Grenzen schaffen Freiheit ein Widerspruch? Freiheit ist ein tiefes menschliches Verlangen, ein Wunsch den jeder, bewusst oder unbewusst, in sich trägt. In meinem Artikel möchte ich mich auf unterschiedliche Wege der Freiheit nähern und Sie, liebe LeserInnen zum Nachdenken und Nachfühlen anregen. Zuallererst taucht die Frage auf Welche Freiheit ist gemeint? Viele denken bei Freiheit an materielle Freiheit. Wenn ich einen Lottogewinn machen würde, dann wäre ich frei alles tun zu können, was ich schon immer tun wollte, ohne Druck, ohne Sorgen. Ich könnte mir alles kaufen, den täglichen Luxus leisten der mich glücklich macht, Kleidung, ein tolles Auto, die Welt bereisen frei sein alles auskosten und das Leben in vollen Zügen genießen. Ebenso viele denken an sexuelle Freiheit. Endlich das tun zu können, was ich nur in meinen Träumen lebe. Die körperliche Lust ausleben und auskosten und das Leben in vollen Zügen genießen. Ich frage nun, ist ein Leben in vollen Zügen denn wirklich ein erstrebenswerter Genuss? Ich frage weiter, ist diese Freiheit wirklich frei? Lesen sie noch einmal den Absatz und hinterfragen Sie diese angesprochene Freiheit. Ich entdecke viele versteckte Unfreiheiten und Ängste. Werde ich durch diese Art von Freiheit nicht abhängig von den äußeren Bedingungen und Gegebenheiten? So kann ich doch niemals frei sein, denn im äußeren Umfeld gibt es immer etwas, das nicht passt. Verbirgt diese Freiheit nicht die Gier dahinter - immer mehr, immer teurer, immer ausgefallener muss dann das Leben sein, um ein freies Gefühl zu bekommen? Ist es nicht bedenklich, dass überall diese Art von Freiheit verkauft und angepriesen wird? Fallen Sie darauf rein oder haben Sie sich schon einmal mehr Gedanken über die Freiheit gemacht? Gibt es überhaupt eine Freiheit, frei von Gier, Macht und Abhängigkeit? Ich sage ja, die innere Freiheit, das Gefühl das unabhängig von den äußeren Umständen in mir wohnt, eine Zufriedenheit, ein innerer Frieden. Kennen Sie dieses Gefühl denken Sie nach, wann Sie es das letzte Mal gespürt haben: Unbeschwertheit, Leichtigkeit, Weite, Frieden. Was brauchen Sie dazu, um das zu empfinden? Diese Freiheit, dieser Frieden ist unser ursprünglicher Zustand, der in jedem Herzen wohnt. Unser Sehnen nach Freiheit und Glück könnte durch die Erinnerung an dieses Gefühl entstanden sein und wir versuchen nun durch äußere Mittel und Wege diesen Zustand zu erschaffen. Die Frage ist, ist das überhaupt möglich? Was ist wenn es stimmt, dass alles bereits in mir da ist und ich es nur nicht spüre oder vergessen habe? Das würde bedeuten ich muss die Freiheit, den Frieden in mir wiederentdecken. Ja aber warum bin ich dann auf der Erde, darf ich dann die äußeren
Vergnügungen nicht mehr genießen! Doch wir dürfen alles genießen, wir dürfen auch alles ausprobieren, die Welt und Ihre Möglichkeiten entdecken, wir sollten nur nicht glauben das Spiel sei die Wahrheit und uns abhängig machen vom Spielzeug. Wir sollten nicht das Bühnenstück mit der Wahrheit verwechseln. Mit innerer Freiheit meine ich auch das Recht sich entfalten zu können, sich auszudrücken, individuell und einzigartig zu sein. Frei zu sein zu sagen was ich denke und fühle und diesen Gefühlen auch Ausdruck zu verleihen. Merken Sie, dass diese Art von Freiheit sehr viel Selbstvertrauen und Mut braucht. Um so frei zu sein, muss ich unabhängig sein und die Verantwortung für das übernehmen was ich lebe, sage und tue. Das klingt schon etwas anders, oder? Will ich dann überhaupt wirklich frei sein? Das abhängige Leben ist viel bequemer, ich kann anderen die Verantwortung und somit die Macht geben. Außerdem will ich kein Außenseiter oder Sonderling sein und ich will auch nicht aus der Reihe tanzen oder gegen den Strom schwimmen. Außerdem ist es nicht möglich, so zu leben, wenn das jeder machen würde, hätten wir Chaos pur! Die Grenzen setzen wir uns selbst, weil wir nicht wissen, was das Leben außerhalb des gewohnten Bereiches mit sich bringt. Hinter Ausreden verstecken sich Begrenzungen und hinter den Begrenzungen sind Ängste. Diese Angst will mir eigentlich sagen: Mein lieber Freund, hier hast du die Möglichkeit zu wachsen, frei zu werden. Wie sieht es aus, traust du dich, bist du bereit für das Abenteuer das man Leben nennt? Um frei zu sein musst du aber ein Abenteurer sein, mit Neugier, Entdeckergeist und einer gehörigen Portion Mut. Die Angst sagt: Hier bist du eng in deinem Denken, hier bist du abhängig von der Außenwelt, von deiner eigenen gewohnten Sichtweise. Komm fühle mich, fühle mich und du wirst durch mich wie durch einen Tunnel ans andere Ende gehen, wo die Freiheit wartet, die dein Herz sich so ersehnt. Die Angst könnte man als einen Freund sehen, der einen wachrüttelt, auf etwas aufmerksam macht, der hinweist wachsam zu sein, für das was gerade vor sich geht. Die meisten Menschen haben Angst vor der Angst und lenken sich ab, um dieses Gefühl nicht zu fühlen. Ablenkung wird überall angeboten man kann sich frei bedienen und tun was man will frei sein eben!? Die wahre Freiheit verlangt einiges, sie verlangt z.b. nach Klarheit: Was will ich überhaupt in meinem Leben? Wer bin ich eigentlich? Was bereitet mir wirklich ein unabhängiges freies Gefühl? Wer sich diese Fragen ehrlich stellt, dem kann es passieren, dass der Abstand zu manchen Menschen, Einstellungen und Begebenheiten zunimmt und genau dieser Abstand schafft mehr Raum. Wenn ich etwas mit Abstand betrachte, gehe ich weiter weg und es entsteht mehr Raum zwischen mir und dem Gegenstand. Dieser Raum ist ein Freiraum, der mir ein Gefühl von Freiheit schenkt und mich klarer und aus verschiedenen Blickwinkeln sehen lässt. Probieren Sie es aus: Gehen Sie ganz nah an einen Gegenstand heran und schauen Sie. Jetzt gehen Sie weiter weg was sehen sie
anders? Probieren Sie es, auch wenn es banal ist und Sie wissen, dass es ein Unterschied ist, aber lernen und begreifen tun Sie nur über die bewusste Erfahrung. Der Abstand, die Grenze, die Distanz, die Abgrenzung zu anderen Menschen ist wichtig, weil ein Raum entsteht, der es ermöglicht klar zu sehen, den anderen und sich selber zu beobachten, bei sich zu bleiben. Im freien Raum spüre ich mich selber besser und somit auch den anderen und das lässt eine freie Atmosphäre entstehen, in der jeder sich entfalten kann. Enge, Begrenztheit, Schubladendenken, klammern zerstört den Freiraum und die Freiheit. Besonders abhängig sind viele Menschen von der Meinung ihrer Mitmenschen, hier liegt eine der Wurzeln der Unfreiheit. Wir lechzen nach Lob und Anerkennung und manch einer tut alles dafür, um ein Lächeln, ein liebes Wort zu bekommen. Denken sie nach ob es stimmt. Jeder Mensch will geliebt und anerkannt werden, doch zu welchem Preis? Wie weit gehen Sie selbst? Was tun Sie alles um geliebt zu sein? Was tun Sie aus Angst nicht mehr geliebt zu sein? Liebe sagt man, ist bedingungslos, Freiheit auch. Bedingungen entstehen durch Vorstellungen, Erwartungen, dem Wollen an sich. Es ist ein schmaler Grad, den jeder für sich entdecken kann, damit ein Wunsch nicht zur Bedingung wird oder das eigene Wollen nicht die Freiheit des Lebens und den freien Willen jedes einzelnen beschneidet. Ist es nicht auch so, dass die Bedingung, die Erwartung den Keim der Enttäuschung bereits in sich trägt? Das bringt mich nun zu einer weiteren Frage: Wie frei bin ICH? Antworten dazu kann Ihr Körper Ihnen geben, denn er ist wie ein Spiegel, wo Sie sehen können, wie es in Ihrem Inneren aussieht. Lehnen Sie sich jetzt ein paar Minuten zurück und stellen Sie sich den blauen Himmel oder das Meer vor: die Unendlichkeit, die Weite, den freien Raum, die Tiefe. Fühlen Sie und atmen Sie tief ein und aus. Die Atmung ist z.b. ein Zeichen für Ihre Freiheit. Wie atmen Sie tief, entspannt oder oberflächlich? Atmung schafft Raum einen inneren Raum und fördert so das Gefühl der Freiheit. Atmung schafft Verbindung - mit jedem Atemzug können Sie sich die Verbundenheit mit der Umwelt bewusst machen, durch das ständige Geben und Nehmen. Dieses Gefühl der Verbundenheit wiederum verringert Ängste, Unsicherheiten und Konkurrenzverhalten, das auch ein Zeichen von Unfreiheit ist. Warum, weil ich abhängig bin von der Leistung des anderen und meine Leistung nach der meines Partners einstufe und bewerte das ist Abhängigkeit. Stimmt? Der Brustkorb zeigt wie weit oder eng bin ich? Kann mein Herz sich entfalten, lebe ich das was ich fühle oder hat mein Herz sich bereits zusammengezogen, weil ich nicht auf seine Stimme höre?
Ich arbeite seit über 10 Jahren als Körpertherapeutin und es ist manchmal wirklich ernüchternd, wie viele Menschen sich nicht spüren, nicht wirklich Ihren Körper oder die Lebendigkeit die dem Körper innewohnt wahrnehmen, weil sie irgendwie außerhalb ihrer selbst stehen. Körperarbeit mit Entspannungsübungen oder achtsame Berührung kann eine Möglichkeit sein, wieder mehr in Kontakt mit sich, seinen Gefühlen und seinem Inneren zu kommen. Viele brauchen enorme äußere Reize und Stress, um ein Gefühl von Lebendigkeit zu empfinden. Ich arbeite einerseits über die Behandlung mit Shiatsu, um den Fluss und die Beweglichkeit, die Freiheit innerhalb des Körpers wieder spürbar werden zu lassen und andererseits mit Qi Gong und Tai Chi. Die sanften Bewegungen fördern das Gefühl für die Verbindung zur Erde, das wiederum das Vertrauen unterstützt. Die Übungen fördern die Geschmeidigkeit und Leichtigkeit in der Bewegung, harmonisieren Bewegung und Atmung und der Körper wird als freier, wärmer, fließender und entkrampfter empfunden ein freies Gefühl wird für viele wahrnehmbar. Meditatives Bewegen beruhigt auch das Denken, unterbricht den ständigen Gedankenstrom indem es den Übenden mehr in den Augenblick bringt. Ein Grundstein für den Umgang mit Freiheit und Grenzen wird in der Kindheit gelegt. Vergleichen wir das wachsende Kind mit einem Baum: Wir können den Baum gießen und beim natürlichen Wachsen beobachten oder wir können den Baum ständig zurechtschneiden und so das Wachstum kontrollieren und einschränken, wir können auch auf das Zurechtschneiden vergessen und den Baum wild wuchern lassen. Was meine ich damit? Kinder brauchen klare, sichere Grenzen und viel Liebe, um das Leben entdecken zu können. Wenn sie zuviel korrigiert und in Ihrem natürlichen Drang die Welt zu erfahren eingeschränkt werden, zeigt sich das später als Sicherheitsdenken, Angst vor Veränderungen und mangelndem Selbstvertrauen. Das Kind beginnt sich zu verbiegen, um Liebe zu bekommen und das zeigt sich als Erwachsener in der Abhängigkeit von anderen Menschen, von Lob und Anerkennung. Werden zu wenig oder inkonsequente Grenzen gesetzt, kann sich das Kind nicht wahrnehmen, weil es keine Grenzen spürt, das führt in der Folge dazu, dass es extreme Reize braucht, um Liebe und Glück zu spüren, es kann sich zeigen in der Schwierigkeit bei sich zu bleiben, sich entscheiden zu können. Machen Sie sich noch Ihre eigenen Gedanken darüber. Nehmen Sie sich die Freiheit zu hinterfragen, selbständig zu denken und zu fühlen, zu beobachten, sich ein eigenes Bild zu machen. Nehmen Sie sich die Freiheit, Sie selbst zu sein und entdecken Sie in sich den Mut, sich frei auszudrücken. Gestalten Sie IHR Leben es ist nur Ihres, nur Sie leben Ihr Leben. Setzen Sie äußere Grenzen, schaffen Sie Freiräume und öffnen Sie innere Begrenzungen.
Denn wer auf den eigenen inneren Freiraum baut, wurzelt im festen, sicheren Boden. Wer auf äußere Freiheit baut, belügt sich selbst, weil diese Freiheit nicht die wahre ist, sondern vergänglich ist wie die Welt. Erkennen Sie die Grenzen der Welt und entdecken Sie Ihre ursprüngliche Freiheit Ihres Herzens, Ihrer Seele. Meine Buchempfehlungen zu diesem Thema: Ella Kensington, Mary Peter Lauster, Stärkung des Ich Die zweite Geburt der Selbstwerdung Deepak Chopra, Feuer im Herzen Eine spirituelle Reise Wenn Sie sich von diesem Thema angesprochen fühlen, freue ich mich über Ihre Gedanken und Eindrücke. In der BewusstseinsQuelle finden laufend Kurse und Vorträge statt, mit denen wir verschiedene Möglichkeiten aufzeigen wollen, bewusster und freier zu leben. Schauen Sie doch mal vorbei bei uns! Monika Brandauer Dipl. Shiatsu-Praktikerin, Shiatsu- und Qi Gong/Tai Chi Lehrerin BewusstseinsQuelle für Körper Geist und Seele Therapie- und Schulungszentrum Resselstr. 18 6020 Innsbruck 0699 107 14 323 zentrum@bewusstseinsquelle.at www.bewusstseinsquelle.at