Sprachliche Bildung. Gemeinschaftsgrundschule Birth

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Transkript:

Sprachliche Bildung Gemeinschaftsgrundschule Birth Stand: Schuljahr 2014/2015

Inhalt 1. Sprachliche Bildung 2 2. Förderung der deutschen Sprache (Sprachkompetenz) als Aufgabe des Unterrichts in allen Fächern 2 3. Zusätzlicher Förderunterricht im Rahmen von 4 Deutsch als Zweitsprache (DaZ) 4. Unterricht in der Herkunftssprache 6 1

1. Sprachliche Bildung Grundsätzlich betrachten wir die verschiedenen Erstsprachen und kulturellen Besonderheiten, die unsere Kinder mit Migrationshintergrund mit in die Schule bringen, als eine Bereicherung unseres Schulalltags. Die Kommunikations- und Unterrichtssprache in allen Fächern in der Grundschule ist allerdings Deutsch, und nur wer die Sprache des Landes, in dem er lebt, gut beherrscht, kann in vollem Umfang gleichberechtigt am gesellschaftlichen Leben teilhaben. Es ist uns daher besonders wichtig, die sprachliche Handlungskompetenz wie auch die Lesekompetenz unserer Schülerinnen und Schüler so umfassend zu fördern, dass möglichst alle Kinder an Schule und Schulleben erfolgreich teilnehmen können. Eine erfolgreiche Schulbildung stellt dabei einen Beitrag zur gesellschaftlichen Integration aller Schülerinnen und Schüler dar. Der Unterricht in unserem Schuleinzugsbereich ist aber nicht nur durch seine Sprachvielfalt, sondern auch durch seine soziale Problematik gekennzeichnet. Aufgrund des hohen Anteils von Kindern mit Migrationshintergrund, Kindern aus sozial schwachen, wenig bildungsbewussten Familien sowie Kindern mit besonderen bzw. sonderpädagogischen Unterstützungsbedarfen ist eine durchgängige sprachliche Förderung in allen schulischen Bereichen (Arbeitsgemeinschaften, Hausaufgabenbetreuung, Betreuung) und vor allem in allen Fächern an der GG Birth dringend notwendig. Wir verfolgen aus diesem Grund einen doppelten Förderansatz: 2. Förderung der deutschen Sprache (Sprachkompetenz) als Aufgabe des Unterrichts in allen Fächern o Jeder Unterricht beinhaltet Sprachförderung im Sinne eines integrierten Konzeptes. 3. Zusätzlicher Förderunterricht im Rahmen von Deutsch als Zweitsprache (DaZ) o systematischer Sprachausbau der Deutschen Sprache 2. Förderung der deutschen Sprache (Sprachkompetenz) als Aufgabe des Unterrichts in allen Fächern Es ist uns ein besonderes Anliegen, einen sprachsensiblen Fachunterricht in allen Fächern und schulischen Handlungsbereichen sicherzustellen. Für alle Fächer wird ein Sprech- und Alltags- sowie ein Fach-Wortschatz erstellt, wenn möglich oder nötig visualisiert und für das Verstehen und Umsetzen von Aufgabenstellungen bzw. Texten genutzt. 2

Dazu werden die Stolperstellen der deutschen Sprache bewusst gemacht, Aufgabenstellungen entschlüsselt und systematische Wortschatzarbeit betrieben. Die Kinder erhalten verlässliche Erzählzeiten, Möglichkeiten zur imitierenden Wiederholung und damit zum Einüben von Redemitteln und Sprachmustern (Scaffolding). Sie erhalten zudem die Möglichkeit, sich Hilfen zu holen und erleben eine offene Fragekultur in der Klasse. Sowohl im Rahmen der Schuleingangsdiagnostik als auch bei der Planung und Gestaltung unterrichtlicher Prozesse wird die individuelle Sprachkompetenz der Kinder diagnostisch erfasst. Damit bilden die Ergebnisse der Diagnostik die Grundlage für die individuellen Förderpläne und die Voraussetzung, um entsprechende Unterstützungsangebote daraus abzuleiten. Es ist unser grundsätzliches Bemühen, die Kinder nichtdeutscher Herkunftssprache so weit wie möglich im Regelunterricht zu unterrichten und ihre individuellen Fähigkeiten aufzugreifen und zu fördern. Kinder, die eine Sprache nur wenig oder noch nicht sicher beherrschen, sind darauf angewiesen, dass ihnen eine leicht verständliche Sprache angeboten wird, die sich an ihren Möglichkeiten orientiert und die ihnen ein Verstehen prinzipiell ermöglicht. Dies erfordert von allen unterrichtenden Personen einen reflektierten Einsatz der mündlichen und insbesondere der schriftlichen Sprache. Darüber hinaus ist es uns sehr wichtig, bei der Sprachvermittlung darauf zu achten, dass nicht fälschlicher Weise bei Hilfestellungen auf ein deutsches Sprachgefühl zurückgegriffen wird, das diese Kinder nicht haben (können). Folgende Aspekte sollen bei der Sprachförderung in allen Fächern besondere Berücksichtigung finden: Lernen in bedeutsamen Zusammenhängen Inhalte des Unterrichts stehen in Zusammenhang mit sozialen und emotionalen Erfahrungen der Schüler Schule als Orte interkulturellen Lernens Kulturen der Herkunftsländer werden einbezogen und in Einklang mit der deutschen und ggf. christlichen Kultur gebracht Mehrsprachigkeit der Schüler einbeziehen Mehrsprachigkeit der Schülerinnen und Schüler wird wahrgenommen und thematisiert Vorbild Lehrersprache Wichtig sind eine langsame sowie deutliche Artikulation und eine verständliche und korrekte Ausdrucksweise 3

Interferenzen thematisieren Unterschiede zwischen der Erst- und der Zweitsprache werden den Schülerinnen und Schülern bewusst gemacht Handlungsbegleitendes Sprechen findet insbesondere im handlungsorientierten Unterricht statt zu einer Fragehaltung ermutigen, um Verstehen zu garantieren; das Formulieren von Fragen erhöht zusätzlich die Sprachkompetenz; Selbstvertrauen und die Motivation werden gestärkt Sprachanregende Lernumgebung schaffen Bereitstellung von verschiedenen Medien, um Sprache kreativ in unterschiedlichen Formen bzw. auf unterschiedliche Art und Weise erwerben zu können 3. Deutsch als Zweitsprache (DaZ) Um zu verhindern, dass sich sprachliche Defizite auf Leistungen in allen Fächern auswirken, ist ein systematischer DaZ-Unterricht gleichermaßen von großer Bedeutung. Deutsch als Zweitsprache dient dabei nicht in erster Linie der Vermittlung von abstraktem, grammatikalischem Wissen. Es ist uns vielmehr wichtig, einen altersangemessenen Wortschatz zu entwickeln und Probleme bei der Begriffsbildung abzubauen. Dabei steht das Hörverstehen und Sprechen deutlich im Vordergrund unseres DaZ-Unterrichts. Deutsch für den Schulstart (DfdS) Mit dem Sprachförderkonzept Deutsch für den Schulstart (kurz: DfdS) unterstützen wir das Lernpotenzial unserer Schülerinnen und Schüler. Das kindgemäße Konzept basiert auf fundierten Erkenntnissen der angewandten Sprachwissenschaft und Sprachdidaktik und setzt sich aus verschiedenen Bausteinen zusammen: Sprachstandserhebung zur Feststellung des kindlichen Entwicklungstandes Fördermaterial zur systematischen Förderung sprachlicher und schulbezogener Fähigkeiten An der Grundschule Birth findet jedes Jahr bereits vor den Sommerferien ein Austausch mit den umliegenden Kindertagesstätten statt, von denen zwei Einrichtungen dieses Sprachförderprogramm ebenfalls in ihre Arbeit integriert haben. So kann eine Sprachförderung bei den Kindern nahtlos fortgeführt werden, die bereits in der Kita nach dem Konzept DfdS gefördert wurden (www.deutsch-fuer-denschulstart.de). In den ersten Wochen nach der Einschulung wird bei den Kindern, die Defizite im sprachlichen Bereich aufweisen, die Sprachstandserhebung DfdS durchgeführt. 4

Die Sozialpädagogin der Schule (fortgebildet in Bezug auf diese Sprachstandsfeststellung und den Einsatz der entsprechenden Materialien) legt in Kooperation mit den Klassenlehrer/innen fest, welche Kinder die Diagnostik durchlaufen sollen. Anhand der Ergebnisse werden die Kinder dann in die Förderphasen I, II oder III eingeteilt. Die Förderung findet pro Gruppe zweimal in der Woche klassen- und jahrgangsübergreifend statt. Förderphase I Wortschatz Grammatik Text Familie I Satzbau einfacher Hauptsatz Körper verschiedene Verbstellungen Farben Tiere I Kleidung I Artikel I der und die bei männlichen und weiblichen Personen (natürliches Geschlechterprinzip NGP) Textsorte I: Erzählen Hinführung zu Erzählungen aus der Lebenswelt der Kinder (Zuhören) Verknüpfungsmittel I Hinführung zu zeitlichen Verknüpfungsmitteln Essen I Freizeit I Alltagsgegenstände I Diskurs I Erzählen in Interaktion (frei vorgetragene Geschichten; gesprochene Sprache) Förderphase II Wortschatz Grammatik Text Familie II Satzbau Festigung von Hauptsätzen, Tiere II erste Nebensätze Kleidung II Essen II Freizeit II Alltagsgegenstände II Zahlen Artikel II Festigung der NGP, der und die bei einsilbigen Substantiven (der Tisch) und solchen auf e (die Blum-e) (Phonologische Regel) Artikel III männliche und weibliche Substantive im Wen-Fall (Ich gieße den Baum/die Blume) Mehrzahl beim Substantiv I Unterscheidung von Einzahlund Mehrzahlformen, typische Mehrzahlformen bei männl. und weibl. Substantiven (die Tisch-e, die Blume-n) Textsorte II: Erzählen Erzählen aus der Lebenswelt der Kinder (Nacherzählen, freies Erzählen) Verknüpfungsmittel II Zeitliche Verknüpfungsmittel (dann, danach) im sachlogischen Kontext (anziehen) Diskurs II Erzählen in Interaktion (frei vorgetragene Geschichten; gesprochene Sprache) 5

Förderphase III Wortschatz Grammatik Text Wohnung Gefühle Arztbesuch/ Krankheiten Tagesablauf Zusammensetzung von Substantiven I Eigenschaftswörter I Gegensätze Satzbau III Nebensätze (weil, wenn, dass) Verbformen Vokalwechsel bei den Gegenwartsformen (ich fahre du fährst) Artikel IV männliche, weibliche und sächliche Substantive im Werund Wen-Fall Mehrzahl beim Substantiv II Festigung der Mehrzahlformen Präpositionen unter, auf, über, in, vor, hinter, neben Textsorte III: Erzählen Kurze Phantasieerzählungen (nacherzählen, freies Erzählen) Verknüpfungsmittel III Zeitliche Verknüpfungsmittel im bekannten Kontext (Tagesablauf) Diskurs III Vorgabe in Monolog (vorgelesene Geschichten, Schriftsprache), Nacherzählen in Interaktion (gesprochene Sprache) Darüber hinaus ergeben sich aus der Sprachstandsfeststellung folgende weitere Unterstützungsangebote: additive Sprachförderung (z.b. für Seiteneinsteiger) ggf. außerschulische Förderangebote (z.b. Logopädie, Sprachkurs KiKoS kostenfrei über die AWO, Stadt Velbert) weitere mögliche bzw. notwendige Maßnahmen o spezielle Zusammenarbeit mit den Eltern, evtl. auch mit Dolmetschern o nach Möglichkeit und Bedarf Information der Eltern in den entsprechenden Sprachen o nach Möglichkeit Anschaffung entsprechender Wörterbücher o Hausaufgabenhilfe für Kinder mit Migrationshintergrund, die an unserer Schule kostenfrei über die Stadt Velbert angeboten wird 4. Unterricht in der Herkunftssprache An der GG Birth gibt es für Kinder, deren Familien zugewandert sind, das Angebot des Unterrichts in den Herkunftssprachen Türkisch und Russisch. Für Kinder mit Zuwanderungsgeschichte sind die mitgebrachten Herkunftssprachen und die Kultur der Herkunftsländer Teil ihrer Identität und für ihre Persönlichkeitsentwicklung von besonderer Bedeutung. Überdies ist Mehrsprachigkeit ein kultureller Reichtum in einer zusammenwachsenden Welt. 6

Eine gute Kenntnis der Muttersprache, in der Familie erlernt und beim Unterricht in der Herkunftssprache erweitert, ist ein gutes Fundament für den sprachlichen Erfolg an der Schule, denn wer seine Muttersprache gut kennt, kann auch andere Sprachen oft besser lernen. Der Unterricht in der Herkunftssprache geht von der Zweisprachigkeit der Schülerinnen und Schüler aus. Ihre Sprachen werden zueinander in Bezug gesetzt, um ihre gesamte Sprachkompetenz zu erhöhen und die Sprachbewusstheit zu fördern. Hinweise zum Unterricht in der Herkunftssprache: Der Unterricht ist kostenlos. Die angemeldeten Schülerinnen und Schüler sind verpflichtet, den Unterricht das ganze Jahr regelmäßig zu besuchen. Der Unterricht in den Herkunftssprachen ist zusätzlicher Unterricht, der keinen regulären Unterricht ersetzt. Dieser Unterricht wird im Anschluss an den regulären Unterricht der Kinder erteilt. Die Kinder bekommen ein zusätzliches Zeugnis mit eigener Note (ab Klasse 2). 7