Notenschrift. Zur Darstellung von Tönen bedient man sich besonderer musikalischer Zeichen, sogenannten Noten(zeichen),

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Notenschrift

Notenschrift Zur Darstellung von Tönen bedient man sich besonderer musikalischer Zeichen, sogenannten Noten(zeichen), Pausen(zeichen) und Artikulationszeichen. Noten: die Noten bestehen aus einem Notenkopf, welcher hohl oder gefüllt sein kann: an diesen Notenkopf kann ein senkrechter Strich gesetzt werden, der sogenannte Notenhals: an diesem Notenhals können eine oder mehrere Fahnen sein: stehen mehrere dieser Noten in Gruppen zusammen, werden statt der Fahnen sogenannte Balken verwendet:

Notenwerte

Notenwerte (Klangdauer) Um die Länge (Klangdauer) eines Tones festzulegen, gibt es verschiedene Notenformen: Ganze Note: Halbe Note: Viertel Note: Achtel Note: Sechze hntel Note: Zweiund dreißigst el Note: leerer (hohler) Notenkopf 1 (4/4) leerer Notenkopf mit Notenhals 1/2 voller Notenkopf mit Notenhals 1/4 voller Notenkopf mit Notenhals und einem Fähnchen 1/8 voller Notenkopf mit Notenhals und zwei Fähnchen 1/16 voller Notenkopf mit Notenhals und drei Fähnchen 1/32

Der Verlängerungspunkt Steht rechts neben einer Note ein Punkt, so wird die Note um die Hälfte ihres Wertes verlängert: Ganze Note + Halbe Note = 6/4 Halbe Note + Viertel Note = 3/4 1/4 Note + 1/8 Note = 3/8 1/8 Note + 1/16 Note = 3/16

Beispiel für punktierte Achtel:

Die Triole Eine Triole ist eine Gruppe von drei Tönen, welche aber nur den Zeitwert von zwei ihrer Gattung hat:

Beispiel Achteltriole: Beispiel Achteltriole (Fr. Schubert: 'Der Lindenbaum'):

Pausenwerte

Pausenwerte Ganze Pause: Wie bei den Notenzeichen kann auch bei den Pausenzeichen ein Punkt neben diesem stehen. Auch hier wird der Wert der Pause um die Hälfte ihres Wertes verlängert: Halbe Pause: = Ganze Pause + Halbe Pause = 6/4 Viertel Pause: = Halbe Pause + Viertel Pause = 3/4 Achtel Pause: Sechzehntel Pause: = Viertel Pause + Achtel Pause = 3/8 Treten Pausen in größerer Zahl hintereinander auf, so verwendet man folgendes Zeichen: Zweiunddreißigstel Pause:

Liniensystem

Liniensystem Zur Darstellung einer bestimmten Tonhöhe bedient man sich eines Systems von parallelen Linien im Terzabstand*, das Guido von Arezzo um ca. 1000 n. Chr. einführte. Das heutige Notensystem hat fünf Linien. Die Bedeutung der Noten (Tonhöhe) auf bzw. zwischen diesen Linien wird durch 'Schlüssel' bestimmt.

Notenschlüssel

Notenschlüssel 1. Violinschlüssel Der Violinschlüssel, auch G-Schlüssel genannt (er entstand aus dem Buchstaben G), umschließt die zweite Linie, auf welcher sich die Note g' befindet. Die übrigen Töne ergeben sich dann in folgender Anordnung:

Hilfslinien Für tiefere und höhere Töne bedient man sich sogenannter 'Hilfslinien', mit welchen sich das Fünfliniensystem erweitern lässt und es so ermöglicht, auch höhere oder tiefere Töne, ohne Änderung des Schlüssels, darzustellen.

Bassschlüssel Der neben dem Violinschlüssel am häufigsten verwendete Schlüssel ist der Bass- Schlüssel ( auch F-Schlüssel genannt, er entstand aus dem Buchstaben F). Dieser Schlüssel fixiert das kleine f. Die Noten des Bassschlüssels werden folgendermaßen dargestellt: aus diesen Beispielen ist ersichtlich, dass sich die Reihe der Töne immer wiederholt und zwar im Abstand von acht Tönen. Diesen Abstand nennt man Oktav (vom lateinischen octavus = der Achte; siehe auch Intervalle).

C-Schlüssel Neben dem Violin- und dem Bass-Schlüssel, welche am häufigsten verwendet werden, gibt es noch verschiedene C-Schlüssel, welche alle die Lage des c' markieren:

Takteinteilung

Takteinteilung Mehrere Schläge werden zu Takten zusammengefasst, wobei der erste Schlag stets etwas betont (lauter gespielt) wird [Takt vom lat. tactus, der Schlag. Das Schlagen der Zählzeit eines Musikstückes durch den Dirigenten. Bis ins 18. Jahrhundert wurde der Takt vom Dirigenten mit einem langen Stock auf den Boden geschlagen]. Anzahl und Art der Notenwerte bzw. Schläge eines Taktes werden durch Zähler und Nenner am Anfang eines Stückes angegeben z.b.: also 4/4, oder 2/4, 3/4, 3/8, 4/8 u.s.w. Der 4/4 Takt hat als Sonderzeichen einen Halbkreis (C) der in durchgestrichener Form die Halbe als Grundschlag verlangt (alla breve) und damit ein schnelleres Tempo signalisiert:

Taktarten 1. 2. 3. 4. einfache, gerade Takte (2er Takte) haben eine gute (schwere, betonte) und eine schlechte (leichte, unbetonte) Taktzeit. z.b.: 2/8, 2/4 und 2/2 einfache, ungerade Takte (3er Takte) haben eine gute (schwere, betonte) und zwei schlechte (leichte, unbetonte) Taktzeiten. z.b.: 3/8, 3/4 und 3/2 zusammengesetzte, gerade Takte (4er Takte) haben zwei gute (schwere, betonte) und zwei schlechte (leichte, unbetonte) Taktzeiten. z.b.: 4/8, 4/4 und 4/2 zusammengesetzte, ungerade Takte (6er Takte) haben zwei oder mehrere gute (schwere, betonte) mehrere schlechte (leichte, unbetonte) Taktzeiten. z.b.: 6/8, 6/4 und 6/2

Metrum

Metrum heißt soviel wie Maß. Die Metrik misst nach Betonungen (akzentuierendes Prinzip). Die Gliederung einer Melodie hängt sowohl von der Länge und Kürze, als auch von der Verteilung betonter und unbetonter Töne ab, die durch eine Takteinteilung (Taktstriche [Allgemein verwendet werden Taktstriche erst seit dem 17. Jahrhundert. ]) kenntlich gemacht wird. Die gebräuchlichsten Taktarten sind :

Auftakt

Der Auftakt Der Auftakt ist ein unvollständiger Takt am Anfang, der sich mit dem letzten Takt des Stückes zu einem vollständigen Takt ergänzt. z.b.:

Oktavräume

Die Oktavräume Die einzelnen Oktaven haben (in aufsteigender Reihenfolge) folgende Namen: Kontra Oktave C - H große Oktave ( C - H ) kleine Oktave ( c - h ) eingestrichene Oktave ( c' - h' ) zweigestrichene Oktave ( c'' - h'') dreigestrichene Oktave ( c''' - h''') u.s.w.

Tonschritte

Halbton und Ganzton Der Halbton-Abstand ist in unserer Musik die kleinste Entfernung zweier Töne voneinander. In der 'normalen' Tonreihe (c,d,e,f,g,a,h,c) haben die Töne e-f und die Töne h-c einen Halbton Abstand, alle übrigen einen Ganzton. In der Notenschrift ist dieser Abstand nicht erkennbar, sehr wohl aber bei einer Klavieroder Synthesizertastatur; es liegt nämlich weder zwischen e-f noch zwischen h-c eine schwarze Taste.

Vorzeichen

Vorzeichen / Versetzungszeichen Um nun den Abstand zweier Töne von einem Ganzton zu einem Halbton zu ändern gibt es die Versetzungszeichen (Vorzeichen). Ein Kreuz(vorzeichen) # vor der Note erhöht, ein b (vorzeichen) vor einer Note erniedrigt diese Note um einen halben Ton. Jedes Vorzeichen gilt für die Dauer eines ganzen Taktes, aber nur für den jeweiligen Ton und nur in der jeweiligen Oktave. In einer anderen Oktave (z.b. eine Oktave höher) muss das Vorzeichen noch einmal geschrieben werden. Um ein solches Vorzeichen wieder rückgängig zu machen gibt es das Auflösungszeichen. Durch ein Kreuz erhöhte Töne bezeichnet man durch das Anhängen eines "is" an den Notennamen: cis dis eis fis gis ais his Durch ein b erniedrigte Töne bezeichnet man durch das Anhängen eines "es" an den Notennamen: ces des es fes ges as b Ausnahmen bilden die Töne es, as und b (nicht hes).

Generalvorzeichen Stehen Vorzeichen zu Beginn der Notenzeile zwischen dem Notenschlüssel und der Taktangabe, so bezeichnet man sie als Generalvorzeichen. Diese Vorzeichen gelten dann für das ganze Stück. z.b.:

Die Reihenfolge dieser Generalvorzeichen ist immer dieselbe: Wenn innerhalb eines Stückes die Tonart wechselt so können auch neue Generalvorzeichen geschrieben werden. Die alten (vorher gültigen) Generalvorzeichen müssen jedoch mit Auflösungszeichen ungültig gemacht werden: Hier wurden die vorher gültigen Generalvorzeichen (fis und cis) aufgelöst und ein neues Generalvorzeichen (b) geschrieben. Um diese Änderungen deutlicher zu machen, schreibt man vor diesen Änderungen einen doppelten Taktstrich.

Doppelkreuz / Doppel-b Das Doppelkreuz (x ) erhöht eine Note um zwei Halbtöne, und es wird die Silbe "isis" an den Notennamen angehängt, das Doppel-b (bb) erniedrigt eine Note um zwei Halbtöne und es wird die Silbe "eses" an den Notennamen angehängt (Ausnahme: ases und heses). Um ein Doppelkreuz oder -b wieder rückgängig zu machen, verwendet man auch das Auflösungszeichen (eines genügt, man muss nicht zwei Auflösungszeichen schreiben).

Enharmonische Umdeutung Töne, welche in unserem Musiksystem gleich klingen, aber verschieden geschrieben werden, sind enharmonisch identisch (d.h. sie haben auf einer Klaviertastatur dieselbe Taste). So ist zum Beispiel der Ton cis' identisch mit dem Ton des'. Man nennt dies enharmonische Umdeutung. Wie aus der Tastatur ersichtlich, sind die Töne Ais und B, Cis und Des, Dis und Es, Fis und Ges, Gis und As dieselbe Taste, d.h. sie klingen gleich, können aber verschieden geschrieben bzw. benannt werden.

Artikulation

Artikulation Unter Artikulation versteht man die Trennung oder Verbindung der Melodietöne. Staccato Punkte über den Noten bedeuten, dass diese staccato, d.h. kurz gespielt werden müssen.

Legato Bögen über zwei oder mehreren Noten bedeuten, dass man legato, d.h. gebunden (keine Pausen zwischen den Noten) spielen muss: Legato und staccato:

Non-Legato Non legato ("nicht gebunden") bedeutet, dass die Töne durch ein geringes, kaum merkbares Absetzen voneinander getrennt werden, also ein Mittelding zwischen legato und staccato.

Intervalle

Intervalle Den Abstand zweier Töne voneinander bezeichnet man als Intervall. Als Namen für diese Abstände werden die lateinischen Ordnungszahlen herangezogen, und zwar so, dass das Intervall der ersten Stufe Prim (lat. prima, die erste Note), das Intervall der zweiten Stufe Sekund (lat. secunda, die zweite) genannt wird u.s.w.. Die ersten 8 Intervalle heißen also: Prim, Sekund, Terz, Quarte, Quinte, Sexte, Septime und Oktave. Zur Feststellung der Intervallgröße gehen wir von jenen Intervallen aus, die auf dem Grundton der Durtonleiter aufgebaut sind, und zwar werden die Prime, Quarte, Quinte und Oktave als rein (vollkommene Konsonanzen) und alle anderen Intervalle als groß/klein bezeichnet. Klicken Sie auf das Notenbild, um das ganze Beispiel zu hören - wenn Sie einzelne Beispiele hören wollen, klicken Sie auf den entsprechenden Namen: Prime Quarte Quinte Oktave Sekunde Terz Sexte Septime None Dezime

Alteration Die Intervalle können durch Alteration (# bzw. b) vergrößert oder verkleinert werden. Reine Intervalle werden durch Vergrößerung übermäßig, durch Verkleinerung vermindert. Beispiel: die reine Quint c - g wird durch Erhöhung des g zum gis zur übermäßigen Quint; durch Erniedrigung des g zum ges zur verminderten Quint : Große Intervalle werden durch Vergrößerung übermäßig, durch Verkleinerung klein und durch nochmalige Verkleinerung vermindert.

Beispiel : die große Sekund c - d wird durch Erhöhung des 'd' zum 'dis' zur übermäßigen Sekunde; durch Erniedrigung des 'd' zum 'des' wird sie zur kleinen Sekunde: Alteration / Gehörschulung Im Rahmen der Gehörschulung sind allerdings nur die großen bzw. kleinen Intervalle und die reinen Intervalle interessant, da verminderte und übermäßige Intervalle nur in der Theorie existieren. Eine übermäßige Quint z.b. c - gis wäre vom Hören eine kleine Sext (c - as), da das gis enharmonisch umgedeutet dem as entspricht. Einzige Ausnahme ist die übermäßige Quarte, welche der verminderten Quinte entspricht. Diese Intervall nennt man Tritonus, da dieser Abstand drei Ganztönen entspricht (c - d - e - fis).

Konsonanzen / Dissonanzen Intervalle teilt man in Konsonanzen und Dissonanzen. Zeichen von Konsonanz ist die Wirkung von Ruhe und Entspannung, Zeichen von Dissonanz sind Reibung und Schärfe mit dem Streben nach Auflösung in eine Konsonanz. Konsonante Intervalle sind: Prime, Oktave, Quarte, Quinte (vollkommene Konsonanzen) Terz, Sexte und Dezime (unvollkommene Konsonanzen) Dissonante Intervalle sind: alle Sekunden, Septen und alle übermäßigen und verminderten Intervalle.

Akkordlehre

Akkordlehre Dreiklang Der Zusammenklang von zwei oder mehreren aufeinander aufgebauten Terzen heißt Akkord. Der einfachste Akkord ist der Dreiklang, der aus Grundton, Terz und Quinte besteht. Es gibt vier Arten von Dreiklängen : 1. der Dur-Dreiklang, große Terz unten und kleine Terz oben:

2. der Moll-Dreiklang, kleine Terz unten und große Terz oben 3. der verminderte Dreiklang, bestehend aus 2 kleine Terzen: 4. der übermäßige Dreiklang, bestehend aus 2 großen Terzen

Umkehrungen des Dreiklangs Jeder Ton eines Dreiklangs kann Basston sein. Daraus ergeben sich die sogenannten Umkehrungen der Dreiklänge (Sextakkord und Quartsextakkord). Umkehrungen des Dur-Dreiklanges: Umkehrungen des Moll-Dreiklanges:

Umkehrungen des verminderten-dreiklanges: Umkehrungen des übermäßigen Dreiklanges:

Hauptdreiklänge

Dreiklänge der Dur- und Molltonleiter Man kann in allen Tonarten auf jeder Stufe (auf jedem Ton) einen Dreiklang aus leitereigenen Terzen aufbauen. (Leitereigene Töne sind Töne, die in einer Tonart enthalten sind, alle anderen nennt man 'leiterfremd'.) Dreiklänge der Dur-Tonleiter: Dreiklänge der Moll-Tonleiter

Hauptdreiklänge Die Dreiklänge der I., IV. und V. Stufe nennt man Hauptdreiklänge, die Dreiklänge der übrigen Stufen Nebendreiklänge. Die Hauptdreiklänge haben außerdem noch einen eigenen Namen: I. Stufe: Tonika-Dreiklang (Tonika) V. Stufe: IV. Stufe: (Ober-) Dominant-Dreiklang (Dominante) Unterdominant-Dreiklang (Subdominante)

Mit Hilfe dieser Hauptdreiklänge kann man sehr leicht Begleitungen zu einfachen Lieder selbst gestalten. Beispiele:

Septakkord Baut man nicht zwei sondern drei Terzen übereinander auf, so bekommt man einen Septakkord. Dieser Akkord wird deshalb so genannt, weil er aus einer Terz, einer Quint und einer Sept besteht. Die Septakkorde der Dur-Tonleiter Die Septakkorde der Moll-Tonleiter:

Dominantseptakkord Der am häufigsten verwendete Septakkord ist der Dominantseptakkord. Dieser kommt auf der V. Stufe (Dominante) einer Durtonleiter vor und besteht aus einem Durdreiklang mit kleiner Septim. Auch dieser Akkord kann umgekehrt werden und es ergeben sich folgende Umkehrungen:

Selbstverständlich gibt es auch alle anderen Arten von Septakkorden welche sich aus der Kombination von den verschiedenen Dreiklängen mit kleiner oder großer Septe ergeben. Auch diese Septakkorde können wiederum umgekehrt und auf jeden beliebigen Basston transponiert werden. Weitere Akkorde bekommt man, indem man nicht drei sondern vier oder sogar fünf Terzen übereinander schichtet ( 7,9,11...). Diese Akkorde werden dann aber nicht mehr vollständig verwendet sondern nur der jeweilige Grunddreiklang (mit oder ohne Quinte) mit der 9 (groß oder klein) oder der 11 (groß oder klein) oder der 13 (groß oder klein) als zusätzliche klangliche 'Kosmetik'. Bezeichnet werden solche Akkorde z.b. : C (ohne zusätzliche Bezeichnung) Cm C7 C maj7 Cm 7 Cm maj7 = C-Dur = C-Moll = C-Dur mit kleiner Septe = C-Dur mit großer Septe = C-Moll mit kleiner Septe = C-Moll mit großer Septe u.s.w.

Tonleitern

Tonleitern / Skalen Unter einer Tonleiter versteht man eine Reihe von Tönen, welche innerhalb einer Oktave geordnet sind, und das "Grundmaterial" eines Stückes bzw. einer Komposition darstellen. Die Art der Oktavteilung, bzw. die Tonabstände zwischen den Tönen, bestimmen das Tongeschlecht. Grundsätzlich lassen sich in unserem 12tönigen Tonsystem 4 Einteilungsarten der Oktave unterscheiden: Pentatonik, Ganztonleiter, Diatonik und Chromatik.

Ganztonleiter Die Ganztonleiter ist eine halbtonlose Sechstonleiter, bestehend aus lauter Ganztönen: Die Ganztonleiter ist ein beliebtes Ausdrucksmittel der impressionistischen Musik (Claude Debussy, Maurice Ravel...).

Diatonik - Durtonleiter Schreibt man alle Töne von c' bis c'' ohne Versetzungszeichen, so bekommt man eine C-Durtonleiter. Die Halbtonschritte einer Durtonleiter sind immer zwischen der III. und IV. Stufe und zwischen der VII. und VIII. Stufe. Die Durtonleiter besteht aus zwei gleichen Hälften, den sogenannten Tetrachorden (griechisch tetra = vier), welche jeweils aus 2 Ganztönen und einem Halbton bestehen. Will man diese Durtonleiter nach aufwärts oder abwärts versetzen (transponieren), so muss man durch die entsprechenden Vorzeichen dafür sorgen, dass sich zwischen der III. und IV. Stufe und zwischen der VII. (Leitton) und VIII. Stufe Halbtonschritte und zwischen allen anderen Stufen Ganztonschritte befinden. So würde also eine Durtonleiter von d' aus folgendermaßen aussehen : Auf diese Art lassen sich von allen 12 Tönen Dur-Tonarten bilden. Wenn man diese Dur- Tonarten der Reihe nach ordnet, erhält man den Quintenzirkel.

Dur - Quintenzirkel Den Quintenzirkel erhält man, wenn man alle Dur-Tonarten der Reihe nach ordnet:

Moll-Tonleiter Bei der Molltonleiter unterscheiden wir drei verschiedene Arten : 1. das natürliche Moll 2. das harmonische Moll 3. das melodische Moll Dem natürlichen Moll liegt die Tonreihe a-h-c-d-e-f-g-a zugrunde (ihr Vorläufer ist die äolische Kirchentonart), d.h. ihre Halbtonschritte liegen zwischen der II. und III. Stufe und zwischen der V. und VI. Stufe.

Harmonisches Moll Beim harmonischen Moll wird die VII. Stufe durch ein Versetzungszeichen erhöht (Leitton) Dadurch ergeben sich 3 Halbtonschritte ( zwischen der II. und III. Stufe, der V. und VI. Stufe und zwischen der VII. und VIII. Stufe) und ein 1½ Tonschritt (übermäßige Sekund) zwischen der VI. und VII. Stufe.

Melodisches Moll Die melodische Molltonleiter erhöht beim Aufwärtsgehen nicht nur die VII. Stufe sondern auch die VI. Stufe, um den "übermäßigen Sekundschritt" zwischen der VI. und VII. Stufe zu vermeiden, erniedrigt aber beide wieder beim Abwärtsgehen. Will man diese Molltonarten transponieren, so muss man, wie bei den Dur-Tonleitern, durch die entsprechenden Vorzeichen dafür sorgen, dass sich die Halbtonschritte und Ganztonschritte zwischen den richtigen Stufen befinden.

Quintenzirkel: Dur + Moll An der Außenseite dieses Kreises sieht man die Durtonarten (Großbuchstaben) und ihre zugehörigen Vorzeichen; an der Innenseite stehen die zugehörigen (parallelen) Molltonarten (Kleinbuchstaben), welche dieselben Vorzeichen wie ihre parallelen Durtonarten haben.

Zigeuner-Moll Das Zigeunermoll ist eine Variante der harmonischen Moll-Tonleiter mit einem zusätzlichen Leitton zur Dominante. Bei dieser Tonleiter gibt es vier Halbtonschritte, zwei 1½-Tonschritte (überm. Sekund) und nur einen Ganztonschritt.

Pentatonik Die Pentatonik ist eine halbtonlose Fünftonleiter mit 3 Ganztönen und 2 kleinen Terzen: Man kann sich die Pentatonik vorstellen als die Zusammenlegung vier benachbarter Quinten in den Raum einer Oktave ( c - g - d - a - e).

Chromatische Tonleiter Die Aufeinanderfolge von allen zwölf Halbtonschritten ergibt die chromatische Tonleiter. Es gilt in allgemeinen der Grundsatz, dass beim Aufwärtsgehen ein Kreuzvorzeichen, und beim Abwärtsgehen ein b-vorzeichen verwendet werden soll.

Kirchentonarten

Kirchentonarten Im Gregorianischen Choral (= der einstimmige liturgische Gesang der katholischen Kirche, geht auf Papst Gregor den Großen (um 600) zurück) und im alten Volkslied, aber auch im Jazz, begegnen uns noch andere Tonreihen, die ebenfalls Ausschnitte aus dem Bereich der Diatonik sind; die sogenannten Kirchentonarten : 1. Dorisch 2. Phrygisch

3. Lydisch 4. Mixolydisch 5. Äolisch 6. Ionisch (Dur)

Diese Kirchentonarten können natürlich auch auf jeden anderen Grundton aufgebaut werden, es ist allerdings darauf zu achten, dass ihre Halbtonschritte durch die entsprechenden Versetzungszeichen zwischen denselben Stufen zu liegen kommen. Der Umfang einer Kirchentonreihe wird Ambitus genannt, den Grundton nennt man Finalis (Schlusston) und die Tonreihe nennt man auch Modus. Außer den oben angeführten Kirchentonarten, die man authentische (ursprüngliche) Tonarten nennt, gibt es noch die plagalen (abgeleiteten) Tonarten. Diese stehen 4 Töne tiefer als die entsprechenden authentischen und haben dieselbe Finalis. Sie werden mit denselben Namen mit einem vorgesetzten "Hypo" bezeichnet, also Hypodorisch, Hypophrygisch, Hypolydisch u.s.w.. Eine weitere Tonskala (Tonleiter) ergibt sich, wenn man eine Tonreihe aus acht Tönen au der Note h aufbaut. Diese Tonskala ist, wie auch die oben genannten Kirchentonarten, im Jazz gebräuchlich und man nennt sie Lokrisch (auch locrisch geschrieben):

ARBEIT MIT DEM QUINTENZIRKEL

F- and B-eim Es -sen As- tern Des C- äsar Ges- andten G- eh D- u A- lter E- sel H- ole Fis-ch FINDEN DER VORZEICHEN DER EINZELNEN TONARTEN

erstes Kreuz (f fis) REIHENFOLGE DER VORZEICHEN BESTIMMEN: Kreuze

erstes (h b) REIHENFOLGE DER VORZEICHEN BESTIMMEN: B

Ausgangstonart 2 Moll - Dur 3 Schritte nach LINKS 3 Dur Moll 3 Schritte nach RECHTS f- Moll As- Dur C- Dur a- Moll FINDEN DER PARALLELEN MOLL- TONART

PARALLELE TONARTEN HABEN GLEICHE VORZEICHEN