Bewegung als Gestaltungsprinzip im Kindergarten

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Bewegung als Gestaltungsprinzip im Kindergarten Prof. Dr. Evelyne Wannack Motorische Fähigkeiten (Hirtz 27) Konditionelle Fähigkeiten primär durch energetische Prozesse determiniert Kraft Ausdauer Schnelligkeit Beweglichkeit nicht eindeutig konditionell oder koordinativ determiniert Koordinative Fähigkeiten primär duch die Prozesse der Bewegungssteuerung und -regelung determiniert Orientierungs- Gleichgewichts- Rhythmisierungs- Reaktions- Differenzierungsfähigkeit 2

Definition koordinative Fähigkeiten (Lehrmittel Sporterziehung, Band, Broschüre ) Orientieren Im Gleichgewicht bleiben Rhythmisieren Reagieren Differenzieren «Die Orientierungsfähigkeit ermöglicht, sich in der Vielfalt der Positionen zu orientieren und anzupassen.» «Die Gleichgewichtsfähigkeit ermöglicht, das Gleichgewicht zu halten oder es nach Positionsänderungen möglichst rasch wiederzugewinnen.» «Die Rhythmisierungsfähigkeit ermöglicht, Bewegungsabläufe rhythmisch zu gestalten, zu akzentuieren oder einen gegebenen Rhythmus zu erfassen.» «Die Reaktionsfähigkeit ermöglicht, Informationen bzw. Signale aufzunehmen und darauf schnell und mit einer gezielten Bewegung zweckmässig zu reagieren.» «Die Differenzierungsfähigkeit ermöglicht, die eintreffenden Sinnes- Informationen differenziert auf Wichtiges zu überprüfen und die Bewegungen darauf dosiert abzustimmen.» 3 Entwicklung Bewegungsgrundmuster (Roth 982) Kopfbewegungen Schlagen vertikal Wegwerfen Greifen Aufrichten Stehen Stemmen Stützen Krabbeln Kriechen Umwenden Werfen ungezielt Aufgreifen Gehen Klettern hüfthöhe Hindernisse Hindurchwinden Wälzen rollen Werfen beidhändig Fangen zufällig Gehend balancieren 2 cm breit laufen Hüpfen Niederspringen Rollen um Längsachse Zielwurf 2 m Körperfang brusthoch Überspringen beidbeinig Hindurchwinden Turnbank Rolle vw in Rückenlage Körperfang verschiedene Höhen Gehend balancieren cm breit Kombi laufen - hindurchwinden Rolle vw in Sitz Werfen zielgerichtet Freies Fangen Laufend balancieren cm breit Kombination Laufen, Klettern Umlaufen, Slalomlaufen Kombi Laufen, Springen ein-, beidbeinig Rolle vw in Stand 4

Motorische Entwicklung (in Anlehnung an Meinel, Schnabel 27) Altersjahr 2 3 4 5 6 7 Phasen Aneignung erster koordinierter Bewegungen greifen, aufrechte Haltung, kriechen, aufstehen, freies Gehen Aneignung vielfältiger Bewegungsformen gehen, steigen, balancieren, niederspringen, laufen, hüpfen, springen; kriechen, wälzen, rollen, schieben, zuiehen klettern, hängen, schwingen Vervollkommnung vielfältiger Bewegungsformen und Aneignung erster Bewegungskombinationen 5 Kontextuale Entwicklungskonzepte (Willimczik, Singer 29) Theoretische Ansätze Handlungstheoretische Ansätze Person-Umwelt-Interaktion Person Biogenetische Dispositionen Subjektiv verarbeitete Erfahrungen Weiterentwicklung in aktuellem Handeln Umwelt Umwelt ein bestimmter sozialer, gesellschaftlicher und kultureller Kontext Handeln auf Umwelt bezogen Über das Handeln Einflussnahme auf Umwelt 6

Bewegungsgrundmuster und sportartspezifische Techniken gehen, steigen, niederspringen, balancieren laufen, hüpfen, springen wälzen, rollen Ausdifferenzierung Sportarten Leichtathletik, Geräteturnen, Gymnastik, Tanz Leichtathletik, Geräteturnen, Gymnastik, Tanz Geräteturnen, Trampolin-, Wasserspringen Lehrmittel - Broschüren Bewegen-Darstellen-Tanzen Balancieren-Klettern-Drehen Laufen-Springen-Werfen Bewegen-Darstellen-Tanzen Balancieren-Klettern-Drehen Laufen-Springen-Werfen Balancieren-Klettern-Drehen Schwimmen klettern Sportklettern Balancieren-Klettern-Drehen hängen, schwingen Geräteturnen Balancieren-Klettern-Drehen tragen, werfen, fangen Ballspiele, Leichtathletik Laufen-Springen-Werfen Spielen schieben, ziehen Bobfahren, Seilziehen Spielen kriechen Balancieren-Klettern-Drehen 7 Innere Differenzierung (Feige 25) Definition Umfang von Spiel- und Lerninhalten Schwierigkeitsgrade von Spiel- und Lernangeboten Inhaltliche Erschliessung von Spiel- und Lerninhalten Direkte Hilfe resp. Selbständigkeit Zielgleiche oder zieldifferente Lernziele 8

Aspekte innerer Differenzierung Allgemein Umfang von Spiel- und Lerninhalten Schwierigkeitsgrade von Spiel- und Lernangeboten Inhaltliche Erschliessung von Spielund Lerninhalten Direkte Hilfe resp. Selbständigkeit Zielgleiche oder zieldifferente Lernziele Bewegungserziehung Aufgaben mit einer zeitlichen Vorgabe, Kinder führen Aufgabe in ihrem eigenen Tempo durch (z.b. Übungsstationen) Kinder setzen sich Anforderungen selber Kind wird durch andere Kinder herausgefordert Aufgabenstellung mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden (z.b. verschiedene Kletterrouten Sprossenwand) Offene Bewegungsaufgabe, die verschiedene Bewegungsantworten zulässt (z.b. ein Hindernis überwinden) Hilfestellungen durch Material oder Lehrperson (z.b. Rolle vw aus erhöhter Ausgangslage, Handreichung beim Balancieren) Alle Kinder können mind. 5x Durchzüge beim Seilspringen Mit einzelnem Kind oder Kindern ein Ziel abmachen, an dem geübt wird (z.b. Stelzen laufen) 9 Prinzipien zur Differenzierung von Bewegungsangeboten Sozialform Einzeln, Partner, Gruppe Zusammensetzung Partner, Gruppe hinsichtlich motorischem Entwicklungsstand Material strukturiert, unstrukturiert ausgewählt von Lehrperson, Kindern frei zugänglich Bewegungsantwort schnell, langsam; vorwärts, rückwärts usw.

Bewegungsgrundmuster und koordinative Fähigkeiten gehen, steigen, niederspringen laufen, hüpfen, springen rollen, wälzen klettern hängen, schwingen werfen, fangen tragen, schieben, ziehen, kriechen differenzieren orientieren im Gleichgewicht bleiben reagieren rhythmisieren Beispiel Orientieren, Differenzieren, Reagieren Sozialform Material Bewegungsantwort Werfen, leicht zu zweit grosser Ball kurze Distanz fangen mittel zu zweit mittlerer Ball rechts, links neben Malstab zu dritt mittlerer Ball im Kreis herum, zufällig schwierig zu zweit mittlerer Ball über brusthohes Seil noch schwieriger zu dritt mittlerer Ball ein Kind in der Mitte, das versucht Ball zu erhaschen 2

Forschungsprojekt «Bewegungsfördernde Spiel- und Lernumgebungen im Kindergarten» Ergebnisse problemzentrierte Interviews Zielorientiertes Gesamtkonzept zum Einbezug von Bewegung Materialanschaffungen Raumgestaltung Zielorientiertes Gesamtkonzept Drinnen KG-Raum Turnhalle Weitere Spezialräume Geführte Sequenzen Aufbaureihen Motorische Leistungsfähigkeit Bewegungsgrundmuster Koordinative Fähigkeiten Geführte Sequenzen Differenzieren KG-Garten Turnplatz Wald Weitere Aussenräume Draussen Bewegte Übergänge Offene Sequenzen Individuell Laufen, Springen, Werfen Bewegen an Geräten Darstellen und Tanzen Spielen Gleiten, Rollen, Fahren Bewegen im Wasser Themenfelder LP 2 4

Reflexion einer Kindergartenlehrperson «Für mich ist immer die wichtigste Veränderung, dass mir bewusst wird, was ich mache und warum. Ich hab' das früher ja alles auch gemacht, aber es war mir eigentlich nicht so bewusst. Und ich schätze das heute, dass ich viel mehr, viel bewusster halt auch beobachten kann, ja. Und somit dann auch fördern kann» (KG 5, 42). 5 Materialanschaffung Kleinmaterialien wie Bälle, Flusssteine etc. Klettergeräte Grossmaterialien wie Bodenturnmatten, Langbänke etc. Fahrzeuge Was Weshalb Wo Wie lang 6

Raumgestaltung KG-Raum: ca. 8 m 2 KG-Raum: ca. m 2 Garderobe: ca. 3 m 2 Zimmer: ca. 3 m 2 7 Mehr Raum schaffen «Also räumlich ist es so, dass wir im ersten Purzelbaumjahr ganz viel Material rausgeschafft haben. Das ist weiterhin so.» (KG 5, 9). Weniger fest installiertes Mobiliar wie z.b. Tische und Stühle, Gestelle als Raumtrenner Überprüfen der Anzahl Funktionsbereiche Unterschiedliche Einrichtungen im Winter und Sommer Überdenken von Sitzkreis 8

Motto «Gezielte Materialauswahl, sparsam(e), wechselnde Einrichtung führt zu mehr Bewegungsfreiheit.» 9 Drei Bewegungsarrangements Parcours Parcours zum Thema Hüpfen erstellen 2 Parcours zum Thema Balancieren erstellen 2

Raum eingerichtet Offenes Bewegungsangebot Schaukel, Langbank 2 Offenes Bewegungsangebot «Reck», Hochsprungmatten 3 Offenes Bewegungsangebot Kletterturm, Kriechtunnel, Schaumstoffelemente 2 Raum zugeteilt Offenes Bewegungsangebot Bogenleiter, Malstab 2 Offenes Bewegungsangebot Bogenleiter, Matten, Gymnastikball 3 Offenes Bewegungsangebot Langbank, Bodenmatten, Schaumstoffelemente 22

Segmentierungsanalyse Kategorien Gerichtete Bewegungsaktivität Ungerichtete Bewegungsaktivität Spiel im Bewegungsangebot Aufbau Bewegungsangebot Anpassen, Veränderung des Bewegungsangebots Abschliessen und aufräumen eines Bewegungsangebots Unterbruch der Bewegungs- oder Spielaktivitäten Keine Nutzung des Bewegungsangebots 23 Parcours Zeit freies Spiel 4:38 kg 2 5 3 8 9 8 % % 2% 3% 4% 5% 6% 7% 8% 9% % Zeit freies Spiel 7:48 kg 8 29 33 3 9 4 6 6 % % 2% 3% 4% 5% 6% 7% 8% 9% % 24

Raum eingerichtet Zeit freies Spiel 4:38 kg 3 32 36 2 9 6 4 % % 2% 3% 4% 5% 6% 7% 8% 9% % Zeit freies Spiel 5: kg 4 23 5 6 3 6 5 7 % % 2% 3% 4% 5% 6% 7% 8% 9% % Zeit freies Spiel 3:46 kg 5 44 26 8 6 6 7 3 % % 2% 3% 4% 5% 6% 7% 8% 9% % 25 Raum zugeteilt Zeit freies Spiel 3:27 kg 4 42 2 5 7 6 5 % % 2% 3% 4% 5% 6% 7% 8% 9% % Zeit freies Spiel 4:4 kg 6 6 76 2 2 22 % % 2% 3% 4% 5% 6% 7% 8% 9% % Zeit freies Spiel 7:44 kg 7 6 39 7 2 7 8 9 2 % % 2% 3% 4% 5% 6% 7% 8% 9% % 26

Sequenzanalyse Gerichtete Bewegungsaktivitäten Parcours Mittelwerte Bewegungsgrundmuster stützen, schieben, ziehen werfen, fangen, prellen schaukeln klettern, hängen, schwingen.4 2.6 2..2 2 Einschätzung pro Minute: =-2% 2=2-4% 3=4-6% 4=6-8% 5=8-% kriechen 2.2 rollen, wälzen.6 laufen, hüpfen, springen.9 2.7 balancieren stehend, liegend gehen,steigen, niederspringen.7.6 3.2 kg 2 (36 Minuten) kg 8 (32 Minuten) 2 3 4 5 27 Gerichtete Bewegungsaktivitäten Raum eingerichtet stützen, schieben, ziehen werfen, fangen, prellen schaukeln klettern, hängen, schwingen kriechen rollen, wälzen laufen, hüpfen, springen balancieren stehend, liegend gehen,steigen, niederspringen Mittelwerte Bewegungsgrundmuster.3.3.2..4.5.5.3.4 2. 2.3 2.3 2.6 2.3 2.4 2 3 4 5 2.6 2.8 Einschätzung pro Minute: =-2% 2=2-4% 3=4-6% 4=6-8% 5=8-% kg 3 (9 Minuten) kg 4 (73 Minuten) kg 5 (99 Minuten) 28

Gerichtete Bewegungsaktivitäten Raum zugeteilt Mittelwerte Bewegungsgrundmuster stützen, schieben, ziehen werfen, fangen, prellen schaukeln..6 2.2 2.9 3.7 Einschätzung pro Minute: =-2% 2=2-4% 3=4-6% 4=6-8% 5=8-% klettern, hängen, schwingen.7 2.4 rollen, wälzen 2.3 laufen, hüpfen, springen.7 2.3 balancieren stehend, liegend gehen,steigen, niederspringen 2 2.7 4 kg (6 Minuten) kg 6 (6 Minuten) kg 7 (75 Minuten) 2 3 4 5 29 Zwei Beispiele von Verläufen im Bewegungsangebot kg2_3 (: Std.) % 2% 4% 6% 8% % kg7_2 (:9 Std.) % % 2% 3% 4% 5% 6% 7% 8% 9% % 3

Weitere Tätigkeiten in den Bewegungsarrangements Parcours: Mittelwerte weitere Tätigkeiten organisieren 2.7 zuschauen Hilfe leisten 2 2.2 3. 4 kg 2 (36 Minuten) kg 8 (32 Minuten) mit Material hantieren.4 2.4 2 3 4 5 Raum eingerichtet: Mittelwerte weitere Tätigkeiten zuschauen mit Material hantieren.4 2 2.2 2.4 2.6 3.6 kg 3 (9 Minuten) kg 4 (73 Minuten) kg 5 (99 Minuten) zuschauen mit Material hantieren 2 3 4 5 Raum zugeteilt: Mittelwerte weitere Tätigkeiten 2.8 2.7 3.2 3. 2 3 4 5 3.7 kg (6 Minuten) kg 6 (6 Minuten) kg 7 (75 Minuten) 4.7 3 Fazit Arrangements Charakteristik Bewegungsaktivitäten (BA) Parcours Raum eingerichtet Raum zugeteilt Direkte Aufgabenstellung Indirekte Aufgabenstellung Offene Aufgabenstellung Anteil gerichtete BA höher resp. ähnlicher Anteil wie ungerichtete BA Übung Bewegungsgrundmuster und koordinative Fähigkeiten vielfältig und in Übereinstimmung mit Aufgabenstellung Anteil gerichtete BA deutlich tiefer als Anteil ungerichteter BA Übung Bewegungsgrundmuster und koordinative Fähigkeiten eher zufällig, weniger intensiv Im Vordergrund eher Alltagsmotorik 32

Anthropologische Grundannahmen Grundannahme, dass Mensch «ein fühlendes, spürendes, sich selbst und die Welt wahrnehmendes und in die Welt eingreifendes, also handelndes Wesen, dessen Subjektivität unhintergehbar und unübersteigbar ist, zugleich präsent in Zeit und Raum.» (Liebau 27, p. 2) 33 Bedeutungen und Funktionen der Bewegung Bewegung im Dienste der Wahrnehmung, Erschliessung von Umwelt Bewegung im Dienste der Äusserung, Veränderung von Umwelt Personale Bedeutung Impressive Funktion Expressive Funktion Materiale Bedeutung Explorative Funktion Produktive Funktion Soziale Bedeutung Komparative Funktion Kooperative Funktion Grundlagen: Scherler 99, Zimmer 28, Lehrmittel Sport 997 34

Didaktische Ansätze und Ausrichtung Bewegungserziehung Ansätze Kindergartenpädagogik Bewegungserziehung Entwicklungen in der CH 97er Jahre: Bildungsoffensive Funktions- und disziplinorientierte Curricula Gegenentwurf: Situationsorientierter Ansatz 98er Jahre: Veränderte Kindheit Verinselung, Verhäuslichung, Vereinzelung, Verplanung Kindergarten - ein Ort für Kinder Ab 99er Jahren: Gesundheitliche Aspekte Übergewichtigkeit Abnahme motorischer Fähigkeiten Bewegungserziehung als «Fachunterricht» Bewegungserziehung als Angebot enger Bezug zu Psychomotorik integrative Bewegungserziehung Schaffung von Lehrplänen und Lehrmitteln bewegte Kindergärten Rahmenplan Kindergarten KgCH (97) Diverse kantonale Rahmenoder Lehrpläne Bewegungserziehung im KG (Bissig, 988) Bewegung als Zugang zur Welt (Firmin, 989) Neues Lehrmittel Sport (997) Lehrplan Kindergarten (999) Purzelbaum (BS 24, BE 27) 35 Sechs Sinnrichtungen (Lehrmittel Sporterziehung, Band, Broschüre, p. 7) 36

Informationen und Unterlagen zu den Forschungsprojekten: Bewegungsfördernde Spiel- und Lernumgebungen im Kindergarten: bewegungserziehung.phbern.ch Classroom Management in der Schuleingangsstufe: schuleingangsstufe.phbern.ch Vorname Name Autor/-in 22..24