Netzwerk Sportkreis Integration in Mörfelden-Walldorf



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Transkript:

Netzwerk Sportkreis Integration in Mörfelden-Walldorf - Ausführliche Projektbeschreibung - 1. Hintergrund Die Stadt Mörfelden-Walldorf liegt inmitten des Rhein-Main-Gebietes in unmittelbarer Nähe zu den Großstädten Frankfurt, Darmstadt, Mainz, Wiesbaden und Offenbach. Von den 32.985 Einwohnern/innen haben 18,7% eine ausländische Staatsangehörigkeit, schätzungsweise sind mindestens weitere 10% Deutsche mit Migrationshintergrund. In der Stadt Mörfelden-Walldorf existieren neben den drei Großvereinen TGS Walldorf 1986 e.v., SKG Walldorf e.v. und SKV Mörfelden e.v. weitere 27 Sportvereine. Alle zusammen zählen mehr als 12.000 Mitglieder im organisierten Sport. Integration durch Sport ist ein zentrales Schwerpunktthema der integrativen Arbeit der letzten Jahre in Mörfelden-Walldorf, denn durch das gemeinsame Sporttreiben entstehen Begegnungen und Kontakte, die das Zusammenleben in der Stadt bereichern. Die folgenden Maßnahmen und Projekte wurden bereits ins Leben gerufen: Nordic-Walking für Frauen aus verschiedenen Herkunftsländern in Kooperation mit der TGS Walldorf 1896 e.v., der Sportjugend Hessen und dem Frauenbüro Mörfelden-Walldorf Mädchenfußball AG an der Wilhelm-Arnoul-Schule in Kooperation mit dem Projekt Start und der SKG Walldorf, Überführung in die Mädchenfußballabteilung der SKG Walldorf Radkurse auf dem Gelände der SKV Mörfelden 1879 e.v. für Frauen aus den verschiedensten Kulturkreisen in Kooperation mit dem Frauenbüro Mörfelden-Walldorf Benennung einer Integrationsbeauftragten in der SKV Mörfelden zur Ansprache und Begleitung von Frauen mit Migrationshintergrund in den organisierten Sport in Kooperation mit der Sportjugend Hessen Interkulturelles Frauenschwimmen: Schaffung eines dauerhaften Angebotes in Kooperation mit dem Landesverband der DLRG Hessen und der Sportjugend Hessen Integration durch Sport Abendveranstaltung am 08. März 2011 Boxprojekt: Überleitung als Dauerangebot beim Box Club Nordend Offenbach in Kooperation mit der städtischen Jugendförderung Mitternachtsfußball als Regelangebot in Verantwortung der städtischen Jugendförderung. Vor diesem Hintergrund soll nun mithilfe einer anteiligen Landesförderung aus dem Landesprogramm Förderung von Integrationsmaßnahmen für Menschen mit Migrationshintergrund das Netzwerk Sportkreis Integration ins Leben gerufen und nachhaltig verankert werden. Im Rahmen dieses Netzwerks sollen gemeinsam mit den ansäs- 1

sigen Sportvereinen und Migrantenorganisationen an den vorhandenen Projekten angeknüpft und gemeinsam neue Projekte und Kooperationen entwickelt und umgesetzt werden. Neben der Netzwerkarbeit und den konkreten Sportangeboten geht es dabei auch um die Ansprache und Gewinnung von Menschen mit Migrationshintergrund für eine Übungsleiterausbildung im Sport. Im Vorfeld dieser Antragstellung fand am 1. Dezember 2011 ein erstes Netzwerktreffen Sportkreis Integration statt, um zu erörtern, welche Interessen und Ideen die Anwesenden haben, um diese bei der Antragstellung beim Land Hessen berücksichtigen zu können. An der Veranstaltung nahmen die drei Großvereine sowie weitere Sportvereine, vier Migrantenorganisationen, die städtische Jugendförderung und die Sportjugend Hessen teil. Alle bekundeten ein großes Interesse an der Mitwirkung im Netzwerk Sportkreis Integration. 2. Zielgruppen Die Zielgruppen des Netzwerks Sportkreis Integration in Mörfelden-Walldorf sind sowohl auf individueller als auch auf der Organisationsebene angesiedelt. Auf der individuellen Ebene wendet sich das Netzwerk in erster Linie an die Bevölkerung mit Migrationshintergrund in Mörfelden-Walldorf, darunter auch besondere und neue Zielgruppen, wie Frauen und Mädchen sowie ältere Menschen mit Migrationshintergrund. Die Angebote, die im Rahmen des Netzwerks entwickelt werden sollen, sollen aber auch für Personen ohne Migrationshintergrund nutzbar sein. Auf der Organisationsebene richtet sich das Netzwerk an Migrantenorganisationen und Sportvereine. 3. Inhaltlicher Schwerpunkt und Zielsetzungen In der Stadt Mörfelden-Walldorf soll gemeinsam mit Sportvereinen und Migrantenorganisationen das Netzwerk Sportkreis Integration aufgebaut und nachhaltig gesichert werden. Die Zielsetzungen umfassen auf individueller Ebene Sensibilisierung der Bevölkerung mit Migrationshintergrund für Angebote und Funktionsweisen des organisierten Sports Integration durch gemeinsames Sporttreiben in niedrigschwelligen Sportangeboten und Angeboten des organisierten Sports, Schaffung von Begegnungsmöglichkeiten Stärkung der Lebensqualität, Gesundheitsförderung sowie Abbau von Isolation durch Bewegungs- und Begegnungsangebote 2

Förderung des ehrenamtlichen Engagements von Menschen mit Migrationshintergrund im Sport auf Organisationsebene Interkulturelle Öffnung der Sportvereine Mitglieder- und Nachwuchsgewinnung bei den Sportvereinen Sensibilisierung der Migrantenorganisationen für Angebote und Funktionsweisen des organisierten Sports Stärkung und Partizipation der Migrantenorganisationen (durch Kooperation und Nutzung von Ressourcen und Know-how der Sportvereine) Das Projekt wird unter der Federführung des Integrationsbüros, Peter Metz, durchgeführt. Das Integrationsbüro ist dem Sport- und Kulturamt zugeordnet. Die inhaltlichen Schwerpunkte des Projekts unter Beteiligung der Großvereine, weiterer Sportvereine sowie von Migrantenorganisationen umfassen regelmäßige Netzwerktreffen Information und Aktivierung von Migrantenorganisationen durch aufsuchende Arbeit, Eruierung von Interessen, Ideen, Fragen und Hürden der Beteiligung am Sportkreis Integration Entwicklung gemeinsamer Ideen und Strategien der Konzeption und Umsetzung von Sportangeboten Zielgruppenansprache und -gewinnung für Sportangebote Durchführung von Sportangeboten Übungsleiterschulungen für Menschen mit Migrationshintergrund durch den Landessportbund Netzwerkkoordination und Ansprache und Gewinnung von Migrantenorganisationen Um eine erfolgreiche Umsetzung des Netzwerks zu gewährleisten, wird die Netzwerkkoordination zentral vom Integrationsbüro mit den folgenden Aufgaben übernommen: Koordination des Netzwerkverbunds, Vorbereitung und Durchführung von vier Netzwerktreffen pro Jahr, Kontaktpflege, lokale Netzwerkarbeit Ansprache, Information und Aktivierung von Migrantenorganisationen und Multiplikatorinnen und Multiplikatoren der verschiedenen Communities, v.a. durch aufsuchende Arbeit Beratung der beteiligten Sportvereine und Migrantenorganisationen Öffentlichkeitsarbeit und Erstellung von Broschüren und Faltblätter sowie anderer Medien (z.b. Videos, CDs) Organisation und Durchführung von zwei zentralen Veranstaltungen (Sommer- und Abschlussfest) Projektdokumentation Projektkonzeptionsfortschreibung, -abwicklung und -verwaltung Sicherung der Nachhaltigkeit des Netzwerks 3

Gemeinsame Entwicklung von Sportangeboten Im Rahmen der Netzwerktreffen werden mit den beteiligten Sportvereinen und Migrantenorganisationen gemeinsame Ideen und Strategien der Konzeption und Umsetzung von Sportangeboten entwickelt. Bereits beim ersten Netzwerktreffen am 1. Dezember 2011 wurde deutlich, dass sowohl die Migrantenorganisationen als auch die Sportvereine großes Interesse daran haben. Genannt wurden sowohl Angebote für eigene Gruppen in Räumlichkeiten der Sportvereine als auch die Heranführung von Menschen mit Migrationshintergrund an die Regelangebote, darunter bswp. Folkloregruppen, Bauchtanz, Straßenfußball, Fahrradtouren, Fitness- und Gymnastikkurse sowie Schwimmangebote, aber auch Verkehrskompetenzkurse, Wandern und Breitensportangebote allgemein. Zu denken ist auch an niedrigschwellige Angebote in den Wohnquartieren in Kooperation mit den örtlichen Wohnungsbaugesellschaften. Insgesamt geht es den beteiligten Sportvereinen und Migrantenorganisationen nicht nur um die Entwicklung und Umsetzung von konkreten Sportangeboten, sondern auch darum, untereinander mehr in Kontakt zu kommen und Kooperationsbeziehungen aufzubauen. Zielgruppenansprache für Sportangebote Die Beteiligung von Migrantenorganisationen an der Entwicklung von Sportangeboten ist ein zentrales Element des Netzwerks, da sie über die Zugänge zu ihren Communities verfügen und damit deren Interessen einbringen und als Wegweiser zu und Türöffner für die Sportvereine fungieren können. Für die Zielgruppenansprache erhalten Migrantenorganisationen Sach- und Honorarmittel in Form von Multiplikatorenpaketen für die Öffentlichkeitsarbeit und bspw. Übersetzungsarbeiten, um sie dabei zu unterstützen, in ihrem Umfeld für Angebote und Funktionsweise des organisierten Sports und die zu entwickelnden Sportangebote zu sensibilisieren und zu werben. Zu denken ist dabei an Informationsveranstaltungen in Migrantenorganisationen, Einladungen von Übungsleiterinnen und Übungsleitern zu diesen Veranstaltungen und Besuche von Sportstätten in Absprache mit den Sportvereinen. Durchführung von Sportangeboten Für die Durchführung von insgesamt zwölf Sportangeboten ab Herbst 2012 sollen die Sportvereine ggf. aber auch Migrantenorganisationen, sofern Sportangebote in deren Räumlichkeiten durchgeführt werden Sach- und Honorarmittel in Form von Starterpaketen erhalten, mit denen Bälle, Stöcke, Bänder, Matten, Raumkosten etc. sowie Zuschüsse zur Übungsleiterpauschale finanziert werden können. Dadurch können die Sportangebote in der Anfangsphase als Schnupperangebote ohne Teilnahme- oder Mitgliedsbeiträge konzipiert werden und den Sportvereinen entstehen keine Kosten, die durch fehlende Mitgliedsbeiträge nicht gedeckt sind. Ggf. können zusätzlich über das Programm "Integration durch Sport" bei der Sportjugend Hessen Zuschüsse für die Materialbeschaffung und für Übungsleiterpauschalen akquiriert werden. Förderung des Ehrenamts im Sport Neben der Entwicklung und Umsetzung von Sportangeboten besteht ein wesentliches Ziel des Netzwerks Sportkreis Integration darin, das Ehrenamt im Sport von Menschen mit Migrationshintergrund zu fördern und damit nachhaltig die Interkulturelle Öff- 4

nung der Sportvereine und Zugänge der Zielgruppen zum organisierten Sport zu sichern. Im weiteren Projektverlauf sollen 15 Personen mit Migrationshintergrund für eine Übungsleiterausbildung beim Landessportbund gewonnen werden, die in den beteiligten Sportvereinen zum Einsatz kommen. 4. Zeitplan Das Netzwerk Sportkreis Integration umfasst eine Gesamtlaufzeit von 3 Jahren und umfasst drei Phasen: Netzwerkaufbau und gemeinsame Entwicklung von Sportangeboten, Zielgruppenansprache und -gewinnung und Durchführung der Sportangebote sowie Übungsleiterschulungen zur Förderung des Ehrenamts im Sport. Beginn des Projekts ist der 01. April 2012. Im ersten Projekthalbjahr erfolgt zunächst die Aufbauarbeit mit der Erstellung von Projektinformationen, Öffentlichkeitsarbeit, Ansprache, Information und Gewinnung von weiteren Netzwerkbeteiligten. Ab Herbst 2012 steht die gemeinsame Entwicklung von konkreten Sportangeboten an: Herstellung von Kontakten zwischen Sportvereinen und Migrantenorganisationen, Netzwerkarbeit Sensibilisierung von Migrantenorganisationen für Sport als Gesundheits-, Begegnungs- und Integrationsangebot gemeinsame Entwicklung von Ideen für Sport- und Bewegungsangebote mit dem Ziel der gemeinsamen Umsetzung Im zweiten Projekthalbjahr beginnt ab Herbst 2012 bereits die Umsetzungsphase, die bis Projektende andauert, im Spätsommer 2013 ist ein gemeinsames Sommerfest geplant: Schaffung von Sport- und Bewegungsangeboten für Menschen mit Migrationshintergrund in Kooperation von Sportvereinen und Migrantenorganisationen Durchführung von Angeboten im organisierten Sport sowie niedrigschwellige Sportund Bewegungsangebote in den Migrantenorganisationen und Wohnquartieren Sommerfest 2013 Bereits gegen Ende 2013 beginnt die Nachhaltigkeitsphase mit der Durchführung von Übungsleiterausbildungen und dem Einsatz der Übungsleiterinnen und Übungsleiter ab Herbst 2014. Zudem sollen konkrete Möglichkeiten der Weiterführung des Netzwerks eruiert und entsprechende Vereinbarungen getroffen bzw. Förderanträge gestellt werden. Das Projekt wird dokumentiert und schließt mit einem Abschlussfest im März 2015: Gewinnung von Menschen mit Migrationshintergrund für das Ehrenamt im Sport als Übungsleiterinnen und Übungsleiter, Durchführung der Übungsleiterausbildungen, Einsatz der Übungsleiterinnen und Übungsleiter Projektdokumentation Abschlussfest März 2015. 5