Der Gesundheitsbereich in der Internationalen Zusammenarbeit der Schweiz Einführung in die Arbeit der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA International Day ZHAW, 12. November 2012 Debora Kern
Die DEZA in Kürze Die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) ist Teil des Eidgenössischen Departments für auswärtige Angelegenheiten (EDA). Für die Gesamtkoordination zuständig in der Entwicklungsund Ostzusammenarbeit sowie Humanitärer Hilfe des Bundes. Mandat der DEZA liegt in der Bundesverfassung verankert. Ziel der IZA ist Armutsreduktion; 550 Schweizer Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im In- und Ausland sowie rund 900 lokalen Angestellten Jahresbudget von 1.87 Milliarden Franken (2012).
Welche sind die 5 Ziele der Schweizer Entwicklungszusammenarbeit? Nachhaltiges Wirtschaftswachstum fördern Krisen, Konflikte und Katastrophen vorbeugen und diese überwinden Zugang zu Ressourcen und Dienstleistungen für alle schaffen Entwicklungsfördernde, umweltschonende und sozialverträgliche Globalisierung mitgestalten Transition zu demokratischen, marktwirtschaftlichen Systemen unterstützen
Was sind die Kernaufgaben der DEZA? REGIONALE ZUSAMMENARBEIT GLOBALE ZUSAMMENARBEIT OST- HUMANITÄRE HILFE ZUSAMMENARBEIT Bilaterale Zusammenarbeit mit Partnerländern in Asien, Afrika und Lateinamerika: Zusammenarbeit mit multilateralen Partnern: UNO, Weltbank, reg. Entwicklungsbanken Transitionshilfe: Förderung von Demokratie und Marktwirtschaft im Westbalkan und GUS Rettung von Leben und Linderung von Not bei bewaffneten Konflikten und Naturkatastrophen Bekämpfung der Armut durch Stärkung von privaten und staatlichen Partnern Beiträge zur Lösung globaler Probleme: Klimawandel, Ernährungssicherheit, Migration, Wasser Erweiterungsbeitrag: Beitrag an die neuen EU- Länder Mitteleuropa und im Baltikum Vorbeugungs- und Vorbereitungsmassnahmen in Krisenregionen
Ausgaben pro Aufgabenbereich (2012) Entwicklungszusammenarbeit 12 Schwerpunktländer in Afrika, Asien und Lateinamerika 6 Sonderprogramme 7% 22% 72% CHF 1870 Mio Zusammenarbeit mit Osteuropa Transitionshilfe für den Westbalkan und GUS-Lände Humanitäre Hilfe In mehr als 30 Ländern tätig Erweiterungsbeitrag an die neuen EU- Länder Nothilfe des Schweizer Korps für Humanitäre Hilfe SKH
Wo ist die DEZA aktiv? Schwerpunktländer Entwicklungszusammenarbeit Sonderprogramme Entwicklungszusammenarbeit Schwerpunktländer Ost-Zusammenarbeit Sonderprogramme Osteuropa und GUS Schweizer Beitrag an die erweiterte EU Schwerpunkte Humanitäre Hilfe Engagement im Rahmen der Nordafrika-Strategie
Relevanz und Opportunitäten des Gesundheitssektors in der IZA: Gesundheit ist ein sehr wichtiges Thema für die DEZA, weil die Schweiz komparative Vorteile darin hat DEZA-Investitionen ca. CHF120 Millionen/Jahr Innen- und aussenpolitisch grosse Bedeutung der Gesundheit (Genf als wichtiger Standort für internationale Gesundheit, Forschung, Industrie) Interesse der Schweiz an Mitgestaltung der Globalen Gesundheitspolitik. Kohärenz + gemeinsame Ziele der Schweizerischen Gesundheitsaussenpolitik
Das Engagement der DEZA im Gesundheitsbereich - Ansatz: Ziel: Die Verbesserung des Gesundheitszustandes der armen und verwundbaren Bevölkerung, um deren Lebensqualität und chance zu erhöhen. Fokus des DEZA Engagements ist die Stärkung der Gesundheitssysteme, damit diese qualitativ gute Dienstleistungen in einer nachhaltigen Weise erbringen können. Den Zugang zu qualtiativ guten Basisservices erweitern (Angebotsseite) Förderung der Partizipation und Empowerment der Patienten (Nachfrageseite)
Das Engagement der DEZA im Gesundheitsbereich: Thematischer Fokus: Übertragbare und Nicht-Übertragbare Krankheiten, Sexuelle und Reproduktive Gesundheit / Mutter-Kind Gesundheit, Basisgesundheitsversorgung für alle. Einsatz auf verschiedenen Ebenen und mit einer Vielfalt von Partnern: Zusammenarbeit mit der Regierung (Gesundheitsministerien) sowie mit nicht staatlichen Organisationen in den jeweiligen Einsatzländern. Zusammenarbeit mit und Mitwirken in Internationalen Organisationen (z.b. UN Organisationen wie Weltgesundheitsorganisation WHO). Austausch und Abstimmung mit anderen Bundesämtern (z.b. Bundesamt für Gesundheit). Austausch der DEZA Mitarbeitenden via Gesundheits-Netzwerk.
Erreichtes und Herausforderungen Erreichtes Verbesserung vom Gesundheitsstatus Stärkung Systeme und Dienstleistungen Herausforderungen Zugang zu qualitativ guter Gesundheitsversorgung Multiple Krisen Klimawandel Fragile Kontexte Berücksichtigung der Determinanten von Gesundheit Nicht- übertragbare / chronische Krankheiten Nachhaltige Gesundheitsfinanzierung Erhöhung öffentlicher Gesundheitsausgaben in LIC Global Health Architecture 10
Beispiel: Malaria globale Situation Malaria ist behandelbar und verhinderbar und demnach eine typische Armutskrankheit. Jährlich sterben über 600 000 Menschen an den Folgen der Malaria: 90% davon in Afrika, circa 80% davon sind Kinder unter 5 Jahren. Schwangere Frauen und Kinder unter 5 Jahren sind die am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen. Malaria ist für 20% aller Todesfälle von Kindern unter 5 Jahren verantwortlich Verringerung des jeweiligen Bruttoinlandprodukt in endemischen Gebieten um circa 1.3% (WHO 2011).
Beispiel Malaria- wie arbeitet die DEZA dazu? Unterstützung von globalen Akteuren: Weltgesundheitsorganisation (WHO) und ihr Spezialprogramm zu Tropenkrankheiten (TDR) Globaler Rahmen, Normen und Standards Globale Fonds zur Bekämpfung von HIV, Malaria und TB (GFATM) Finanzierung von Malaria Programmen Roll Back Malaria Partnership und das Schweizerische Tropenund Public Health Institut Internationale Koordination, Forschung und best practices Forschungspartner wie Medicines for Malaria Venture (MMV) oder Drugs for Neglected Diseases Initiative (DNDi) Forschung und Entwicklung neuer Medikamente
Beispiel- trinkbares, süsses Anti-Malaria Medikament, speziell entwickelt für Kleinkinder
Beispiel Malaria- Wie arbeitet die DEZA dazu? Unterstützung in den Partnerländer- Beispiel Tansania: Sektorielle Budgethilfe und Politikdialog Beeinflussung der Gesundheitspolitik und Prioritätensetzung Forschungspartner wie Ifakara Health Institute Forschung (biomedizinisch) und Fortschrittskontrolle auf Haushaltsniveau Gezielte Unterstützung des Nationalen Malaria Kontrollprogramms im Bereich der impregnierten Moskitonetze: Beispiel
Wirksamer Schutz gegen Malaria durch den Gebrauch von Insektizid behandelten Moskitonetzen Herausforderung Malaria ist eine der Haupttodesursachen in Tansania und wirkt sich negativ auf die soziale und wirtschaftliche Entwicklung der Bevölkerung aus. Besonders gefährlich ist die Krankheit für schwangere Frauen und Kinder unter 5 Jahren. Imprägnierte Moskitonetze, welche einen wirksamen Schutz gegen Malaria darstellen, sind nur ungenügend vorhanden. Projekt In Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsministerium soll die flächendeckende Nutzung von imprägnierten Moskitonetzen sichergestellt werden und so zur Senkung von Malariaerkrankungen sowie zur Reduktion der Mütter- und Kindersterblichkeit in Tansania beitragen. Resultat Der Anteil von Haushalten, welche mindestens ein Moskitonetz besitzen ist von 36% (2007) auf 64% (2010) gestiegen. Malariaerkrankungen bei Kindern unter 5 Jahren sind von 21% (2006) auf 14% (2008) gesunken. Alle Moskitonetz Programme landesweit werden effizient vom Gesundheitsministerium aus koordiniert.
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