funktionellen Störungen Fibromyalgie Chronisches Erschöpfungssyndrom Somatisierungsstörungen Depressionen Angststörungen Dr. Bernd Rühlmann, Klinikum Bremen-Nord Seite 21
REIZDARMSYNDROM Ursache unklar Auslöser teilweise Magen Darm Infekt Gestörte Wahrnehmung Gesteigerte Schmerzwahrnehmung Genetische Prädisposition Vermehrte Innervation Serotonin? Dr. Bernd Rühlmann, Klinikum Bremen-Nord Seite 22
REIZDARMSYNDROM Problem: Unscharfe, wenig griffige Definition Kein beweisendes Verfahren Das, was übrigbleibt. Ausdruck einer gewissen Hilflosigkeit der Ärzte Dr. Bernd Rühlmann, Klinikum Bremen-Nord Seite 23
REIZDARMSYNDROM THERAPIE Zuwendung Gesprächstherapie Meidung von unverträglichen Nahrungsmitteln Probiotika Orientierung am führenden Symptom Spasmolytika Antidepressiva Dr. Bernd Rühlmann, Klinikum Bremen-Nord Seite 24
DIAGNOSTIK BEI DARMKRANKHEITEN Klinische i Untersuchung Labor (Intoleranzen/Sprue) Endoskopie Sonografie Weiteres Dr. Bernd Rühlmann, Klinikum Bremen-Nord Seite 25
Dr. Bernd Rühlmann, Klinikum Bremen-Nord Seite 26
Dr. Bernd Rühlmann, Klinikum Bremen-Nord Seite 27
ZUSAMMENFASSUNG Stuhlunregelmäßigkeiten l it sind dhäufig Reizdarm ist Ausdruck für unspezifische vielfältige Bauchbeschwerden. h Reizdarm ist lästig, nicht gefährlich. Diagnostik einmal, symptomorientiert Dr. Bernd Rühlmann, Klinikum Bremen-Nord Seite 28
LEITSYMPTOME BEI DARMERKRANKUNGEN Bauchschmerzen h Durchfall Verstopfung Blähungen Blutabgang Mißempfindungen Übelkeit/Erbrechen Dr. Bernd Rühlmann, Klinikum Bremen-Nord Seite 29
DURCHFALL DIAGNOSTIK Klinische i Untersuchung Labor Endoskopie Schnittbildverfahren wie Sonografie CT MRT Dr. Bernd Rühlmann, Klinikum Bremen-Nord Seite 30
REIZDARMSYNDROM DIAGNOSTIK Ausschlußdiagnostik Labor (Intoleranzen, Sprue) Endoskopie Sonografie Weiteres Cave: Immer alles ständig wiederholen Dr. Bernd Rühlmann, Klinikum Bremen-Nord Seite 31
DURCHFALL URSACHEN Problemkeime EHEC Noro Viren Typhus Dr. Bernd Rühlmann, Klinikum Bremen-Nord Seite 32
DURCHFALL DIFFERENZIERUNG Akut chronisch h Beimengungen wie Blut, Eiter, Schleim, Fett Beginn: Stürmisch oder schleichend Begleitsymptomatik Dr. Bernd Rühlmann, Klinikum Bremen-Nord Seite 33