Z E I T S C H R I F T D E S V E R B A N D E S D E R O E C O T R O P H O L O G E N E. V. FOKUS: ZWISCHEN FAST FOOD UND SLOW FOOD

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ISSN 1437-9821 G 12530 1 13 VDOE POSITION Z E I T S C H R I F T D E S V E R B A N D E S D E R O E C O T R O P H O L O G E N E. V. w w w. v d o e. d e FOKUS: ZWISCHEN FAST FOOD UND SLOW FOOD Ernährung in Latein - amerika S. 21 Gesa Schönberger: Fast Food ist auch Befreiung Systemgastronomie Arbeitsplatz Fast Food Mit Kompetenz und Wissen Positives bewirken S. 12 PR-Netzwerktreffen Welches Image haben Ernährungswissenschaftler in der Bevölkerung S. 20 Berufsfeld Hochschule Fachhochschulen bieten Potenzial an spannenden Arbeitsplätzen S. 25»KOCHEN IST MEINE LEIDENSCHAFT, DIE ICH ZUM BERUF GEMACHT HABE.«Im Porträt: Anke Meiswinkel, Inhaberin der Berliner Cookeria, S. 27 VDOE AKTUELL HOCHSCHULEN REGIONALES PERSONALIEN MEDIEN

VDOE-Erfahrung für die Zukunft: Märkte, Macher, Trends und Themen 6./7. September 2013 Universität Bonn Hauptgebäude der Universität Bonn Dr. Thomas Mauersberg/Uni Bonn Jahrestagung 2013 Highlights Impulsforum und Podiumsdiskussion Nachhaltiger Teller Strategien für gesunde Ernährung und verantwortungsvolles Handeln Podiumsdiskussion Perspektiven für die nächsten 40 Jahre Berufspolitik Rahmenprogramm Symposien, Workshops und Speed-Dating Ausstellung, Abendveranstaltung, Jubiläumsfeier Alumnitreffen, OECOTROPHICA-Preisverleihung www.vdoe.de/jahrestagung.html INFORMATION UND ORGANISATION: Verband der Oecotrophologen e.v. (VDOE) Reuterstraße 161 53113 Bonn Tel. +49 (0)228 28 922 0 E-Mail: vdoe@vdoe.de Kooperationspartner: Universität Bonn, Institut für Ernährungs- und Lebensmittelwissenschaften, Prof. Dr. Peter Stehle TEILNAHMEGEBÜHR: Studierende kostenfrei Mitglieder VDOE und Partnerverbände: 80 Euro Frühbucher, 90 Euro Spätbucher Nichtmitglieder: 160 Euro Frühbucher, 180 Euro Spätbucher

EDITORIAL Zwischen Fast Food und Slow Food Kompetenz verpflichtet Was halten Sie von Fast Food? Das ist eine der Fragen, die besonders oft gestellt werden, sobald in einem Gespräch klar wird, dass man Oecotro pholo - ge ist. Ob uns das nun nervt oder nicht es ist eine Frage, die die Menschen offensichtlich betrifft und interessiert. Irgendwie ist das ja auch eine Art Kom - pliment. Schließlich denkt der Fragende: Wer sonst, wenn nicht ein Oecotrophologe sollte das beantworten? Der Frager erwartet von uns die kompetente Antwort, wie er sie vom Arzt erwartet, den er fragt, wie schlimm ein hoher Blutdruck ist. Weil wir zu Recht stolz sind auf unsere Kompetenz, dürfen wir die Antwort auf diese Frage nicht schuldig bleiben. Die verpflichtet uns jedoch auch, einem be - stimmten Anspruch zu genügen. Mit Pauschalurteilen, die Fast Food verteufeln, ist es dabei nicht getan. Oecotrophologen zwischen Fast Food und Slow Food so heißt das Titelthema dieser Ausgabe der POSITION. Wer sich näher damit auseinandersetzt, merkt schnell: Wir sind nicht dazwischen, sondern mittendrin, wie Dr. Gesa Schönberger, Geschäftsführerin der Dr. Rainer Wild-Stiftung für gesunde Ernährung im großen Interview konstatiert. Mittendrin bedeutet, dass wir wo immer wir in unserer Berufsrolle auftreten automatisch als Ernährungsexperten Teil der Diskussion um Slow Food und Fast Food sind. Damit sind wir auch mit verantwortlich für die Polarisierung, die in den Köpfen der Menschen entstanden ist und die da lautet: Slow Food ist gut und Fast Food böse. Allerdings sind die Zeiten längst vorbei, in denen die Gleichung galt: Fast Food gleich Junk Food. Fast Food muss an sich nicht schlecht und Slow Food per se nicht unbedingt gut sein. Fast Food präsentiert sich heute in unglaublicher Vielfalt. Was die Qualität betrifft, hat sich enorm viel getan. Vegetarische Imbisse, Salat-, Saft- und Suppenbars sind Zeugen eines Trends hin zu gesundem Fast Food. Wenn wir Oecotrophologen uns dem Phänomen Fast Food verweigern, hält das die Entwicklung nicht auf, sagt unsere Kollegin Anja Meisel sehr treffend (s. Seite 12). Anstatt pauschal von Fast Food zu sprechen, gilt es, die Spreu vom Weizen zu trennen und angemessen zu differenzieren. Der Kosmos von Darreichungsformen im Fast Food lässt sich auch ernährungsphysiologisch nicht über einen Kamm scheren. Ob Tapas, Dips, Snacks oder kleine Gerichte der asiatischen Küche: An Möglichkeiten und Ideen, die Anforderung schneller Zubereitung, hochwertiger Qualität und genussvollen Verzehrs zu erfüllen, fehlt es nicht. Dass nur wenige Verbraucher diese nutzen, liegt an mangelndem Wissen und einem Defizit an Fähigkeiten. Wenn wir Oecotrophologen jenseits des Feind bildes Fast Food Slow Food eine neue Esskultur wollen, müssen wir uns den Heraus forderungen des Themas konstruktiv stellen z. B. indem wir dazu beitragen, die Hand lungsmöglichkeiten und -fähigkeiten der Verbraucher zu verbessern. Auch wenn Sie, liebe Leser, jetzt großen Appetit auf die Lektüre dieser POSITION haben, sollten Sie das Heft nicht zu fast hinunterschlingen, sondern schön slow mit Muße und Verstand genießen. Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihr Inhalt n PRISMA 4 n FOKUS Zwischen Fast Food und Slow Food Fast und Slow im Wandel Pauschalurteile bringen nichts 6 Interview Dr. Gesa Schönberger Fast Food ist auch Befreiung 8 Arbeitsplatz Systemgastronomie Es gibt viel für uns zu tun 12 Die Vereinigung Slow Food Die Schnecke kommt voran 14 Slow Food Youth-Movement Die Jugend wird aktiv 16 Qualität Wie gut ist Fast Food à la DGE 17 n VDOE AKTUELL Prof. Claus Leitzmann zum 80sten Herzlichen Glückwunsch vom VDOE 18 Haushaltswissenschaften Jubiläum mit getrübter Stimmung 19 PR-Netzwerktreffen Experten oder Spaßverderber? 20 Ernährung in Lateinamerika Globalisierte Herausforderungen 21 Karriere Kleiner Ausflug großer Effekt 22 Weiterbildungsprogramm 2013 75 Seminare für VDOE-Mitglieder 23 QM/QS-Netzwerktreffen in Berlin Audits und Lebensmittelrecht 23 OECOTROPHICA-Preis 2013 Bewerben bis 31. März 24 n BERUFSPRAXIS Oecotrophologen an der FH Münster Fachhochschule als Arbeitsplatz 25 Persönlichkeitsentwicklung In der Ruhe liegt mehr als Kraft 26 Porträt Anke Meiswinkel Kochen aus Leidenschaft 27 Dr. Friedhelm Mühleib Redaktion VDOE POSITION REGIONALES 28 n HOCHSCHULEN 30 n MEDIEN 32 n PERSO NALIEN 35 n BRAN- CHENNEWS 36 n SERVICE 38 n IMPRES- SUM 38 Titelfoto: Dr. Friedhelm Mühleib VDOE POSITION 1/13 3

PRISMA Gesund ins Leben : Botschaft kommt an Das Netzwerk Gesund ins Leben verfolgt seit seiner Gründung im Jahr 2009 ehrgeizige Ziele für die sensible Ziel - gruppe der jungen (bzw. werdenden) Familien: Gleiche Botschaften für alle und Für einen besseren Start ins Le - ben. Dabei kann das Netzwerk inzwischen beachtliche Erfolge verbuchen. Allein durch Abdrucke und Online-Ver - öffentlichungen kurzer, verständlicher Pressemeldungen wurden bis zu 1,8 Mil - lionen Leser in Printmedien wie Zeit - schriften und Zeitungen sowie über 2,5 Millionen Besucher von Internetseiten erreicht. Der Internet auftritt von Gesund ins Leben verzeichnet bis zu 24.000 Klicks monatlich und wird ständig erweitert beispielsweise um eine ausführliche Online-Fassung der Hand lungsempfeh - lungen zur Schwanger schaft. Auch die Abonnentenzahlen des seit Frühjahr 2012 monatlich erscheinenden Fachkräfte- Newsletters stiegen bereits in kurzer Zeit auf 1.250. All diese Daten zeigen, wie notwendig es war, die Ziel gruppe Junge Familie endlich in den Fokus des Interes - ses zu stellen. Das Netzwerk Gesund ins Leben ist ein Zusammen schluss von Institutionen, Fachgesell schaften und Ver - bänden, die sich mit Ernährung, Ge - sundheit und Allergien befassen, und wird im Rahmen der Ini tiative IN FORM vom Bundesernährungs ministerium gefördert. Die einheitlichen Handlungsempfeh lun - gen bilden seitdem die Grundlage aller Maßnahmen. Alle Infos gibt es unter www.gesundins leben.de. Quelle aid / Harald Seitz Klimawandel auf dem Teller Eine Ernährung nach den lebensmittelbezogenen Empfehlungen der Deut schen Gesellschaft für Ernährung (DGE) könnte den Ausstoß klimaschädlicher Gase in Deutschland um 27 Millionen Ton nen verringern. Das geht aus einer aktuellen Studie des World Wide Fund For Nature (WWF) Deutschland unter dem Titel Klimawandel auf dem Teller hervor. VDOE FRAGT NACH BEI ULRIKE HÖFKEN Schulverpflegung: Brauchen wir den Kurswechsel? Wenn jeder Deutsche einmal in der Woche auf Fleisch verzichtet, würde eine landwirtschaftliche Nutzfläche frei, die mehr als doppelt so groß ist wie das Saarland. Bei einer vollständigen Um - stellung auf eine ausgewogene Ernäh - rung, wie von der DGE empfohlen, würden sogar 1,8 Millionen Hektar Land frei eine Fläche, die dem Bundesland Sachsen entspricht. In ihren lebensmittelbezogenen Empfehlungen für eine vollwertige Ernäh rung spricht sich die DGE eindeutig für eine fleischärmere, abwechslungsreichere und auf pflanzlichen Lebensmitteln wie Gemüse und Obst sowie Getreide basierende Kost aus. Für den Verzehr von Fleisch und Wurstwaren würde das 300 bis 600 g pro Woche bzw. einem täglichen Fleisch- und Wurstwarenverzehr von ca. VDOE POSITION: Welche Rolle können Oecotrophologen spielen, wenn es darum geht, in den Schulen eine gesunde und nachhaltige Versorgung von Kindern und Jugendlichen flächendeckend sicherzustellen? Höfken: Gutes und gesundes Schulessen, das den Grund - sätzen einer nachhaltigen Ernährung entspricht und schmeckt, verknüpft mit umfassender Ernährungs bil - dung: Das muss das oberste Ziel aller sein, die für die Foto: privat Schulverpflegung verantwortlich sind. Die entsprechenden Anforderungen sind im Qualitätsstandard für die Schulverpflegung der Deut - schen Gesellschaft für Ernährung (DGE) gut beschrieben. Die Herausforderung besteht darin, diesen Qualitätsstandard auch flächendeckend umzusetzen. Dazu ist ein Umdenken notwendig, zunächst in der öffentlichen Ernährungsbe - ratung, die zum Beispiel bei uns in Rheinland-Pfalz in der Vergangenheit abgebaut wurde. Um denken ist aber auch im Bereich der Ausbildung von HauswirtschafterIn - nen, in der Ausbildung von PädägogInnen und MedizinerInnen angesagt: Da muss die Er nährungswissenschaft und Lehre wieder eine höhere Bedeutung bekommen, was sich unter anderem auch an den Fakultäten niederschlagen sollte. In Rhein land- Pfalz haben wir uns daran gemacht, die Ernährungsberatung wieder auszubauen. Meiner Ansicht nach führt der beste Weg zu einem guten Schulessen über einen ganzheitlichen Ansatz, der einen Zusammenhang zwischen Essensangebot, organisatorischen Rahmenbedingungen und Ernährungsbildung herstellt. Die Um setzung muss außerdem als kontinuierlicher Prozess verstanden werden. Dabei kann es sehr hilfreich sein, wenn Schulen, Träger und Politik externen Sachverstand einbeziehen. Oecotrophologen haben das Themenfeld im Blick und können daher Schulträger und Schulen besonders gut und effektiv unterstützen. Ulrike Höfken ist Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten in Rheinland-Pfalz 65 g oder 24 kg/jahr entsprechen. Im Ver - gleich dazu weist die Statistik für 2011 einen Fleischverzehr von 61 kg/kopf und Jahr aus. Der Verbraucher trägt mit seinen Essge - wohnheiten entscheidend zur Klimawirk - samkeit bei. Ein hoher Konsum tierischer Produkte verschlechtert die Klimabilanz deutlich. So verursachen tierische Erzeug - nisse wie Rindfleisch mit 13.311 g/kg und Milch mit 940 g/kg CO2-Äquivalente weitaus höhere klimarelevante Emissionen als pflanzliche Erzeugnisse wie Gemüse (153 g/kg) oder Kartoffeln (199 g/kg). Die WWF-Studie Klimawandel auf dem Teller gibt es auf der Homepage der Um - weltorganisation zum Download. Quelle: WWF 4 VDOE POSITION 1/13

PRISMA FoodDACH e. V. geht an den Start Ende November des vergangenen Jahres wurde an der Technischen Universität München der Verein FoodDACH e. V. gegründet. Die 20 Teilnehmer der Ver - anstaltung kamen aus 19 führenden Forschungseinrichtungen und -organisationen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Vorrangiges Ziel des Vereins ist es, die Forschungstätigkeiten im deutschsprachigen Raum besser zu vernetzen, Akti - vitäten abzustimmen und Innovationen im Ernährungs- und Lebensmittelsektor in Zukunft stärker voranzutreiben. In den geschäftsführenden Vorstand wurden Prof. Dr. Thomas Hofmann (TU München), Prof. Dr. Jochen Weiss (Universität Hohen - heim) und Dr. Volker Heinz (Food & Health North Germany) gewählt. Der Verein FoodDACH e. V. führt das vorhandene Know-how der Bereiche Ernährung, Ge - sundheit und Lebensmittel der verschiedenen Forschungseinrichtungen auf nationaler Ebene zusammen. FoodDACH versteht sich als eine Forschungs- und Entwick - lungs plattform, die die Konkurrenz fähig - keit von Wissenschaft und Wirtschaft im deutschsprachigen Raum nachhaltig stärken soll. Quelle: KErn Modell-Kitas für gesunde Ernährung Im Rahmen der Initiative Kita isst besser fördert Rheinland-Pfalz 15 Modell- Kitas, die Ernährung und Ernährungsbil - dung zu ihrem Schwerpunkt machen werden. Auf die Ausschreibung des Ernährungsministeriums hatten sich mehr als 80 Kitas beworben, um an dem Projekt teilzunehmen. Den 15 ausgewählten Kitas stellt das Land im Jahr jeweils 5.000 Euro zur Verfügung, mit denen Materialien zur Ernährungsbil - dung finanziert werden sollen. Im Rahmen der Initiative Kita isst besser wird auch das Schulobstprogramm auf Kitas ausgeweitet. Gutes Essen macht fit, das will von klein auf gelernt sein, sagt Ernäh - rungsministerin Ulrike Höfken anlässlich der Vorstellung der 15 ausgewählten Kitas. Richtig essen lernen und damit sei keineswegs nur der Umgang mit Messer und Gabel oder das Einhalten von Tisch - sitten gemeint sei eine der wichtigsten Bildungsaufgaben, um Fehlentwicklungen wie Übergewicht und Diabetes Typ 2 bei Kindern und Jugendlichen vorzubeugen. Die pädagogischen Teams der 15 Modell- Kitas erhalten zunächst ein einjähriges Coaching durch Ernährungsberaterinnen der Dienstleistungszentren Ländlicher Raum (DLR) und sollen dann als Vorbild- Kitas für die anderen Kindertagesstätten des Landes fungieren. Quelle: www.in-form.de Ernährungsindustrie wächst moderat Die Ernährungsindustrie schaut in einem schwierigen Geschäftsumfeld recht zu - frieden auf das zurückliegende Jahr. Sie erzielte 2012 ein nominales Wachstum von 4,1 %. Der Branchenumsatz stieg nach Berechnungen der Bundesvereini - gung der Deutschen Ernährungsin dus - trie (BVE) auf 170,1 Mrd. München: Bio für Kinder Nach Abzug der Preissteigerungen reduziert sich der Zuwachs auf 0,7 %, damit setzte sich der Trend des Vorjahres fort. Der Export war 2012 erneut maßgeblich für das Umsatzwachstum verantwortlich. Die Ex portquote erhöhte sich auf 31 % und er - reichte einen Wert von 53,4 Mrd.; das entspricht einem Zuwachs von 11,4 % gegenüber dem Vorjahr. Die Nachfrage nach deut schen Qualitätslebensmitteln im Aus - land ist ungebrochen, besonders stark ge - fragt sind Fleisch- und Milcherzeugnisse so - wie Süßwaren. Die schwachen Margen im Inlandsgeschäft und der demografische Wan del treiben die Exportorientierung der Unternehmen an. Die wichtigsten Absatz - märkte sind die USA, Russland und die Schweiz, die höchsten Wachstumsraten zei gen die Regionen Asien/Pazifik, Afrika und der Nahe Osten. Mit 556.500 Be - schäftigten ist die Ernäh rungs industrie der viertgrößte Industriezweig in Deutschland. Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung verspricht 2013 keine erhöhte Dynamik. Die BVE rechnet für 2013 mit einem Wachs tum von 3 %, wobei davon ausgegangen wird, dass die Verbraucher trotz starker Preis - orientierung bereit sind, mehr Geld für hochwertige Lebensmittel auszugeben. Quelle: BVE Vor sechs Jahren fiel in München der Startschuss für eine wegweisende Projekt - idee: Unter dem Motto Bio für Kinder sollten Paten aus der Wirtschaft Münchner Schulen und Kitas bei der Umstellung auf 100 Prozent Bio unterstützen. Nach sechsjähriger Laufzeit ziehen die Initiatoren, die Landeshauptstadt München sowie die Tollwood-Gesellschaft für kulturelle Veranstaltungen, Ende 2012 eine positive Bilanz. Insgesamt 32 Einrichtungen stellten in dieser Foto: Tollwood Zeit ihre Verpflegung komplett auf Bio - lebensmittel um und erhielten eine Anschub - finanzierung von einem der über 30 Münch - ner Unternehmen, die den Einrichtungen als Paten zur Seite standen. Alle 32 Einrichtungen behalten die Bioverpflegung auch nach Ende der finanziellen Förderung bei. Bis jetzt servierten die Schulen und Kitas dem Nachwuchs rund 648.000 Biomahlzeiten. Sie zeigen, dass eine erfolgreiche Umstellung auf Bio wesentlich in einem professionellen Küchenmanagement liegt, resümiert Pro - jektleiterin Stephanie Weigel. Denn neben der zweijährigen finanziellen Förderung durch die Paten wurden die Schulen und Kitas rund um den Bioeinsatz beraten. Das Projekt wird fortgesetzt mit einem Mentorennetzwerk, das die bisherigen Erfah - rungen an andere Einrichtungen weitergibt. Zudem will die Landes hauptstadt den Biowareneinsatz in städtischen Kinderbetreuungseinrichtungen weiter fördern. Quelle: cafe-future.net VDOE POSITION 1/13 5

FOKUS ZWISCHEN FAST FOOD UND SLOW FOOD Pauschalurteile bringen nichts Auf den ersten Blick scheint alles klar. Oberflächlich gesehen aus der Sicht der meis - ten Konsumenten z. B. ist es ganz einfach: Slow Food steht für Gut und Fast Food für Böse. Bei näherem Hinschauen verschwimmt schnell die so einfach erscheinende Bewertung. Oecotrophologen als Experten müssen da zunächst die Frage stellen: Was eigentlich verbirgt sich genau hinter den Begriffen Fast Food und Slow Food? Spätestens bei der Antwort darauf wird es schwierig. Klar ist noch: Aus wirtschaftlicher Sicht wachsen beide Sektoren wenn auch in völlig unterschiedlicher Di men - sion. Aus ernährungswissenschaftlicher Sicht dagegen wird sehr schnell deutlich: Pauschale Bewertungen greifen nicht! >> Fast Food: Eine einheitliche Definition gibt es nicht. << Schon wer nach Definitionen sucht, wird nicht wirklich fündig. Es finden sich viele wortreiche Umschreibungen. Wirklich Grif figes ist wenig dabei: Zunächst bedeutet Fast Food Schnelles Essen. Dies lässt einen weiten Interpretationsspielraum zu. Meist handelt es sich bei Fast-Food-Pro - dukten um verarbeitete Nahrungsmittel. Die Schweizerische Gesellschaft für Er - nährung (SGE) beschreibt Fast Food als standardisierte Mahlzeiten, die verzehrsbereit mit eingeschränkter Wahlmöglich - keit angeboten und am Verkaufspunkt rasch bereitgestellt werden. Fakt ist: Eine einheitliche Definiton gibt es nicht allenfalls gibt es bestimmte Merkmale, die in verschiedenen Definitionsversuchen im - mer wieder auftauchen (siehe Kasten). wird, ist ihr Genuss aus Slow-Food-Sicht gar kein Problem. Womit wir bei der nicht minder schwierigen Definition des Slow- Food-Begriffes wären. Der lässt sich allerdings aus wissenschaftlicher Sicht überhaupt nicht definieren, weil weder be - stimmte Lebensmittel noch irgendwelche Produktgruppen sein Gegenstand sind. Grundlage des Slow-Food-Begriffs ist vielmehr eine Bewegung. Er steht zwar ge - prägt von der gleichnamigen Organisation als Ausdruck für genussvolles, bewusstes und regionales Essen. Eine produktbezogene Konkretisierung für diese eher schwammigen Begriffe gibt es bis heute nicht ganz abgesehen davon, dass man sich in der Slow-Food-Vereinigung bis heute um die ernährungswissenschaftlichen und gesundheitlichen Aspekte des langsamen Essens, wenn überhaupt, dann allenfalls am Rande Gedanken ge - macht hat. Das hindert vor allem die Medien nicht daran, Slow Food im Rahmen einer fast uneingeschränkt positiven Berichterstat - tung als Gegenbewegung zum vermeintlich uniformen und globalisierten Fast Food zu stilisieren. Slow Food gilt vielen als Trend, der das Leben von morgen auf dem Gebiet der Ernährung beeinflussen wird, weil es für Produkte mit authentischem Charakter (regional, saisonal) steht, die auf traditionelle oder ursprüngliche Weise hergestellt und genossen werden. Ganz aktuell befindet sich die Slow-Food- Bewegung in einem Umstrukturierungsund Entwicklungsprozess, der den Schub nach vorne bringen könnte, den ihr viele wünschen (siehe Beitrag S. 14). Das Er - gebnis bleibt abzuwarten. UNGEBROCHENES WACHSTUM Dass beide Slow Food und Fast Food Zukunftstrends sind, ist keinesfalls ein Widerspruch, denn beide wachsen auf völlig unterschiedlichen Ebenen in einem Verhältnis wie die Mücke zum Elefanten. Das mögen ein paar wenige Zahlen verdeutlichen: In den letzten Jahren wuchs Slow Food kontinuierlich jährlich um ca. 10 % und ist damit bundesweit bei derzeit insgesamt 13.000 Mitgliedern angelangt. Ein David, den McDonald s als Go - Wann ist Essen Fast Food? Dass der Trend zum schnellen Essen eine Entwicklung ist, die sich nicht aufhalten lässt, konstatiert man sogar bei Slow Food. Dort wird der Fokus eher auf die Qualität der Zutaten gelegt als auf die Tatsache, dass sich Menschen in modernen Zeiten immer häufiger mit schnellem Essen versorgen. So macht eine Reportage im verbandseigenen Mitgliedermagazin der Slow-Food-Organisation über einen Gourmet-Imbiss in Deutschlands Norden noch im Sommer letzten Jahres deutlich: Wenn beim Imbiss die industrielle Wurst durch schmackhafte Feinschmeckerwurst aus handwerklicher Herstellung ersetzt Ob ein Essen Fast Food ist, wird von folgenden Merkmalen bestimmt: n der Art und Weise des Konsums (ohne Besteck, größtenteils vor Ort und somit unterwegs); n der zeitlichen Komponente: Fast Food verdankt seinen Namen nicht dem Ge - schmack, sondern der Ge schwindigkeit, mit der es verzehrt wird. Nicht die Nahrung selbst steht also im Vordergrund, sondern die Haltung des Essers; n einer begrenzten Wahlmöglichkeit, verbunden mit einem marginalen Zeit auf - wand für Einkauf, Bestellung und Bereitstellung; n der Normierung und Standardisie rung der Produkte und des Um feldes, vor allem im Bereich der großen Fast-Food-Ketten. Der Ge schmack eines Hamburgers in Berlin ist identisch mit dem in Hongkong oder Sydney. Uniforme Produkte werden in einem weltweit einheitlichen Ambiente angeboten. Das bie tet Konsumenten Sicherheit, was bestellt werden kann, wie es schmeckt und was ihn erwartet. Weltkonzerne wie McDonald s ha ben diese Normierung perfekt um gesetzt. 6 VDOE POSITION 1/13

FOKUS liath der Fast-Food-Branche wahrlich nicht fürchten muss. Deutschlands größter Bur - gerbrater konnte Anfang des vergangenen Jahres stolz den Durchbruch einer Schallgrenze vermelden: Im Jahr 2011 be - suchten alleine in Deutschland über 1 Mil - liarde (!) Besucher die insgesamt 1.495 Res taurants der Kette täglich ca. 2,9 Mil - lionen Personen. Das ungebrochene Wachs tum von McDonald s ist eines der offensichtlichsten Beispiele für den ungebrochenen Megatrend in der Schnellver - pflegung. Die Systemgastronomie ist seit Jahren Wachstumsmotor und tragende Säule im deutschen Gaststättengewerbe. Die klassischen Fast-Food-Anbieter innerhalb der Statistik der Systemgastronomie werden inzwischen in einem speziellen Seg ment unter dem Begriff Quickservice ge führt. >> Arbeitsmarkt Fast Food: Oecotrophologen sind gesuchte Experten. << Die großen Player des Quickservice-Be - reichs sind die eigentlichen Innovationsund Expansions-Leader der Profigastro - nomie. Die Top-100-Betriebe der System - gastro nomie machten nach Angaben des Deutschen Hotel- und Gaststättenver - bandes DEHOGA im Jahr 2010 gut 16 Mil - liarden Euro Umsatz. Die 10 größten Un - ter nehmen aus dem Quickservice-Seg - ment hatten daran allein einen Anteil von ca. 4,6 Milliarden, allen voran McDonald s als Branchenführer mit 3 Milliarden Euro. Das ist jedoch nur die Spitze des Fast- Food-Berges, dessen gesamten Umsatz in Deutsch land derzeit wohl niemand exakt in Zahlen zu fassen vermag. Dazu kommen schließlich ca. 30.000 Imbissbetriebe mit all den Hähnchen-, Döner-, Würst - chen-, Fischbuden und kleinen Burgerbra - tern dieser Republik, die geschätzt nochmals 3 Milliarden Euro Umsatz machen. Sie bekommen mehr und mehr wettbewerbsstarke Konkurrenz durch die Takeaway- bzw. Mitnahmeverpflegung, die verstärkt von Anbietergruppen außerhalb der Gastronomie angeboten wird, da - runter das Ernährungshandwerk mit Bä - ckern und Konditoren, Metzgern und Flei schern, Facheinzelhandel im Nahrungsund Genussmittelbereich einschließlich der Feinkostgeschäfte sowie Shops und Bistros in Tankstellen. TREND ZU MEHR GESUNDHEIT Der jahrelange Beschuss durch Verbrau - cher schützer, Medien und Institutionen wie Foodwatch & Co., verbunden mit veränderten Verbrauchererwartungen in Richtung auf ein gesundes Angebot, ist nicht ohne Wirkung auf die Branche ge - blieben. Die zeigt sich einerseits im stark wachsenden Segment des ernährungsphysiologisch optimierten Fast Food mit ge sunden Produkten. Andererseits schwim men auch die großen Ketten auf dieser Welle mit. Inzwischen gibt es kein Un ternehmen mehr, das nicht die Nähr - wert angaben für seine Produkte kommuniziert oder an der Reduzierung von Salzgehalt, ungesättigten Fettsäuren und ähnlichen Problemthemen arbeitet. Die objektive und die ernährungsphysiologische Beurteilung der verschiedenen An - gebots- und Darreichungsformen ist für Oecotrophologen aufgrund der Vielfalt schwierig. Fachkräfte in der Er nährungs - therapie und -beratung jedoch kommen ohne eine fundierte Beurteilung kaum aus sind sie doch täglich mit Klien ten konfrontiert, zu deren täglich Brot Fast Food gehört. Leider gibt es für die Praxis kaum Hilfestellung, die einen differenzierten Standpunkt unterstützt. Die Wissen - schaft zumindest bietet wenig Hilfe. Wäh - rend zur Erforschung anderer Phänomene wie Vegetarismus oder Nachhaltigkeit ganze Lehrstühle eingerichtet wurden, in - teressieren sich weder die Ernährungs so - zio logen noch die Ernährungsphysiologen sonderlich für die detaillierte Erforschung des Megatrends, der unser gesamtes Er - nährungsverhalten nach und nach verändert. Wer z. B. die letzten 10 Jahrgänge der Ernährungs Umschau scannt, stößt auf gerade mal eine Handvoll Original - beiträge zum Thema. Last but not least sollten Oecotrophologen als Berufsstand auch die Bedeutung der Branche als Arbeitgeber nicht unterschätzen. Bei den großen Quickservice-Unter - nehmen der Systemgastronomie sind Oecotrophologen gesuchte Experten mit Perspektiven in den verschiedensten Be - reichen z. B. Produktentwicklung, Quali - täts management, Nachhaltigkeit, Marke - ting und Öffentlichkeitsarbeit. Das Ange - bot, so verlautet aus der Branche, stößt auf eine eher verhaltene Nachfrage. Das mag damit zusammenhängen, dass auch für viele Oecotrophologen Fast Food noch generell in die Rubrik Böse fällt. Mehr Offenheit und ein Perspektivwechsel könnten da für beide Seiten sehr hilfreich sein schließlich geht der Trend beim Fast Food eindeutig zu mehr Gesundheit, und Oecotrophologen könnten die sein, die helfen, an diesem Rad zu drehen. Dr. Friedhelm Mühleib VDOE POSITION 1/13 7

FOKUS ZWISCHEN FAST FOOD UND SLOW FOOD Dr. Gesa Schönberger: Fast Food ist auch Befreiung Alles muss schnell gehen. Der moderne Mensch steht unter Druck. Da bleibt keine Zeit schon gar nicht fürs Essen. Viele Menschen lösen das Problem in ihrem Alltag mit immer mehr Fast Food. Unsere ganze Gesellschaft ist fast. Dem kann sich auch unsere Esskultur nicht entziehen, meint Dr. Gesa Schönberger. Die Esskultur gehört zu den zentralen Themen, mit denen sich die Oecotrophologin im Rahmen ihrer Tätigkeit als Geschäftsführerin der Dr. Rainer Wild-Stiftung (Stiftung für gesunde Ernährung) in Heidelberg beschäftigt. In der Diskussion um Fast Food und Slow Food empfiehlt sie Oecotrophologen eine möglichst vorurteilsfreie Betrachtung und beklagt das einseitig negative Image, das Fast Food oft zugeschrieben wird: Wer nur zu gerne am Altbekannten festhält, dem fällt die Auseinandersetzung mit dem Wandel der Ess kultur schwer. Im Interview mit der POSITION beschreibt Gesa Schönberger, was schnelles Essen an Positivem mit sich bringt, was Slow Food leisten kann und warum Fast Food auch ein Stück Befreiung ist z. B. von den überkommenen Regeln einer patriarchalischen Esskultur im bürgerlichen Haushalt. POSITION: Lässt sich der Megatrend zum Fast Food als Verfall der Esskultur interpretieren? Schönberger: Ganz und gar nicht. Hinter dem Trend zu Fast Food steht der Wunsch, den ganzen Bereich der Essensbe schaf - fung und -zubereitung zu minimieren. Essen und Trinken soll mit wenig Aufwand möglich sein. Das hat vor allem damit zu tun, dass wir unsere Zeit heute für andere Dinge nutzen beispielsweise für Er - werbs tätigkeit, Bildung, Mobilität. Fast Food kann in diesem Sinne als Beitrag zu einer Arbeitsteilung betrachtet werden, die erst durch die hoch entwickelte Le - bens mittelverarbeitung möglich wurde. Das ist eine kulturelle Errungenschaft, die uns weitgehend von der Notwendigkeit entbunden hat, viel Zeit für die Beschaf - fung, Zubereitung und Lagerung des Essens aufzubringen. Man kann es also auch als Privileg sehen, dass wir in einer solchen Zeit leben dürfen. Dass wir das Getreide mahlen und unser Brot selber backen, ist nicht mehr notwendig. Dazu kommt der geringe Preis. Etwas selber zu machen, ist oft teurer, als wenn ich den Joghurt im Becher oder das Brot an der Theke kaufe. Es sprechen also viele Gründe dafür, die Erleichterungen anzunehmen, die Ernährungswirtschaft und Handel uns mit schnellen Produkten bieten. POSITION: Fast Food wäre demnach aus Ihrer Sicht eine logische Entwicklung unserer heutigen Zeit? Schönberger: So ist es, kulturelle Ent - wick lungen kommen ja nicht aus dem Nichts. Sie sind das Ergebnis von Aus - handlungsprozessen, in denen die Mit - glieder einer Gesellschaft Normen, Werte und Verhaltensweisen miteinander fortentwickeln. Aus individueller Sicht mag >> Der Trend zu Fast Food ist ein ganz normaler Veränderungsprozess. << man die Ergebnisse als gut oder schlecht beurteilen. Gesellschaftlich steht allerdings in der Regel ein Konsens dahinter, der sich gewöhnlich über Jahre und Jahrzehnte bildet mit dem Tenor: So wollen wir es, so wollen wir leben. Auch den Trend zum Fast Food gibt es ja nicht erst seit gestern: Justus Liebigs Fleischextrakt ist ein typisches Beispiel für eine frühe Form des Fast Food. Für die damalige Zeit war das eine geniale Idee etwas zu konzentrieren, was man dann nur noch mit Wasser aufgießen muss, um es dann zu verzehren. Heutzutage betrachten wir das gar nicht mehr als Fast Food, wir nehmen es als Selbstverständlichkeit. Aber es ist natürlich fast und convenient. POSITION: Vom Verfall der Esskultur zu sprechen, wäre also eine unzulässige Wertung? Schönberger: Kultur ist nie statisch, sie entwickelt sich permanent. Das eine entsteht und das andere verschwindet. Insofern würde ich nie von Verfall oder Verlust sprechen. Was Sie ansprechen, ist der Verlust einer gewissen Form von bürgerlicher Hochkultur. Von einer Form des Essens also, die eine bestimmte Epoche kennzeichnete. Der gedeckte Tisch mit Tafelsilber, Kristallglas, Tischdecken und dem ganzen Drumherum ist im Adel entstanden und dann vom Bürgertum übernommen worden. Das klassische Bürger - tum ist verschwunden und mit ihm verschwinden die alten Essensregeln und Tischsitten. Das sind ganz normale Ver - änderungsprozesse. POSITION: Heißt das, dass die aktuelle Kultur von dem bestimmt wird, was aktiv gelebt wird? Schönberger: Ja, nehmen Sie das schnelle Essen aus der Hand. Es ist schon seit vielen Jahren Bestandteil der Esskultur der Jugend und deshalb auch für viele Er - wachsene normal. Daneben leben immer noch viele Formen der alten Esskultur mit ihrem Regelwerk und ihren Normen, wie etwa die große Nachfrage nach Be - nimmkursen zeigt. Die gleichberechtigte Existenz von Parallelwelten und die Fähigkeit der Menschen, nahtlos dazwischen zu wechseln, gehört ganz offensichtlich zu den Kenn zeichen der gegenwärtigen Esskultur. Wir warten hungrig 8 VDOE POSITION 1/13

FOKUS am Bahnhof auf den nächsten Zug, essen dort noch schnell was aus der Hand, um am selben Abend fein zu recht gemacht auszugehen und im Gourmet lokal zu speisen. POSITION: Ist es nicht so, dass der Trend zu immer mehr Fast Food mit dem Verlust von vielen Fähigkeiten z. B. bei der Nah - rungszubereitung einhergeht? Schönberger: Da gibt es natürlich einen Verlust, der durchaus bedauerlich ist. Deshalb stellt sich die Frage, welche Fertigkeiten wir erhalten sollten und welche entbehrlich geworden sind. Manches lohnt sich zu erhalten, wie z. B. ein grundsätzliches Wissen über Lebens mittel, de - ren Gewinnung und Verarbei tung. Doch wie schwer wiegt es, wenn wir z. B. nicht mehr Birnen einwecken können? Im Grun de haben wir diese Aufgabe und viele andere auch ganz gerne an die industriellen Verarbeiter ab gegeben. Dass wir wieder anfangen, mit den Fingern zu essen, lässt sich interessanterweise auch als Weiterentwicklung betrachten. In jedem Fall entsteht dabei Neues: Wir ge - ben den Teller auf und bekommen statt - dessen ein essbares Schälchen. Ver lust - empfinden geht einher mit der Unfähig - keit, sich von altem Verhalten zu trennen, sich auf Neues einzulassen. Da spielt Foto: muehleib Angst vor dem Ungewohnten und Neuen mit. Man könnte sich stattdessen genauso über die Befreiung von alten Regeln freuen weil die vielleicht zu streng waren und dadurch insgesamt kulturell in eine falsche Richtung geführt haben. Wenn man an den Zwang denkt, der früher beim Essen herrschte und an die patriarchalische Atmosphäre im bürgerlichen Haus - halt, an die Dominanz des Vaters, der auch am Tisch bestimmend war, dann würde ich sagen: Wie schön, dass sich Esskultur ändert und entwickelt. POSITION: Gehören viele Fast-Food-Geg - ner zu denen, die die Uhr zurückdrehen wollen im Gegensatz zu jenen, die sich aktiv mit den gegenwärtigen Lebens - bedingungen arrangieren und sich über Fast Food als Entlastung für den Alltag freuen? Schönberger: Immer wenn alte Regeln fallen, wenn gewohnte Orientierungs - linien nicht mehr gelten, Neues entwickelt und ausgehandelt werden muss, entsteht der Gedanke, dass früher alles besser war. Das betrifft auch die Esskultur und prägt die Einstellung zu Fast Food. Die Ent - wicklung, die sich hier vollzieht, ist noch lange nicht abgeschlossen. Aus meiner Sicht steht dabei im Mittelpunkt, dass sich der Privathaushalt wandelt. Die Versor - gung der Menschen, traditionell in der Zuständigkeit und Verantwortung der nicht erwerbstätigen Frau, muss neu geregelt werden. Niemand weiß, wo dieser Prozess enden wird. Wir wissen nicht, ob irgendwann an jeder Straßenecke eine kleine Garküche wie bei den Asiaten stehen und es dann völlig normal sein wird, dass wir uns dort versorgen, weil die Privatwohnungen keine Küchen mehr haben. >> Wenn alte Regeln fallen, meinen viele, dass früher alles besser war. << POSITION: Das hört sich allerdings auch an, als würde Ihr Verständnis von Fast Food weit über das Angebot der Schnell - gastronomie mit Burgern und Pommes hinausgehen. Schönberger: Ja natürlich wir haben längst eine Fast-Food-Kultur, die in alle Bereiche des Essens hineinreicht. Gekauft wird, was schnell und einfach ist. Das geht so weit, dass wir solche Lebensmittel essen, die wir kaum noch kauen müssen. Fleisch ist dafür ein gutes Beispiel: Besonders beliebt sind Fleischteile, die schnell zuzubereiten und leicht zu kauen sind. Der Trend geht zu Hühnerbrust - streifen statt zu ganzem Huhn. Weißkohl war mal der Deutschen liebstes Gemüse! Sein Verbrauch geht nicht zurück, weil die Leute keinen Kohl mehr mögen, sondern auch, weil der Zubereitungsaufwand zu groß ist. Das 3-Minuten-Sauerkraut das geht dann wieder und ist im Grunde ebenfalls Fast Food. Was Zeit beansprucht, dauert heutzutage fast immer zu lange. Was aufwändiger beschafft, zubereitet und gekaut werden muss, kaufen die Leute nicht mehr. Des halb zählt für mich alles zu Fast Food, was schnell essbar ist. Dazu gehört der Apfel mit seiner wunderbar natürlichen Verpa ckung genauso wie der Burger, der vor 100 Jahren noch Bouletten brötchen hieß. Dr. Gesa Schönberger mitten in der Esskultur: Die Wild-Stiftung beherbergt viele Objekte aus der Sammlung des Stifters, der sich der Eat-Art verschrieben hat. POSITION: Es scheint allerdings, als gäbe es immer mehr Menschen, die sich diesem Trend zu Fast Food widersetzen. VDOE POSITION 1/13 9

FOKUS Schönberger: Natürlich gibt es Bestre - bungen in dieser Richtung! Es gibt diejenigen, die sagen: Wir wollen das nicht. Wir sollten unsere Felder wieder selbst bebauen und unsere Früchte selbst einmachen, um den Winter zu überstehen. Und selbstverständlich sollten wir im Winter auch keine Ware aus anderen Ländern essen! Aber der große gesellschaftliche Trend ist das nicht obwohl der Medienhype um Slow Food uns das glauben machen will. POSITION: Dass die Zahl der Slow-Food- Mitglieder in Deutschland geringer ist als die durchschnittliche tägliche Besucher - zahl in der McDonald s-filiale im Kölner Zentrum dürfte Ihre These bestätigen. Steckt hinter dem Phänomen Slow Food also kaum mehr als der Medienhype, der um die Bewegung entstanden ist? Schönberger: Damit würde Slow Food stark unterschätzt. Auch wenige Men - schen können viel bewirken. Wir haben es hier zudem nicht mit irgendwelchen Leuten zu tun. Slow Food wird zum einen von sehr engagierten, eher finanzstarken Mitgliedern getragen, zum anderen macht man dort eine beachtliche Öffentlichkeitsarbeit. Hinzu kommt, dass es sich um eine europaweite, ja fast weltweite Bewegung handelt. Im Ursprungsland Italien hat Slow Food noch mehr Rückhalt als bei uns in Deutschland. Von daher hat Slow Food eine wesentlich größere Bedeutung als 13.000 Mitglieder in Deutschland vermuten lassen. Slow Food steht in Deutsch - land derzeit in erster Linie für den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen und der Artenvielfalt von der Alblinse bis >> Wir stehen in der Diskussion um Fast Food mittendrin! << zum Filderkraut. Für die gesundheitlichen Fragen, die uns Oecotrophologen bewegen ob man nun drei- oder fünfmal am Tag essen soll oder wie eine gesunde Er - nährung aussieht, dafür steht Slow Food nicht. Nicht einmal besonders für den Grundsatz, sich Zeit zum Essen zu nehmen, denn die DGE und viele Experten predigen das schon sehr lange und völlig unabhängig von Slow Food. Zur Person: Dr. Gesa Schönberger Dr. Gesa Schönberger, geb. 1968, studierte nach ihrer Ausbildung zur staatlich geprüften Diätassistentin Oecotrophologie an der Uni - versität Gießen und promovierte dort 2003. Nachdem sie mehrere Jahre als wissenschaftliche Leiterin der Dr. Rainer Wild-Stiftung (Stiftung für gesunde Ernährung) in Heidelberg tätig war, übernahm sie 2005 die Geschäfts - führung der Stiftung. Ihre Arbeitsschwer punk - te liegen in den Bereichen Ernährungs ver - halten, Esskultur, gesunde Ernährung aus ganzheitlicher Sicht und interdisziplinäre Zu - sammenarbeit. Daneben engagiert sie sich in verschiedenen Fachgremien u. a. als geschäftsführender Vorstand des Inter - nationalen Arbeitskreises für Kulturforschung des Essens sowie als Vorstands mitglied und Leiterin des Forums Gesundheitsstiftungen beim Bundesverband Deutscher Stiftungen. Für den VDOE ist die Mutter zweier schulpflichtiger Kinder ehrenamtliches Mitglied des Beirats. Kontakt: gesa.schoenberger@gesunde-ernaehrung.org POSITION: Während Fast Food inzwischen fast allgegenwärtig ist, ist Slow Food doch eher ein Konzept, eine Idee? Schönberger: Slow Food ist für mich eine Marke und hat nicht besonders viel mit dem Ernährungsverhalten der Menschen zu tun. Hinter dieser Marke stehen beeindruckende und beachtenswerte Grund - sätze, die durchaus schon Bewegung in die Lebensmittelbranche gebracht haben. Slow Food setzt sich mit den kulturellen Wurzeln und Errungenschaften unserer Esskultur auseinander und kämpft gegen den Verlust von traditionellen Nahrungs - pflanzen und Tierarten, für die Erhaltung von überlieferten Zubereitungsarten und Speisen. Das ist eine durchaus logische Pa - rallelbewegung in einer Zeit, in der auch im Bereich der Esskultur sehr viel standardisiert und nivelliert wird. Es hat für mich trotzdem eine ganz andere Konnotation als Fast Food: Im Gegensatz zu Fast Food kann ich Slow Food ja gar nicht oder nur sehr beschränkt kaufen. POSITION: Könnte es sein, dass die Wahrnehmung der Marke Slow Food beim Verbraucher herzlich wenig mit dem Markenkern zu tun hat? Schönberger: Tatsächlich kann Otto Nor - malverbraucher wahrscheinlich mit dem Foto: mühleib Begriff Slow Food kaum etwas anfangen geschweige denn, dass er eine Idee davon hat, was Slow Food genau ausmacht. Im einfachsten Fall würde er Slow Food als langsames Essen übersetzen. Slow Food ist eine Bewegung des Bildungsbürger - tums und dort auch nur in Kreisen, die sehr ernährungsaffin und ernährungsbewusst sind. Für mich ist Slow Food auch ganz stark mit Gourmet verbunden man muss schon sehr überzeugt sein, um 20 und mehr Kilometer zu fahren, weil dort der nächste Slow-Food-Bäcker sitzt. POSITION: Woher kommt dann das uneingeschränkt positive Image von Slow Food in der Öffentlichkeit? Schönberger: Slow Food wird von den Medien über den Klee gelobt, manches Mal auch über das hinaus, was es leisten kann. Fast Food wird dem als Kontrast - programm gegenübergestellt, als DAS Negative schlechthin wobei Fast Food mit der bösen Industrie und ungesundem Essen gleichgesetzt wird. Das trifft so nicht zu und muss sich ändern. Es nutzt niemandem, die industrielle Produktion zu verdammen bis hin zu der absurden For - derung, sie abzuschaffen. Viele Medien be treiben seit Jahren auf allen Kanälen eine sehr starke Polarisierung Slow Food gut und Fast Food schlecht, auch wenn 10 VDOE POSITION 1/13

FOKUS beides gar nicht gegenüberzustellen ist. Mehr Differenzierung wäre hilfreich. Re - gel recht paradox ist, dass viele Fast Food gedanklich ablehnen, es für sie aber zu - gleich zum Alltag geworden ist. Es wäre gut, wenn sich dieser Widerspruch, der ja unser Wertesystem im Kopf betrifft, we - nigstens ein Stück weit auflösen ließe. POSITION: Wo stehen die Oecotropho - logen in dieser Diskussion? Schönberger: Mittendrin! Wir Oecotro - phologen sind Teil dieser Polarisierung. Wahrscheinlich stehen die meisten eher auf der Seite des Bildungsbürgertums. Wir sind nicht unbedingt beteiligt als Mit - glieder von Slow Food, da sind meines Wissens nur sehr wenige Oecotropho lo - gen engagiert. Aber wir sind als Berufs - gruppe am negativen Image von Fast Food sicher nicht ganz schuldlos. Wenn Oeco - trophologen in der Öffentlichkeit erscheinen, dann fast immer im Kontext von Ernährung und Gesundheit: Was esse ich und ist das auch gesund? Dabei tragen wir in schöner Regelmäßigkeit zur negativen Bewertung von Fast Food bei. Meiner Mei - nung nach tun wir das oft, ohne zu differenzieren und dabei deutlich zu machen, worum es im Einzelnen geht. POSITION: Vielleicht hegen Oecotro - phologen den Wunsch, die Menschen vor Junk Food zu retten? Schönberger: Sie können niemanden vor Junkfood bewahren. Auch Ernährungs - Foto: muehleib beratung kann das nicht. Sie kann ihre Klien ten allenfalls befähigen, eigenverantwortlich umzugehen mit dem, was ihnen im Ernährungsalltag angeboten wird. Das sollte im Sinne einer Ernährungsbildung und -erziehung geschehen, die Fast Food in den breiten Zusammenhang der All - tagserfordernisse stellt ohne erhobenen Zeigefinger. Wir sollten dem Essen damit >> Wir sollten Fast Food ohne erhobenen Zeigefinger betrachten. << das Wohlbefinden, das Schöne und die Pause zurückgeben. Das würde aber heißen, dass wir Oecotrophologen Essen nicht immer nur mit Gesundheit in Verbindung bringen. Der Ernährungsalltag ist nicht so, wie er theoretisch sein sollte. Wir Oeco - trophologen sollten mehr als andere up to date und be weglich sein schließlich berufen wir uns immer wieder gerne auf unsere multidisziplinäre Aus bil dung. Wir sollten gerade auch in Hinblick auf die Esskultur offen sein für den Wandel. In unserem Fach verändern sich die Dinge extrem schnell. Wir müssen ständig neue Er - kenntnisse verarbeiten und vieles über Bord werfen, was wir zwar irgendwann gelernt haben, was aber nun nicht mehr stimmt. Das ist natürlich schwierig trotzdem muss man sich von dem, was nicht mehr gilt, verabschieden können. Das Gespräch führte Dr. Friedhelm Mühleib Die Dr. Rainer Wild-Stiftung Die Dr. Rainer Wild-Stiftung versteht sich als Kompetenzzentrum für gesunde Ernährung und Ansprechpartner für Fachleute, Wissenschaftler und Multi - plikatoren. Auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse will sie ein tieferes Ver - ständnis für die existenzielle Be deu tung gesunder Ernährung schaffen und setzt sich aktiv für einen zeitgemäßen und verantwortungsbewussten Um gang mit Ernährung ein. Eine ihrer zen tralen Aufgaben sieht sie darin, den Wis - senstransfer, die Kommuni kation und die Vernetzung der einzelnen Grup pen im Ernährungsbereich zu fördern. Im Mittelpunkt steht dabei ein moderner ganzheitlicher Ansatz, denn ge sunde Ernährung ist mehr als Kalo rien zählen und Inhaltsstoffe messen. Viel mehr rückt der Mensch mit seinen individuellen Wünschen und Bedürf nissen ins Zentrum der Betrach tung. Nicht nur was wir essen ist wichtig, sondern auch wann, wo, wie, warum und mit wem. Ausgehend von diesem zeitgemäßen Verständnis beschäftigt sich die Stif - tung nicht nur mit rein naturwissenschaftlichen Fragestellun gen, sondern bezieht bewusst kulturelle und soziale Aspekte in ihre Arbeit mit ein und fördert den interdisziplinären Dialog. Die Schwerpunkte der Stif tungs arbeit liegen in den Themen Er nährungs - bildung, Verbraucherver hal ten, Esskul - tur und Geschmacks for schung. In diesen Bereichen initiiert und veranstaltet die Stiftung Tagungen und Workshops, veröffentlicht Bücher und Fachartikel und betreibt eigene Forschung. Die Dr. Rainer Wild-Stiftung wurde 1991 von dem Wissenschaftler und Un ternehmer Dr. Rainer Wild in Hei del - berg gegründet. Sie ist eine gemein - nützige und unabhängige Stif tung des bürgerlichen Rechts. Gemäß ihrer Satzung ist sie ausschließlich operativ tätig und verwendet ihre Mittel für eigene Projekte. Esskultur hinter der Fassade moderner Architektur: Das Gebäude der Wild-Stiftung (Ausschnitt) am Fuße des Odenwaldes in Heidelberg. Seit Januar 2013 ist die Dr. Rainer Wild-Stiftung korporatives Mitglied im VDOE. VDOE POSITION 1/13 11

FOKUS ARBEITSPLATZ SYSTEMGASTRONOMIE Es gibt viel für uns zu tun Die Menschen wollen nicht nur Müsli und Salat, meint Anja Meisel mit Blick auf das nach wie vor ungebrochene Wachstum der Systemgastronomie. Die Oecotro - pho login, Leiterin Corporate Affairs bei KFC Deutschland, hat sich ganz bewusst in einem Unternehmen der Fast-Food-Branche engagiert: Es nutzt doch niemandem, wenn ich mich als Oecotrophologe dem Thema Fast Food verweigere. Fast Food gehört zu unserer Realität ist Teil einer bunten Vielfalt. Mit unserer Kompe tenz können wir als Mitarbeiter solcher Unternehmen viel Positives bewirken. Das ist besser, als sich dogmatisch zu verschließen. Foto: privat Im Jahr 1968 eröffnete das Unternehmen Kentucky Fried Chicken, das heute unter dem Namen KFC Deutschland firmiert, sein erstes Restaurant in Deutschland als amerikanische Konkurrenz zum deutschen Wienerwald. Während die Kette vor allem in den USA und Asien wuchs und wuchs, fiel der deutsche Ableger in einen Dorn - röschenschlaf. Deutschland war für den Mutterkonzern Yum! lange kein definierter Wachstumsmarkt. Das wollen wir mit unserer neuen, groß angelegten Wachs - tumsstrategie jetzt ändern, führt Meisel aus. Für die PR-Expertin, die bereits andere große Unternehmen der Lebens mittel - industrie wie Unilever, Molkerei Alois Mül - ler und Danone als Stationen ihrer Karriere hinter sich hat, war dies eine spannende Herausforderung: Es macht Spaß, ge - mein sam Großes zu bewegen. Im Mo - ment haben wir 92 Restaurants. 2015 sollen es über 200 sein. Um in dieser Phase dabei zu sein, bin ich zu KFC gekommen. Neben Meisel arbeiten noch weitere Oe - co trophologen in der Düsseldorfer KFC- Zentrale mit am großen Sprung nach vorne, z. B. im Supply Chain Manage ment und im Bereich Product Excellence. Mit unserem Wissen und unserer Kom petenz können wir auf das hinweisen, was man anders oder besser machen kann. Die Stim me der Oecotrophologen wird bei KFC immer gehört, meint Meisel. Derzeit steht auf der Agenda die weitere Opti - mierung der Produkte in ihrer Zusammen - setzung sowie ihres Nährwertprofils. Es gibt viele Stell schrauben, an denen man optimieren kann, um qualitativ noch besser und trans parenter zu werden, und wo man auch eine falsche Wahrnehmung in der Öffentlichkeit korrigieren kann. Dass das renommierte Deutsche Institut für Service-Qualität KFC 2012 zum besten Fast-Food-Restaurant gekürt hat, betrachtet Meisel als Erfolg der Qualitäts offensive des Unternehmens. Das Institut bewertete insgesamt 60 Restaurants der sechs größten deutschlandweit operierenden Fast- Food-Unternehmen. Untersucht wurden u. a. Kriterien wie Sauberkeit, Ambiente, Viel falt, Frische und Qualität des Angebots. KFC konnte sich darüber hinaus durch besonders freundliche, motivierte und kompetente Mitarbeiter gegenüber der Konkurrenz durchsetzen. Die Auszeich nung bestätigt unseren besonderen An spruch, den Gästen qualitativ hochwertige Gerichte schnell zubereitet anzubieten, so Meisel. Aus der Perspektive des Wachstums der Systemgastronomie ist die Branche nach ihrem Urteil ein hochinteressanter Ar - beitsmarkt für Oecotrophologen und wird es sicher bleiben. Oecotrophologen mit ihren vielen Facetten sind in diesen KFC Deutschland Anja Meisel: Bei KFC zählt der Input der Oecotrophologen. Unternehmen ihrer Meinung nach immer eine Bereicherung und aufgrund ihrer Ausbildung der Themenvielfalt in der Branche besonders gut gewachsen sie können dort ihre positiven Spuren hinterlassen, indem sie Produkte und Abläufe überall ein Stück weit hin zum Besseren bewegen. Genau das haben wir als Oecotrophologen ja gelernt, resümiert Meisel nicht ohne anzumerken: Wer ganz persönlich ein emotionales Problem mit Fast Food hat, gehört sicher nicht dahin. Als Führungskraft besteht nur, wer sich mit seiner Marke hundertprozentig identifizieren kann. Dr. Friedhelm Mühleib KFC gehört seit 1997 zur börsennotierten Gastronomiegruppe YUM! Brands, Inc. mit Sitz in Louisville im US-Bundesstaat Kentucky, zu der auch die Marken Pizza Hut und Taco Bell zählen. YUM! Brands, Inc. ist das weltweit größte Restaurant - unternehmen im Bereich der Systemgastronomie mit knapp 38.000 Filialen in über 120 Ländern und einem Gesamtumsatz von annähernd 35 Mrd. US$. Weltweit zeugen mittlerweile cirka 17.000 KFC-Restaurants von der Beliebtheit der Produkte. Die aktuelle Markenkampagne von KFC in Deutschland unter dem Slogan Ist das noch Fastfood? soll der Tatsache Ausdruck verleihen, dass sich KFC zur Premiumklasse zählt. Der Qualität und dem Geschmackserlebnis verpflichtet, arbeitet KFC nur mit Lieferanten zusammen, die hochwertige Zutaten garantieren. Hühnerfarmen, verarbeitende Betriebe und alle Zulieferer unterliegen deshalb strengen und ständigen Qualitätskontrollen. 12 VDOE POSITION 1/13

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FOKUS DIE VEREINIGUNG SLOW FOOD Die Schnecke kommt voran Langsam geht es voran, wie es sich für eine Weinbergschnecke das Symbol der Organisation Slow Food gehört. Nachdem Slow Food einige verlorene Jahre hinter sich hat, schaut man spätestens seit der Vorstandswahl Mitte letzten Jahres optimistisch und voller Tatendrang in die Zukunft. Weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit hatte der Verein mit großen internen Querelen zu kämpfen, die die Arbeit nach außen lähmten. Noch im Sommer 2010 fragte der Leiter eines der größten deutschen Slow-Food- Convivien so die Bezeichnung für die regionalen Basiszellen, in denen sich das aktive Vereinsleben abspielt unter An - spielung auf die Streitigkeiten um den da - maligen Vorstand und die Altersstruktur des Vereins besorgt im Internet: Wird Slow Food ein Debattierklub oder ein Seniorenheim? Zum Glück keins von beiden, kann man inzwischen sagen. Der neue, 2012 gewählte Slow-Food-Vorstand unter der Leitung von Urs ula Hudson und mit der Ernährungs me dizinerin Gudrun Schnitzler als Stell ver treterin steht für die Verbindung der ur sprünglichen Slow- Food-Ziele mit neuen, zeitgemäßen Akzenten. Konkret bedeutet das: Slow Food, 1986 in Italien von Carlo Petrini gegründet, will in Deutschland jünger und politischer werden und sich zu dem stärker dem Thema Gesundheit widmen. Die Ziele der Bewegung, die heute insgesamt in ca. 150 Ländern aktiv ist und weltweit über 100.000 Mitglieder hat, sind in einer programmatischen Erklärung aus dem Jahr 2002 für den deutschen Ableger der Bewegung zusammengefasst: n Der Genuss steht im Mittelpunkt, weil jeder Mensch ein Recht darauf hat. n Qualität braucht Zeit. n Die ökologische, regionale, sinnliche und ästhetische Qualität ist Vorausset - zung für Genuss. n Geschmack ist keine Geschmacks sa - che, sondern eine historische, kulturelle, individuelle, soziale und ökonomische Dimension, über die durchaus ge - stritten werden soll. n Darüber hinaus versteht sich der Verein als Lobby für Geschmack, aber auch für regional angepassten und ökolo - gischen Anbau, für den Erhalt der Bio diversität und der kulinarischen Kultu ren. Inzwischen kommt Slow Food offenbar mit den neuen Zielsetzungen gut voran. Was die Verstärkung des politischen Engagements betrifft, gehörte Slow Food im vergangenen Jahr aktiv zu den Vor - reitern im Kampf gegen die Lebensmittel - verschwendung und zu den Initiatoren der Aktion Teller statt Tonne. Auch Slow Food Youth die Jugend von Slow Food Deutschland, kommt langsam in Fahrt (s. auch Beitrag S. 16). GESUNDHEIT AUS SLOW-FOOD-SICHT Die Lübecker Ernährungsmedizinerin Gu - drun Schnitzler will sich als neues Vor - stands mitglied verstärkt um Slow Food & Gesundheit kümmern: Das ist ein ganz großes Thema, das in der gesamten Slow- Food-Welt bislang noch zu wenig bearbeitet ist. Wie auch beim Thema Lebensmittel - verschwendung und dem von uns entwickelten Format Teller statt Tonne könnte Slow Food Deutsch land eine Vorreiterrolle in nerhalb der Bewegung einnehmen. Um das Thema voranzubringen, will Schnitzler eine Arbeits - gruppe ins Leben rufen: De ren Aufgabe wird sein, die Zusammen - hänge ganzheitlich aus medizinischer, sozialer und psychologischer Sicht im Sinne von Slow Food zu definieren: Was ist im Sinne von Slow Food eigentlich gesund? Da haben wir uns bislang noch nicht positioniert. Das wird sicherlich weit über das hinausgehen, was bislang im ernährungsmedizinischen Be reich zu finden ist. Da geht es um nichts weniger, als einen für uns passenden Gesundheits begriff zu definieren. Die Zahl der Oecotrophologen unter den Slow Food-Mitgliedern ist derzeit noch sehr überschaubar. Dabei würde sich Schnitzler gerade im Hinblick auf ihre Plä - ne mehr Beteiligung von Oecotropholo - gen wünschen, die sie wegen ihrer Fach - kompetenzen und Aufgeschlossenheit sehr schätzt: Es wäre sehr gut, wenn wir enger zusammenarbeiten könnten im Sinne des gemeinsamen Ziels nämlich einer bedarfsgerechteren Ernährung. Er - gebnis könnte ein holistischer Ansatz sein, der die Vielfalt des Themas Essen einbezieht darunter auch den kulturellen und den psychosozialen Aspekt, der auch die Emotionen transportiert. Das ist umfassender als bei den Oecotrophologen. Gerade deswegen könnten wir gemeinsam eine breitere Akzeptanz erreichen. Carlo Petrini Petrini ist noch immer die charismatische Leitfigur der Be wegung, der nicht müde wird, für die neue Lang - samkeit zu plädieren u. a. mit Argu men ten wie diesen: Tat sächlich hatten wir nie so viel freie Zeit wie heute. Euro - päer verbringen z. B. jeden Tag durchschnittlich dreieinviertel Stunden vor dem Fern - Dr. Friedhelm Mühleib Foto: Slow Food sehen, neuerdings kommt stundenlanges Gequatsche am Handy hinzu. Das heißt: Wir verplempern Zeit und wissen oft nicht mal, womit. Diese Weisheit ist im Übrigen nicht von mir, sondern von Seneca, dem größten Slow-Food- Philo sophen, der sagt: Wir leben nicht nur kurz auf diesem Planeten, sondern unendlich lang, wenn wir die Zeit nur gut nutzen. 14 VDOE POSITION 1/13

FOKUS PLÄDOYER FÜR SLOW FOOD Lösung und neue Sicht Slow Food ist eine Lösung! Slow Food ist als eine Gegenbewegung zu Fast Food ent standen. Aber diese Opposi - tion ist heu te nicht mehr relevant. Die flexibilisierte Arbeit verlangt zuweilen nach fast. Und wir haben es auch öfters gerne fast. Slow Food ist kein Dagegen, sondern ein Dafür und ein Appell: Schaut dar auf, was ihr esst! Seid stolz darauf zu wissen, wo die Lebensmittel herkommen! Slow Food ruft uns zu: Seid nicht nur kompetent beim Au - tofahren und am Com puter! Erobert euch die Küche zurück und das mit Vergnügen. Kulti - viert eure größte Genussquelle! Ach - tet auf die Qua lität mehr als auf die Quantität! Seid un endlich dankbar dafür, dass wir in unseren Breitengraden keine Angst mehr vor dem Verhungern haben müssen! Die Oeco tro phologie hat sich der Gesundheit ver schrie ben, der richtigen Ernährung, was das auch immer sein mag. Wer die richtige Ernährung vorschreibt, der wird Wider stand ernten. Eine moralisierte Gesund heit ist unbekömmlich. Und im Gegenteil: Erst die verdammte Scho - kolade schmeckt richtig gut. Ihr Konsum ist dann fast eine kleine Re bellion. Slow Food macht das viel bedachter, nicht diktieren, sondern den Raum für Esskom - petenz und Genusser fahrung öffnen und zugleich soziale und ökologische Aspekte berücksichtigen, nicht panisch auf das Gewicht achten, nicht nach dem Verzehr der Chips-Pa ckung sich aus schlechtem Gewissen geißeln wollen, sondern mit sich zufrieden sein, weil es sorgfältig ausgewählte Chips waren. Christoph Klotter Christoph Klotter ist Professor für Gesund - heits- und Ernährungspsychologie am Fach bereich Oecotrophologie der Hoch - schule Fulda. Slow Food eröffnet neue Sichtweisen auf das Thema Essen! Seit 2006 bin ich Mitglied bei Slow Food Hannover, u. a. deswegen, weil mich die Vielfalt der Fragestellungen, insbesondere die so - zio logischen und philosophischen As - pek te vom Essen interessiert. Dass ich damals zum einen wieder neu in meiner alten Heimat war und zum anderen neue Menschen kennenlernen wollte, waren weitere Gründe. Seit 2011 unterstütze ich den Convi - viums leiter als Stell - vertreterin. Die Auf - gaben sind dabei viel fältig: Veran stal - tungen organisieren, Texte schreiben, bei den monatlichen Ta - felrunden neue Mit - glieder bzw. Interessierte informieren, als Ver treterin auch einmal zu Kongressen fahren und die Slow Food-Brille aufsetzen, kurze Vorträge gestalten sowie mich mit meinen Ansichten und Erfahrungen, auch aus dem Studium, direkt einbringen. Slow Food bietet mir mit seiner bunten Mi - schung an Mitgliedern die verschiedens - ten Sichtweisen auf das Essen diesseits der Ernährungs physio logie. Ich schätze auch das Wiederent decken von alten Nahrungsmitteln und den direkten Aus - tausch mit Produzenten. Slow Food er - weitert die Sichtweise über den Tellerrand hinaus. Und das gehört für mich als Expertin zum Thema achtsam essen auch dazu: zu wissen, wo kommt das Nahrungsmittel her, wie wird es produziert? Bei Slow Food wird das Thema Essen weniger verkopft behandelt, und der Austausch über die verschiedensten Sicht weisen und Erfahrungen ist sehr wert voll. Anke von Platen Anke von Platen ist Diplom-Oecotropholo - gin und als Business Health Coach, Acht - samkeitstrainerin und Autorin in Hannover tätig. Geschmack hat eine Lobby Was Slow Food will Gekürzter Auszug aus der Program - ma tischen Erklärung von Slow Food Deutschland e.v.: Engagement für den Erhalt der na - türlichen Lebensgrundlagen und der Artenvielfalt. l Wir fordern mehr Engagement für den Erhalt der Biodiversität. l Wir fordern den Verzicht auf grüne Gentechnologie und eine offene Deklaration für alle Le - bensmittel, die mit Einsatz von gentechnisch veränderten Organis - men (GVO) hergestellt werden. l Wir lehnen Lebensmittel ab, die mit synthetisch produzierten Aro - men und Geschmacksverstärkern hergestellt werden und fordern deren Deklaration als das, was sie sind: künstlicher Geschmack. l Wir unterstützen die Förderung des ökologischen Landbaus und der bäuerlichen Landwirtschaft. l Wir fordern die Unterstützung der traditionellen handwerklichen Le - bens- und Genussmittelproduk - tion. l Wir betrachten das Prinzip der Nachhaltigkeit als das zentrale Leitbild für die Entwicklung unserer Gesellschaft. Engagement für die Förderung re - gionaler Qualitäts-Produktion l Wir fordern den Ausbau und die Weiterentwicklung von Program - men zur Förderung regionaler Produkte. l Wir fordern Programme zur Stär - kung regionaler Genusshand wer - ker und Qualitäts-Produzenten. l Wir fordern die Produzenten in den Regionen auf, Qualität in den Mittelpunkt zu stellen und mit ihren Produkten die Qualitätspo - ten tiale ihrer Regionen sinnlich erfahrbar zu machen. Quelle: Slow Food VDOE POSITION 1/13 15

FOKUS SLOW FOOD YOUTH MOVEMENT Die Jugend wird aktiv Die Ernährungswissenschaft steht seit jeher im Zeichen der Naturwissenschaften und Medizin. Um die nutritiven Bedürfnisse eines Menschen zu ermitteln, war das sicher wichtig. Inzwischen wurde der Blick auf Themen wie Ernährungsökologie oder -psychologie erweitert. Die Einbindung in den kulturellen und sozialen Kontext fehlt jedoch noch immer weitgehend. Der Oecotrophologie ist es bisher allenfalls in Ansätzen gelungen, Wissenschaft und Alltag zusammenzubringen. Ein Engagement bei Slow Food bietet hier ein weites und spannendes Betätigungsfeld. Unsere Ernährung ist im Alltag stark von der sozialen und kulturellen Dimension bestimmt. Gemeinsames Essen hat wie keine andere Handlung eine enorm sozialisierende Kraft. Durch eine gemeinsame Mahlzeit wird soziale Zugehörigkeit hergestellt oder gefestigt. Dies führt dazu, dass Ernährungsbotschaften zwar ankommen, aber selten Anwendung im Alltag finden. Für Oecotrophologen, die Wissen - schaft und Alltag zusammenbringen wollen, kann die Mitarbeit bei Slow Food eine sehr gute Ergänzung sein. Denn die Be - wegung beschäftigt sich gerade mit den oft fehlenden Dimensionen wie Ess kultur, Genuss und Geschmack von Le bens - mitteln. Hier wird Alltagswissen erhalten und weitergetragen. Slow Food platziert sich im Alltag der Menschen. Le bens - mittelkompetenzen werden ge stärkt und Essen steht als gesellschaftliches Ereignis im Mittelpunkt. Aus dieser Zielset zung resultiert ein ganz anderer Zugang zu Er - nährungsthemen. ZIEL IST EIN GANZHEITLICHES VERSTÄNDNIS Dass das Bedürfnis nach einem ganzheitlichen Verständnis, das landwirtschaftliche, politische oder kulturelle Aspekte einschließt, bei einem großen Teil der Bevöl kerung vorhanden ist, zeigen nicht nur die wachsenden Mitgliederzahlen von Slow Food, sondern auch Bewegungen wie die Foodies. Ganz im Zeichen von Slow Food wird hier ein neuer Umgang mit Essen propagiert. Es sind nicht mehr nur die älteren, wohlhabenden Gour - mets, die sich vorbehalten, über Ge - schmack und Quali tät zu urteilen, sondern immer mehr auch junge Leute, die gemeinsam kochen und wissen wollen, wo ihre Lebensmittel herkommen. Auch bei Slow Food hat sich in den letzten zwei Jahren eine engagierte Jugendbewegung gebildet. In den Grup pen, die offen für alle jungen Interessier ten sind, werden verschiedenste Veran staltungen rund um das Thema Essen or ganisiert, z. B. werden Unigärten angelegt, Verkostungen und Vorträge organisiert oder Exkursionen angeboten. Neben ge mein samem Ko - chen und Essen ist es ih nen wichtig, Kenntnisse über den Ur sprung der Le - bens mittel zu erwerben. Sie schauen dafür dem Bäcker über die Schul ter oder gehen dem Bauern zur Hand. Lebens - mittel erhalten dadurch eine neue Wert - schätzung. Der Kon - sum lokaler, biologischer, hand werk lich pro duzierter Le bens - mittel ist ein symbolischer Wider stand ge - gen industrielle Pro - duk tions metho den. Gleich zeitig sind die jungen Gruppen politisch aktiv. Denn entgegen dem Vorurteil, Slow Food sei nur ein Ver ein Wein trinkender Snobs, hat die Or - ganisation zahlreiche politische Kam pagn en ins Leben ge rufen zu Land-Grabbing, Überfischung oder Le - bens mit tel verschwendung. Für Slow Food ist es dabei wichtig, konstruktive Lösungsansätze aufzuzeigen. Ernste, politische Themen werden mit einem gesellschaftlichen Ereignis verbunden, wie seit Jüngstem bei den Schnip - peldiskos. Im Vorfeld wird dazu Gemüse von Bauernhöfen gesammelt, das z. B. aufgrund von Handelsnormen nicht verkauft werden kann. Bis zu 40 % der Ernte landet so überhaupt nicht im Handel. Auf einem großen öffentlichen Platz kommen dann Hunderte junger Menschen zusammen, um aus dem Gemüse gemeinsam etwas zu kochen. DJs spielen Musik und die Teilnehmer tanzen, tauschen sich über Lebensmittel aus und feiern die gemeinsame Esskultur. Bei der ersten Schnippel - disko vor einem Jahr in Berlin wurden so innerhalb einer Stunde 1,2 t Ge müse von über 200 jungen Menschen zu einer Suppe verarbeitet und an 8.000 Men - schen verteilt. Das Beispiel machte Schule: Inzwischen gab es viele weitere Auflagen der Schnippeldisko auch international, z. B. in Paris und Amsterdam. Im Januar 2013 kamen in Berlin über 500 Slow Food-begeisterte junge Menschen zusammen. Slow Food kommt langsam, aber sicher voran! Eva-Maria Endres Die Autorin: Eva-Maria Endres Eva-Maria Endres studierte Oecotro - phologie (BSc) und Public Health Nutrition (MSc) an der Hochschule Fulda. In ihrer Bachelorarbeit be - schäftigte sie sich mit den historischen Einflüssen von Diätmoral und Genuss auf das heutige Essen und der Rolle von Slow Food. Als Slow Food-Mitglied kandidiert sie derzeit für das Leitungsgre - mium von Slow Food Youth Deutschland. Mehr Infos zu Youth Food unter http://www.slow food.de/youth_food_movement/ und auf Youtube unter http://www.youtube.com/watch?v= nuktww3zzz0 Kontakt: eva.endres@gmx.de Foto: privat 16 VDOE POSITION 1/13

FOKUS QUALITÄT Wie gut ist Fast Food à la DGE Schnelles Essen ist heute auch aus Kantinen kaum mehr wegzudenken. Das Programm JOB & FIT Mit Genuss zum Erfolg! * der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat zum Ziel, die Betriebsverpflegung im Sinne einer ausgewogenen Ernährung zu optimieren. Ernährungstipps mit dem erhobenen Zeigefinger gehören dabei nicht zu den Prinzipien von JOB & FIT. Ganz im Gegenteil: Die Tisch - gäste werden da abgeholt, wo sie stehen. Damit müssen die beliebten Fast-Food- Gerichte nicht vom Speisenplan verschwinden, was ohnehin weder bei den Ver - pflegungsverantwortlichen noch bei den Tischgästen auf Akzeptanz stoßen würde. Mit der Aktion Fast Food à la DGE wurde gezeigt, wie sich schnelles Essen und eine gesundheitsfördernde Lebensmittelauswahl verbinden lassen. Die Rückmeldungen der Betriebe waren durchweg positiv. Einige berichteten von einer anfänglichen Skepsis, ob die Kombination aus einer vollwertigen Lebensmittelauswahl und beliebten Fast- Food-Gerichten wirklich gelingen kann und geschmacklich bei den Tischgästen ankommt. Doch nach der praktischen Umset zung war diese schnell verflogen. Die Aktionswochen ha ben sowohl die Fast-Food-Gerichte sind meist nicht be - sonders ausgewogen und gesundheitsfördernd. Durch einen hohen Anteil an (tierischen) Fetten sind sie sehr energiereich. Der Salzgehalt ist hoch, der Ballaststoff-, Vitamin- und Mineralstoffgehalt eher gering. Doch dieses Wissen führt selten zu einer Verhaltensänderung bei der Speisen - auswahl. Rationale Argumente helfen kaum, Tischgäste zu einem gesundheitsbewussteren Handeln zu motivieren. Hin - zu kommt, dass der Wandel in der Arbeits - welt zu einer hohen Dynamik und steigender Komplexität führt. Stress und Hektik nehmen zu und die Zeit, um in Ruhe eine (ausgewogene) Mahlzeit zu sich zu nehmen, nimmt ab. Das Angebot von Fast- Food-Gerichten in vielen Betriebs restau - rants entspricht den Wünschen der Tisch - gäste schnell, unkompliziert, sättigend. Die Erklärung, dass ein gesundheitsförderndes Speisenangebot über die Lebens - mittelauswahl, die Häufigkeiten und die Mengen gesteuert wird, wird theoretisch akzeptiert. Den praktischen Beweis lieferten zwei von JOB & FIT entwickelte DGE-Fast-Food-Aktionswochen, mit de - nen ganz bewusst das Spannungsfeld zwischen dem eigenen Anspruch nach einer vollwertigen Ernährung in Betriebs restau - rants und dem Wunsch der Tischgäste nach Fast Food aufgegriffen wurde. Jede der Aktionswochen umfasst 15 Rezepte (je 5 Vorspeisen, Hauptgerichte, Desserts). Zusammenstellung, Zutaten und Zube rei - tung entsprechen den Empfehlungen des DGE-Qualitätsstandards für die Betriebs - verpflegung. Alle Rezepte sind nährstoffberechnet und erfüllen im Durchschnitt von fünf Verpflegungstagen die Referenz - werte für die Betriebsverpflegung (Nähr - stoffoptimierung). Unter dem Titel Fast Food à la DGE Nur schnelles Essen war gestern Qualität ist heute! und ausgestattet mit je einem ansprechenden Re - zeptfoto wurden sie im November 2011 über die JOB & FIT-Internetseite veröffentlicht. Betriebsrestaurants, die die Gerichte an - boten, erhielten ein kostenloses Aktions - paket (laminierte Arbeitsunterlage, An - kündigungsposter). Das Interesse war groß und die 300 Aktionspakete waren bereits nach einem halben Jahr vergriffen. Die Autorin: Christina Zimmermann Ankündigungsposter der Fast-Food-Ak - tion in Betriebsrestaurants. Foto: DGE Verpflegungsverantwortlichen als auch die Tischgäste überzeugt. Es ist gelungen, die Interessen aller Beteiligten zu berücksichtigen. Die beliebten Fast-Food-Gerichte bleiben als Umsatzbringer im Angebot des Betriebsrestaurants erhalten. Sie zeigen sich in einer neuen, gesundheitsbewussten und schmackhaften Zusammen stel - lung, die bei den Tischgästen sehr gut an - kommt. Bleibt als Fazit: Fast Food à la DGE ein gelungenes Zusammentreffen! Christina Zimmermann ist Diätassistentin und Ver - pflegungsbetriebswirtin (HMA). Als Mitarbeiterin der DGE im Bereich JOB & FIT Mit Genuss zum Erfolg! hat sie das Projekt Fast Food à la DGE verantwortlich mit konzipiert. Kontakt: Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) e. V., Referat Gemeinschaftsver pfle gung und Qua litätssicherung, Go - des berger Allee 18, 53175 Bonn Foto: privat Christina Zimmermann * JOB & FIT Mit Genuss zum Erfolg! ist ein Pro - jekt der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. und Teil des Nationalen Aktionsplans IN FORM Deutsch lands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung. Das Projekt wird gefördert durch das Bundesministerium für Er näh rung, Land - wirt schaft und Verbraucherschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages. VDOE POSITION 1/13 17

VDOE AKTUELL PROF. CLAUS LEITZMANN ZUM 80. GEBURTSTAG Herzlichen Glückwunsch vom VDOE 80 Jahre und ganz schön weise. So möchte wohl jeder 80 werden: im Kreise der Familie, umgeben von der geliebten Frau, den wohlgeratenen Kindern und einer fröhlichen Enkelschar, versehen mit den Glückwünschen früherer Schüler und Kollegen, verehrt von der Fachwelt, körperlich und geistig fit, mit schlohweißem Haar und weiser Weltsicht. Prof. Claus Leitzmann durfte einen solchen Ehrentag am 6. Februar erleben. Er hat ihn verdient! Denn er, der immer bescheiden geblieben ist, hat Großes für die Oecotrophologie geleistet. Man darf ihn getrost als Nestor der Er - nährungswissenschaften, Vater der mo - der nen Vollwerternährung, Taufpaten der nachhaltigen und ökologischen Ernährung bezeichnen. Er war und ist noch mehr als das: Er gehörte zu den Ersten, die Ernäh - rung als etwas Ganzheitliches und zudem Globales betrachteten. Über den Teller - rand hinauszuschauen, Dinge systemisch zu sehen und zu analysieren, war über seine ganze wissenschaftliche Laufbahn hinweg charakteristisch für sein Denken. Er hat seinen Garten gut bestellt, der promovierte Biochemiker, Professor der Er - näh rungswissenschaft, Forscher, Lehrer, Schreiber, Redner und Gärtner. Im Jahr 1951 schloss Leitzmann seine erste Aus - bildung mit Auszeichnung ab als Deutsch lands bester Gärtnerlehrling. Es folgten viele Studien- und Wanderjahre, nach denen er schließlich seine berufliche Heimat in Gießen fand. Dort wurde er 1974 auf die Professur Ernährung in Entwicklungsländern berufen und er - oberte aus der Provinz heraus die Welt. All seine Verdienste zu nennen, seine Arbei - ten zu zitieren und die erfolgreichsten seiner Schüler aufzuzählen, würde Seiten füllen. Eine ganze Generation heute führender Ernährungswissenschaftler u. a. die Professoren Boeing, Plöger, Hoffmann und Watzl haben bei Leitzmann promoviert. Immer noch erreichen ihn Dankes briefe von Schülern aus den 70er- und 80er- Jahren und Claus Leitzmann ist stolz darauf. DAS GANZE IST MEHR ALS DIE SUMME SEINER TEILE Die Ernährung aus ganzheitlicher und globaler Perspektive stand immer als Leitge danke über seiner Arbeit sowohl in der Forschung als auch in der Lehre. Von diesem Stand - punkt aus erklärt sich der Zu - sammenhang vieler seiner Aktivitäten und Projekte, der ohne diesen Hinter grund nicht unmittelbar ersichtlich wäre: Leitzmann entwickelte mehrere Konzepte zur zeitgemäßen und nachhaltigen Er - nährungs- und Lebensweise. Unter seiner Federführung entstanden u. a. die ganzheitlichen Konzeptionen der Gießener Vollwerternährung, der Ernährungsöko - logie sowie das Projekt The New Nutrition Science. Passend zu diesen durch Nach haltigkeit geprägten Ideen befasste er sich mit den verschiedenen Ausprägungen des Vegetarismus. Für ihn lag in einer Ent wicklung hin zum Vege - tarismus das Po ten zial, einerseits langfris - tig die Ernäh rungssituation der Men schen in armen Ländern zu verbessern und an - Foto: mühleib Prof. Claus Leitzmann: Ruhestand ist für ihn immer noch ein Fremdwort trotz seiner 80 Jahre. dererseits kulturübergreifend eine nachhaltige Le bens weise zu fördern. In diesem Ansatz sah Leitzmann einen idealen Weg sowohl für langfristige globale gesundheitliche und ökologische Verbesserungen als auch für die Entwicklung vieler positiver gesellschaftlicher und ethischer Aspekte. Bei all dem ist ein Teil von Leitzmann im - mer Gärtner geblieben. Ein guter Gärt ner weiß, dass eine Pflanze nur gedeiht, wenn es dem umgebenden System, dem Garten, gut geht. Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile das war ein zentrales Motto, das ihn immer geleitet hat. Leitz - mann hat viel dazu beigetragen, dass der Garten der Ernährung heute hierzulande anders gesehen wird als noch vor 50 Jah - ren: ökologischer, systemischer, vernetzter, globaler. Gute Gärtner sind Be rufs opti - misten vom unerschütterlichen Glauben beseelt, dass all das, was sie gepflanzt haben, auch wachsen wird. Bei Claus Leitzmann ist das nicht anders. Ihn prägt auch heute noch im aktiven Un ruhestand ein unerschütterlicher Opti mis mus. Der weise, jung gebliebene, alte Mann hat immer noch viel von dem, was manchen Jun gen fehlt: Hoff nung. Dr. Friedhelm Mühleib Leitzmann-Schüler im VDOE Zu Leitzmanns ehemaligen Diploman - den und Doktoranden gehören u. a. die Verbandsmitglieder n Dr. Andrea Lam beck, n Dr. Maike Groeneveld, n Dr. Gesa Schön berger, n Prof. Dr. oec. troph. Ca ro la Strass ner, n Prof. Dr. oec. troph. In grid Hoffmann, n Prof. Dr. oec. troph. Pe ter Kronsbein, n Prof. Dr. oec. troph. Angeli ka Ploeger. Aus seiner Schule kom men darüber hinaus zahlreiche weitere der zeit führende Ernäh rungs wissen schaftler. 18 VDOE POSITION 1/13

VDOE AKTUELL HAUSHALTSWISSENSCHAFTEN Jubiläum mit getrübter Stimmung Mehr als 200 Teilnehmer aus nah und fern kamen am 16. November des vergangenen Jahres in der Aula der Justus-Liebig-Universität (JLU) in Gießen zusammen, um gleich drei Jubiläen zu feiern: Das 50-jährige Bestehen des Instituts für Wirt schafts - lehre des Haushalts und Verbrauchsforschung, den 85. Geburtstag der ehemaligen Leiterin Prof. Rosemarie von Schweitzer und den 60. Geburtstag der heutigen Direk - torin Prof. Uta Meier-Gräwe. Doch die gute Stimmung wurde leider stark getrübt durch aktuelle Entwicklungen. Nur wenige Tage zuvor war ein Auf nah - mestopp für den Masterstudiengang Haus halts- und Dienstleistungswissen - schaften ab Sommersemester 2013 verhängt worden. Hintergrund war ein kurz zuvor getroffener Sparbeschluss des Fach - bereichsrats, den JLU-Präsident Prof. Muk - her jee damit begründete, dass das knappe Budget eine kritische Prüfung und An - passung des Studienangebots erfordere. Professur von Prof. Dietmar Bräunig, unter den gegebenen Umständen eine tragfähige ist. Der bestehende separate Masterstudiengang Haushalts- und Dienst leis tungs wissenschaften soll zum Winter semester 2013/14 eingestellt werden. Zeitgleich soll ein neuer Master - studien gang Ökotrophologie mit den Studien schwerpunkten Versorgungsma - nage ment und Haushalts- und Dienst - leis tungswissenschaften bis zum kommenden Herbst akkreditiert werden. Das JLU-Präsidium hat den entsprechenden Plänen seine Unterstützung zugesichert. Den derzeitigen Masterstudierenden im Fach Haushalts- und Dienstleistungs - wissenschaften wurde dabei zugesichert, ihren Masters ohne Einschränkung ab - schließen zu können. Fakt für die Ein - richtung des neuen Studiengangs und den jetzt noch bestehenden Masterstudiegang ist, dass haushaltswissenschaftliche In - halte demnach künftig nur noch durch eine deutlich geringere Zahl von Profes - suren vertreten werden. Dr. Friedhelm Mühleib Der verkündete Aufnahmestopp machte aus der Fest- eine Protestveranstaltung. Studentinnen überreichten dem Uni prä - sidenten ein Petitionsschreiben mit 200 Unterschriften für den Erhalt ihres Stu - diengangs. Prof. Angelika Sennlaub von der Fachhochschule Mönchengladbach übergab Prof. Mukherjee einen offenen Brief der deutschen Fachhochschul pro - fessoren, in dem die bundesweiten Aus - wirkungen für das Fach Ökotrophologie dargelegt sind. Gabi Börries, Vorstands mit glied des VDOE, kommentiert die Vor gänge in Gießen aus Sicht des Verbandes: Der VDOE beobachtet die Entwicklungen an der Universität Gießen kritisch und ist mit den betroffenen Parteien im Ge spräch. Der Verband setzt sich sowohl kontinuierlich als auch punktuell kurzfristig mit den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln für den Erhalt und die Stärkung der Oecotropho - logie an den Hochschulen ein. Inzwischen haben die Überlegungen zur Weiterentwicklung des Masterstudien - angebots im Fachbereich Agrarwissen - schaften, Ökotrophologie und Umwelt - management zu einem Kompromiss ge - führt, der nach Ansicht von Dr. Heide Preuße, Akademische Oberrätin an der Rosemarie von Schweitzer Glückwunsch zum 85. Geburtstag Gut gelaunt und bei bester Ge - Foto: Gräwe sundheit nahm Prof. Rosemarie von Schweitzer während der Gießener Veranstaltung die vielen Glück - wünsche zu ihrem 85. Ge burtstag entgegen. Von Schweitzer gestaltete in den 60er-Jahren den neuen Stu - dien gang Ökotrophologie maßgeblich mit und prägte in diesem Zu - sammenhang die Haushaltswissen - schaft u. a. mit ihrer Theorie der Wirt - schaftslehre des Haushalts nachhaltig. 1969 übernahm sie den Lehrstuhl für Wirtschaftslehre des Haushalts und Verbrauchsforschung in Gießen, wo ihr Schwerpunkt in der Haus halts - analyse und -planung lag. Dort entwickelte sie auch das Haushaltssimula tions modell STRATHA. Neben ihrer Lehrtätigkeit engagierte sich von Schweitzer in zahlreichen Gremien, so in der Deutschen Gesellschaft für Hauswirtschaft und der International Federa tion of Home Economics. Von 1971 bis 2001 gehörte sie dem Wissen schaftlichen Beirat für Familienfragen beim Bundesministerium für Familie und Senioren an und wirkte maßgeblich an der Erstellung des Familienberichtes der Bundesregierung mit. Dabei setzte sie sich vor allem für die Belange der in Haushalt und Familie tätigen Frauen ein. Die Ökotrophologie hat Prof. von Schweitzer viel zu verdanken der VDOE wünscht ihr für die Zukunft alles Gute. Dr. Friedhelm Mühleib VDOE POSITION 1/13 19

VDOE AKTUELL PR-NETZWERKTREFFEN Experten oder Spaßverderber? Ernährungswissenschaftler stehen im Spannungsfeld gesuchter Expertise und Spaß - verderber so könnte man den Einstieg in das Thema des 10. PR-Netz werk treffens zusammenfassen, das unter dem Thema Image der Ernährungs wissen schaftler in der Bevölkerung am 16. und 17. November 2012 in Rödermark bei Frankfurt stattfand. In Vorträgen und Gruppenarbeiten gingen die PR- und Medien fachleute des VDOE zusammen mit TV-Ernährungsexpertin Alexa Iwan (RTL) und Trainerin Jutta Kamensky u. a. der Frage nach, wie Wahrnehmung entsteht und wo Ansatzpunkte sind, um die Ernährungswissenschaft positiv zu positionieren. So stellte sich den Teilnehmern schließlich die Frage: Müssen wir raus aus der spaßfreien Zone und hin zu mehr Ernäh - rungs-nannys? Das Resümee der anwesenden Netzwerker lautete: Augenhöhe, emotionale Zugewandtheit und die einfache Darstellung von Zusammenhängen helfen, unsere Anliegen zu vermitteln. Wissenschaftliche Detailliebe erschwere dagegen die Zusammenarbeit mit Men - schen außerhalb des Expertenkreises und mit Medien. Dr. Monika Düngen - heim, Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit im VDOE, sieht die große Nachfrage nach qualifizierter Information sie könnte Foto: muehleib Expertise der Mitglieder sei gefragt, deshalb gingen die Medienanfragen auch in die anderen Fachnetzwerke wie Adi - positas oder Er nährungsberatung. Aller - dings schrecke der mit der Beantwortung solcher An fragen verbundene, häufig unbezahlte Zeitaufwand für derartige Experteninter views viele ab. Hier müssen die Mitglieder abwägen, welchen Nutzen sie aus einer Veröffentlichung ziehen können. Erfah rungswerte, Tipps oder Hono - rarempfeh lungen das sind Themen, für die die Netzwerke ein hervorragendes Forum und Möglichkeit zum Austausch bieten. geht auch an die Organisatorinnen des Netzwerktreffens: Ingrid Acker, Annette Braun, Monika Cremer, Anja Dörner und Iris Löhlein sowie an den Sponsor REWE Group für die freundliche Unterstützung mit Lebensmitteln. Das nächste Netzwerk - treffen wird 2013 im Raum Bonn stattfinden. Als Organisatorinnen haben sich Gabriele Freitag-Ziegler, Yvonne Dommer - muth und Sarah Leinweber bereiterklärt. Termin, Thema und Programm folgen alsbald. Kerstin Wriedt VDOE Vorstand PR-Netzwerk wird auf XING aktiv Die Netzwerkrunde in Rödermark hat sich dafür ausgesprochen, den Aus - tausch weiter zu intensivieren und die Anonymität abzubauen. Sie formulierte den Wunsch nach Foren zu be - stimmten Themen und nach der Mög - lichkeit, auf bereits Disku tiertes zu - rückgreifen zu können. Die Anregung, dazu auf eine Platt - form wie XING zu wechseln, wird allgemein begrüßt, denn viele sind hier bereits mit einem Profil vertreten. Als das größte Business-Netzwerk im deutsch sprachigen Web stellt XING eine ideale Plattform für den gemeinsamen Austausch dar. Allen Grund zur Freude über eine gelungene Veranstaltung hatte das Organisa - tionsteam des Netzwerktreffens (v. l.): Anja Dörner, Annette Braun, Monika Cremer, Iris Löhlein und Ingrid Acker. noch mehr Gesprächspartner an Medien vermitteln, denn die Anfragen zu Interviews oder Faktenchecks nehmen in der Geschäfts stelle kontinuierlich zu. Die Der VDOE dankt Bürgermeister Roland Kern und Akademieleiter Bernd Albrecht für die Bereitstellung der Räumlichkeiten in Rödermark. Ein herzliches Dankeschön Ab Januar 2013 steht das VDOE PR- Netzwerk nun als ge schlossene Gruppe zur Ver fügung. Um die Funk - tionen dieser Grup pe nutzen zu können, ist ein entsprechender Account auf der XING-Plattform Vorausset - zung. Daneben bleibt die gewohnte Netzwerkmappe mit Adressen und E-Mail-Ver teiler zu nächst bestehen, so dass auch weiterhin ein Austausch über die E-Mail-Funktion stattfinden kann. Wir freuen uns auf anregende Gespräche! Red. 20 VDOE POSITION 1/13

VDOE AKTUELL ERNÄHRUNG IN LATEINAMERIKA Globalisierte Herausforderungen Vom 12. bis 16. November 2012 fand unter dem Thema Gesundheitsförderung und Krank heitsprävention der 16. Kongress der lateinamerikanischen Gesellschaft für Ernährung (SLAN) in Havanna, Kuba, statt. Auf diesem, alle drei Jahre stattfindenden, Kongress trafen sich 1.600 Ernährungsfachkräfte aus 36 Ländern sowie Ver - treter der Gesundheitsorganisationen der UN. Gruppiert um die Themengebiete Public Health, Ernährung und nicht übertragbare Krankheiten, Grundlagen der Er - nährung, Klinische Ernährung, Le - bens mittel, körperliche Aktivität sowie Ernährungsbildung und -lehre fanden über 200 Vorträge und Work shops statt, und es wurden über 1.500 Poster ausgestellt. Themenschwer punkte waren Diabe - tes und Adipositas, deren Verbreitung im lateinamerikanischen Raum ständig zu - nimmt. Somit wächst auch die Relevanz von kurativen und vor allem präventiven Maßnahmen. Weitere Inhalte der Veran staltungen waren z. B. die Rolle der Trans-Fettsäuren in der Er nährung, die neuesten Erkennt - nisse aus der Nutrigenomik oder Maß - nahmen, um den steigenden Anteil älterer Menschen in der Bevölkerung adäquat zu versorgen. Auf dem mittel- und südamerikanischen Kontinent nehmen darüber hinaus aufgrund der teilweisen Überlagerung von Unter- und Überernährung ( Double Burden ) Themen wie Stunting, der Umgang mit dem steigenden Konsum von Junkfood auf Kosten der traditionellen, gesünderen Ernährungsweisen oder die vielfach staatlich angeordnete Nähr - stoffanreicherung von Grundnahrungs - mitteln eine besondere Stellung ein. Ein deutliches Interesse gilt auch der AIDS- Bekämpfung, der häufig noch mangelhaften Lebensmittelsicherheit, dem für 2013 erwarteten Anstieg der Lebensmittel - preise, dem Umgang mit den schon deutlich spürbaren Auswirkungen der Klimaund Umweltveränderungen und der Suche nach geeigneten Maßnahmen, um die besonders gefährdeten indigenen Bevölkerungsgruppen in Ernährungsbe - langen zu erreichen. Eine Reihe von Veranstaltungen widmete sich der Optimierung und Vereinheitli - chung der Ausbildung der Ernährungs - wissenschaftler ( Nutricionista ), um für die aktuellen und zukünftigen Herausfor - derungen in der Ernährungserziehung, -beratung und -therapie gewappnet zu sein. Auch eine länderübergreifende Ver - netzung lateinamerikanischer Ernährungs - fachkräfte, nach dem Vorbild der EFAD auf europäischer Ebene, wird angestrebt. Ebenso beginnen die iberoamerikanischen Fakultäten, die im Bereich Ernährung ausbilden, sich zu vernetzen (Proyecto de Asociación iberoamericana de facultades y escuelas de nutrición AIFEN). Insgesamt war es eine in ihrer Vielfalt faszinierende Veranstaltung, die dem professionellen Austausch unter Ernährungs - fach kräften des lateinamerikanischen Raums, in dem ca. 600 Millionen Men - schen leben, einen Rahmen bot. Bei allen Ähnlichkeiten der Problemstellungen sind die Heran gehensweisen an deren Lö sung in jedem Land abhängig von ganz eigenen kulturellen und politischen Hin ter gründen wo bei die Nutricionista immer eine entscheidende Rolle spielt. Gabi Börries VDOE Vorstand FUNDAMENT Mentoring: Jetzt bewerben! Wer das Gefühl hat, in der jetzigen beruflichen Position auf der Stelle zu treten, wer sich verändern möchte oder den Wiedereinstieg bspw. nach einer längeren Familienpause plant, der wünscht sich oft einen erfahrenen Gesprächspartner. 2013 bietet der VDOE zum neunten Mal die Möglichkeit, über das Mentoringprogramm eine erfahrene Kollegin oder einen Kollegen an die Seite gestellt zu bekommen. Die gemeinsame Tandemfahrt ist auf ein Jahr angelegt. Auftakt des Programms 2013 ist der 7. Juni. Hier findet eine ganztägige Einführungsveranstaltung für Mentees in der Geschäftsstelle des Verbands in Bonn statt. Damit die ehrenamtlichen Mitstreiterinnen der AG Mentoring ausreichend Zeit haben, geeignete Tandems zusammenzustellen, endet die Bewerbungsfrist Mitte März. Formulare für Ihre Bewerbung sowie weitere Information zum Programm und Erfahrungsberichte finden Sie unter http://www.vdoe.de/fundament.html. Wichtig für die Tandems 2012/2013: Am 7. Juni endet auch offiziell die achte Runde FUN- DAMENT für die 30 Teilnehmerinnen. Sie sind herzlich zu einem Abschlussabendessen in Bonn eingeladen! Der VDOE dankt herzlich der AG Mentoring, namentlich Melanie Ferschke, Monika Köster, Sigrid Schausten und Jutta Spiering-Wilfert. Kerstin Wriedt, VDOE Vorstand VDOE POSITION 1/13 21

VDOE AKTUELL KARRIERE Kleiner Ausflug großer Effekt Ob Auslandspraktikum, Auslandssemester oder Auslandsstudium mit der zunehmenden Globalisierung der Arbeitswelt steigt die Bedeutung internationaler Erfahrungen für den beruflichen Werdegang. In vielen Stellenanzeigen werden interkulturelle Kompetenzen und sehr gute Sprachkenntnisse gefordert. Wer sich für ein Auslandssemester oder -praktikum in Europa entscheidet, kann das Hochschulprogramm ERASMUS nutzen. Gefördert werden Auslandsaufent - halte von mindestens drei bis maximal zwölf Monaten. Neben der finanziellen Förderung profitieren Nutzer von den im Ausland erbrachten Leistungen und absolvierten Praktika. So können dafür Kredit - punkte (ECTS) für das weitere Studium anerkannt werden. Ein Eintrag ins Diplo - ma-supplement kann als Zusatzqualifi - kation das Hochschulabschlusszeugnis ergänzen. Der Deutsche Akademische Aus tauschdienst (DAAD) berät und vermittelt Praktikanten und Studierende weltweit. Allgemeine Informationen zum DAAD und zum ERASMUS-Programm gibt es im Internationalen Office oder im Fach - bereich der jeweiligen Hochschule. Aus - lands praktika vermitteln auch die Zentral - stelle für Arbeitsvermittlung (ZAV), die Arbeits ämter, die EU-Kommission, das Deutsche Komitee der IASTE, der CIEE, der InterSwop e. V. und die jeweiligen Hoch - schulen. Als mittlerweile größte internationale Studentenorganisation ist die AIE- SEC in mehr als 100 Ländern weltweit präsent. Besonders für Oecotrophologen, die gerne in der Entwicklungshilfe arbeiten möchten, aber auch für Unternehmens - praktika im Bereich Marketing ist die AIESEC ein geeigneter Ansprechpartner. Für Oecotrophologen, Haushalts- und Ernährungswissenschaftler mit einem breit gefächerten Studiengang bieten sich zahlreiche Masterstudiengänge im Ausland an. Einen Überblick über Masterpro - gramme in Europa bietet die Website www.masterportal.eu. WAS WIRD ANERKANNT? Trotz der Reform des Hochschulwesens mit der europaweiten Einführung der Bache lor- und Masterstudiengänge gibt es für die gegenseitige Anerkennung der Ab - schlüsse keine einheitlichen Regelun gen. Für jedes Land und jede Hochschule ist individuell zu klären, ob beispielsweise der BSc. Oecotrophologie als berufsqualifizierender Abschluss anerkannt wird. Die An - erkennung von Auslandssemestern ist über den DAAD und über das ERASMUS- Programm möglich. Als Vorgabe gilt, dass die Inhalte des im Aus - land belegten Moduls ungefähr mit den In - halten eines Moduls an der eigenen Universität oder Fachhochschule übereinstimmen sollten. Informationen zur Anerkennung von Ab - schlüssen und Studien - zeiten in Studium und Beruf innerhalb der EU liefern auch das NARIC- System von der Euro - päischen Kommission sowie die Datenbank Ana bin. Speziell zur Anerkennung von Ab - schlüssen in Deutsch land gibt es den On - line-aner kennungsfinder: www.anerkennung-in-deutschland.de. Bei der Anerken - nung von Berufsqualifikationen und Diplo - men hilft zudem SOLVIT, eine Einrichtung der Europäischen Kommission in Verbin - dung mit nationalen Einrichtungen. Zur Unterstützung des Auslandsaufent - halts stehen neben dem ERASMUS-Pro - gramm beispielsweise Auslands-BAföG, Bildungskredite und Stipendien sowie das Carlo-Schmid-Programm zur Verfügung. Auch wer in Deutschland keinen An - spruch auf BAföG hat, kann über das Auslands-BAföG gefördert werden, da die Ein kom mensgrenzen hier höher sind. Die Voraussetzung: Beherrschung der Unter - richts- und Landessprache. Der Antrag ist möglichst sechs Monate vor Antritt des Aus landsaufenthalts bei dem zuständigen Auslandsamt für BAföG zu stellen. Ein zins günstiger Bildungskredit für Auslands - praktika wird bei Bedarf zusätzlich zum BAföG gewährt. Die Höhe des Kredits variiert zwischen 1.000 und 7.200 Euro. Der DAAD bietet unterschiedliche Stipendien an: vom Jahresstipendium über Stipen dien für Semesteraufenthalte, Sprach- und Fachkurse bis hin zu Stipendien für Ab - schlussarbeiten. Bachelorabsolventen können Stipendien für Ergänzungs-, Vertie - fungs- und Aufbaustudien sowie für Zur Person: Eva Tippkötter Eva Tippkötter hat ihr Studium der Oecotrophologie an der FH Müns - ter absolviert. Von März bis Juni 2012 arbeitete die 24-Jährige als VDOE-Praktikantin in der Öffentlichkeitsarbeit. POSITION: PR ist ein weites Feld. Haben Sie durch das Praktikum einen Einblick gewinnen können? Tippkötter: Ja, das habe ich. Die vielseitige Arbeit im netten VDOE-Team hat mir großen Spaß gemacht und viele Anregungen gegeben. Die gesammelten Erfahrungen kann ich nun auch bei der Firma apetito anwenden. Dort mache ich zurzeit ein Praktikum im Bereich Marketing. Foto: privat Lehrtätigkeiten an ausländischen Hoch - schu len beantragen. Das Programm Kurz stipendien für Praktika fördert Fach- und Auslandspraktika von mindes - tens sechs Wochen, die Studierende im Ausland bei Internationalen Organisatio - nen oder bei Aus landsvertretungen absolvieren. Mit dem Carlo-Schmid-Programm werden Studiums- und Graduierten-Prak - tika in Internationalen Organisationen und EU-Institutionen aus den Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und For - schung und der Robert-Bosch-Stiftung finanziert. Eva Tippkötter Weitere Informationen und Links zu Aus - landspraktika: http://www.vdoe.de/auslandspraktikum.html 22 VDOE POSITION 1/13

VDOE AKTUELL WEITERBILDUNGSPROGRAMM 2013 75 Seminare für VDOE-Mitglieder Unsere Seminare richten sich an Oecotrophologen, Haushalts- und Ernährungs - wissenschaftler, die sich in Kleingruppen praxisorientiert und effektiv weiterbilden möchten, meint Christine Kalthoff. Das Programm ist ein exklusives Angebot für VDOE-Mitglieder. Wir nehmen jedes Jahr zahlreiche neue Themen auf, um aktuellen Entwicklungen und Erkenntnissen gerecht zu werden, erklärt die VDOE-Referentin für Weiterbildung. So haben wir beispielsweise Social Media, ein Seminar über Die Leber ein faszinierendes Organ und das Thema Burnout erst mals im Seminarangebot. Im VDOE-Internet unter www. vdoe.de/ weiterbildung-2013 finden Sie alle The - men in der Jahresübersicht. Um Mitglie - dern aus allen Regionen gerecht zu werden, bietet der Verband die Seminare bundesweit an. Ein wichtiger Be stand teil des Weiterbil dungs pro gramms ist das Zertifikat Er nährungs berater/-in VDOE. Das Zertifikat ist ein von den Kranken - kassen anerkanntes Qua litäts merkmal für fachkundige Er näh rungs beratung und -therapie. Seit 1987 setzt der VDOE mit seinen Semina ren Maß stäbe für die Qualifizierung seiner Mitglieder. Online- Anmeldungen für die 75 Seminare in den Bereichen Ernährung, Beratung, Er - wachsenenbildung, Gesund heits förde - rung und Prävention sowie Management nimmt die VDOE-Geschäfts stelle ent - gegen. Im Rahmen der Evaluation des Weiter - bildungsprogramms 2012 hat die VDOE- Geschäftsstelle 1.114 Feedbackbögen ausgewertet. Das Ergebnis der Auswer - tung zeigt, dass wir mit unserem Se - minaran gebot richtig liegen und die Mitglieder erreichen, so Christine Kalt - hoff. Mehr als 70 Prozent der Seminar - teilnehmer haben auf die Frage Wie hat Ihnen das Seminar insgesamt gefallen? mit sehr gut geantwortet. Seminarlei - tung und Inhalte wurden von mehr als 95 Prozent der Teilnehmer mit sehr gut bis gut bewertet. Über 90 Prozent beurteilten Methodik, Medieneinsatz und Orien - tie rung an den Teil - nehmerinteres sen mit sehr gut bis gut. Die Organi - sation durch die VDOE-Geschäfts - stelle haben ebenfalls mehr als 90 Pro zent mit sehr gut bis gut be - wertet. Tagungs - stätte und Räum - lich keiten wurden Foto: Fotoatelier Herff, Bonn Christine Kalthoff VDOE-Referentin für Weiterbildung von mehr als 70 Prozent der Seminarteil - nehmer als geeignet empfunden. Auch die Referenten äußerten sich positiv: Knapp 90 Prozent waren sehr zufrieden über den Aus tausch mit der VDOE- Geschäftsstelle. Mehr als 86 Pro zent beurteilten die Stimmung im Verlauf des Seminars als angenehm. Zitat einer Referentin: Wie in den vergangenen Jah - ren waren die Seminare hervorragend organisiert und die Teilnehmer sehr angenehm. Dr. Monika Düngenheim QM/QS-Netzwerktreffen in Berlin Audits, Deklaration und Lebensmittelrecht Zum vierten Treffen des QM/QS-Netzwerks Audits, Deklaration und Lebensmittelrecht am 26. Januar 2013 begrüßte das Netzwerkleiterteam bestehend aus Dr. Verena Raab, René Nachtsheim und Janina Glasner 26 Netzwerkmitglieder in Berlin. VDOE-Vorstandsvorsitzende Almut Feller bedankte sich beim Sponsor Zertifizierungsstelle PCU Deutschland GmbH für die großzügige Unterstützung. Gastgeberin Britta Ungruh, Auditorin bei der PCU Deutschland GmbH, stellte die eigenen Dienstleistungen und das Thema Stan dards in der Lebensmittelindustrie sowie Audits am Beispiel der Bio-Audits vor. Besonders ausführlich diskutiert wurden die Themen IFS und Nachhaltigkeits-Standards. Felix Ortgies, Mitarbeiter der Forschungsstelle für Nahrungsmittelqualität/ europäisches Lebens mittelrecht der Universität Bayreuth und Mitautor des Buches Qualitätsmanagement in der Agrar- und Ernährungswirtschaft (Symposium Verlag, Hrsg. B. Pe ter sen und M. Nüssel, 1. Auflage 2013) gab den Teilnehmern einen Überblick über aktuelle gesetzliche Anforderungen, insbesondere bei Zusatz stoffen und Enzymen. Robert Römer von der QS Qualität und Sicherheit GmbH sprach über die Notwendigkeit der stufenübergreifende Qualitätssicherung sowie der privatwirtschaftlich organisierten neutralen Kontrolle in der Agrar- und Lebensmittelwirtschaft. Zum Abschluss des Treffens stellte VDOE-Vorstandsmitglied Janina Glasner Ideen zu berufspolitischen Aktivitäten in Bezug auf die Lebensmittelindustrie und zur Mithilfe bei der bundesweiten Vernetzung junger Kollegen und Kolleginnen im QM-Bereich vor. Das nächste Netzwerktreffen wird im Januar 2014 stattfinden. Nutzen Sie auch den Netzwerkverteiler und die VDOE-Jahrestagung am 6./7. September 2013 in Bonn für den Austausch untereinander. Dr. Verena Raab, René Nachtsheim, Janina Glasner VDOE POSITION 1/13 23

OECOTROPHICA-PREIS 2013 DER OECOTROPHICA- PREIS wird jährlich vom Verband der Oecotrophologen für herausragende Abschlussarbeiten auf dem Gebiet der Oecotrophologie, Fachrichtung Ernährungswissenschaft, verliehen und hiermit satzungsgemäß für das Jahr 2013 ausgeschrieben. Um diesen Preis können sich Nachwuchswissenschaftler bewerben, die ein Hochschulstudium der Oecotrophologie, der Haushalts- und/oder Ernährungswissenschaften oder ein fachverwandtes Studium abgeschlossen haben. Angenommen werden Doktor-, Diplom- oder Masterarbeiten aus den Jahren 2011 und 2012 im Bereich der Ernährungsverhaltensund Konsumforschung oder Humanernährung. DER STIFTER des OECOTROPHICA-Preises zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses im Ernährungsbereich ist der Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde e.v. (BLL) in Berlin. Der OECOTROPHICA-Preis besteht aus einer Urkunde und einem Geldbetrag. Prämiert werden eine Doktorarbeit aus dem Gebiet der Ernährungsverhaltensund Konsumforschung und eine Doktorarbeit aus dem Gebiet der Humanernährung mit jeweils 1.750 Euro sowie die jeweils beste Diplomoder Masterarbeit aus den genannten Gebieten mit jeweils 750 Euro. DIE VORAUSWAHL erfolgt durch die zuständigen Fachvertreter an den deutschen Hochschulen. Diese werden gebeten, die besten Arbeiten (höchstens jeweils zwei) aus den genannten Bereichen den Kuratorien für die Verleihung der Wissenschaftspreise bis zum 31. März 2013 zuzuleiten. Arbeiten, die bereits mit einem anderen wissenschaftlichen Preis ausgezeichnet wurden, können nicht berücksichtigt werden. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. DAS KURATORIUM für die Auswahl der Preisträger aus dem Bereich der Ernährungsverhaltens- und Konsumforschung besteht aus: Prof. Dr. Christine Brombach, Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften Prof. Dr. Maria-E. Herrmann, Hochschule Osnabrück Prof. Dr. Uta Meier-Gräwe, Justus-Liebig-Universität Gießen Susanne Langguth, BLL Berlin DAS KURATORIUM für die Auswahl der Preisträger aus dem Bereich der Humanernährung besteht aus: Prof. Dr. Heiner Boeing, Universität Potsdam Prof. Dr. Helmut Heseker, Universität Paderborn Prof. Dr. Peter Stehle, Universität Bonn Dr. Angela Kohl, BLL Berlin DIE BEWERBER reichen bitte ein: die wissenschaftliche Abschlussarbeit in vierfacher Ausfertigung, eine deutschsprachige Zusammenfassung der Arbeit im Umfang von einer Seite, aus der die Besonderheit der Leistung hervorgeht, einen Lebenslauf sowie ein Antragsformular, das in der Geschäftsstelle des Verbandes der Oecotrophologen angefordert oder unter www.vdoe.de/oecotrophicapreis.html heruntergeladen werden kann. Die genannten Unterlagen sind einzusenden an das Kuratorium für die Verleihung des OECOTROPHICA-Preises, Verband der Oecotrophologen e.v. (VDOE) Reuterstraße 161 53113 Bonn Tel.: 0228 28922-0 Fax: 0228 28922-77 E-Mail: vdoe@vdoe.de Die Verleihung der Wissenschaftspreise findet im Rahmen der VDOE-Jahrestagung am 6. September 2013 in Bonn statt. 24 VDOE POSITION 1/13

BERUFSPRAXIS OECOTROPHOLOGEN AN DER FH MÜNSTER Fachhochschule als Arbeitsplatz Oecotrophologen sind sehr vielseitig einsetzbar damit werben Hochschulen, die ein Studium der Oecotrophologie anbieten. Dass dies auch stimmt und der Prophet im eigenen Lande etwas gilt, beweist die Fachhochschule Münster (FHM). Hier finden sich in unterschiedlichen Bereichen Oecotrophologinnen und Oecotrophologen mit interessanten Aufgaben. Die FHM wurde 1971 gegründet und bildet seit dieser Zeit auch Oecotrophologen aus. Aus den graduierten Oecotropho - logen wurden Anfang der 80er-Jahre die Diplom-Oecotrophologen. Seit dem Win tersemester 2009 gibt es die ersten Absolventen mit dem Titel Bachelor of Science. 2011 wurde der Fachbereich erweitert zu Oecotrophologie Facility Management. Derzeit arbeiten insgesamt 24 Oecotrophologen an der FH Münster. 15 davon sind als wissenschaftliche Mitarbeiter (auch Teilzeit) in unterschiedlichsten Arbeits- und Forschungs - gebieten beschäftigt. Sie sind in die Lehre integriert, betreuen Laborpraktika, koordinieren Studiengänge oder sind zuständig für Beratung und Information. Aber auch in ganz anderen Abteilungen der FHM trifft man auf Oeco trophologen. BERUFLICHE ALLZWECKWAFFEN So arbeiten eine Oecotrophologin und ein Oecotrophologe im Institut für Berufliche Lehrerbildung als wissenschaftliche Mit ar - beiter. In der Transferagentur (eine GmbH der FHM) ist ein Oecotrophologe zuständig für die Koordination der Trans fer - aktivitäten in den Bereichen Pflege und Gesundheit, Oecotrophologie und Sozial - wesen mit dem Schwer punkt soziale Dienstleistungen. Eine zweite Oecotro - pho lo gin ist Existenz - grün dungscoach im Rah men des Verbund - pro jektes FHDurch - Star ter. Sie betreut Stu dierende und Alum - ni, die sich selbstständig machen wollen und hat vor Kurzem selbst ein Unter nehmen im Gesundheitsbereich gegründet. Beide be - sitzen langjährige Be rufser fah rung außerhalb der Hoch schule. Die Trans feragentur hat die Aufgabe, die Zusam menarbeit der Hoch schule mit Unterneh men aus der Region zu fördern und zu begleiten. Sie ist Vermittler zwischen Wissen schaft und Wirtschaft. Die Abteilung Hochschulkommunikation spiegelt die Fachhochschule nach außen. Sie ist Schnittstelle zu den Medien, erstellt Informationsmaterialien und plant wichtige Hochschulveranstaltungen. Auch in die ser Abteilung ist eine Oecotrophologin im Team. Sie ist zuständig für die technischen Fachbereiche am Standort Steinfurt. Ihre Aufgaben sind die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit einschließlich der Organisa - tion von Informationstagen. Als Oecotro - phologin ist sie in der Lage, auch technisch komplizierte Sachverhalte der Laser - technik, optischer Materialien oder das Geheimnis der Dünnschichtsolarzellen für Zeitungsleser aufzubereiten. Selbstver ständ lich ist das Qualitätsma - nage ment auch an einer Hochschule ein wichtiges Thema. An der FHM gibt es das Wandel werk Zentrum für Qualitäts - entwick lung. Der Erfolg in Lehre, For - schung und Weiterbildung ist u. a. auf ein professionelles Management und eine mo - derne Verwaltung angewiesen, daher setzt Die Autorin: Gabriele Welsch Dipl.-Oecotroph. Gabriele Welsch- Wacker ist Akade mi sche Rätin am Fachbereich Oe co trophologie der Fach hochschule Müns ter mit den Aufgabenbereichen Studien infor - mation, Praxiskontakte, Öffentlichkeitsarbeit, Interna tionale Kontakte und Alumni-Arbeit. Kontakt: welsch@fh-muenster.de Foto: privat die Hochschule verstärkt auf die Um set - zung ihrer Qualitätspolitik. Im Qua li täts - team analysieren und optimieren zwei Oecotrophologinnen hochschulweite und fachbereichsinterne Abläufe. Diese werden dann mit hilfreichen Formularen, Check - listen und weiteren Informationen im Prozessportal FINDUS veröffentlicht. Darü - ber hinaus führen sie Weiterbildun gen im Qualitätsmanagement an der FHM durch. EINSATZ SOGAR IM EDV-BEREICH Selbst in der Datenverarbeitungszentrale der FHM gibt es eine Oecotrophologin. Diese Kollegin ist IT-Assetmanagerin sie beschafft und verwaltet DV-Hardware und Software-Lizenzen und berät Mitarbeiter der Hochschule bei Hard- und Software für unterschiedlichste Bedarfe. Schon während ihres Studiums hatte sie dort als Hilfskraft gearbeitet. Als Oecotrophologin besetzt sie eine Schnittstelle zwischen dem Rechenzentrum und den Kunden in den Fachbereichen. Auch die gewählte Gleichstellungsbeauftragte der FHM ist Oecotrophologin. Der Fachbereich Oeco - trophologie Facility Management war in der Gründungsphase der Gleichstel - lungs kommission sehr engagiert. Die heutige Gleichstellungsbeauftragte war schon in der Anfangsphase dabei und konnte (sich) so im Thema Gleichstellung profilieren und überzeugen. Die FHM ist eine dynamische und innovative Hochschule, die in Zukunft noch viele interessante Arbeitsbereiche für Oecotro - pho logen bieten kann. Gabriele Welsch VDOE POSITION 1/13 25

BERUFSPRAXIS PERSÖNLICHKEITSENTWICKLUNG In der Ruhe liegt mehr als Kraft Vogelwilde Theorien sind es mitunter, die selbsternannte Experten lautstark in den Medien äußern. Ob dicke Kindern mobil gemacht werden, Kohlenhydrate am Abend ein Verbot erhalten - irgendjemand findet sich immer, der plakativ Probleme darstellt und Lösungen verspricht. Alpha-Tiere und gekonnte Selbstdarsteller dominieren die Szene; sie sonnen sich gerne im Scheinwerferlicht und verfügen über mannigfaltige Kontakte. Die Performance zählt, weniger die Kompetenz. Und wie schaut es bei uns Oecotropho - logen aus? Wir sind kompetent, wissen Vieles, sitzen aber zu Hause oder in unserer Praxis und sind froh, in Ruhe arbeiten zu können. In diesem Getöse und Ge - tümmel wollen viele Oecotropho logen nicht mitmischen. Viele von uns be - vorzugen die Kommunikation unter vier Augen oder mit wenigen Menschen. So werden die wichtigen Plätze vor großem Publikum häufig von Extrovertierten mit eindrucksvollem Darstellungsvermögen besetzt. Der Psychologe Howard Giles zeigte, dass Menschen, die laut und schnell reden, als kompetenter und sympathischer wahrgenommen werden, zu - dem wirken sie klüger, attraktiver sowie interessanter. Dabei wird das Potenzial ruhiger Menschen häufig übersehen und manchmal sogar das ganze Potenzial einer ruhigen Berufsgruppe. Leise Menschen müssen sich Aufmerk - sam keit und Anerkennung im Arbeitsle - ben hart erarbeiten. Dabei sind introvertierte Menschen nicht automatisch schüchtern. Wer schüchtern ist, hat Angst, in der Öffentlichkeit zu versagen. Diese Angst vor dem Scheitern haben Introvertierte nicht unbedingt. Sie ertragen soziale Kontakte lediglich in kleineren Dosen. Die Gesellschaft anderer kostet sie mehr Kraft und sie sehnen sich häufiger nach Ruhe. So fühlen sie sich in der Zu - hörer- und Beobachterrolle wohler: Sie beobachten ihr Umfeld lieber, als es eigeninitiativ und offensiv zu gestalten. In Zei - ten, in denen Netzwerken und Bezie - hungs pflege ein wichtiges Fundament für den beruflichen Erfolg sind, ist die Zu - rückhaltung ein Hindernis. Aktuelle Veröffentlichungen lenken Auf - merksamkeit auf die stille Kompetenz der Introvertierten. Die US-amerikanische Ju - ristin Susan Cain hat einen Bestseller über die stille Hälfte der Menschheit geschrieben und damit einem Trend den Weg bereitet: Still. Die Bedeutung von Intro - vertierten in einer lauten Welt heißt ihr Titel. In Deutschland sorgt die Linguistin Sylvia Löhken mit ihrem Fachbuch für Auf - merksamkeit: Leise Menschen starke Wirkung. Als bekennende Introvertierte arbeitet sie seit vielen Jahren vorrangig mit Wissenschaftlern, darunter viele leise Men - schen, und begleitet diese er folgreich auf ihrem Weg in die Öffentlichkeit. Auf diesem Weg geht es nicht darum, leise Menschen auf laut zu stellen, sondern darum, die ruhigen Stärken zu erkennen und wirkungsvoll zu nutzen. Die besonderen Stärken introvertierter Men - schen liegen laut Löhken in folgenden Eigenschaften: l Vorsicht: Ruhige Menschen sind keine Draufgänger, sie agieren unaufdringlich und behutsam, grenzen ihre Privat - sphäre klar ab. l Substanz: Stille Wasser sind tief. Und aus dieser Tiefe schöpfen leise Men - schen, konzentriert auf Inhalt und We - sentliches. l Konzentration: Introvertierte bleiben be ständig und intensiv bei der Sache, zentralisieren ihre Energie und Auf - merk samkeit. l Zuhören: Den Gesprächspartner zu Wort kommen und aussprechen lassen, in den Dialog treten, dies ist eine besondere Stärke der guten Zuhörer. l Schreiben statt Reden: Introvertierte Menschen überzeugen lieber schriftlich als mündlich. l Ruhe: Auf dieser Kernkompetenz der eigenen inneren Ruhe basieren viele wich tige Fähigkeiten der stillen Zeit ge - nossen. l Analytisches Denken: Planvolles und strukturiertes Vorgehen, systematisch Maßnahmen entwickeln, gelingt ruhigen Menschen besonders gut. l Unabhängigkeit: Mit der Fähigkeit, gut alleine sein zu können, geht eine Unabhängigkeit von der Meinung anderer einher. l Beharrlichkeit: Ausdauernd ein Ziel zu verfolgen, beharrlich einen Weg zu beschreiten, erfordert Geduld und einen langen, ruhigen Atem. l Einfühlungsvermögen: Den guten Zu - hörerqualitäten leiser Menschen liegt eine hohe Empathie zugrunde, die Gemeinsamkeiten herausfindet, Har - monie sucht und diese Ziele mit diplomatischem Geschick verfolgt. Das Wissen um die eigenen Stärken hilft, ungeliebte Auftritte in der Öffentlichkeit souverän zu gestalten. Wirkungsvoll können diese eingesetzt werden und Be - sonnenheit, Klarheit und Kompetenz bringen eine ruhige Präsenz zum Strahlen. Nicht mit einem spektakulären Feuerwerk, sondern mit einem klaren und beständigem Licht. Dr. Christine Buchholz Das Buch zum Thema Sylvia Löhken, Leise Men schen starke Wirkung, Gabal Verlag, ISBN-13: 978-3869363271 Die Autorin Dr. Sylvia Löhken will leise Men - schen auf positive Weise mit sich selbst bekannt machen. Im Mittel - punkt stehen die Vor - teile, die sie mit ihren Eigen schaften im Umgang mit sich selbst und anderen haben. Denn introvertierte Persönlichkeiten sind nicht defizitär, sondern sie haben schlicht andere Stärken und andere Bedürfnisse als extrovertierte Men schen. 26 VDOE POSITION 1/13

BERUFSPRAXIS DIPL. OEC. TROPH. ANKE MEISWINKEL, COOKERIA Kochen aus Leidenschaft POSITION: Was bedeutet Kochen für Sie? Meiswinkel: Kochen ist meine Leiden - schaft, die ich in der Cookeria zum Beruf gemacht habe. POSITION: Für eine Oecotrophologin ist das eher ungewöhnlich. Meiswinkel: Das hängt mit meiner Her - kunft zusammen. Meine Mutter war Köchin und hat mir schon ganz früh den Spaß am Kochen vermittelt. In meiner Jugend waren zwei Dinge wichtig für mich: Sport und alles rund ums Kochen. Dann habe ich in Mönchengladbach Oecotrophologie studiert Ernährung von der wissenschaftlichen Seite kennengelernt. Das war spannend, aber letztlich fehlte mir dabei im Vergleich zum Kochen ein Stück Leidenschaft. POSITION: Es hat dann aber doch noch lange gedauert, bis Sie diese Leidenschaft zum Beruf gemacht haben? Meiswinkel: Ich habe zunächst 20 Jahre in der Energiewirtschaft gearbeitet und war für die Verbraucherberatung zuständig. Da ging es zwar um Technik und Energiesparen, ich hatte aber trotzdem immer etwas mit Kochen zu tun. Der Job hat mir für mein zweites Leben in der Cookeria enorm viel gebracht. Die richtige Kundenansprache, die Auswahl der Ge - schäftsfelder, das wäre ohne diese Erfah - rung gar nicht gegangen. Bis heute gehört das Energiesparen zu meinen Lieblings - themen, das ist mir in Fleisch und Blut übergegangen. Ich habe das früher z. B. mit Schulklassen und ganz normalen Haushaltskunden gemacht jetzt zeige ich eben in jeder Veranstaltung, wie man nicht nur gesund, sondern auch energiesparend kochen kann. POSITION: Mit der Cookeria haben Sie schon früh auf eine Idee gesetzt, die inzwischen zu einem großen Trend geworden ist: gemeinsam kochen und essen mit Freunden. Meiswinkel: Als ich 2002 mit der Cooke - ria an den Start ging, wollte ich mich ganz bewusst von der klassischen Gastronomie unterscheiden. Ich habe mich auf das be - sonnen, was ich von der Energieberatung her gut konnte: gemein sam mit anderen etwas tun, selber kochen mit anderen. Das ist zu unserer Besonderheit geworden, dafür lieben uns die Leute: Bei uns wird in großen Gruppen gemeinsam gekocht, im Extremfall mit 40 bis 50 Per - sonen. Wir werden dafür be wundert, dass wir den Überblick behalten und am Ende alles auch noch schmeckt. Das ist der wesentliche Unterschied des Cookeria- Konzeptes gegenüber der herkömmlichen Gastronomie: Bei uns kocht der Gast. Hier steht keiner gelangweilt daneben und guckt nur zu. Die Gäste sind immer integriert und zwar jeder nach seiner Fasson, mal mehr, mal weniger. Denn bei uns wird natürlich niemand an den Herd ge - peitscht. Grundsätzlich fühlen sich die Gäste aber wohl, wenn sie ein bisschen mitmischen dürfen. Ein Profikoch tickt an - ders, der kocht selbst die meisten von denen könnten das nicht. POSITION: Ihr Slogan Kochkurse, die Men schen verbinden wird in der Cooke - ria also mit Leben gefüllt. Meiswinkel: Auf jeden Fall! Von dieser Idee wird ja das ganze Konzept getragen. Wir haben eine sehr starke Bindung zu unseren Gästen und dadurch auch ganz viele Stammgäste. Man kommt eben nicht nur wegen des Essens hierher. Man sucht schon auch die Kommunikation: sich unterhalten, Spaß haben, mit den anderen ein Gläschen trinken eben zusammen kochen und genießen. POSITION: Liegt Ihnen denn neben dem Spaß und der Kommunikation Ihrer Gäste auch noch etwas an oecotrophologischen Inhalten? Meiswinkel: Natürlich! Das Thema Nähr - stoffe sparen (im Sinne von erhalten) liegt mir genauso am Herzen wie das Energiesparen: Nährstoffscho nend zubereiten, mit wenig Wasser garen, kurze Garzeiten, kurze Vorbereitungs zeiten diese Dinge sind mir noch immer wichtig und es wert, weitervermittelt zu werden. Nicht unbedingt bei einer Hoch zeitsfeier aber ansonsten sind die Leute immer wieder sehr dankbar für solche Tipps. Das sehe ich übrigens als Defizit bei vielen Zur Person: Anke Meiswinkel Position: Gründerin und Inhaberin Arbeitgeber: selbstständig Ausbildung: Dipl. oec. troph., Fach hoch schule Niederrhein Kontakt/E-Mail: info@cookeria.de Mehr Infos: http://www.cookeria-berlin.de Oecotrophologen: Die wissen vieles aus der Praxis nicht mehr und sind meist weit von ihr entfernt. Wo sollen sie es auch gelernt haben? Im Studium nicht! Das gilt aus meiner Sicht auch für die Be ratung: Im Prinzip vermag man Men schen doch am besten durch Anwendung zu überzeugen indem man ihnen zeigt, wie man schmackhaft anders kochen kann. POSITION: Und wo könnten sie es lernen? Foto:??? Meiswinkel: Bei mir z. B. im Moment suche ich gerade wieder eine Praktikantin! Das Gespräch führte Dr. Friedhelm Mühleib VDOE POSITION 1/13 27

REGIONALES ÖRTLICHE GRUPPEN An der Basis des Verbandslebens Im Juni 2012 wurden auf der VDOE- Mitgliederversammlung in Nürnberg Gabi Börries wieder und Ingrid Acker erstmals in den Vorstand des Verbandes gewählt. Sie sind im Vorstand u. a. zuständig für die Betreuung der Örtlichen Gruppen (ÖG). Im Interview mit der POSITION stellen sie ihre Ziele und Erwartungen vor. POSITION: Frau Börries, wie sind Sie zur Örtlichen Gruppe gekommen? Börries: Als ich nach einem Auslands - aufenthalt nach Deutschland zurückkam und Arbeit suchend nach Freising umgezogen bin, hat mir die ÖG München ge - holfen, hier anzukommen und mich heimisch zu fühlen. Bei den Treffen und in Gesprächen mit Berufskollegen habe ich viel über die Fülle an oecotrophologischen Werdegängen und Möglichkeiten erfahren, was mir Orientierung bot. Seit 2004 bin ich selbst ÖG-Leiterin in Freising. POSITION: Was reizt Sie am Engagement in der ÖG? Foto: Robert Tönshoff, Bonn Gabi Börries: Mit glie der sind die Seele des Verbandes. Börries: Es macht einfach Spaß, den Austausch unter Kollegen zu ermöglichen, und ich freue mich jedes Mal sehr, wenn ich mitbekomme, dass in der ÖG geknüpfte Kontakte Mitglieder beruflich oder privat weiterbringen. Als ÖG-Leiterin erreichen mich auch viele Informationen, z. B. Stellenanzeigen und Veranstaltungshin - weise, die ich dann an meine und ggf. auch an benachbarte ÖG-Verteiler weitergebe. Davon profitieren auch Mit glieder, die nicht immer zu den Treffen kommen können oder möchten. POSITION: Frau Acker, wie war Ihr Einstieg in die ÖG? Acker: Da ich in Holland studiert habe, waren mir die Strukturen in Deutschland nicht gut bekannt. 2007 traf ich Almut Feller, die mir vom VDOE berichtete. Ich wurde direkt Mitglied jedoch wollte ich mich auch zügig aktiv in die Verbands - arbeit einbringen. Hierfür bot sich 2009 die Gelegenheit: Die ÖG Südhessen sollte wieder belebt werden. Da habe ich die ÖG-Leitung übernommen. POSITION: Was waren Ihre Highlights in der ÖG? Acker: Für mich ist der Austausch mit den Kollegen ganz wichtig. Ich bin immer wieder überrascht über die Themenvielfalt in den ÖGs. Das geht ja weit über die Er - nährungsberatung hinaus. Zu einer regen Diskussion kam es bei der Präsentation von Iris Hennrich-Klemz, die das Adiposi - tasprogramm für übergewichtige Kinder Kids vorgestellt hat. Auch der Besuch bei der in den Sparten Pharma, Chemie und Life-Science tätigen Firma Merck in Darmstadt war sehr aufschlussreich. Hier wurden Arbeitsmöglichkeiten für Oeco - trophologen in der Kommunikation und der Betriebsgesundheit gezeigt. POSITION: Seit Juni hat der Vorstand mehrmals getagt und sich per Telefon abgestimmt. Die Förderung der Örtlichen Gruppen ist ja ein wichtiger Schwerpunkt der Verbandsarbeit. Welche Ziele haben Sie sich gesetzt? Börries: Ein Verband ist nur dann erfolgreich und gut, wenn es einen lebhaften Austausch zwischen den Mitgliedern und den Verbandsgremien gibt. Die Mitglieder sind die Seele des Verbandes und die ÖGs Orte, an denen Verbandsleben stattfindet. Wir müssen diesen Austausch immer wieder anstoßen und pflegen. Dabei ist es uns wichtig, auch auf die Erfahrungen, Ideen und Bedürfnisse der Leiter der ÖGs einzugehen, denn diese sind hierbei ein ganz wichtiges Bindeglied. Daher werden wir uns genau für diese Themen auf dem ÖG- Leitertreffen im April in Frankfurt Zeit nehmen. Gemeinsam möch ten wir u. a. Ideen sammeln, wie wir die Kommu - nikation zwischen den Leitern der ÖGs untereinander und dem Vorstand verbessern können. Die jährlichen Treffen sind immer wieder eine Quelle für Energie und Inspiration zur le bendigen Weiterent - wicklung der Grup pen. Foto: Robert Tönshoff, Bonn Ingrid Acker: Die Ver bandsarbeit braucht aktive Mitglieder. Acker: Ich möchte, dass wir mit unserer Berufsgruppe deutlich präsenter werden. Ob für (lokale) Politik oder potenzielle Auftraggeber: Dem Klienten sollte be - kannt sein, was er an uns hat und wie sinnvoll der Einsatz eines Oecotro pho - logen/ernährungswissenschaft lers sein kann. Dies kann nur mit vereinten Kräften erreicht werden dafür ist die Arbeit an der Basis sehr wichtig. Jeder hat ein eigenes berufliches Netzwerk, das für die Po - sitionierung der Oecotro pho logie genutzt werden sollte. Auch ein Engagement in der kommunalen Politik in der eigenen Stadt ist ein Feld, in dem wir aktiv werden können. Die Ge schäftsstelle sowie der Vorstand können dies allein nicht bewältigen: Hier sind alle Gremien ge fragt und darunter fallen auch die ÖGs. 28 VDOE POSITION 1/13

REGIONALES POSITION: Wie könnte das konkret aussehen? Acker: Ich könnte mir vorstellen, dass wir als Experten und Multiplikatoren auch in kommunalen Netzwerken stärker präsent sind und mit unserem Know-how zu mehr interdisziplinärem Austausch beitragen. POSITION: Gibt es eine Aufgabenteilung zwischen Ihnen? sie beispielsweise zur nächsten Vor stands - sitzung mitzunehmen. POSITION: Was wünschen Sie sich für die ÖGs? Acker: Für meine eigene ÖG würde ich mich über eine Vertretung freuen, da ich derzeit aus beruflichen Gründen und wegen der intensiven Vorstandsarbeit keine regelmäßigen Treffen mit einem Programm organisieren kann. Für unsere Verbandsarbeit ist es immer wichtig, ge - nügend aktive Mitglieder zu haben. Es gibt so viele Möglichkeiten, etwas zu tun: Kollegen aus der ÖG können z. B. den VDOE bei lokalen Veranstaltungen vertreten und für ihn werben. Das Gespräch führte Tobias Formanski Börries: Grundsätzlich sind Ingrid Acker und ich gemeinsam für alle Aufgaben bei der Betreuung der ÖGs zuständig und sprechen uns dabei ab. Aber natürlich bestimmt unser Wohnort auch darüber, bei welchen ÖGs wir überwiegend aktiv werden, etwa durch die Planung gemeinsamer Aktivitäten oder durch Besuche. Bei diesen Besuchen können wir zeitnah von den Neuigkeiten aus dem VDOE-Vorstand und der Geschäftsstelle berichten und nehmen Fragen und Anregungen auf, um ÖG-Leiter-Treffen im April Am 19. und 20. April 2013 findet das jährliche ÖG-Leiter-Treffen des VDOE zum 21. Mal statt diesmal in Frankfurt/Main. Die Einladung mit dem Detailprogramm wird direkt an die ÖG-Leiterinnen und ÖG-Leiter verschickt. Der VDOE dankt Tetra Pak für die freundliche Unterstützung der Veranstaltung. Der Verband unterstützt vielfältig bei der Gründung und Leitung einer ÖG: Neben der persönlichen Beratung durch die Geschäftsstelle sind bspw. in einem Leitfaden Anregungen zur Gründung und Leitung einer Örtlichen Gruppe zusammengefasst. Die Geschäfts stelle informiert auch jährlich über die Vorträge, Aktivitäten und Informations materialien, welche die korporativen VDOE-Mitglieder speziell für die ÖGs anbieten. ÖG KOBLENZ Zu Gast in der food akademie Neuwied Mitarbeitern des Lebensmittelhandels steht in Neuwied am Rhein eine deutsch landweit einmalige Bildungsein - richtung zur Verfügung: die Bundes fach - schule des Lebensmittelhandels (food akademie). Ihr schließt sich das ebenso einzigartige Themenhotel food hotel Neuwied an. Zehn Mitglieder der ÖG Koblenz waren hier zu Gast und bekamen einen Einblick in das umfassende Angebot der Einrichtung. Thorsten Fuchs, Leiter der Bundesfach - schule des Lebensmittelhandels (kurz: Le - bensmittelfachschule) informierte zu Be - ginn des Nachmittags über die Grün - dungsgeschichte der Einrichtung, die Strukturen sowie die Aus- und Fortbil - dungsmöglichkeiten. Träger der privaten, staatlich anerkannten Lebensmittel fach - schule ist die food akademie Neuwied. Sie bietet Beschäftigten des Lebensmittel - handels ein umfangreiches Seminar an - gebot, Lehrgänge zum Handelsbetriebs - wirt sowie einen dualen Studiengang zum Handelsfachwirt. Darüber hinaus nutzen die Unternehmen der Branche die Mög - lichkeiten für eigene Seminare, sodass in Neuwied jährlich über 10.000 Schulungs - teilnehmer betreut werden. Über die Inhalte der Aus- und Weiter - bildungsprogramme berichtete im Folgen - den Jürgen Siever, Do zent der Lebens mit - telfachschule. Schwer punkte sind da bei die Warenkunde und Sorti - mentskom petenz. An schlie - ßend führte Herr Fuchs durch die Räum lichkeiten der Einrich tung. Beeindru - ckend war der in Deutsch - land einmalige Lehr- und Mustermarkt, ein über 600 qm großer Super markt mit Vollsor timent und moderner Ladenaus stat tung, in dem u. a. auch Haribo regelmäßig seine TV-Spots mit Thomas Gott schalk dreht. Am Ende der Veranstaltung ging es in Europas erstes Supermarkt-Themenhotel, das food hotel Neuwied. Es zeigt die Welt des Super marktes: Alle Ein richtungsele - mente, z. B. Decken, Regale oder auch die Bröt chentheke im Bistro, entsprechen denen eines Supermarktes. Unternehmen des Handels und der In dustrie haben die Hotelzimmer entsprechend ihren Produk - ten gestaltet. Ein Besuch lohnt sich. Dr. Rita Hermann Mitglieder der ÖG Koblenz lassen sich von Thorsten Fuchs in die Welt des Supermarktes im food hotel Neuwied entführen (weitere Infos: www.food-hotel.de). Foto: Rita Hermann VDOE POSITION 1/13 29

HOCHSCHULEN HOCHSCHULE OSNABRÜCK 1. Chancentag Ökotrophologie ein voller Erfolg Sie arbeiten im Lebensmittelhandel, in der Haushaltstechnik, in der Ernährungs - industrie und auch im Journalismus. Sieben Absolventinnen haben beim ersten Chancentag Ökotrophologie am 19. Oktober 2012 an der Hochschule Osnabrück in Haste Tipps und Tricks rund um den Be rufseinstieg verraten. Auch Dr. Elvira Krebs, Geschäftsführerin des Verbands der Oeco trophologen (VDOE) stand den an gehenden Ernäh - rungs- und Haushalts wissen schaftlerin - nen Rede und Ant wort. Außerdem präsentierte eine Stu dierendengruppe die Ergebnisse ihrer Absolventenbefra - gung Ökotrophologie 2012. Dr. Elvira Krebs be stätigte, dass aktuell die meisten Stellen für Oecotrophologen im Qualitätsmanage ment zu finden seien. Allerdings wissen wir, dass viele Stu - dierende lieber in der Beratung tätig sein wollen. Sie sollten sich jedoch be wusst machen, dass Sie dort mit Diätassistenten konkurrieren, weshalb die Gehälter in diesem Bereich recht niedrig sind. Des Weiteren riet sie den Be suchern des Chancen tages, auch Cate ring unter neh - men sowie Institutionen und Verbände als Arbeit geber zu berücksichtigen. Außer - dem sollten die angehenden Ökotrophologen schon im Studium viele branchenspezifische Veranstaltungen und Messen besuchen, um sich frühzeitig zu ver - netzen. Im Anschluss an die Vorträge folgte die Vorstellung der sieben eingeladenen Ab - sol ventinnen. Wir konnten Berufstätige aus ganz verschiedenen Branchen, wie dem Lebensmittelhandel, der Ernährungs - industrie, der Haushaltstechnik und dem Journalismus gewinnen. Das zeigt die Foto: Hochschule Osnabrück PRAXISBEZUG IM VORDERGRUND Ob Fragen zum Gehalt, zu den ersten Tagen im Berufsleben oder zu möglichen Problemen im Joballtag die Vortra - genden wurden mit Fragen überhäuft. So berichtete Sarah Müller über ihre Tätigkeit als Filialleiterin eines Biosupermarktes. Besonders jetzt im Herbst, wenn ständig Mitarbeiter krankheitsbedingt ausfallen, komme ich ganz schön ins Rudern, so die ehemalige Osnabrückerin. Sie schätze Rund 70 Studierende aus dem ersten, dritten und fünften Semester waren zum Chancentag nach Haste gekommen. Organisiert wurde er von den Oecotro - pho logie-studentinnen Katharina Brant, Luisa Siering und Elisa beth Franke mit der Unterstützung von Prof. Dr. Stephan Kolf - haus und Marina Abramovskij vom Career Center der Hoch schule Osnabrück. Als Erstes zeigten drei Studentinnen auf, dass die Mehrheit der Osnabrücker Bachelor - ab solventinnen der vergangenen zwei Jahre in die Ernäh rungs wirtschaft eingestiegen sei, gefolgt von Bildungsein - richtungen und der pharmazeutischen Industrie. Als Tätigkeits bereich gab fast die Hälfte der Befragten das Qualitätsmanagement an. VIELE TIPPS VON PROFIS Die Ökotrophologie-Studentinnen Katharina Brant, Luisa Siering und Elisabeth Franke (von rechts) stellen die Absolventinnen vor. Vielfalt der späteren Jobmöglichkeiten. Einige Absolventinnen sind sogar aus Süddeutschland angereist, freute sich Marina Abramovskij vom Career Center in Haste. Das Konzept des Austausches zwischen Absolventen und Studierenden: sieben Stellwände mit je einer Absol - ventin, sieben Gruppen von Studieren - den, je ein kurzer Impulsvortrag, dann eine Frage runde und weiter ging s zum nächsten Berufserfahrenen. Wir haben uns für diese Vortragsmethode entschieden, weil der Kontakt zwischen Studie - renden und Absolventen so viel persönlicher ist. In einem kleinen Kreis kann man viel schneller Hemmungen abbauen und traut sich wirklich, die Fragen zu stellen, die einem wichtig sind, erläuterte Studentin Luisa Siering vom Organisa - tions team. aber die vielfältigen Aufgaben, die neben der Mitarbeiterführung auch Kunden - beratung, Umsatzplanung, Bestands pfle - ge und Marketing beinhalten. Auch am Stand von Alexandra Rösner war der An - drang groß. Sie berichtete über ihren Arbeitsalltag bei Kraft Foods, wo sie im Rahmen der Herstellung eines Kaffee - produktes an der Schnittstelle zu verschiedensten Abteilun gen wie dem Marketing und dem Vertrieb tätig ist. Die angehenden Oecotrophologen nutzten den Tag nicht nur, um sich über verschiedenste Branchen zu informieren. Sie konnten vor Ort auch das in die Tat umsetzen, was Dr. Elvira Krebs ihnen vorher mit auf den Weg gegeben hatte: Kontakte zu potenziellen Arbeitgebern knüpfen. Julia Ludger 30 VDOE POSITION 1/13

HOCHSCHULEN JUSTUS-LIEBIG-UNIVERSITÄT GIESSEN Neuer Master Ökotrophologie an der JLU Die Überlegungen zur Weiterent wick - lung des Masterstudienangebots im Fach bereich 09 Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanage - ment haben zu einem überzeugenden Konzept geführt: Der derzeit bestehende separate Master-Studiengang Haus - halts- und Dienstleistungswissenschaf - ten der Jus tus-liebig-universität Gie - ßen (JLU) soll zum Wintersemester 2013/14 eingestellt werden. Zeitgleich soll ein neuer Masterstudiengang Ökotrophologie mit den Studien - schwerpunkten Versorgungsmanage - ment und Haushalts- und Dienst - leistungswissenschaften eingerichtet werden. Diesem Beschluss des Fachbereichsrates des Fachbereichs 09 Agrarwissen - schaften, Ökotrophologie und Umwelt - ma nagement hat das Präsidium der Jus - tus-liebig-universität inzwischen bereits seine Unterstützung zugesichert. Die Universitätsleitung ist zuversichtlich, dass der neue Studiengang Ökotrophologie mit den Studienschwerpunkten Versor - gungsmanagement und Haushaltsund Dienstleistungswissenschaften bis zum kommenden Herbst akkreditiert werden kann. Dies kann problemlos gelingen, wenn alle zuständigen Akteure und Gre mien gemeinsam die Voraus - setzungen für die anstehende Reakkre - ditierung der Stu diengänge des Fach - bereichs 09 schaffen. Zuvor hatte der Fachbereich im Vorgriff auf die geplante Weiterentwicklung des Masterstudienangebots in enger Ab stim - mung mit dem Präsidium entschieden, zum Sommersemester 2013 die Auf - nahme neuer Studierender für den derzeit bestehenden separaten Masterstudien - gang Haushalts- und Dienstleistungs - wissenschaften auszusetzen. Hinter - grund der Weiterentwicklung ist eine fachliche Neuausrichtung in der Ökotrophologie im Lichte der anstehenden Reakkreditierung und durch das absehbare Freiwerden mehrerer Professuren. JLU- Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee betont: Die derzeitigen Masterstu - dierenden im Fach Haushalts- und Dienst - leistungswissenschaften sind von der Weiterentwicklung des Studienangebots und von der Einstellung ihres Studien - gangs nicht betroffen. Der Dekan des Fachbereichs 09 Prof. Dr. Peter Kämpfer ergänzt: Wir werden selbstverständlich dafür Sorge tragen, dass diese Studie - renden ihren Masterabschluss an der JLU erreichen können. Quelle: Pressestelle der Justus-Liebig-Universität Gießen DEUTSCHES INSTITUT FÜR ERNÄHRUNGSFORSCHUNG Warum Eiweiß Übergewicht vorbeugen kann Zahlreiche Untersuchungen weisen darauf hin, dass eine eiweißreiche Ernäh - rung dabei helfen kann, Übergewicht vorzubeugen oder es zu verringern und Leberverfettung vorzubeugen. Doch warum ist dies so, was passiert im Stoff - wechsel? Ein Wissenschaftlerteam des Deutschen Instituts für Ernährungsfor - schung (DIfE) um Susanne Klaus ist diesen Fragen nachgegangen. Wie das Team nun am Mausmodell zeigt, führt eine hohe Aufnahme von Eiweiß zu einer erhöhten Wasseraufnahme. Diese ist mit einer geringeren Nahrungsauf - nahme verbunden und trägt so dazu bei, Übergewicht vorzubeugen. Im Rahmen der Entwicklung effektiver Be - handlungsmethoden der Adipositas setzen einige Wissenschaftler auf eine eiweißreiche Kost. Um den zugrunde liegenden Me chanismen auf die Spur zu kommen, untersuchte das Wissenschaft lerteam die Wirkung von fettreichen Fut ter mischun - gen, die entweder mit Eiweiß aus Molke, mit dem Eiweißbaustein Leu cin oder mit dem Eiweißbaustein Alanin angereichert waren, auf den Körperfett gehalt und den Fettstoffwechsel von Mäusen. Während des gesamten Ver suchs zeitraums von sieben Tagen registrierten die Forscher die Wasser- und Nahrungsaufnahme der Tiere. Zudem bestimmten sie die Änderungen des Kör perfettgehaltes mittels Kernresonanz spektroskopie (NMR) und maßen Ver änderungen im Fettstoff wech - sel. Die Tiere, die das eiweißreiche Futter erhielten, tranken mehr, fraßen weniger und nahmen im Vergleich zu den Tieren, die ein Futter mit normalem Ei weißgehalt bekamen, trotz der sehr fettreichen Er - nährung nicht zu. Ebenso wiesen sie deutlich niedrigere Cholesterin- und Leber - fettwerte auf. Die Forscher vermuten, dass die erhöhte Wasseraufnahme ursächlich für die sättigende Wirkung des eiweißreichen Futters ist. Ferner beobachteten die Wissen - schaftler, dass sich die beiden Eiweißbau - steine Leucin und Alanin nicht in ihrer Wirkung unterschieden. Dieses spricht dafür, dass die sättigende Wirkung einer eiweißreichen Kost nicht auf eine be - stimmte Art von Eiweißbausteinen zurückzuführen ist, sondern generell auf die erhöhte Stickstoffzufuhr. Unsere Ergeb - nisse tragen dazu bei, die Wirkung von Eiweißen auf den lebenden Organis mus besser zu verstehen. Das ist eine wichtige Voraussetzung, um Übergewicht und er - nährungsbedingten Stoffwechsel er kran - kungen vorzubeugen, sagt Stu dien lei - terin Susanne Klaus. Weitere Lang zeit - studien seien aber nötig, um die Er geb - nisse zu ergänzen und zu bestätigen. Quelle: Dr. Gisela Olias, Pressestelle DIfE VDOE POSITION 1/13 31

MEDIEN WEBSITES FÜR OECOTROPHOLOGEN Alles nachhaltig! www.ifane.org Das private Forschungs- und Beratungs - institut für alternative und nachhaltige Ernährung, kurz IFANE, beschäftigt sich aus ernährungswissenschaftlicher und ernährungsökologischer Sicht mit Themen rund um eine nachhaltige Ernährung. IFANE entstand im Jahr 2010 auf Initiative von Dr. Markus Keller und Prof. Claus Leitzmann aus dem Arbeitskreis Alter na - tive Ernährung an der Justus-Liebig-Uni - versität in Gießen. Schwerpunkte sind u. a. Prinzipien und Grundsätze nachhaltiger Ernährung, Ernährung und Klima - schutz, das präventive Potenzial ve ge - tarischer Kostformen, politische Instru - mente zur Verringerung des Fleisch - konsums sowie vegetarische Ernährung in der Gemeinschaftsverpflegung. Neben aktuellen Meldungen auf der Startseite stellt das Institut eigene Forschungs - projekte und Publikationen bereit. Inter - views mit Print, Funk und Fernsehen können nachgelesen werden. www.gv-nachhaltig.de Um Klimaschutz mit Messer und Gabel geht es auch bei diesem neuen Service - portal für die Gemeinschaftsverpflegung. Das vom Bundesumweltministerium und dem Umweltbundesamt finanzierte Pro - jekt des Vegetarierbundes Deutschland bietet u. a. einen Überblick über um welt - freundliche und im Großhandel er hältliche nachhaltige Produkte sowie auf Groß - küchen abgestimmte nachhaltige Rezepte an. Zudem gibt es einen Klima rechner, mit dem Gastronomen die Klima bilanz ihrer Zutaten überprüfen können, sowie Hinter - grundinformationen zu den Umweltaus - wirkungen der Auswahl, La gerung und Verarbeitung von Lebens mitteln. Dass ein nachhaltiges Küchen management nicht nur die Ressourcen, sondern auch die Kostenbilanz des Unter nehmens schont, wird ebenfalls erläutert und mit Beispielen belegt. Ein be son derer Service: Das Portal vermittelt Schu lungsköche, die ihr Know - how im Be reich nachhaltige Küchenkon - zepte auf Augenhöhe weitergeben. Sabine Jörg Gastronomie Biolebensmittel sind nach wie vor ge - fragt. Herkunft, Produktion und Trans - parenz sind immer mehr Verbrauchern wichtig. Grüne Genießer dürften da auch beim Bier keine Ausnahme ma - chen. Für sie hat sich Bierexperte Harald Schieder daher zwei Jahre lang in Deutschland auf die Suche nach guten, ehrlich hergestellten Bieren gemacht und ist fündig geworden. Im Fokus des Bio Bierführers stehen die 30 Biobrauer Deutschlands von Aschau am Inn bis Weißenstadt. Sie sind im Gegen - satz zu den über 1.300 Brauereien im Lan - de ein kleiner Kreis, der Nachhaltigkeit und Genuss vereinbart. Charmante Be - schreibungen der Brauereien mit vielen Bildern und ein sensorischer Steckbrief der Biobiere machen das Nachschlagewerk aus. Alle Brauereien sind übersichtlich alphabetisch nach Orten sortiert, als Navigations system durch die Biobier- Landschaft Deutschlands. Viele Informa - tionen zu Bio-Siegeln, Rohstoffen und Braukunst mit ökologischem Hintergrund runden das Buch ab. Final deckt Harald Schieder noch den Unterschied zwischen Bio und Rein heitsgebot auf und macht damit seine Leser selbst zu Bio Bierexperten. Wer Bier mag und wem Nachhaltigkeit am Herzen liegt, dem dürfte der Bio Bierführer sicherlich schmecken. Sandra Ganzenmüller Harald Schieder: Bio Bierführer Deutsch - land, Hans-Carl Verlag, Nürnberg 2012 144 Seiten ISBN 978-3-418-00128-9 19,90 Euro Gastrosophie Harald Lemke, Politik des Essens, transcript Verlag, Bielefeld 2012 344 Seiten ISBN 978-3-8376-1845-7 27,80 Euro Das Buch des an der Universität Lüne - burg tätigen Philosophen Harald Lemke, der auch am Interdisziplinären Zentrum für Gastrosophie der Universität Salz - burg lehrt, setzt sich mit der global-politischen Frage auseinander: Wovon will die Menschheit in der Zukunft leben? Er stellt damit die Frage nach dem guten Leben für alle Menschen auf der Erde. Nahrungskrisen, Hungerunruhen, ungerechter Welthandel, Lebensmittel skan - dale, Fast Food und Fettsucht das Un - behagen in der globalen Esskultur wächst täglich und überall. Und immer mehr Menschen haben diese Verhältnisse offenbar satt. Harald Lemke beleuchtet zentrale Welt- und Selbstbezüge des Essens, die mit zeitgenössischen Fragen des Poli ti - schen in Verbindung stehen. Dabei zeigt er: Ob der Welthunger oder die Klima - gerechtigkeit, ob der soziale Kampf um Ernährungssouveränität oder das Recht auf Städte aus Gemüsegärten die Zu - kunft der Menschheit hängt ganz entscheidend vom gesellschaftlichen Um gang mit der Nahrungsfrage ab. Viele seiner Thesen verdienen das Interesse von uns Oecotrophologen z. B. wenn er Fett - leibige als unbewusste Erfüllungs ge hilfen der Überflussgesellschaft sieht: In einer Gesellschaft der Überproduktion be darf es nicht länger arbeitsamer, sondern gehorsam konsumierender Körper. Dr. Friedhelm Mühleib 32 VDOE POSITION 1/13

MEDIEN Pflichtlektüre für Oecotrophologen Deutsche Gesellschaft für Ernährung (Hrsg.), Ernährungsbericht 2012, Bonn, 2012 432 Seiten ISBN 978-3-88749-232-8 32,00 Euro Der neue Ernährungsbericht ist da und er sollte künftig im Bücherregal eines jeden Oecotrophologen stehen. Schließ - lich ist er nach wie vor Pflichtlektüre für alle Entscheider und Multiplikatoren in den Bereichen Beratung, Bildung, Me - dien, Politik, Wirtschaft und Wissen - schaft wie Chefredakteur Prof. Dr. Peter Stehle bei der Vorstellung des Standard - werks betonte. Die Herausgabe des Ernährungsberichtes im Rhythmus von vier Jahren gehört seit Ende der 60er Jahre zu den Basisaufgaben der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE). Im Dezember vergangenen Jahres ist nun die inzwischen 12. Ausgabe des Berichtes erschienen. Hauptbestand - teil der neuen Ausgabe ist die Fort - schreibung der Daten zur aktuellen Ernährungssituation in Deutschland und ihre Bewertung aus ernährungsphysiologischer Sicht. Damit liefern die Ernährungs - berichte die Basis einer kontinuierlichen, wissenschaftlich fundierten Bestandsauf - nahme und Bewertung der Ernährungs - situation in Deutschland. Fortgeschrieben werden auch die wissenschaftlichen Daten zur Lebensmittelsicherheit. Diese Kapitel bringen weder große Überraschungen noch Schlagzeilen. Ernährungsfachkräfte sind jedoch für ihre Arbeit und Argumen - tation auf aktuelle Daten angewiesen und die liefert der Bericht. In diesem Kon - text sind auch die Kapitel über die Zusammenhänge zwischen Ernährung und Tumorentstehung sowie über die mögliche gesundheitliche Bedeutung von sekundären Pflanzeninhaltsstoffen zu sehen. Beide Kapitel werden auf der Basis aktualisierter Literatur auswertungen dargestellt und eingeordnet. Über die Bestandsaufnahme hinaus greift der Ernährungsbericht jedoch auch aktuelle Entwicklungen auf. So werden erstmalig Ergebnisse einer aktuellen Datener - hebung zur Ernährungssituation von Se - nioren mit Pflegebedarf in Privathaus hal - ten (ErnSiPP-Studie) präsentiert. Darüber hinaus präsentiert der Bericht die Ergeb - nisse einer repräsentativen Studie zur Struktur und Organisation von Dienstleis - tun gen im Bereich Essen auf Rädern mit neuen und wichtigen Erkenntnissen zur Qualität des Angebots und zur Akzeptanz durch die Versorgten. Die Studie zeigt, dass derzeit bestehende Angebote zwar auf große Zufriedenheit bei Seniorinnen und Senioren stoßen, den ernährungsphysiologischen Bedürfnissen dieser Alters - gruppe aber allenfalls teilweise entsprechen. Bemängelt wird u. a., dass ein Drit - tel der untersuchten Anbieter nie Salat oder Rohkost auf dem Speiseplan hatte und mehr als die Hälfte der Anbieter nicht täglich ein vegetarisches Gericht zur Auswahl anbot. Mehr als zwei Drittel (70 Foto: BMELV Prozent) der befragten Anbieter kannten den Gesundheitszustand ihrer Kunden nur teilweise, 40 Prozent von ihnen war die Pflegestufe ihrer Kundschaft nicht be - kannt. Dabei beschränkt sich der Ernäh - rungsbericht nicht auf die Situations - analyse und Ermittlung von Defiziten, sondern ergänzt die jeweiligen Kapitel um konkrete Empfehlungen und Maßnah men für die Praxis. Kritisch anzumerken wäre allenfalls, dass z. B. dem Bereich der Adipositas und ihrer Prävention nur ein paar wenige Seiten gewidmet werden. Daten zur Entwicklung und Prävention anderer ernährungsabhängiger Erkrankungen wie z. B. Diabetes fehlen in der aktuellen Ausgabe ganz. Da der Ernährungsbericht schon aus Gründen eines überschaubaren Umfangs immer nur eine Auswahl aus der Fülle der möglichen Themen präsentiert, wird man dazu vielleicht im nächsten Ernährungsbericht wieder mehr lesen. Dr. Friedhelm Mühleib Der Ernährungsbericht ist unter der Arti - kel-nr. 212300 zum Preis von 32,00 EUR zzgl. Versandkosten beim DGE-Medien - Service unter www.dge-me dien service.de, Telefon: 0228 9092626, Telefax: 0228 9092610, info@dge-me dien service.de er - hältlich. Der Band beinhaltet als Ergän - zung zur gedruckten Version zusätzlich eine CD-Rom mit allen Daten. Chefredakteur Prof. Dr. Peter Stehle (l.) übergibt gemeinsam mit Prof. Dr. Helmut Heseker (Präsident der DGE, 3. v. links) und Dr. Helmut Oberritter (Geschäftsführer der DGE, rechts außen) den neuen Ernährungsbericht im Dezember 2012 an Bundes - ministerin Ilse Aigner. VDOE POSITION 1/13 33

MEDIEN Gesünder leben Im Fleischatlas, herausgegeben von der Heinrich-Böll-Stiftung, der Zeitschrift Le Monde Diplomatique und dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) werden alle Anti-Fleisch-Argu - mente nochmals gesammelt und in Form bunter Grafiken übersichtlich und verständlich aufbereitet. In zwanzig kurzen, übersichtlichen und mit anschaulicher Infografik unterlegten Beiträgen bietet die Broschüre eine hervorragende Zusammenfassung der weltweiten Umweltprobleme, die durch den wachsenden Hunger der Menschheit auf Fleisch entstehen. Das Ziel der Heraus - geber, über die vielfältigen Dimensionen der Fleischproduktion zu informieren, die globalen Zusammenhänge der Fleisch - produktion aufzuzeigen und Alternativen vorzustellen, ist damit sicherlich gelungen. Dabei werden sogar Töne angeschlagen, die für eine Publikation von Grünen und Ökoverbänden eher ungewöhnlich sind. Dem Thema Fleisch aus dem Labor widmet das Heft immerhin zwei von 50 Sei - ten. Dort heißt es u. a., dass aus Stamm - zellen erzeugtes Kunstfleisch wesentlich umweltfreundlicher sei als das Mästen lebendiger Tiere. Das überrascht positiv als Statement aus einer Szene, die normalerweise alles vehement ablehnt, was irgendwie mit Gentechnik zu tun hat. Dr. Friedhelm Mühleib Heinrich-Böll-Stiftung et al. (Hrsg.), Fleisch atlas, Berlin 2013 50 Seiten Kostenlos, Bestell- und Download-Adresse: www.boell.de/fleischatlas Gewohnheit ändern Charles Duhigg, Die Macht der Ge - wohn heit, Berlin Verlag, Berlin 2012 416 Seiten ISBN 978-3-8270-0957-9 22,99 Euro (E-Book 16,99 Euro) Warum tun wir, was wir tun? Charles Duhigg, preisgekrönter Reporter der New York Times, geht dieser Frage um - fassend anhand der aktuellsten Er - kenntnisse von Verhaltenspsychologie, Neurobiologie und Soziologie auf den Grund. Nichts, lautet schließlich seine Botschaft, muss bleiben, wie es immer war. Viele der Beispiele, die der bekannte Wissenschaftsautor bringt, gehören auch zum Alltag von Ernährungsfachkräften. Spannend sind seine Thesen zu Wegen der Veränderung. Wo Schokolade war, kann Apfel sein. Wer es gewohnt ist, den Feierabend auf dem Sofa zu verhocken, kann sich zum fanatischen Jogger wandeln. Duhigg beschreibt die Wege, dem Zwang der schlechten Gewohnheit zu entkommen und sie durch gute Gewohn - heiten zu ersetzen. Bei allem Interesse, mit dem man als Ernährungsexperte Duhigg Strategien zur Verhaltensänderung liest, bleibt ein Rest an Skepsis: Sein Glaube an die uneingeschränkte Möglichkeit der permanenten effizienzorientierten Selbstop - timierung verlangt vom Einzelnen nichts anderes als den Bruch mit all jenen Gewohnheiten, die seiner Tüchtigkeit und Brauchbarkeit im Wege stehen. Abge - sehen von der manchmal etwas nervigen, typisch amerikanischen Erzählweise mit zahllosen Beispielen ist das Buch auch für Ernährungsfachkräfte eine absolut empfehlenswerte Lektüre. Dr. Friedhelm Mühleib Leichter zunehmen Alle reden vom Abnehmen ums Zu neh - men kümmert sich keiner. Dabei leiden sehr dünne Menschen oft genauso oder mehr unter ihrem Problem wie die Di - cken. Während es für Übergewichtige jede Menge Literatur zum Ab nehmen gibt, finden Untergewichtige nur selten hilfreiche Tipps zum Zuneh men. Dieses Büchlein will Abhilfe schaffen. Strategien und Rezepte: Wieder zu Kräf - ten kommen und zunehmen so lautet der Untertitel des Buches, der Erwartun - gen weckt, die das hochkarätige Auto - renteam aus Ernährungsmediziner (Lö ser), Oecotrophologin (Jordan) und der Fach - kraft für enterale und parenterale Ernäh - rung (Wegener) leider nur bezüglich der Rezepte einlöst. Die füllen 2/3 der Seiten. Dagegen kommen die Ursachen und Stra - tegien zu kurz. Angesprochen werden fast ausschließlich ältere Men schen. Eine zweite Hauptgruppe von Betroffenen junge Frauen im Alter bis ca. 35 Jahre (von denen schätzungsweise ca. 4 % untergewichtig sind) kommen in dem Ratgeber nicht vor. Ältere und kranke Menschen, um die es in diesem Buch geht, werden zwar mit Informationen zu einer bedarfsgerechten Ernährung gut versorgt psychologische Aspekte sucht man aber vergebens. Wer nette Rezepte für alte Men - schen mit Mangel- und Unterer nährung sucht, ist mit dem Büchlein sicher gut bedient. Dr. Friedhelm Mühleib Christian Löser, Angela Jordan, Ellen Wegner, Mangel- und Unterernährung, Trias Verlag, Stuttgart 2012 144 Seiten ISBN-13: 978-3830460633 19,99 Euro 34 VDOE POSITION 1/13

ZUR PERSON H. Erbers dobler zum 75. Geburtstag Am 27. Dezember 2012 feierte Prof. Dr. med. vet. Helmut Erbersdobler seinen 75. Geburtstag. Der VDOE gratuliert ganz herzlich! Nach dem Studium der Veteri - närmedizin führte ihn seine wissenschaftliche Laufbahn vom Assistenten am Ins - titut für Physiologie, Physiologische und Ernährungsphysiologie schließ lich zum Professor für Lebens mittel kunde an der Ludwig-Maximilians-Uni versität München. 1980 kam der Ruf auf den Lehr stuhl für Lebensmittel kunde und spezielle Human - ernährung an der Christian-Al brechts- Universität zu Kiel, den er bis zu seiner Emeritie rung sehr erfolgreich aufgebaut und vertreten hat. Von 1999 bis 2003 war er Präsi - dent der DGE, seit 2002 ist er Heraus - geber der Ernäh - Helmut Erbersdobler rungs Um schau. A. Meisel stärkt die PR von KFC Anja Meisel baut den Bereich Corporate Affairs/Public Relations bei KFC Deutsch - land auf und unterstützt die ehrgeizigen Expansionspläne der Fast Food Marke mit Sitz in Düsseldorf. Stakeholder Kommuni - kation im Bereich Ernährung und CSR wird ein wichtiger Teil ihres Aufgaben - gebietes sein. Zuletzt war Anja Meisel bei Danone im Bereich Corporate Affairs tätig. Zuvor verantwortete sie drei Jahre in leitender Funktion den Bereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Online Communi ca - tions, CSR und Public Affairs bei der Mol - kerei Alois Müller. Bis 2007 hat sie als PR Manager Erfahrun - gen bei Unilever ge - sammelt, wo sie Nach haltig keitspro - jekte entwickelte und für die Kom - munika tions strate - gien der Food Mar - Anja Meisel ken zu ständig war. VDOE POSITION In eigener Sache Sie haben sich beruflich verändert? Dann sollten Sie uns informieren wir berichten gerne in den Perso na lien darüber. Nutzen Sie diese Mög lichkeit des Netzwerkens, um Kolle gen und andere Verbandsmit glieder auf Ihre neue Position aufmerksam zu machen ganz gleich, ob der neue Job ein Einstieg, Umstieg oder Aufstieg ist. Sie haben Kommentare, Anregun gen oder Kritik zur VDOE POSITION? Oder aber Ideen und Vor schläge zu Themen, über die berichtet werden sollte? Dann freuen wir uns über einen Leserbrief, einen Anruf oder jede andere Form der Kontakt aufnahme. Wir meinen: Der VDOE POSITION kann mehr Input seitens der Mitglieder nur nutzen! Kontakt: über die VDOE-Geschäftsstelle oder die Redaktion (Tel. +49 (0) 2252 94410), E-Mail: info@mueh l eib.de) J. Glasner jetzt bei Döhler Janina Glasner, Mitglied des Vorstandes des VDOE, hat zum 1. Januar 2013 zum Darmstädter Unternehmen Döhler ge - wechselt. In ihrer bisherigen Tätigkeit bei der Bonner Unternehmensberatung AFC war sie im Bereich des Risiko- und Krisen - managements für die Betreuung von Kunden der Agrar- und Ernährungs - branche zuständig. Nun widmet sie sich als Group Quality & Food Safety Risk Manager insbesondere der Risikofrüher - kennung sowie der Steuerung von Roh - stoffrisiken in der Firmengruppe. Die Fir - ma Döhler ist ein weltweit führender Hersteller von Food and Beverage Ingre - dients und Ingre - dient Sys tems sowie Anbieter integrierten Lösun gen für die Lebens mittelund Geträn ke in dus - trie mit welt weit 19 Pro duk tions stand - Janina Glasner orten. M. Ferschke lei tet Ernährungsteam Nach zehn Jahren rein selbstständiger Tätigkeit hat die Diplom-Oecotrophologin Dr. rer. nat. Melanie Ferschke die Leitung des neu gegründeten Ernährungsteams im Klinikum Frankfurt Hoechst übernommen. Es ist eine Klinik der höchsten Ver - sorgungsstufe mit 986 Betten. Nach einer Phase der erfolgreichen freiberuflichen Zusammen arbeit wurde nun die feste Ein - richtung des Teams, das an das Tumor - zentrum angliedert ist, beschlossen. Dr. Ferschke wird zusammen mit zwei Ernäh - rungsmedizi nern Struktu ren zur Verbesse - rung der Versorgung mangelernährter Patienten aufbauen. Des Wei teren wird die Um setzung der Tumor leitlinien und des Ex pertenstan - dards Man geler - näh rung sowie eine ambulante Nach be - treu ung zu ihrem Auf gaben gebiet Melanie Ferschke ge hören. Spezielles Versicherungskonzept Berufshaftpflichtversicherung 1 Inhaber/in jährlich 75,60 zuzüglich 19 % Versicherungssteuer Praxis-Ausfallversicherung Preisgünstige finanzielle Absicherung bei Krankheit, Unfall, Quarantäne Praxis-Einrichtungsversicherung Feuer Explosion Überspannung Ein bruch - diebstahl Leitungswasser Sturm Hagel Existenzschutz, Rechtsschutz-, Renten- und Berufsunfähigkeitsversicherung, Rü rup- und Riester-Rente, Private Kranken ver sicherung, Hausrat- und Wohnge bäude versicherung Tages- und Festgeld, Bausparen Anzeige Inhaber: Holger Ullrich Postfach 94 02 21 D-51090 Köln Telefon (0 22 04) 30 833-0 Telefax (0 22 04) 30 833-29 ernaehrung@ullrich-versicherung.de www.ullrich-versicherung.de VDOE POSITION 1/13 35

BRANCHEN-NEWS zweiblick Viel Kompetenz in Sachen Ernährung zweiblick betreut und berät als Spezial - agentur seit acht Jahren Kunden aus den Branchen Food & Beverages. Daher ist ein ernährungswissenschaftlicher Ausbil - dungs hintergrund, gekoppelt an kommunikative Zusatzqualifikationen, Vorausset - zung bei allen Teammitgliedern. Zwei neue Kolleginnen manifestieren mit aktuellem und breit gefächertem Fachwissen die Positionierung der Agentur. Oeco tro - phologin und Ernährungswissenschaft - lerin Candy Sierks lernt derzeit als Trainee alle Bereiche der PR-Arbeit kennen. Ve - rena Kohlhase ist ausgebildete Diätassis - tentin und ergänzte ihre Kompetenzen durch ein Bachelorstudium der Oecotro - phologie an der FH Münster. Sie textete im Redaktionsteam einer Bestsellerautorin im Food-Bereich für Bücher, Newsletter, Blog und Facebook. Mit Fachwissen und Textsicherheit rundet sie als PR-Assistentin die Teamaufstellung bei zweiblick ab. Dr. Schär Neu: E-Learning zu Zöliakie Das Dr. Schär Institute bietet seit Kurzem eine Online-Schulung für Oecotropho - logen und Ernährungswissenschaftler an. Hier können Fachkräfte ihr Wissen rund um Zöliakie und die glutenfreie Ernährung erweitern. Die Lerninhalte sind in aufeinander aufbauenden Modulen zusammengefasst. Jedes Modul besteht aus einer interaktiven Präsentation plus Frage - bogen, die fachlich durch Mitglieder des wissenschaftlichen Komitees zusammengestellt wurde. Bei erfolgreicher Teilnahme wird eine Bestätigung ausgestellt, mit der pro Modul ein Fortbildungspunkt bei den Fachverbänden beantragt werden kann. Das erste Lernmodul Grundlagen der Zöliakie Teil 1 wurde von Dr. med. M. Schu mann erstellt und vermittelt neben der Definition auch die Symptomatik, die Zöliakieformen sowie deren Prävalenz. Teilnahme unter http://www.drschaerinstitute.com/de/e-learning/. Albaöl Hilfe für unheilbar kranke Kinder Diabetiker müssen ihren Fettverbrauch begrenzen. Butter besteht zu mehr als 50 % aus gesättigten Fettsäuren. Doch wer möchte schon beim Kochen und Bra - ten auf den Buttergeschmack verzichten? Die Lösung heißt: Albaöl! Die schwedische Rapsölzubereitung besteht zu 93 % aus ungesättigten Fettsäuren und verfügt über leckeren Buttergeschmack. Am Weltdia - be tes tag 2012 konnten sich Hunderte von Diabetikern davon überzeugen. Viele nutzten die Gelegenheit, um Albaölpro - ben gegen eine kleine Spende für die Elch-Kinderhilfe zu erwerben. Mit diesem Charity-Projekt unterstützt die Firma ReKru GmbH, Vertriebspartner des Albaöl- Herstellers Taste of Sweden, Ein richtungen für Kinder und Jugendliche mit unheilbaren Erkrankungen. Dank der zahlreichen Spender konnte sich das Kinder hospiz St. Nikolaus in Bad Grönenbach über einen Scheck in Höhe von 1.260,- Euro freuen. Institut Danone Spaß & Wissen für Ernährungsdetektive Für kleine Forscher gibt es jetzt etwas Neues: IDE und Ravensburger Spielverlag legen den Experimentierkasten Wieso? Weshalb? Warum? Ernährungsdetekti - ve neu auf. Die Experten des IDE haben in der Neuauflage viele Ernährungstipps integriert. Zu erfahren gibt es dadurch Dreierlei: Durch eine bebilderte Experi - men tieranleitung lernen Kinder, z. B. ein Lebensmittel zu raspeln, eine Pipette zu benutzen usw. Die Kinder erleben in fünf Experimenten Naturwissenschaft, wie sie leibt und lebt. Außerdem gibt der Ex - perimentierkasten Ernährungstipps auf Basis des Ernährungskreises der DGE. Ins - gesamt ein Ansatz, der Erfolg verspricht denn kleine Ernährungsdetektive haben viele Sinne und werden hier vielseitig angesprochen. Das Spiel ist für ca. 9,99 Euro im Fach- bzw. Versandhandel zu erwerben. Auf der Internetseite www. ravensburger.de kann es online bestellt werden. Initiative Lebensmitteldose Sichere Dosen durch BPA-Beschichtung Bisphenol A (BPA) wird als Grundbaustein bestimmter Harze (Epoxidharze) für die Innenbeschichtung von Dosen gebraucht und ist dort fest eingebunden. Notwendig ist eine solche Beschichtung, um Lebens - mittel in Dosen vor unerwünschten Re - aktionen mit der Dosenwand zu schützen und so den Geschmack zu erhalten. Epoxidharze bieten dabei spezielle Vorteile bei der Verarbeitung, der Widerstands - fähigkeit bei Verformungen der Dosen durch Beschädigung und der Resistenz z. B. gegenüber sauren Füllgütern. Sie tragen somit maßgeblich zur Sicherheit der Lebensmittel in Dosen bei. Die Verwen - dung von BPA in Lebensmittelver packun - gen ist gesetzlich geregelt. Die Sicherheit von BPA in diesen Anwendun gen wurde durch die Behörden der EU, der USA und in Japan aufgrund wissenschaftlicher Bewertungen vielfach bestätigt. So bieten Lebensmitteldosen perfekten Schutz ohne Kompromisse. sanotact Laktase individuell dosieren Bei einer Laktoseintoleranz reagieren die Betroffenen mit Verdauungsbeschwerden auf den Verzehr von Lebensmitteln, die Milchzucker enthalten. Wie viel Laktose toleriert wird, ist individuell verschieden. Daher bietet Biolabor in Drogerien wie dm-drogerie markt Laktasetabletten in unterschiedlicher Dosierung an. Neu ist Laktase extra hoch dosiert mit 15.000 FCC. Für die einfache Einnahme unterwegs können die Enzymtabletten auch ohne Wasser direkt gekaut werden. Die kleine Tablettenbox mit 40 Laktase - tabletten ist ideal für die Handtasche. Gut zu wissen: Auch bei längerem oder überschüssigem Laktase-Verzehr sind keine nachteiligen Wirkungen zu erwarten. Die Tabletten enthalten weder Gluten noch Laktose, Fructose, Aromen, Farbstoffe oder Zuckeraustauschstoffe (Sorbit) und sind für Veganer geeignet. Weitere In - formationen finden Interessierte unter www.biolabor.de. 36 VDOE POSITION 1/13

BRANCHEN-NEWS Nucis e. V. Neues über Nüsse auf Facebook Nucis e. V. Deutschland bietet einen besonders schnellen, informativen Service: Auf Facebook mit den Link http://dede.facebook.com/nucisev finden Sie uns jederzeit. Unsere neu gestaltete Home - page www.nucis.de bietet ebenfalls einen Link zu unserer Facebook-Seite an. Dort finden Sie aktuelle Kurzinfos zu nussrelevanten Studien, Fotos, Rezepte, Veran - staltungshinweise, Beratungstipps, eine Chronik unserer Aktivitäten (wo Sie z. B. unsere Ernährungswissenschaftler/-innen live treffen und befragen können). Nucis auf Facebook macht besonders viel Spaß, weil die Infos brandaktuell sowie kurz und bündig geschrieben sind. Sie sind direkt mit weiterführenden Infos verlinkt. Außer - dem können Sie sich viel direkter als bisher mit uns austauschen und Fragen stellen. Werden Sie unsere Freundin, unser Freund auf www.facebook.com. Machen Sie mit wir freuen uns auf Sie! RICHTIG ESSEN INSTITUT Expertenpool mit neuem Thema Das RICHTIG ESSEN INSTITUT entwickelt jedes Jahr Expertenthemen zu verschiedenen Beratungsschwerpunkten. Dabei stehen Praktiker zusammen mit Wissen - schaftlern des Instituts und von Univer - sitäten jeweils Pate für ein Thema. Jedes Thema ist nach dem gleichen Schema aufgebaut. Es beinhaltet die medizinischen Grundlagen, Forschungsausblicke, Diag no - sekriterien, Therapie und Zielwerte, Wirk - stoffe/medikamente, diätetische Maß - nahmen, Empfehlungen für die In divi dual - beratung sowie Patienten-Infos und Lite - ratur. Das unterstützt nicht nur die hohe Qualität der Beratungen, sondern erleichtert auch die Arbeit. Neu seit 2012 sind Zöliakie und Sporternährung. Für RICHTIG ESSEN-Berater steht der Exper ten pool kostenlos zur Verfügung. Das Institut ist führend unter den privatwirtschaftlichen Institutionen für Ernährungs beratung. Infos unter www.richtig-essen-institut.de UGB Wie unabhängig ist die Forschung Immer öfter werden Forschungsarbeiten von der Industrie finanziert. Dabei zeigen Untersuchungen, dass solche Studiener - gebnisse vier- bis achtmal so günstige Er - gebnisse für ein Produkt liefern als an dere Studien. Können wir der Forschung noch glauben? Wie unabhängig ist die Wissen - schaft? Darüber diskutiert Bärbel Höhn (MdB) zusammen mit Ernährungs wissen - schaftlern auf der Tagung des Ver bands für Unabhängige Gesundheits be ratung am 3. und 4. Mai 2013 in Gießen. Neben dieser spannenden Podiumsdis kussion wartet die UGB-Tagung mit weiteren brandaktuellen Ernährungsthemen auf: schädliche Stoffe in Ölen, Neues zu sekundären Pflanzenstoffen, Qualität von Bio - lebensmitteln u. v. m. Eingeladen sind Ernährungsfachkräfte, die sich über aktuelle Forschungsergebnisse und Empfeh - lungen informieren möchten. Programm und Anmeldung: www. ugb.de/tagung 3 PAULY Neu: Glutenfreier Chips-Genuss 3 PAULY, der Experte für allergenarme Er - nährung, erweitert sein Sortiment um zwei neue Produkte: Die knusprigen Bio Kartoffelsnacks in den Varianten Paprika und Meersalz. Die neuen Leckereien dürfen auf keiner Party fehlen und sind für die ganze Familie ein köstlicher Knab - berspaß. Dabei kommen die raffiniert gewürzten Kartoffelchips ohne den Zu - satz von Glu ten aus. Außerdem wurde bei der Her stellung auf Ei, Nüsse, Erdnüsse, Sesam, Soja und Lupine verzichtet. Der Bio Kar toffelsnack mit Meersalz ist zudem laktosefrei. Somit sind die pikanten Kartoffel snacks auch für Personen mit speziellen Ernährungsbedürfnissen ein unbeschwerter Genuss. Für alle Interes - sierten oder Betroffenen bietet 3 PAULY die Möglich keit, kostenlos Beratungs bro - schüren rund um das Thema Nahrungs - mittelallergien zu bestellen oder jederzeit unter http://www.3pauly.de herunterzuladen. YAKULT Vortragsfoliensätze zu Probiotika Die Wissenschaftsabteilung von Yakult bietet aktuell zwei Vortragsfoliensätze zu den Themen Faszination Mikrobiota sowie Sport, Immunsystem, Probiotika zum Be stellen an. Die Folien sind für Vorträge von Fachkräften für Fach - kräfte aus Medizin und Ernährung konzipiert. Infor mieren Sie sich und Ihre Kollegen über die Zusammenhänge der Darmmikrobiota bei Erkrankungen wie Adipositas und Reiz darmsyndrom. Lassen Sie sich die Frage beantworten, wie körperliche Aktivität die Immunfunktion beeinflusst und was Pro biotika hier leisten können. Bei Interesse an den beiden Vor - trags-cds schicken Sie Ihre Postadresse an wissenschaft@yakult. de. Yakult ist das japanische Getränk, das vor über 75 Jahren von dem Wissen schaft ler Dr. Shirota entwickelt wurde. Nur Ya kult enthält die einzigartigen Shirota-Kulturen wertvolle Milchsäurebakterien, die stetig weiter erforscht werden. GOE mbh Neues OptiDiet- Update erschienen Das Update der bewährten Ernährungs - software OptiDiet bietet Diät- und Ernäh - rungsberatern zahlreiche Neuerungen: Laborwerte wie Blutfette, Magermasse oder Nüchternzucker können eingetragen und deren Entwicklung in Verlaufskurven anschaulich dargestellt werden. Neu ist auch die Analyse zur Klimafreundlichkeit der Ernährung (inkl. Beratungstext). Dar - über hinaus beinhaltet das Update weitere Wochenspeisepläne zur Reduktions - kost, Tagespläne für sportlich aktive Ju - gendliche und leckere, schnelle Rezepte für Berufstätige. Außerdem stehen zusätzliche Beratungstexte, Lebensmittellisten und diätetische Markenprodukte zur Ver - fügung. Multiplikatoren haben die Mög - lichkeit, OptiDiet zu Präsentationszwecken vier Wochen lang kostenfrei zu nutzen. Mehr Infos per E-Mail an info@goe-software.de oder auf www.goe-software.de. Hinweis: Bei den Branchennews handelt es sich um Pres se meldungen der korporativen Mitglieder des VDOE. 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SERVICE BESTELLSCHEIN > per Fax + 49 (0) 2 28 2 89 22-77 oder per Post An den Verband der Oecotrophologen e. V. Reuterstr. 161 53113 Bonn Ja, ich bin VDOE-Mitglied, bitte schicken Sie mir: Artikel ankreuzen Artikel Flyer Honorarempfehlungen für die Ernährungsberatung und Ernährungstherapie Flyer Expertenpool Flyer FUNDAMENT-Mentoringprogramm für Oecotrophologen Verbandssatzung Berufsordnung für Oecotrophologen Flyer für Studenten kostenlos... kostenlos... kostenlos... kostenlos... kostenlos... kostenlos Info-Ordner Erfolgreich als Unternehmer 30,00 Euro (rechtl. + steuerl. Fragen, Versicherung)... 4-Wochen-Abo VDOE-Stellen-Infothek 30,00 Euro Für Oecotrophologen geeignete Stellenanzeigen aus Tages-/Wochenzeitungen und Fachzeitschriften sowie aus dem Internet; erscheint 1-mal pro Woche... Infos zur Berufshaftpflichtversicherung (speziell auf Oecotrophologen in der Ernährungsberatung ausgerichtet) kostenlos Fachzeitschriften-Sonderkonditionen (Preise inkl. Versandkosten im Inland) Bitte kreuzen Sie an, welches Bestellformular wir Ihnen zusenden sollen: Artikel VDOE-Vorteilspreis ankreuzen Artikel VDOE-Vorteilspreis ankreuzen Ernährungs Umschau (EU) 76,56 Euro pro Jahr... EU- und DGE-Info Mitglieder-Kombi-Abo, 84,48 Euro pro Jahr... European Journal of Nutrition 125,44 Euro pro Jahr... Aktuelle Ernährungsmedizin 58,60 Euro pro Jahr... GV kompakt 52,50 Euro pro Jahr... gv-praxis 117,00 Euro pro Jahr... GVmanager kostenlos... Schulverpflegung kostenlos Diabetes-Forum 11,00 Euro pro Jahr... Hauswirtschaft und 35,20 Euro pro Jahr Wissenschaft... AdipositasSpektrum 22,00 Euro pro Jahr... Ernährung & Medizin 53,90 Euro pro Jahr inkl. Nutzung Online-Archiv... Adipositas 49,00 Euro pro Jahr... Medical Sports Network 26,00 Euro pro Jahr Was wir Ihnen sonst noch bieten: Berufspolitische Vertretung und Unterstützung des Berufsstandes Beratung in allen beruflichen Fragen (z. B. zu Arbeitsverträgen, Vergütung, Berufs - ori en tierung, Ernährungsberatung, Existenzgründung) Existenzgründungsgutachten (kostenpflichtig) Erstberatung durch einen Verbands-Rechts an - walt z. B. zu arbeitsrechtlichen Fragen und Fragen bei der Existenzgründung (kostenpflichtig) Rabatte zwischen 10 und 60 % auf Medien des aid e. V., des 5 am Tag e. V. sowie des Bundesverbandes Die VERBRAUCHER INITIATIVE e. V. VDOE-Newsletter Verbandszeitschrift VDOE POSITION Jahres - tagung (ermäßigte Teilnahmegebühr) Fachliche und regionale Plattformen und Treffen Absender: (Bitte in Druckbuchstaben schreiben) ı... ı... ı... ı... Name Vorname Mitgliedsnummer ggf. Institution/Unternehmen ı... ı... ı... ı... Straße PLZ, Ort Tel. E-Mail ı... ı... Datum Unterschrift Impressum Redaktion: Dr. F. Mühleib (Leitung), Dr. M. Düngenheim, A. Feller, Dr. M. Groeneveld, Dr. E. Krebs, K. Wriedt Mitarbeiter dieser Ausgabe: Jutta Conrad (Hochschulen) Herausgeber: Verband der Oecotrophologen e. V. V. i. S. d. P.: Kerstin Wriedt Gestaltung: Wienands PrintMedien GmbH, 53604 Bad Honnef VDOE-Geschäftsstelle Reuterstr. 161, 53113 Bonn, Tel. +49(0)228 28922-0, Fax +49(0)228 28922-77, E-Mail: vdoe@vdoe.de, Internet: www.vdoe.de Redaktion und Anzeigen: Pressebüro Dr. Friedhelm Mühleib, Seestraße 2, 53909 Zülpich-Geich, Tel. +49(0)2252 94410, Fax +49(0)2252 944120, E-Mail: info@muehleib.de Die Artikel geben nicht unbedingt die Mei - nung des Vorstandes oder der Redaktion wieder. Sie sind ausschließlich die des Ver - fassers. Anzeigen, PR-Beiträge und Fremd - leis tungen stellen allein die Meinung der dort erkennbaren Auftraggeber dar. Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe und Beiträge bei Bedarf redaktionell zu be - arbeiten. Für unaufgefordert eingesandte Manuskripte und Medien wird keine Ge - währ übernommen. Die nächste Ausgabe der POSITION erscheint am 24. Mai 2013. Redak tions - schluss ist der 22. März 2013. Das Schwer punktthema des nächsten Hef - tes lautet: Berufsfeld Bildung Bilden, Coachen, Lehren.

SERVICE Ihre VDOE-Ansprechpartner auf einen Blick Vorstand Almut Feller (Vorstandsvorsitzende) Ingrid Acker Gabi Börries Janina Glasner Dr. Maike Groeneveld (Stellvertretende Vorstands vor - sitzende) Dr. Tatjana Rosendorfer (Rechnungsführendes Vorstandsmit glied) Kerstin Wriedt (Stellvertretende Vorstandsvorsitzende) Geschäftsstelle Verband der Oecotrophologen e. V. Reuterstraße 161, 53113 Bonn Tel. +49 (0)228 28922-0, Fax +49 (0)228 28922-77 E-Mail: vdoe@vdoe.de / Internet: www.vdoe.de Geschäftszeiten MO DO von 08:30 Uhr bis 15:00 Uhr FR von 08:30 Uhr bis 13:00 Uhr Ihre Ansprechpartner in der Geschäftsstelle Personen Arbeitsschwerpunkte Bürozeiten Geschäftsführung Dr. Elvira Krebs Koordination der Geschäftstätigkeit zum Vorstand MO bis FR und innerhalb der Geschäftsstelle Berufspolitik und Berufsordnung Mitgliederberatung zu rechtlichen und steuerlichen Fragen Hochschulkontakte... Sekretariat Cornelia Birkoben Mitglieder- und Adressverwaltung Buchhaltung MO bis FR Stellen-Infothek Örtliche Gruppen... Martina Weltring Seminarabwicklung Expertenpool Jahrestagung MO bis FR... Elisabeth Richter Mitglieder- und Adressverwaltung MI... Monika Klotz Büroorganisation MO bis DO... Weiterbildung Urte Brink, Referentin Zertifikat Qualitätssicherung in der Ernährungs- MI bis FR Ernährungsberatung beratung Mitgliederberatung zur freiberuflichen und Weiterbildung Ernährungsberatung... Christine Kalthoff, Weiterbildungsprogramm Arbeitskreis Diabetes DI bis MI Referentin Weiterbildung Mitgliederberatung zur Weiterbildung... Öffentlichkeitsarbeit Dr. Monika Düngenheim, Presseanfragen (Medien-)Kooperationen Jahres- MO bis DO Leiterin Presse- und tagung Hochschulmarketing OECOTROPHICA-Preis Öffentlichkeitsarbeit Publikationen (Newsletter, Broschüren) korporative Mitglieder Stellen-Infothek Redaktion (VDOE- POSITION) Mentoring... Tobias Formanski, Mitgliederservice Veranstaltungsorganisation MO bis FR Referent Mitgliederservice VDOE-Netzwerke und Örtliche Gruppen Gehaltsund Öffentlichkeitsarbeit beratung Internetauftritt Expertenpool Netzwerke: Überregional und mit klarem thematischen Bezug zum beruflichen Austausch. Netzwerk Bereich Adipositas- Adipositas-Prävention Netzwerk und -therapie Bildungs- Ernährungsbildung und Netzwerk -erziehung Diabetes- Diabetes-Prävention, Netzwerk Beratung und Therapie E-Netzwerk Ernährungsberatung und Ernährungstherapie H-Netzwerk Haushaltswissenschaften PR-Netzwerk Öffentlichkeitsarbeit, Journalismus, Medien, Presse QM/QS- Qualitätsmanagement und Netzwerk Qualitätssicherung Wirtschafts- LM-, Pharma-, Hausgeräte- Netzwerk industrie und Handel..................... Arbeitskreise: Zur Beurteilung best. Frage stel - lungen beruft der Vorstand Arbeitskrei se (AK) ein. Fachbereich Leitung AK Adipositas Dorle Grünewald-Funk AK Diabetes Dr. Astrid Tombek AK Ernährungs- Christof Meinhold therapie AK Haushalts- Prof. Dr. Hertje Funke wissenschaften AK Internationale Britta Macho Berufspolitik............ Herzlich willkommen! 69 neue Mitglieder im IV. Quartal 2012 Bianca Arnold Kerstin Aschenbrenner Hanna Bader Maike Bahlinger Miriam Bahnmüller Natalie Bertrams Sarah Besemer Dr. Alexandra Blaik Anne Brants Esther Pia David Christiane Diem Lydia Dobrucky Kerstin Fehling Svenja Gehringer Antonia Gruhn Vivien Haack Felicitas Härlin Prof. Dr. Stephanie Hagspihl Anika Hammes Nadia Hashim Eva-Maria Hengel Alina Hieronymus Ute Janings Stephanie Kallouz Christina Kausche Birthe Kemmerling Dagmar Kempf Anna-Marisa Kirstein Nina Kohtz Katharina Kröber Gerti Lorenz Julia Maschmann Maike Meinema Lisa Müller-Ehl Mareike Nakat Iulia Olshausen Caterina Pascale Wiebke Philipps Dr. Julia Pilgram Melanie S. Rank Annika Rehm Lydia Renner Almut Reymann Katharina Röhrig Lisa Scheid Miriam Schmalzriedt Saskia Schock Katrin Scholtyssek Franziska Schreiber Susanne Siemann Stephanie Steinigeweg Catharina Stelter Kerstin Stemme Kerstin Struck Patricia Sweigart Laura Truar Marrin Twisselmann Stephanie Vetter Elisabeth Wapler Meike Weber Sonja Wiese Dr. Birgit Wild Ira Wilkens Leonie Wilms Katrin Witt Jana Witzel Stefanie Wolf Sibel Yapici Stefanie Zimmermann VDOE POSITION 1/13 39

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