Gefördert durch den Freistaat Thüringen Projekt: Integratives Konzept zur Untersuchung von Strategien der Jagdausübung unter besonderer Berücksichtigung von Wildeinfluss, Waldentwicklung, Interessen der Wald- und Jagdbesitzer sowie Waldschäden durch Schalenwild in ausgewählten Forstämtern des Freistaats Thüringen Wildeinfluss Jagdstrategie - Waldentwicklung
Gefördert durch den Freistaat Thüringen Technische Universität Dresden: Wildeinfluss- Jagdstrategie Waldentwicklung Johann Heinrich von Thünen-Institut Eberswalde: Schalenwildmanagement Wald Wild Fachhochschule Erfurt: -ANSTALT ÖFFENTLICHEN RECHTS- Rotwild- Bewirtschaftungskonzept Menschen Thüringer Landesanstalt für Wald, Jagd und Fischerei: Rehwild- Bewirtschaftungskonzept Prof. M. Müller und Dipl.-Forstw. A. Möhring 2
Ziele und Aufgaben des Projektes Erfassung von Wildverbiss und schäle Untersuchung der Kommunikation zwischen Waldbesitzern und Jagdausübungsberechtigten Analyse und Auswertung der Streckenergebnisse Erprobung alternativer Jagdkonzepte Erarbeitung einer angepassten Bejagung Prof. M. Müller und Dipl.-Forstw. A. Möhring 3
Verbissanalyse (Probekreise und Kontrollzäune) Modifiziertes sächsisches Verfahren, 10 Paare pro Forstamt verteilt in 2 Versuchsrevieren davon 5 als Intensivuntersuchungsflächen Zaunfläche gezäunt 12 m Referenzfläche ungezäunt 12 m 12 m 40-60 m 12 m Probekreis: 100 m 2 Probekreis: 100 m 2 Prof. M. Müller und Dipl.-Forstw. A. Möhring 4
Vergleich der Vegetationsentwicklung innerhalb der Kontrollzäune und außerhalb der Kontrollzäune Prof. M. Müller und Dipl.-Forstw. A. Möhring 5
Vergleich der Vegetationsentwicklung innerhalb der Kontrollzäune und außerhalb der Kontrollzäune Prof. M. Müller und Dipl.-Forstw. A. Möhring 6
Intensivuntersuchungsflächen 5 Paare pro Forstamt 18 m Saat vmf Saat vf Saat vmf Saat vf Probekreis: 100 m 2 Saat mf Saat offen 40-60 m Pflanzung Pflanzung Saat offen Probekreis: 100 m 2 Saat offen Pflanzung Pflanzung 18 m Saat mf Saat offen je 80 Pflanzen RBu,TEi o Bah ; Saaten RBu, TEi o Bah vmf vogel- und mausfrei; vf vogelfrei; mf mausfrei; offen ohne Schutz Prof. M. Müller und Dipl.-Forstw. A. Möhring 7
Intensivuntersuchungsflächen Höhe in cm 80 70 60 50 40 30 20 10 0 Mittelwert Rotbuche (Untersuchungsrevier Rothehofsmühle) 62 88 88 76 10 11 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 Verbiss in % Verbissprozent Höhe der Pflanzen innerhalb des Zaunes Höhe der Pflanzen außerhalb des Zaunes Prof. M. Müller und Dipl.-Forstw. A. Möhring 8
Änderung des Jagdregimes Änderung der Jagdzeiten in ausgewählten Versuchsrevieren der Forstämter Weida, Stadtroda, Erfurt-Willrode, Hainich-Werratal 1. Mai bis 15. Juni: Freigabe Reh- und Schwarzwild gem. ThrJagdZVO 16. Juni bis 31. August: Jagdruhe 1. September bis 15. Januar: Freigabe alles Schalenwild (unter Beachtung 22 Abs. 4 BJagdG: führende Stücke sind zu schonen) 16. Januar bis 30. April: Jagdruhe je Forstamt 1 (max. 2) Versuchsrevier mit veränderten Jagdzeiten Prof. M. Müller und Dipl.-Forstw. A. Möhring 9
Vergleich der Erlegungszeiten des Rehwildes zwischen den bisherigen rechtlichen Rahmenbedingungen (ThürJagdZVO 2003; BMLEV 2002) und dem Jagdkonzept für die Versuchsreviere der Forstämter Weida, Stadtroda, Erfurt-Willrode und Hainich-Werratal Prof. M. Müller und Dipl.-Forstw. A. Möhring 10
Änderung des Jagdregimes Änderung der Jagdzeiten in ausgewählten Versuchsrevieren der Forstämter Frauenwald und Marksuhl 1. Mai bis 15. Juni: Freigabe Reh- und Schwarzwild gem. ThrJagdZVO 16. Juni bis 14. August: Jagdruhe 15. August bis 15. Dezember: Freigabe alles Schalenwild (unter Beachtung 22 Abs. 4 BJagdG: führende Stücke sind zu schonen) 16. Dezember bis 30. April: Jagdruhe je Forstamt 1 Versuchsrevier mit veränderten Jagdzeiten Prof. M. Müller und Dipl.-Forstw. A. Möhring 11
Vergleich der Erlegungszeiten des Rehwildes zwischen den bisherigen rechtlichen Rahmenbedingungen (ThürJagdZVO 2003; BMLEV 2002) und dem Jagdkonzept für die Versuchsreviere der Forstämter Frauenwald und Marksuhl Prof. M. Müller und Dipl.-Forstw. A. Möhring 12
250 Rehwildstrecken der Versuchs- und Vergleichsforstämter Anzahl erlegter Rehe 200 150 100 50 0 1. 2. 1. 2. 1. 2. 1. 2. 1. 2. 1. 2. 1. 2. 1. 2. 1. Mai Juni Juli August Septemer Oktober November Dezember Januar Jagdzeit 6 Jahres-Monatsmittelstrecken der Landesjagdbezirke der Versuchsforstämter 6 Jahres-Montsmittelstrecken der Landesjagdbezirke der Vergleichsforstämter Prof. M. Müller und Dipl.-Forstw. A. Möhring 13
HEURICH, M (2010): Neues vom Reh, LWF aktuell (Vol 79); S. 16-19 ELLENBERG, H (1978): Zur Populationsökologie des Rehwildes; Spixiana, 211 S.
Änderung des Jagdregimes Begleitende Untersuchung der Schusslage beim Rehwild auf Bewegungsjagden Nutzen die Schützen die übertragene Verantwortung für die Zieloptimierung? Versuchsforstämter Weida Stadtroda Erfurt-Willrode Hainich-Werratal Marksuhl Frauenwald Vergleichsforstämter Jena Bad Berka Finsterbergen Sonneberg Neuhaus/Rwg. Oberhof Prof. M. Müller und Dipl.-Forstw. A. Möhring 15
Schusslagen unter dem Aspekt der Tötungswirkung Schusslagenverteilung 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 68% 73% 24% 20% 8% 7% N = 362 N = 888 Jagdzeit des Rehbockes bis 15. Oktober Jagdzeit des Rehbockes bis 15. Januar sofortige Tötungswirkung (Haupt, Träger, Blatt) mittelbare Tötungswirkung (Waidwund, Rücken) verzögerte (indirekte) Tötungswirkung (Äser, Läufe, sonstiges) Gesamt: 1.250 Stück Prof. M. Müller und Dipl.-Forstw. A. Möhring 16
Schusslagen unter dem Aspekt der Wildbretzerstörung Schusslagenverteilung 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 5% 3% 40% 46% 22% 21% 17% 13% 12% 9% 5% 8% N = 362 N = 888 Jagdzeit des Rehbockes bis 15. Oktober Jagdzeit des Rehbockes bis 15. Januar volle Verwertbarkeit (Träger, Haupt) volle Verwertbarkeit (Blatt) eingeschränkte Verwertbarkeit (gering waidwund) bedingte Verwertbarkeit (waidwund) erhebliche Einschränkungen (eine Keule; Rücken) Verwertbarkeit fraglich (beide Keulen; Fangschuss) Gesamt: 1.250 Stück Prof. M. Müller und Dipl.-Forstw. A. Möhring 17
Analyse der Schusslagen beim Rehwild Jagdzeit Rehbock bis 15. Oktober Gesamt 362 Schusslagen Schusslage Anzahl Anteil in % Spitz von vorn 6 2 Schräg von vorn 80 22 Quer 248 68 Schräg von hinten 25 7 Spitz von hinten 3 1 Prof. M. Müller und Dipl.-Forstw. A. Möhring 18
Analyse der Schusslagen beim Rehwild Jagdzeit Rehbock bis 15. Januar Gesamt 888 Schusslagen Schusslage Anzahl Anteil in % Spitz von vorn 23 3 Schräg von vorn 190 21 Quer 628 71 Schräg von hinten 45 5 Spitz von hinten 2 0 Prof. M. Müller und Dipl.-Forstw. A. Möhring 19
Analyse der Schusslagen beim Rehwild Schusslage Jagdzeit Rehbock bis 15. Oktober Jagdzeit Rehbock bis 15. Januar Spitz von vorn 2 % 3 % Schräg von vorn 22 % 21 % Quer 68% 71 % Schräg von hinten 7 % 5 % Spitz von hinten 1 % 0 % Gesamt: 362 888 Prof. M. Müller und Dipl.-Forstw. A. Möhring 20
Zusammensetzung der Bewegungsjagdstrecke Anzahl auf Bewegungsjagd erlegter Rehe 800 700 600 500 400 300 200 100 0 N = 41 N = 84 N = 46 N = 90 N = 43 N = 77 N = 46 N = 93 N = 40 N = 77 N = 66 N = 94 2006/07 2007/08 2008/09 2009/10 2010/11 2011/12 Anzahl an Bewegungsjagden je Jagdjahr Anzahl der Rehböcke an der Bewegungsjagdstrecke der Vergleichsforstämter (Jagdzeit bis 15. Oktober) Anzahl der Rehböcke an der Bewegungsjagdstrecke der Versuchsforstämter (Jagdzeit bis 15. Jannuar) Anzahl des Kahlwildes an der Bewegungsjagdstrecke der Vergleichsforstämter (Jagdzeit bis 15. Januar) Anzahl des Kahlwildes an der Bewegungsjagdstrecke der Versuchsforstämter (Jagdzeit bis 15. Januar) Prof. M. Müller und Dipl.-Forstw. A. Möhring 21
Durchschnittliche Anzahl erlegter Rehe pro Bewegungsjagd Prof. M. Müller und Dipl.-Forstw. A. Möhring 22
Befragung der Schützen auf Bewegungsjagden vertrauliches Interview zwischen Schützen auf Bewegungsjagd und dem Projektbearbeiter Erfahrungsberichte der Schützen Einstellung der Schützen zur Aufhebung der Schonzeit für Rehböcke Prof. M. Müller und Dipl.-Forstw. A. Möhring 23
Befragung der Schützen auf Bewegungsjagden Würden Sie persönlich die Freigabe bzw. Aufhebung der Schonzeit für Rehböcke bis 15. Januar thüringenoder bundesweit befürworten? Prof. M. Müller und Dipl.-Forstw. A. Möhring 24
Befragung der Schützen auf Bewegungsjagden Aufhebung der Schonzeit thüringen- bzw. bundesweit? Anzahl 50 45 40 35 30 25 20 15 10 5 0 43 Gesamt: 55 Schützen 9 3 ja nein neutral Antwort Prof. M. Müller und Dipl.-Forstw. A. Möhring 25
Fazit der Auswirkungen Jagdzeitensynchronisation des Rehwildes Koordination der Aktivitätshöhepunkte des Rehwildes und der Bejagung Zunahme der Effizienz der Bewegungsjagden Zunahme des Anteils des auf Bewegungsjagden erlegten Rehwildes an der Rehwildgesamtstrecke Zunahme der Rehwildgesamtstrecke Kaum Verschiebungen der Wildklassenanteile an der Rehwildgesamtstrecke Zustimmung der an den Bewegungsjagden teilnehmenden Jägern Prof. M. Müller und Dipl.-Forstw. A. Möhring 26
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