STARK III im Spiegel wissenschaftlicher Begleitforschung Dr. Gunthard Bratzke, Geschäftsführer isw Institut für Strukturpolitik und Wirtschaftsförderung Seite 1
Untersuchungsinstrumente der wissenschaftlichen Begleitung (I) Dokumentenanalyse Programmplanungsdokumente, Förderrichtlinien, Unterlagen für Antragsteller, Projektberichte, Newsletter, Websites, Pressemitteilungen Auswertung von Projektdaten Finanzielle und materielle Indikatoren aus verschiedenen Datenbanken (IB, LVWA, MF, MK, MS) Berechnung regionalwirtschaftlicher Effekte auf der Grundlage von Projektkostenabrechnungen (Projektträger) Teilstandardisierte Befragung aller Kommunen sowie freien Träger des Landes bisher 2 Befragungsrunden (2013 und 2015) Seite 2
Untersuchungsinstrumente der wissenschaftlichen Begleitung (II) Reflexion der Ergebnisse sowie vertiefende Gespräche mit Programmverantwortlichen auf Landesebene Fachreferate der beteiligten Ministerien (MF, MS, MK) sowie Bewilligungsstellen (IB,LVWA) Fallstudien Modellvorhaben sowie KfW-85-Projekte Vor-Ort-Fachgespräche Kommunale Spitzenverbände Landkreise (STARK III-Projektverantwortliche, Schulämter, Hochbauämter, Kämmerer) weitere Begleitstrukturen (v.a. LENA, FEE) Seite 3
Erweiterte Wirkungen des Programms Schaffung überlebensfähiger Bildungsstrukturen in einer vom demographischen Wandel betroffenen Gesellschaft (Demographiecheck!) Wichtiger Baustein zur Sicherung der Daseinsvorsorge im ländlichen Raum Eine gute Bildungsinfrastruktur ist ein wichtiger Haltefaktor für junge Menschen und Familien Gemessen an den zu erwartenden wirtschaftlichen und Arbeitsmarkteffekten stellt STARK III das größte Wirtschaftsförderungsprogramm des Landes dar Seite 4
Methodik zur Berechnung Regionalwirtschaftlicher Effekte Grundlage: Auszahlungsübersichten von den Modellvorhaben und KfW-85-Projekten Ausgaben wurden auf Basis der Wirtschaftszweigsystematik 2008 ihrer jeweiligen Gütergruppe zugeordnet (insgesamt 12 Gütergruppen) Anwendung der Input-Output-Analyse (Verwendung der Input- Output-Tabelle 2009) Regionalisierung der Effekte auf Sachsen-Anhalt erfolgt mit Hilfe einer Normierung über regional sozialversicherungs-pflichtig Beschäftigte und der intraregionalen Lieferquote Seite 5
Ausgewählte Ergebnisse (I) Regionalwirtschaftliche Effekte Berechnung bzw. Hochrechnung anhand der Investitionskosten der Modellprojekte bzw. KfW-85-Vorhaben vorläufige Werte anhand der bislang vorliegenden Projektabrechnungen Investitionsvolumen der in die Modellrechnung einbezogenen Projekte beläuft sich auf 33,6 Mio. Euro entspricht 22% des gesamten Fördervolumens bei einem angenommenen Volumen von 150 Mio. Euro und rund 45% der insgesamt eingesetzten EU-Mittel Seite 6
Ausgewählte Ergebnisse (II) Regionalwirtschaftliche Effekte ausgehend von den Auftragserteilungen an sachsen-anhaltinische Unternehmen (ca. 81% des Investitionsvolumens), entfällt auf Sachsen-Anhalt insgesamt ein Anteil von rund 69% an der Bruttowertschöpfung, der im Land verbleibt (Regionale Inzidenz); Nach ersten Hochrechnungen fallen damit insgesamt etwa 211 Mio. Euro Wertschöpfungseffekte und Beschäftigungseffekte in Höhe von 2639 in Sachsen-Anhalt für das Gesamtprogramm an Seite 7
Ausgewählte Ergebnisse (III) Erste Hochrechnung der gesamtwirtschaftlichen Effekte von STARK III (Deutschland): ¹Beschreibt den prozentualen Anteil an Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte die in Sachsen-Anhalt anfallen (Regionale Inzidenz). Seite 8
Ausgewählte Ergebnisse (IV) Bedeutung energetischer Aspekte für die Planung und spätere Nutzung (Ergebnisse der kommunalen Panelbefragung Anzahl Nennungen in Prozent): Seite 9
Ausgewählte Ergebnisse (V) Nutzerbezogene Aspekte (Ergebnisse der kommunalen Panelbefragung sowie der Fallstudien zu den Modellprojekten und KfW- 85-Vorhaben): Barrierefreiheit/ Inklusion als zentrale Bestandteile der Umsetzung Deutliche Verbesserung der Lernbedingungen Neue Impulse für die pädagogische Arbeit / Multiplikatoreffekte bereits während der Bauphase Einbeziehung der künftigen Nutzer in Planung und Umsetzung trägt mehrheitlich zum Erfolg der Konzepte bei Flexiblere Nutzungsmöglichkeiten nach Umbau Initiierung neuer regionaler Kooperationen Seite 10
Ausgewählte Ergebnisse (VI) Erwartete Wirkungen auf die Haushaltssituation (Ergebnisse der kommunalen Panelbefragung): Von den befragten Kommunen können 44% ihre Projekte mit Eigenmitteln kofinanzieren nehmen 63% zur Umsetzung der Vorhaben STARK III- Darlehen in Anspruch haben 37% zusätzliche Finanzierungsquellen zur Umsetzung der Vorhaben erschlossen nehmen 52% kurzfristige Umstrukturierungen im Haushalt vor, um ihren Eigenanteil an den Vorhaben darzustellen gehen 88% davon aus, dass die Vorhaben zu einer langfristigen Entlastung des kommunalen Haushaltes führen Seite 11
Zwischenfazit (I) Die quantitativen Programmziele der ersten Runde von STARK III wurden erreicht; das Programm ist aber noch nicht abgeschlossen; Ergebnisse und Wirkungen sind noch nicht abschließend bewertbar Das Programm erreicht grundsätzlich eine hohe Akzeptanz im Land; zunehmendes Interesse auch bei freien Trägern Insgesamt hat das Programm innerhalb kürzester Zeit viele Akteure auf regionaler und kommunaler Ebene für künftige Anforderungen im öffentlichen Bauwesen sensibilisiert Schwierigkeiten bei der Umsetzung aus Sicht der Träger liegen neben kurzer zeitlicher Fristen v.a. im Kostenbereich (Vorfinanzierung, Einhaltung des Kostenrahmens); punktuelle aber insgesamt deutlich weniger Probleme im Bereich Projektsteuerung sowie bei der Suche nach geeigneten Auftragnehmern Seite 12
Zwischenfazit (II) Insgesamt hoher Beratungs- und Koordinationsaufwand; dadurch Reibungsverluste und eingeschränkte Spielräume in der zeitlichen Umsetzung (betroffen ist der gesamte Zyklus aus Planung, Erstellung prüffähiger Unterlagen, Antragstellung, Bewilligung, Umsetzung, Abrechnung) Die Flexibilität der programmbegleitenden Stellen bezüglich Beratung und Koordinierung wird seitens der Nutzer ausdrücklich hervorgehoben Dennoch sollten qualifizierte Beratungsangebote im energetischen und planerischen Bereich im Sinne einer stärkeren Verbreitung integrierter Planungsansätze und effizienter Lösungen weiter ausgebaut werden Seite 13
Zwischenfazit (III) Für die energetischen Effekte liegen noch keine belastbaren Zahlen vor; eine realistische Gesamteinschätzung ist erst nach Auswertung der energetischen Monitoring-Daten möglich Die regionalwirtschaftlichen Effekte lassen sich noch nicht abschließend bewerten; nach derzeitigen Hochrechnungen entfallen zunächst etwa 60% der durch die Maßnahmen generierten Bruttowertschöpfung auf Sachsen-Anhalt Vielfältige Auswirkungen auf die Arbeit an den geförderten Einrichtungen bereits jetzt erkennbar (Nutzerverhalten, Initiierung neuer Projekte, Ausbau regionaler Kooperationen) Das gesammelte Know-How sowie die Erfahrungen aus der Umsetzung sollten stärker verbreitet und für künftige Vorhaben nutzbar gemacht werden Seite 14
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